bîeinander
Adv.
→
bî
Präp. und
einander
Pron.
bîel
stN.
→ bîhel
bîen
Präp.
Wortbildung unklar, viell. aus Verschmelzung von bî und
in.
‘nahe bei’ (Glossar z.St.), mit vorangestelltem Gen./Dat.:
daz sper der siten byen [: Aglyen
] / da druckt [erg.: er] mit armes kraft, /
er traf in do der helme haft / hat, ob des schiltes stricken WhvÖst
10256
bîen
swV.
Ableitung von bî.
‘sich nähern, nahe sein’
sûze Marîe. / ô mûtir, dich mir bîe NvJer
317;
dî stat Constantinôpolis, / dî daz hatte vil gewis / in irre prophetîen, / daz
ir nîman gebîen / solde mit sô grôzir craft ebd.
1233.
15700;
mit hohen richen ern / bringt man dir Aglyen, / der wirstu lieplich byen
WhvÖst
15298.
7288
u.ö.
bîenkar
stN.
→ bînkar
bîenswarm
stM.
‘Bienenschwarm’
die ritter [...] / geneiget heten beide ir sper / und
kâmen zorneclichen her / gesnurret als ein bîenswarm KvWTroj
39299
bier
stN.
‘Bier’
nim der gerstun [...] vnde mache ein
malz. [...] vnde mache ein bier dar uz Ipocr
207;
haberen noch gersten ze biere mulzen Himmelr
9,14;
wînes ein becher vol / der gît [...]
/ mêre rede und manheit / dan vierzec unde viere / mit wazzer ode mit biere
Iw
822;
ein halb fvder biers UrbBayÄ
141;
RvEGer
946;
KvWEngelh
3892.
–
~ briuwen:
PrBerth
1:150,16;
Helmbr
1401;
WüP
14,7.
–
~ schenken:
UrkSchäftl
83
(a. 1308);
UrkLandsh
183.
–
~ trinken:
Parz
201,6;
Rennew
32230;
EnikWchr
27585.
–
~ zechen:
Helbl
3,236.
– Sprichw.:
‘pier aus, frewnt aus’ spricht man gern Teichn
685,74
bierbriuwe
swM.
‘Bierbrauer’
si suln auch cheinen satz under in tun weder si noh birbriwen
ane des burggrafen rat unde ane der ratgeben StRAugsb
194,2.
194,22;
dez ist gezivh der herre Hæinrich [...], der
birbrvͦwe vnde [...] alliv div saminvnge UrkCorp
497,31;
Teichn
600,31
biergëlte
swM.
‘Höriger, der eine Bierabgabe zu leisten hat’
die biergelten unde phlegehaften kaufliute heizent und die
schultheizen dinc suochent, den gibet man fünfzehen schillinge ze buoze
SpdtL
223,6;
erstirbt ein eigen von einem biergelden erbelôs, drî hûben oder dar beneden,
ez gehôret in daz schultheiztûm SSp(W)
3:80,1
u.ö.
bierglocke
swF.
Glocke zur Ankündigung der Polizeistunde:
ez habent die gesworen verpoten und gesetzt, daz die leitgeben dez nachtes
nach der pierglocken niemant ze trinchen suͤllen geben in iren haͤwsern
StRMünch
414,21.
426,10;
daz niemant dez nachtes nach der pierglocken ân liecht auf der strazz sol gen
ebd.
415,9;
DRW
2,321
(NMittThürSächs)
bierglöckelîn
stN.
Dimin. zu bierglocke:
swelich schench oder leitgeb nach dem pierglökgelein in seinem hause den
trinchaern ze trinchen geit, der geit dem rihter 36 dn StRMünch
280,5.
280,9.
280,14
bierhof
stM.
‘Bierschenke’ oder ‘Bierbrauerei’
ze Kyburg in der vorburg der byerhof, [...] der
giltet ze zinse 11 mut kernen, 5 malter habern, 1 mut vasmuͦs
[...], 2 swin UrbHabsb
1:306,11.
2,1:392,13
bierhûs
stN.
‘Bierschenke’
das eyn iclich wirt keynen man [...] hoher spilen
[um Geld spielen] lase, is sy in dem wynkelre, odir
in dem bierhuse, den her ubir den gurtil vorpfenden muge UrkBresl
101
(a. 1324)
bierloterlop
stN.
Lob eines loter beim Bier und ums Bier, ‘Possenreißerlob’
[auf die Frage, wie man geizigen Herren mit einem Loblied danken
soll:] daz sol man in dem biere, dâ ist daz lop gar êren vrî. /
[...] bierloterlop, daz enist niht wîte erkant
Unverzagt
3:7,8
biermâʒ
stN.
‘amtliches Hohlmaß für Bier’
weme syn birmos zu dem dritten mole uffgehaben wirt unde ungerecht also dicke
vunden, deme selben sal man synen kretzmen [Schenke] eyn
ganzes iar nidir legen UrkBresl
102
(a. 1324)
bier|ouge
swM.
ein Bürger, der das Recht hat, Bier zu brauen und zu verkaufen:
vortmer [...] hat unse herre den dritten phennig an
bruchen der bierougen an wanemaße [wegen unrichtigem Maß]
StRHeiligenst
63;
braxatores [Überschrift] . eyn iclich byrouͤge, der
selbir bruͤwegefeze hat, der gebit zcuͤ sente Michels tage v
sol. [...]. die andern birouͤgen
[...], die geben dry phenge mynre
[...]
WeistErf
138
bierphenninc
stM.
‘Abgabe vom Bier, Biersteuer’
vort me so suͦlen wir behalden die birpenninge half ofue
[oder] eithcin marc penninge alre wegelich
UrkCorp
61,32.
61,36.
42AB,23
bierschenke
swM.
‘Bierwirt’
wer nach dez richters gloken, als man si ze dem dritten mal gelout hat, er sey
weinschenk oder metschenk oder pierschenk, sein gest sizen let in seim hous vnd in
seinen trang ze tringen gybt, der sol das vorbusen mit funf gros StRPrag
28
bierwette
stF.
1
‘Biersteuer, Brauabgabe’
2
‘Termin für Abgabe der Biersteuer’ (hier als Termin für andere Abgaben gebraucht)
1
‘Biersteuer, Brauabgabe’
debet congregari maior berwechte. et dantur v sol.
[...] de quolibet braxatorio WeistErf
52;
minor berwecte ebd.
52;
maior et minor berwette ebd.
73
u.ö.;
UrkErf
2,176
(a. 1342 kopial)
2
‘Termin für Abgabe der Biersteuer’ (hier als Termin für andere Abgaben
gebraucht):
dy futerer geben zcuͤ dren byrwetten zcu iclicher vii
<1/2> sol. unde geben zcuͤ mittevasten iii malder hafern WeistErf
137;
so geben die ledersnytere zcuͤ iclicher birwette xxxiii
den. ebd.
138
u.ö.
bierzins
stM.
‘Biersteuer’
censum tabernarum q.v.d. bierzins DRW
2,326
(CDSaxReg; a. 1292).
2,326
(JenaStO; a. 1332)
|