Belegarchiv/Konkordanz
Die hier aus dem elektronischen Belegarchiv ausgegebenen Stellen bilden den durch halbautomatische Lemmatisierung von digitalisierten Volltexten gewonnenen Kern einer umfassenderen Beleggrundlage, die für die Ausarbeitung des Mittelhochdeutschen Wörterbuchs verwendet wird. Bei der Benutzung des elektronischen Belegarchivs ist stets zu beachten, dass es Stellen enthalten kann, die anderen Stichwörtern zuzuordnen sind.
tier stN. (861 Belege) Lexer BMZ Findeb.
ain gallen, doch niht an der stat, dâ si andreu tier haben, wan si hab die gallen in ainem ingwaid. dar | |
taub hab kain gallen an der stat, dâ si andreu tier habent; sô maint Aristotiles, si hab si anderswâ. diu taub | |
si nist hôch, sam Jacobus und Beda sprechent, dâ kain tier si berüeren mag. alsô schol unser wonung in dem hôhen | |
man. dû scholt auch wizzen, daz die wahteln under allen tiern auf erden allein den vallenden siehtum leident sam der mensch. | |
rind oder mit ainem esel oder mit ainem andern grôzen tier. alsô geschiht dike, daz von diemüetigen armen läuten ain gar | |
niht durch lustes willen. daz tuot kain vogel noch kain tier auf ertreich mêr. Ach, schäm dich mensch, dû hâst vernunft | |
klâen oder kræuel, dâ mit er den menschen und andreu tier zereizt, und die klâen sint sô grôz, daz in die | |
manig kraut, daz den hanen widerpringt und daz doch andreu tier ertœtt. er hât auch die art, wenn er slâfen wil, | |
daz auz den wazzern kümt von vischen und von andern tiern. Pei den vogeln maht dû verstên die vesten rihter, die | |
diu kelten ain ursach sei der weizen varb an den tiern, des nim war an allen tieren in Norweien lant. daz ist | |
weizen varb an den tiern, des nim war an allen tieren in Norweien lant. daz ist gar ain kaltez lant und dâ | |
in dem winter denn in dem sumer, wan ain iegleich tier fräut sich des liehten lautern luftes mêr denn des trüeben. | |
hazzet daz lieht und hebt an ze wachen wenn andreu tier slâfen gênt, und suocht in der naht sein narung. wan | |
kunt, wenn wir von den merwundern sagen. wan daz selb tier, ain cocodrill, ist sô reich an milch, daz er si | |
die art, daz er mit seim geschrai vertreibt alleu vergiftigeu tier, wan diu getürrent niht beleiben an den steten, dâ si | |
ez ist ain reht himelvarb. der pischof schol alleu vergiftigeu tier in seinem pistuom, daz sint ketzer, wuochrær und alle übeltætige | |
namen ze latein passer, daz ist ain leider, wan welhez tier diu prunst der unkäusch vil rüert, daz hât vil leidens. | |
milch, wenn er si fuort und speist, reht als diu tier, diu ireu kint seugent. der vogel hieze wol aigenleich nâch | |
kraft sagen. daz tuot diu turteltaub dar umb, daz diu tier irn kinden iht schaden, wan diu tier vliehent diu vergiftigen | |
umb, daz diu tier irn kinden iht schaden, wan diu tier vliehent diu vergiftigen pleter des krautes. der turteltauben art ist, | |
allen vogeln gepirt allain seineu kint als ain geperndez gêndez tier und säugt seineu kint ân daz er fleugt sam ain | |
an seiner seiten hab, der sei sicher vor den pœsen tiern und vor den slangen und vor andern würmen. die geir | |
ez haben von ainem einvall der nâtûr, als vil anderr tier sint, diu künftigeu dinch bedäutent. Pei dem geir verstên ich | |
daz der mensch von nâtûr edler sei denn kain ander tier, iedoch wenn er niht leben wil nâch menschleicher art und | |
nâch vernunft, sô macht er sich pœser wan kain ander tier ist und lebt an etsleichen siten eim pfärd geleich, an | |
däutsch haizen ain auzgängel, dar umb, sam Aristotiles spricht, daz tier ist ain mertier und ist des êrsten ain wazzertier, alsô | |
wærleich, daz ist wol ain wunder, daz sich an dem tier paideu nâtûr und nâtürleich siten und auch der nam verändert. | |
und nâtürleich siten und auch der nam verändert. Pei dem tier verstên ich ainen iegleichen jungen menschen, der in der jugent | |
DEM MERFRAZ. /Achime mag ze däutsch haizen ain merfrâz. daz tier ist ain merwunder, sam Aristotiles spricht, und ist fræziger dann | |
izzt daz verkêrt sich allez in veizten seins leibes. daz tier hât kainen magen und dar umb sô ez izzt, sô | |
sein leip niht mêr gestrecket mag werden, sô wirft daz tier die visch datz dem mund auz. daz tuot ez gar | |
diu mertier mitenander verzerten, diu in vâhen wellent. Pei dem tier verstên ich die geitigen amtläut, rihter, scherigen und ander abreizer, | |
dem snabel. und dâ von spricht Aristotiles, daz kain ander tier ainen sô herten munt hab. daz tier izt neur klain | |
daz kain ander tier ainen sô herten munt hab. daz tier izt neur klain visch in dem mer. Pei dem tier | |
tier izt neur klain visch in dem mer. Pei dem tier verstên ich die gar hertes sinnes sint und alsô unvernünftig, | |
DEM KUTSCHDRILLEN. /Cocodrillus haizt ain kutschdrill. daz ist ain vierfüezig tier und lebt gleich auf dem land und in dem wazzer, | |
dem wazzer, sam Jacobus und Solînus und Plinius sprechent. daz tier ruot oft an dem tag auf dem land und ligt | |
auch gar scharpf klâen, dâ mit ez sich wert. daz tier izt in dem winter niht, und wenn ez ainen menschen | |
sô lebt ez etswie lange dar nâch. daz tuont andreu tier niht. Pei dem tier verstêt man den wuochrær, der die | |
lange dar nâch. daz tuont andreu tier niht. Pei dem tier verstêt man den wuochrær, der die armen kaufläut haime lädt | |
wenn die wind ungestüem sint und regt sich niht. Daz tier bedäut die läut, die sich gar sêr fürhtent vor irn | |
zæch, dâ von ez gefuort wirt. dar umb ist daz tier alle zeit nüehtarn und ist doch starch an dem leib | |
sint und mêr überflüzzichait habent wan die man. Pei dem tier verstên ich diu freien ledigen herzen, diu alleu auzwendigeu dinch | |
DEM MERHUND. /Canis_maris haizt ain merhunt. daz ist ain grausam tier, sam Plinius spricht, und hûchet die läut gar veintleich an, | |
mer, reht sam die rehten hund auf dem land andreu tier jagent, und vâhent ir gar vil. aber die merhund pellent | |
seim pain kümt, ist guot zuo dem zantsiehtum. Pei dem tier verstên ich die pœsen puoben und die verræter und die | |
mertier hât kainen munt an der stat, dâ in andreu tier habent, wan ez hât seinen munt an dem pauch unden, | |
gleich wol in dem mer und auf dem land. daz tier hât hâr als ain pfärt und gespalten füez und hât | |
merrint, sam der vorscher spricht. daz ist gar ain starkez tier und verändert sein stat niht gern, ez wont all zeit | |
ez diu nâtûr gemacht hât. ez ist gar ain küen tier und gar zornik und doch niht gegen fremden tiern, neur | |
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