Belegarchiv/Konkordanz
Die hier aus dem elektronischen Belegarchiv ausgegebenen Stellen bilden den durch halbautomatische Lemmatisierung von digitalisierten Volltexten gewonnenen Kern einer umfassenderen Beleggrundlage, die für die Ausarbeitung des Mittelhochdeutschen Wörterbuchs verwendet wird. Bei der Benutzung des elektronischen Belegarchivs ist stets zu beachten, dass es Stellen enthalten kann, die anderen Stichwörtern zuzuordnen sind.
kint stN. (2246 Belege) MWB Lexer BMZ Findeb.
was schœn und sinwel,/ und was der jâr gar ein kint./ all megde di nû sint,/ die kunden niht gelîchen/ der | |
kæmen geriten und gegangen./ swelhiu si sâhen diu wurden gevangen,/ kint, man unde wîp./ swer dâ hêt menschlîchen lîp,/ die muosten | |
er was ouch frîes muotes/ unde was der jâr ein kint./ der schâf hêt er gepflegen sint/ und hêt gelernet wol | |
dû die siul guldîn/ brechest mit den kreften dîn.’/ diu kinder hiez er ûf stên/ und ûz dem ofen für in | |
heil./ ir wârn vil und genuoc./ dô der wolf daz kint truoc/ zuo in, ez weinen began./ under in sprach ein | |
frouwe was wol siben jâr/ unde etwaz langer,/ daz sie kindes niht wart swanger./ dar umbe wârn si beide/ in grôzem | |
vil maneger tuot,/ dem got guotes vil verlîhet/ und in kinde verzîhet./ sô gît er manegem kinde vil/ (daz nimt er | |
vil verlîhet/ und in kinde verzîhet./ sô gît er manegem kinde vil/ (daz nimt er im zeinem spil)/ die doch des | |
tâten./ got sie vil tiure bâten,/ daz er in ein kint wolde geben,/ daz nâch ir tôde solde leben/ und ir | |
fristen langer,/ dû wirdest noch hînt swanger/ des aller sæligesten kindes/ (daz dû vil wol bevindes)/ daz ie ze Rôme wart | |
man heiz komen dar,/ des enlâ dich niht beviln./ daz kint sult ir dâ geziln,/ dâ von ich dir gesaget hân,/ | |
âne lazheit,/ rehte als in geboten was./ diu frouwe eins kindes genas,/ dô siez ze rehter zît getruoc,/ von dem ich | |
hiez er bereiten,/ nâch dem phaffen hiez er loufen,/ daz kint hiez er toufen,/ den segen der kristenheit enphân/ daz was | |
erhaben und begunnen,/ sô wir nû beste kunnen./ dô daz kint den kristentuom enphienc,/ dar nâch unlanc ergienc,/ daz ez zeinen | |
wiegen unde slief./ dô viel ein versigelter brief/ ûf daz kint, dâ ez lac:/ daz ersach diu muoter und erschrac./ den | |
von liehten buochstaben,/ sie solde in grôzer huote haben/ daz kint und wol beruochen:/ und saztez zuo den buochen,/ daz sie | |
guote./ mit triuwen in ir huote/ behielt sie brief unde kint./ daz kam ir ze grôzen staten sint./ daz kint nam | |
unde kint./ daz kam ir ze grôzen staten sint./ daz kint nam vil starke zuo/ beide spâte unde fruo./ daz sagent | |
swaz man gerne tuot,/ des mac man vil verenden./ daz kint begunde wenden/ an diu buoch die sinne gar./ ez nam | |
der Rômære site,/ als im des guotes zeran,/ het er kint, diu verkoufter sân./ daz tet er niuwan umbe daz,/ daz | |
und darzuo getrunken swache./ sie begunde reden unde sprach/ ‘liebez kint, dîn ungemach,/ dîn kumber und dîn arbeit/ müet mich sêre | |
ir mit mir tuot,/ daz dunket mich allez redelich.’/ ‘liebez kint, sô wil ich dich/ verkoufen einem rîchen man.’/ ‘ô wie | |
(als ich ez an dem buoche las)/ dar brâhte siz kint veile./ daz kam ir ze grôzem heile,/ sie tet ez | |
