belzelīn, belzel
stN.
Dimin. zu bellīʒ
‘kleiner Pelz’
eines sites des er pflac, / daz er ein klein belzelīn / (daz
selbe was lieht hermīn) / an zōch, dar ob er wāpen truoc Wh
84,23;
des belzelīns ein gźre sluoc / hinden übern satelbogen ebd.
84,26.
– hierher oder Dimin. zu balzer
‘Zöpfchen’ (vgl. Anm.z.St.) ?:
niuwe belzel, houbetrīse [Schleier] /
ich ze hāre binde SM:Go
2: 1,7
belzen
swV.
‘etw. pfropfen, veredeln’
daz man des ölpaums ain ästel pelzt auf eins andern paums
stam BdN
334,31;
ein edel zwey / daz peltzt man in ein posen stokch Teichn
104,37;
er was sun des alden gerteneres, / der gebelzet het in sinem garten / den
boum, dar an er selber sit des todes wolde warten [Gen
2,8]
Frl
1:19,3;
PsM
Per 20,8;
RvEAlex
3133;
HvFreibTr
6824
belzerīe
swF.
‘Pelzwerkmarkt’
it si kuͦnt [...] dat wir gesellen [erg.
sollen] de buͦntwerkluͦde
[Buntwerkleute] van der peltzerien inde van deyme
aldeme kleydermarte [...] stede bruͦderschaf verdragen
UrkKölnZunft
2:308,8
(a. 1323)
belzerīs
stN.
‘Pfropfreis, Edelreis’ (zur Veredelung):
die sußen beltzriser / diner gut tuͤ in in pfropffen: / so wirt sin fred
[Freude] uß knopfen Minneb
1690;
owol der hant, die sus erhiwe / solch pelze ris zu balsem vruht so bernde, /
der al die werlt genuͤzet JTit
2564,3
belzgadem
stN.
‘Kürschnerwerkstatt’
pellicina: beltzgaden VocOpt
21.033
belzgebūre
swM.
‘Pfropfer’ (Person, die Bäume pfropft):
wer ich ein peltzgebure, so wer ich an der kunst hie niht geletzet, / wie
mangerley er edeles obzes bęre JTit
4879,2
belzīn
Adj.
‘aus Pelz’
drīer leie ūzsetzikeit ist an dem gewande, an wüllīnem gewande, an belzīnem
gewande und an līnīnem gewande PrBerth
1:118,4;
sie wirken sīdīn gewant oder wullīnz oder līnīnz oder belzīn gwant ebd.
1:146,7
belzvźch
Adj.
‘mit verschiedenfarbigen Pelzen bezogen’
ir [der Schilde] ober teil daz was gevar / schōne
beltzvźch, wīz unde blā UvLFrd
247,19;
sīn schilt was niderthalben golt, / daz ober teil was peltzvźch gar ebd.
260,11
belzwėrc
stN.
‘Kürschnerarbeit’, Handwerk der Pelz- und Lederverarbeitung:
‘wir enkoͤnnen nit schuͦhe machen’ / (smelich begoͤnde er do lachen) / ‘ich
gelernt nyͤ kein belczwerg’ MinneR410
279
bemaln
stV.
‘(eine Mühle) betreiben’
ez soll auch ein iglich mullner, wenn er sein młl auf hebt
[...] die młl selb [mit eigenem
Getreide] bemalen OberBairLdr
340
bemangen
swV.
‘jmdm. fehlen’
sy waren so vaste besezzen / das in bemangte das essen HvBurg
2432
bemannen
swV.
‘(etw.) mit Mannschaft ausstatten’
so sollen sie die selben vesten bemannen vnd bekosten UrkWürzb
41,374
(a. 1348);
vnd der selbe vnser herre sol die selben vesten swenn er da von kriegen wil
bemannen vnd spisen ebd.
41,403
(a. 1349)
bemęren
swV.
‘erzählen, berichten’
swaz aber [...] / von alter
āventiure / vor hin ie was bemęret Tr
17227.
125;
von dem dś maͤre erhaben sint, / von gebśrte waͤrin, / des wil
ich śch bśmaͤren RvEWh
72;
wie jenre viel und dirre stach, / daz węr ze lanc bemęret Reinfr
7335;
UvTürhTr
2115
bemāsegen
swV.
‘etw. beschmutzen, beflecken’
die nase was im beschunden, und der halß was im bemasiget
von dem halßberg Lanc
252,35
bemāsen
swV.
‘jmdn./etw. beflecken, entehren’
sin hals was im noch besalbet und bemaset von dem halßberg
Lanc
317,12;
nuͦ ist leider die selbe stat mit leide vnd mit grosen untrüwen so sere
bemoset vnd so gar unflaetig worden, daz Gotte do inne nüt zimmet zuͦ wonende
PrEls
62A,108;
also die sele [...] wirt bemoset mit der erbesśnden
ElsLA
185,12.
798,17
bemāsunge
stF.
‘Befleckung, Entstellung’
sine gesiht was von gotte vfenthalten das er dise bemosunge an imme nśt
gesehen enmoͤhte ElsLA
48,3;
vs der bśtten ging sant Iohans one allen smerzen alse er one alle bemosunge
liplicher bekorunge was vf erden gangen ebd.
58,4
bemeieren
swV.
‘etw. (einen Hof) mit einem Meier besetzen’
vnd swenne sie den [den Hof] vier jar inne gehant,
so sśn sie in dar nach bemaieren, besezzen vnd entsezzen nach ir willen, des sun wir
sie noch kain vnser erbe irren UrkHohenz
1,127
(a. 1313)
bemeilegen
swV.
‘etw. beschmutzen, beflecken’
ouch sach man sī bemeilgin / in manchir unvlźtigin tāt / altirpallin und ornāt
NvJer
14196;
dīn dīnst vil umbederbe / mūste zwār dā werden, / want sī glīch der erden / dī
kirchin gar vortilgetin, / dī heilikeit bimilgetin ebd.
26455.
21549
bemeilen
swV.
‘etw. beschmutzen, beflecken’
sie mac der sunden schimel / nicht bemeilen keiner wis
Daniel
3449;
dō sī [die gefangenen Frauen] dī heidin undir sich
/ an der buitunge teiltin / und unkūschlīch bemeiltin NvJer
16728;
nu wil ich [...] / iu ouch etlīche lźre geben, / diu
iuch niht kan bemeilen HvBer
8590
1bemeinen
swV.
‘meinen, bezeichnen’
mit deme huse [interl. zu domus Israhel
] sint bemeinet die in deme hus sint PsWindb
113,17
(Anm.)
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