Belegarchiv/Konkordanz
Die hier aus dem elektronischen Belegarchiv ausgegebenen Stellen bilden den durch halbautomatische Lemmatisierung von digitalisierten Volltexten gewonnenen Kern einer umfassenderen Beleggrundlage, die für die Ausarbeitung des Mittelhochdeutschen Wörterbuchs verwendet wird. Bei der Benutzung des elektronischen Belegarchivs ist stets zu beachten, dass es Stellen enthalten kann, die anderen Stichwörtern zuzuordnen sind.
sprëchen stV. (11532 Belege) Lexer BMZ Findeb.
daz si wachent alle stunt gegen gotes vorht. dar umb spricht unser herre: sælig ist der kneht, den sein herre wachend | |
und in sehsunddreizig tagen oder vil nâhen dâ pei. ez sprechent auch etleich, daz er gelück hab ze geben auf kaufmanschaft. | |
haizt ze latein Luna und ist ze däutsch als vil gesprochen als ain frömdliehter, dar umb, daz der môn sein lieht | |
sunnen und an im selber kain aigen lieht hât. iedoch sprechent etleich alt maister, daz des mônen kugel ain halbtail scheinend | |
dinch. der môn volpringt seinen lauf in dreizig tagen, alsô spricht unser puoch, oder in sibenundzwanzig tagen und in aht stunden, | |
in sibenundzwanzig tagen und in aht stunden, als die sternseher sprechent. der môn ist verr klainer denne diu sunne, aber er | |
dâ zwischen. der môn hât in im swarz flecken, und sprechent die laien, ez sitz ain man mit ainer dornpürd in | |
daz der môn denne grœzern schein hât. Albumasar der sternseher spricht: ist daz ain mensch lang sitzt oder slæft des nahtes | |
dô er ir seinen hailigen gaist sant, und dâ von sprechent etleich lêrer, daz Josep ir antlütz niht entorst angesehen die | |
antlütz niht entorst angesehen die weil si swanger was, und spricht auch Mathæus, daz Josep si niht erkante und daz si | |
zuo ainem trôst und zuo ainer läuhtenden anweisung. dar umb sprechent die hailigen lêrer, daz Lucas von irem mund hab geschriben | |
zwir schœn in der minnen puoch, dâ er zuo ir spricht: wie gar schœn dû pist, mein freundin, wie gar schœn | |
stênt, und ist ain planêt als vil gesprochen in kriechischer sprâch als ain irrgênder stern oder als ain selbwalzender stern dar | |
diu sunne, diu ain prunn ist der hitz. dar umb sprichet Salomôn in dem puoch der weishait: diu sunn ist aufgangen | |
werch und unsern kurzen fürsatz sterkt und lengt. dar umb spricht diu geschrift: diu vaz des hafners bestætigt der haiz oven. | |
die vinster erläuht, daz sint diu dunkeln herzen. dar umb spricht Moyses in dem puoch von der welt anvanch: got sach | |
pfingstag wart gehœrt, dô derschrâken unsers herren junger alle; und spricht auch daz êwangeli, daz der hailig gaist die werlt strâf | |
von spricht sant Bernhart: der götleich trôst ist zart. Aristotiles sprichet auch von dem feur: waz verr von dem feur ist, | |
ist, aber ez verzert daz, des ez niht enist. alsô sprechent die weisen maister. reht sam tuot der hailig gaist: der | |
daz wol understên mit guoten ræten. daz aber die maister sprechent, daz der stern bedäut der fürsten tôt mêr denn armer | |
die herstrâz. dâ von habent die weisen mangerlai geschriben. iedoch sprich ich nu, als ich oft gesprochen hân über Aristotilis puoch | |
iedoch ain wênig hœher wann daz himeltrôr, sam etleich maister sprechent. ez wirt auch auz der selben$/ lai dunst, dar auz | |
der wüesten hie vor, dô ez vlôch auz Egiptô. sô sprich ich: nain, wann got der speist daz volk vierzig jâr | |
