kampfgezouwe
stN.
‘Ausrüstung zum gerichtlichen Zweikampf’
der richter muz schaffen [sich kümmern] umme einen
vorwurchten [Vertreter (im gerichtl. Zweikampf)] unde
umme kampfgezowe unde ouch umme schreilute, ab ir ienre nicht gehaben mac
StRFreiberg
196,13
kampfklüpfel
stM.
‘Streitkolben’
item pro duobus kampkluppel preparandis corrigeis & zonis 2 s.
StRechAachen
122,2
kampfkolbe
swM.
‘Streitkolben’
vier sarianden [...] hetten
ysenhút off yren heubten und hetten kampfkolben in yrn henden mit starcken stehelen
nageln Lanc
560,4;
welich der tiuvel heizet dich [die Frau(en)]
kempfen unde welich der tiuvel hât dir den kampfkolben erloubet?
PrBerth
1:325,22;
RbRupr
138
kampflich , kempflich
Adj. , -lîche
Adv.
adv. auch -lîchen.
‘zum (Zwei-)Kampf gehörig/ passend/ bereit, nach Art und Weise des
(Zwei-)Kampfes’
1 allg. 2 in Umschreibungen der Aufforderung zum (gerichtlichen) Zweikampf 2.1
wort 2.2 jmdn.
ane sprëchen (vgl.
ane sprëchen
1.1.3.2 ) 2.3 jmdn.
(be-)grüeʒen (vgl.
grüeʒen
4.3 ) 2.4 jmdn.
(vor?)laden 2.5 jmdm.
zuo tagedingen/ teidingen 2.6 etw.
vorderen
1
allg.:
Môrolt [...] vorderte von Marke /
mit kampflîchen handen / den zins von beiden landen Tr
5875;
er must sich kempflich weren, / ob er den leib wolt erneren
HvNstAp
5009;
einen kampfschilt er für sich twanc. / dâ mit er kampflîchen
stuont, / als dicke grôze liute tuont UvZLanz
1921;
KLD:UvL
16: 7,4;
Mühlh
103,5;
Parz
323,19;
GTroj
18542;
UvEtzWh
7979.
–
~
strît/ strîten/ vehten:
dô stuonden ûf kamphlîchen strît / die meister an der
selben zît RvEBarl
8955;
ein campflicher strit Vät
36263;
RvEWchr
24196;
die Spanjol [...] stritent
kamphlicher dar / den der Engellender schar RvEWh
9243;
das wir hie kamphliche / vehten umbe des mannes habe
ebd.
6574.
–
an ir was werlîchiu wât, / ein hemde wîz sîdîn: / waz
möhte kampflîcher sîn, / dan gein dem man sus komende ein wîp?
Parz
192,16
2
in Umschreibungen der Aufforderung zum (gerichtlichen) Zweikampf
2.1
~
wort:
mit der blûtigen wunden [...] und mit kamphlîchen
worten mac ein man den anderen vâhen zu kamphe SSp (W)
1:68,3
2.2
jmdn. ~
ane sprëchen (vgl.
ane sprëchen
1.1.3.2):
ez ist auch gesetzet, daz kain burger kainen gast sol kempflichen
anesprechen, er kom denne vor zuͦ den burgern in den rat NüP
147;
sprichet ein frowe einen man kamphlichen an,
[...], so sol si einen kemphen an ir stat nemen
StRAugsb
112,13;
wie sie der an spreche kempflîch vor gerihte Loheng
830;
SpdtL
143,3
u.ö.;
RvZw
182,7;
Parz
411,5
2.3
jmdn. ~
(be-)grüeʒen (vgl.
grüeʒen
4.3):
swer kamphlîche grûzen wil einen genôz SSp (W)
1:63,1.
3:35,2;
StRGörlitz
458;
UrkCorp (WMU)
51,5;
he muz sie [die Bürgen] begruzen kempliche, als
recht ist StRFreiberg
140,20
2.4
jmdn. ~
(vor?)laden:
ich lade in kampflîche dar / gein mir ze komenne kampfes
var Parz
321,21;
entgêt her [der Beklagte] ime [dem
Kläger] mit rechte, her [der
Kläger] en lîdet da cheine nôt umbe [muss keine
Strafe dafür zahlen, die Klage zuerst in Abwesenheit des Beklagten erhoben
zu haben] – her in habe [
enhabe
] in kamphlîche vor geladet SSp (W)
2:8
2.5
jmdm. ~
zuo tagedingen/ teidingen:
so muz in [den Beklagten] der vorderer
kempliche zuteidingen als recht ist; he muz si beschrien, he muz sie begruzen
kempliche, als recht ist StRFreiberg
140,22
2.6
etw. ~
vorderen:
di wunden, die da kamper sint, waz der ist unde wi vil der ist; di sal der
richter kempfliche vorderen mit rechte ane widerrede StRFreiberg
193,1
kampfmüede
Adj.