die dar wâren komen,/ frâgten die frouwen mære,/ ob daz kint veile wære;/ ob manz verkoufen wolde,/ wie manz geben solde./ | |
er durch den market reit,/ dô erkurn sîne knehte/ daz kint und sâhen rehte,/ daz ez was sô wol getân./ ir | |
sprach ‘mit heile!’/ sâ zehant kêrter dar./ als er des kindes wart gewar,/ ez dûhte in harte sûberlich./ ‘liebez kint, got | |
des kindes wart gewar,/ ez dûhte in harte sûberlich./ ‘liebez kint, got minne dich!’/ diu frouwe gnâte im unde neic,/ Eraclîus | |
im unde neic,/ Eraclîus vil stille sweic./ ‘wes ist ditz kint?’ ‘herre, mîn./ got lâze iuch immer sælec sîn!’/ ‘mit êren | |
die in der werlde sint.’/ ‘des ist genuoc umb ein kint,/ als mich dunket, daz dû sîs.’/ ‘daz ich sage, daz | |
kanstû anderes iht?’/ ‘jâ, swie iuch dunke, ich sî ein kint./ elliu ros, diu in der werlde sint,/ solde ich diu | |
goldes, des sie gerte./ und als er sie gewerte,/ des kindes er sich underwant./ er vie ez bî der hant/ und | |
dô sande/ nâch dem truhsæzen, daz er quæme/ und daz kint mit im næme./ er hôrte im vil tugende jehen,/ er | |
im die rehten wârheit./ der truhsæze ze hove reit,/ daz kint fuorter mit im dar./ als ir der keiser wart gewar,/ | |
sô geschehen,/ daz dû alsô gevaren hâst/ und dich ein kint betriegen lâst?/ daz ist ein michel tumpheit.’/ ‘herre, daz wære | |
tumpheit.’/ ‘herre, daz wære mir vil leit’/ sprach Eraclîus daz kint./ ‘mîn hüeten alle die hie sint,/ sô mac ich niht | |
diep.’/ diu rede was dem keiser liep./ er hiez daz kint hin nâher stân./ ‘diu rede, die ich vernomen hân,/ diu | |
verbæren,/ als liep in wære der lîp,/ und dar zuo kint unde wîp,/ dazs an dem vierden tage quæmen/ und alle | |
die wârheit./ diu rede was niht ze leit/ Eraclîô dem kinde./ er und daz gesinde/ fuoren an den stunden/ ze market, | |
wâren etelîche,/ die dar umbe wæren âne zorn,/ het daz kint der kunst enborn,/ die er het von den wîben./ dô | |
guot./ Fôcas der mære/ sprach dô offenbære/ zuo Eraclîô dem kinde/ ‘wie gerne ich an dir bevinde!/ sage, wie stênt dîniu | |
sich huop,/ anders niht wan als er flüge./ ê daz kint ûf gezüge,/ er was der êrste zuo dem zil./ die | |
sînem râte/ und gebôt dem gesinde,/ daz sie wæren dem kinde,/ als im selben undertân./ daz getorstens niht verlân,/ sie wâren | |
dar vil schiere./ der frouwen sprach er alsô zû/ ‘edel kint, wan sagestû,/ (dûne darft mir niht liegen)/ wie woldestû den | |
beide gern./ mac ich die niht vinden/ bî den edeln kinden,/ under den frouwen allen,/ daz muoz im missevallen/ und beginnet | |
ez got füegen wolde,/ ein schœne magt, diu was ein kint,/ daz er dâ vor noch sint/ schœners nie niht gesach./ | |
ir?’/ ‘liebiu frouwe, wan sagt ir mir,/ wen bestêt daz kint?’ ‘waz welt ir sîn?’/ ‘berihtet michs, liebiu frouwe mîn,/ ich | |
guot.’/ ‘ich sage iu waz ir tuot./ gêt zuo andern kinden!/ ir mugt hie manege vinden,/ diu iuch iuwers willen wert/ | |
daz mich der tugent genüeget,/ die mîn ouge an dem kinde siht/ und ir daz herze mîn giht./ der heilege geist | |
after wege,/ schiere kam er, da er sie vant./ daz kint fuorte er zehant/ ûf des rîches palas,/ dâ der keiser | |
daz sie sich underwünden,/ sô sie aller beste künden,/ des kindes und ez bereiten,/ ez badeten unde kleiten/ mit dem besten | |
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