den pleueln, ê wir den galm hœren. nu möhst dû sprechen: wir sehen oft plitzen ân den donr und hœrn oft | |
den adlarn, aber under den paumen allermaist den lorpaum, alsô spricht Plinius. Seneca spricht, daz ze seinen zeiten der donr ain | |
und in dem lenzen, ez sei dann gar selten. ez sprechent auch etleich, daz in den landen pei der sunnen aufganch | |
und fäuht ist; mit der smeckenden kraft, diu in anderr sprâch haizt der geruch, derkennet man ez auch, wan ez hât | |
derkennen, welhez wazzer leihter sei und welhez swærer sei, und spricht: wer ain leinein tuoch entzwai tailt gleiches und dauht si | |
christenischer lêrer bewært. alsô spricht unser puoch ze latein und spricht auch mêr, daz kain mensch daz für ain missagen hab | |
alsô ist diu hell ze mitelst in dem ertreich. alsô sprechent die hailigen lêrer. //VON DEM ERTPIDEM. /Ez kümt oft, daz | |
der schad ergangen. diu wârhait was mangem menschen verporgen und sprâchen etleich, ez wær von ainem sunderleichen gestirn: die weil daz | |
pringen. ez was auch verr von dem weg, daz si sprâchen, der sterb werte als lang, als lang der stern anplik | |
neunundvierzigistem jâr nâch dreizehenhundert jârn von Christi gepürt, dar umb sprich ich, daz er sô lang wert, unz der vergift dunst | |
ain rehtez zil, der lebt niht auf erden. die andern sprâchen, ez wær der gotes gewalt. sicherleichen, daz was wâr, wann | |
würkt wider got und ist sein werch ân got. ich sprich aber mit urlaub, daz got die welt möht niderslahen in | |
got den vollen vinden kan sam den læren. die dritten sprâchen, daz die juden all prunnen heten vergift und wolten die | |
mag auch daz salz der êwigen weishait niht durchgên. Aristotiles spricht: ain iegleich tier mag seineu ôrn gewegen, ân der mensch, | |
vernunft und begir und gotes bekantnüss und unser selbes. Aristotiles spricht: ain iegleich tier, daz ainen rauhen zagel hât, daz hât | |
tiern ist daz fräwel vil gelerniger wann daz mändel. Alfragânus spricht: des hundes milch ist dicker dann kains andern tiers milch, | |
kint alsô plint. Aristotiles spricht, die götlær oder die weissagen sprechent, wenn sich diu tier von enander tailnt, daz bedäut streit | |
gemaln ist, sô fuort ez den leip niht wol. etleich sprechent, daz uns mangeu tier übertreffen an den fünf sinnen: der | |
die gots wort zehant lâzent und sein vergezzent, wan mangez spricht: ‘ach, wie ain guot predig der herr heut tet!’ sô | |
sein mit guoten werken unz an sein end. dar umb spricht diu geschrift: wer volharret unz an sein end, der wirt | |
durch die pruk, er gêt niht leiht hin über. ich sprich auch, daz der esel vorn, dâ er krank ist, ain | |
daz ez si des nahtes mit idrucken anderwaid ezze. etleich sprechent auch, daz ez die güet an im hab, ist under | |
und weiz, aber der alten sint stumpf und swarz. manig sprechent, daz die hund niht mügen beleiben ân die menschen, und | |
PIBER. /Castor ze latein haizt ze däutsch ain piber und spricht Aristotiles, daz des pibers mannesgezeuglein haiz castorium, daz haizt ze | |
gar verr, ob si jäger sein oder ander läut. etleich sprechent, daz die gaiz weder mit ôrn noch mit nasen den | |
gaiz vergiftigez kraut ezzen und doch niht sterben; aber etleich sprechent, wenn si hönig niezen, sô sterben si. der gaiz pizz | |
sô stênt si an die sunnen, sam Aristotiles und Plinius sprechent, dar umb, daz iriu hörner trücken und zeitigen und starken | |
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