‘vom Kampf erschöpft, entkräftet’
diu maget tugentrîche / begund in allenthalben / meisterlîche salben / mit
einer salben alsô guot, / daz im daz verch und daz bluot / eine solche hitze gewan,
/ daz den kampfmüeden man / des lîbes geluste UvZLanz (K)
2206.
– subst.:
Gramoflanz ûz sîner schar / zuo den kampfmüeden reit, /
herzenlîche er klagt ir arbeit Parz
691,25.
707,7
kampfrahe
swF.
‘Stange, Stab zum Kämpfen’
zwen vilan süln sich / zepleuwen vnd zeslahen / vor geriht mit kampfrahen, /
mügen si ir reht anders niht / bewarn vnd ir geschiht Krone
10759
kampfrëht
stN.
‘Recht auf einen Zweikampf’
hie bin ich / und vordere mîn kampfreht. / wâ ist nu der
guote kneht, / der mich an mînen êren / hie wænet umbe kêren? Tr
11035
kampfrëhten
swV.
‘das kampfrëht ausüben, einen Zweikampf ausfechten’
dû teidingest âne nôt: / mit wem wiltû kampfrehten? / dirre
hêrre wil niht vehten Tr
11295
kampfreit
stM.
‘Kampfplatz’, hier bildl.:
in dem gezelte was perait / dem kunig und der schonen maid /
ain pette, da sy lagen an. / Appolonius der kuene man / hub an den ersten streyt: /
der kampf raid was nicht weydt, / si enmocht im nit entweichen, / der kunig ließ dar
streychen, / untz er sy drang in den kraiß HvNstAp
5950
kampfrinc
stM.
‘Kampfring, Kampfplatz’
der kampf ring ward perait: / das was ain grüne wise prait
HvNstAp
9291
kampfros
stN.
‘Streitross, Schlachtross’
alsus dar zü hove kam / ze füss der unverzagtte man / won ine
mochte by den tagen / kain kamffe ross getragen GTroj
14104
kampfschildære
stM.
als Bestandteil von Personennamen:
Albero Kampscildere DRW
6,1070
(Hagström,KölnBein.; 13. Jh.)
kampfschilt
stM.
‘Schild im Zweikampf’
nu pflac der rise al sîn leben / einer stange grôz unde lanc.
/ einen kampfschilt er für sich twanc. / dâ mit er kampflîchen stuont, / als dicke
grôze liute tuont UvZLanz
1920.
– Glanz eines kampfschildes als so genannte Spottbuße (Wergeld bei
Totschlag gegen Rechtlose):
spillûten und alle den, die sich zu eigen geben, den gibt man zu bûze den
schaten eines mannes. kemphen unde iren kinderen den gibt man zu bûze den blic von
eime kamphschilde gein die sunnen SSp (W)
3:45,9;
StRPrag
152
kampfslac
stM.
‘Schlag, Hieb im Zweikampf’
is fuget sich nicht zware, / daz man mit der wider
gifte [Gegengabe] also iage [schnell
sei] / als ein campslac wider slage Elmend
A 502;
ich wene id [
strit
] niemer en geschie, / of ich id gewenden mach / dat iemer mere
kampslach / hier umbe werde geslagen MorantGalie
2740;
man en sole’n livelos / machen ane kampslach ebd.
2633
kampfstat
stF.
‘Kampfplatz, Ort für den Zweikampf’
sus was den kempfen beiden / ein kampfstat bescheiden / ein
cleiniu insel in dem mer Tr
6722;
ir swester, ir widerstrîten, / vundens an der kampfstat
Iw
6883
kampfstecke
swM.
Stock zum Kämpfen, ‘Kampfstock’
si slug im ains auff di hant, / das im sein kampf stecke
enviel HvNstAp
20285
kampfswërt
stN.
Schwert für den (gerichtlichen) Zweikampf:
der mvnich ein kampf swert [
gladio duellari
] hilt Dalimil (B)
26,42
kampftac
stM.
Tag, für den ein gerichtlicher Zweikampf anberaumt ist:
swer zo campe tagis bitit, unde vorsumit er, daz er zo me tage nicht ne komit,
der wirt mit drin slegin in der luft vorwonnin
[überwunden]
RbGörlitz
129;
wie man ze kamphe tag git [Überschrift]
SchwSp
54a
kampfvellic
Adj.
‘im gerichtlichen Zweikampf unterlegen’
si in duello essemus devicti, quod vulgariter campvellich nuncupatur
UrkVHun
1,136
(a. 1320)
kampfwât
stF.
‘Rüstung’ (hier bildl. zum Kampf gegen den Teufel):
nu so getane chamfwat [
rehter geloube, ware riuwe, cristenliche minne u.a.] , /
herre, niemen nehat / wane deme du sie geben wil SüklV
768
|