bebrunzen
swV.
‘jmdn. mit Urin benetzen’ (nur mit Refl.-Pron.):
welheu junkfraw daz wazzer trinkt, ist si noch magt sô
geschicht ir nihts, ist si aber niht maget, sô beprunzt si sich zehant
BdN
447,29
bebuosemen
swV.
jmds. Zugehörigkeit zu einer Familie bzw. Genossenschaft behaupten und beweisen
(mit Akk.d.P.):
welicher herre dan queme odir sin amptman in des jares frist, vnd bebusemet
ine, als recht ist, so were der arme man schuldig zu dienen jars off sant Martinstag
eyn sommern haber vnd eyn hune WeistGr
1,535
(a. 1324)
beburcguoten
swV.
‘mit einem Burggut ausstatten’
ich [...] tun kunt [...],
daz der vorgenante graf Heinrich von Hennenberg mich beburggute
[Inf.] sal uf dem selben huse zu Muelburg mit einem
burggute UrkHenneb
2:71,5
(a. 1346)
bebürn (?)
swV.
‘jmdn. erheben’ (vgl. Anm.z.St.):
christ wirt biphvͦret [interl. zu Christus tollitur
]
PsM
H 41,7
beburnen
swV.
‘jmdn. (eine Leiche) verbrennen’
noch beburnunge dinir vetir der konige [...] werdin
si dich beburnin Cranc
Jer 34,5
beburnunge
stF.
‘Verbrennung’
noch beburnunge [
secundum combustiones
] dinir vetir der konige [...] werdin si dich
beburnin Cranc
Jer 34,5
bëch
stN.
aus Baumharz gewonnene, zähe, klebrige Flüssigkeit; meist lässt sich nicht
unterscheiden zwischen ‘Pech’ (dunkel, bei der Destillation von Baumharz
gewonnen) und ‘Harz’ (hell, aus dem Holz von Nadelbäumen austretend)
1 in allgemeiner Verwendung 2 häufig in der Paarformel
unde swëbel meist bildl. für ‘Hölle’
3 in formelhaft-intensivierenden Vergleichen 3.1
swarz als ein
, swerzer dann ein
o.ä. zur Bezeichnung tiefer Schwärze (zum Bildungstyp vgl.
swarz ) 3.2
klëben als
‘fest an etw. kleben’
4 Sprichw. (vgl. TPMA 9,62)
1
in allgemeiner Verwendung:
den paum [Fichte] haizent etleich
piceam, dar umb, daz harz dar auz switzet, wan pix haizt pech oder harz ze latein
BdN
339,3;
sie namen heiß bech und bichten im
[Lancelot] die hende innwendig und beide dieher umb
die ende da yn das schwert [Schwertbrücke] schniden solt
Lanc
629,3;
nim abfeilinch vnd rostiges eisen vnd waiches pech vnd lazze das
lange vnder einander sieden BairFärb
1,2.
– als Grundstoff bei der Herstellung von Arzneimittel:
so mache eine salbe uon wachse vnde uon peche vnde uon putter
SalArz
58,9;
win, wirouch, pfeffer, peh, milch zusamne getempert heilet
vrische wunde Macer
87,4.
78,10;
Ipocr
266;
Albrant
3,62
2
häufig in der Paarformel ~
unde swëbel meist bildl. für ‘Hölle’
ich hore wol sagen, / daz er [der
Teufel] niht nehabe / niemanne ze gebenne / wane bech unde swebel
SüklV
737;
do hiez er einen ouen gluen vnd hiez piglen [
pigel, ein wenig Pech] vnd pech vnd swebele darin
zerlazzen vnd hiez si darinne werfen Konr
14,90;
da búrnet suebel vnde bech, da die selen inne werden
gewizeget, die erlóst suln werden Lucid
10,1;
AvaJG
27,6;
RvEBarl
12477;
HeslNic
3296
3
in formelhaft-intensivierenden Vergleichen
3.1
swarz als ein
~ , swerzer dann ein
~ o.ä. zur Bezeichnung tiefer Schwärze (zum Bildungstyp vgl.
swarz):
sîn ros [...] lûhte alsam ein
swarzez bech KvWSchwanr
1044;
GTroj
3452;
ez sahen auch suͤmlieh daz der mane oben vil rot waz und
niden swartz sam daz pech PrOberalt
10,18;
ain mor, [...] der was schwertzer
dann ain pech HvNstAp
438;
HvNstVis
476;
Lanc
561,25
3.2
klëben als
~
‘fest an etw. kleben’
alein nu klebe diz lasterblech [nämlich die Vorsilbe
un-
] / an manigen worten als warmez bech Renner
9227;
daz hemde klepte im an der hût / alsam ein harz und als ein bech
KvWTroj
38429
4
Sprichw. (vgl. TPMA 9,62):
swer heizez bech rüeret, / meil er dannen füeret [wer sich mit
Schlechtem einlässt, trägt Schaden davon]
Freid
118,5
bëchec
Adj.
‘pechhaltig, voller Pech’
vngesmackiz wazzere ist manchirleie: einiz ist gesalcin, einiz
svebelic, daz dritte pechic SalArz
19,55.
20,3;
die burcgrâven stolz / des bechigen holz / legten sô vil an, / daz ez ûf bran,
/ unde [...] / diu burc dâvon enzunt Ottok
77793.
– übertr.:
swenne Got sigenumftic / gesitzet in sinen stul / unde in pechigen pful
[in die Hölle] / zu ewiclichen noten / gewirfet alle
toten HeslApk
16304
bechelîn
stN.
→
bächelîn
becheln
swV.
→
bächeln
bëchen
swV.
‘von Pech brennen’
daz hellefuͤr so bechet / daz ich im gern entruͤnne Rennew
10816
becher
stM.
1
‘Becher, Trinkgefäß’
2 Becher als Maßeinheit (mit Gen.d.S.)
1
‘Becher, Trinkgefäß’
den becher huop die künegin, / si sprach [...]
Parz
34,10;
swer auch die trinkvaz bricht in den winhoͤfen, ez sin glas,
becher oder krusen [Krüge]
WüP
55,2;
becher, köpf [Becher mit Deckel] und angstær
[Gefäß mit engem Hals]
Helbl
1,661;
der blies in einen becher / den schûm von dem biere Helmbr
1166;
EnikWchr
5342;
TannhHofz
89;
Eckh
5:30,5;
SummHeinr
2:92,138
2
Becher als Maßeinheit (mit Gen.d.S.):
unde salt denne dar zu tun einen halben pecher putern
SalArz
116,8;
einen halben becher wines und als vil honges
BenRez
37;
UrkCorp (WMU)
2830AB,18.
– in festen Wendungen:
–
~
vol:
nym starken wyn unde encianez eynin bechyr wol unde eynen
leffil wol salczis Albrant
3,63;
einen becher vollen wînes SpdtL
196,21;
sechs becher vol wines UrkCorp (WMU)
N392,43.
733,9.
–
bî/zuo dem
~
‘becherweise’
der bi dem vierteil vnd bi dem becher git, der sol ouch Endinger mes gen
UrkCorp (WMU)
383,22;
verkuͦft er es [ein Fuder Wein] zem becher, so git
er von dem pfunt iiij d[enarios] ebd.
248AB,31
becherære
stM.
‘Hersteller von (Holz-)Bechern’ (vgl. Schultz, Höf. Leben 1,378f.):
die becherere [erg. sollen machen] alle die
bechere, der der bischove bedarf [...] und der koufer
meister der git daz holtz, und git alle tage dem bischove becherere holtz
StRStrassb
77,112;
sporer, draͤchsel, schaeffler, sybrer, pechrer StRMünch
430,13;
der probest, der kamer, der kuster, becherar, Múioldus, Haiderelberch, die
priestir alle sint UrkCorp (WMU)
1324,6
becherlêhen
stN.
‘Becherlehen’ (Lehen, dessen Abgabe in Bechern bestand):
ez mag auch der hertzog [...] an schuezzellehen, an
pecherlehen nieman ze rehtem lehen geleihen UrbBayJ
530;
zwene schaz vor dez kiusters hove vnde sechs schaz in dem becherlehen
UrkCorp (WMU)
N 393,22;
item in Hocheim est quartale mansi, quod vocatur becherlen WeistErf
81
(a. 1332)
bechersamenære
stM.
‘Bechereinsammler’
ez sol auch kein winmezzer uber den winruͤffer
[Ausrufer] und den bechersemner mer denne zwene knehte
haben WüP
17,2
becherweide
stF.
‘Zechgelage’
sie wenent beiagen den pris / an der becherweide, / des gewinnen sie beide /
laster vnde schande Frgm1
28
bechîn
Adj.
→
bächîn
bëchmuos
stN.
‘Pechbrei’
daz der trache von einem pechmuse [
offa picis
] starb adir daz Belis pristere eliche begriffen wurden Cranc
Vorr. Dan 272,15
bëchstein
stN.
‘Pechstein’ (ein Mineral):
sîn wâfen daz was allez swarz, / daz ê in liehter varwe
schein; / sîn ros was als ein bechstein / erstarret und bestecket Wig
6755
bëchswarz
Adj.
‘pechschwarz’
die selben zwô varwe / vil gelîche teilten sich, / wan ein bechswarzer strich
/ an der stirnen [des Pferdes] ane vie Flore(G)
2750
|