Belegarchiv/Konkordanz
Die hier aus dem elektronischen Belegarchiv ausgegebenen Stellen bilden den durch halbautomatische Lemmatisierung von digitalisierten Volltexten gewonnenen Kern einer umfassenderen Beleggrundlage, die für die Ausarbeitung des Mittelhochdeutschen Wörterbuchs verwendet wird. Bei der Benutzung des elektronischen Belegarchivs ist stets zu beachten, dass es Stellen enthalten kann, die anderen Stichwörtern zuzuordnen sind.
behalten stV. (1057 Belege) MWB Lexer Lexer-Nachtr. BMZ Findeb.
fäulen sô vast, daz er ainen tôten leichnam behüett und behelt vor faulen und vor änderung und vor gestank und allermaist | |
gar ain wunderleich dinch von dem stain, daz wil ich behalten, unz wir von den stainen sagen, wan sô müez wir | |
der nasen habent, aber die frawen macht ez unkäusch. man behelt den campfer in märmeleinen vazzen oder in alabaster. aber Constantînus | |
trucken und hât die art, daz man si gar lang behalten mag in irr kraft. si hât auch die kraft, daz | |
entsleuzt in dem menschen und anderswâ und si durchsneit unde behelt die flüzling, die ze latein liquores haizent, in kreften, alsô | |
trucken und derret die faulen fäuht in lærem leib und behelt daz auzvallend hâr. wenn man ez in trank nimt und | |
muoter. aber stœzt man ez niht und zereibt ez, sô behelt ez si. ez ist auch für der vergiftigen tier hecken | |
gar lieht und schœn, und sô man si derrt, sô behelt si dannoch die selben varb. sein kraut hât klaineu pleter, | |
etleich sprechent, si sein warm, daz ist niht wâr. man behelt den viol zwai jâr, daz er nütz ist, idoch ist | |
hât die art, wenn er erhitzt von dem feur, sô behelt er die hitz siben tag. //VON DEM ALABANDER. Alabandra ist | |
der ist weiz und ist gar kalter nâtûr, dar umb behelt man edel salb dar inn lang. auz dem stain het | |
der stain hât die art, daz er sighaft macht und behelt freuntschaft zwischen den läuten. auz dem stain macht man pild | |
feur niht verprinnen. ist daz man daz herz in feur behelt neun jâr ân underlâz, sô wirt der stain dar auz, | |
von India kümt, und der ist kainer durchläuhtich. der stain behelt den leip und diu glider ganz in irr narung von | |
unkäuscht, sô pricht er. der smaragd bedäut käusch, wan diu behelt des menschen leip grüen, daz ist ganz und rain. diu | |
seint daz selb zaichen hitzig ist und trucken, der stain behelt diu lider sicher vor der wazzersuht und vor den vergiftigen | |
sighaft an streit. /An dem man vint ainen adelarn, der behelt êr. /An dem man vint ainen swann, der erlœst von | |
andern sternen. alles gesmeides pulver ist unwerhaft, wenn man in behelt zuo erznei. //VON DEM SILBER. /Argentum haizt silber. daz ist | |
gemischen zuo andern dingen, und vor niht. man schol ez behalten in glesern und an küelen steten, wan an warmen dünst | |
sein varb, unz man ez rainigt in feur. daz gunderfai behelt andreu dinch, daz si iht vaulen, und dar umb legt | |
macht diu kunst in kupfereinen oder in erdeinen kezzeln und behelt man in dreu jâr. dar nâch verkêrt er sich in | |
sô klainert ez sich mêr dann ander gesmeid. sein schaum behelt silber. ez hât auch die aigenchait under allem gesmeid, daz | |
jâr und sendent ez dann den vätern, aber diu diernkindel behaltent si pei in. alsô ist an etleichem gefügel, dâ sint | |
einem spize und daz smalz daz dar us triefe, daz behalt vil wol und troufe dem siechen niht wan dri tropfen | |
vn2de doh alſo vb ſi geheizint daz ſi die reg1ulam bihaltin wen vn2de daz z#;ov ir ſteti da ze ſínne. {f{(60r)}f} | |
di ſelbe werde gihalten grozzi ſunder minriv dan den merren bihaltin i1n alle1n dinge1n der mazze. Der ulaiſche aber vier#;ovzze ganzlic | |
worden #;ovblich der gabe e1r offerei di1m munſter nih im bihaltinde $t vo1n allem^. guiſſe der vo1n dem tag oh nit | |
vo1n ſacchi1n di gen ſi wen di1m munſt2er an offingab bihaltinde in ib alſ ſi wellin di1n nuzze der wruht vn2de | |
giſazt. di regil aber diſ wir ha1n giſcribe1n daz diſ bihaltinde in cloſtern etſwiuil oder di erbari der ſiht oder anuanc | |
hirzeslebern sol man braten vf eime roste, die man lange behalten $t wil, vnd sol die d#;eunne sniden z#;ov schiben. vnd | |
vnd k#;eumel vnd muschat blůmen vnd negelin. wilt duz aber lange behalden, so mach ez scharpf mit ezzige vnd ein wenic honiges | |
ein mensche hât hundert mark; der verliuset er vierzic und beheltet sehzic. Wil der mensche nû alle zît gedenken an die | |
des guoten und des gemaches, daz dû noch hâst und beheltest. Ouch sol daz aber den menschen trœsten, ob er gedenken | |
mê, sô hât er vor gote und in gote im behalten sicherlîche allez daz, dar umbe er den schaden oder daz | |
sîn gerehticheit, daz der übeltætige getœtet werde, sicherlîche, er würde behalten und sælic. Aber ein ander trôst ist: man envindet vil | |
künde der mensche einen becher zemâle îtel gemachen und îtel behalten von allem dem, daz vüllen mac, ouch luftes, âne zwîvel | |
ist vil bezzer, den vinger verliesen aleine und den menschen behalten, dan beidiu vinger und mensche verderbe. Wæger ist ein schade | |
lieze ein mensche ein künicrîche oder alle die werlt und behielte sich selber, sô enhæte er nihtes gelâzen. Jâ, und læzet | |
Jâ, und læzet der mensche sich selber, swaz er denne beheltet, ez sî rîchtuom oder êre oder swaz daz sî, sô | |
in der kirchen oder in der zellen: daz selbe gemüete behalt und trac daz under die menige und in die unruowe | |
allen gâben lernen selber ûz im tragen und niht eigens behalten noch nihtes ensuochen, weder nutz noch lust noch innicheit noch | |
lange lerne man sich lâzen, biz daz man niht eigens enbeheltet. Al gestürme und unvride kumet zemâle von eigenem willen, man | |
eine wol verdiene daz,/ daz man mich liepliche ane haz/ behaldit ungehazzit/ und mich ze ritter vazzit/ und gift mir ros | |
gemêrte/ und so schœner witze wielt,/ daz er sîn hulde behielt./ daz was ein guot bedæhtekeit./ mir ist âne mâze leit,/ | |
den buochen,/ daz sie ez lêren lieze/ und den brief behalden hieze,/ unz ez quæme zuo der stunde/ daz ez selbe | |
was bevoln,/ Cassîniâ diu guote./ mit triuwen in ir huote/ behielt sie brief unde kint./ daz kam ir ze grôzen staten | |
sie und ir sun wielt,/ daz sie des nihtes niht behielt,/ sie enhetez allez hin gegeben,/ dô muose sie kumberlîchen leben/ | |
art./ der tac, der dar geboten wart,/ der wart wol behalten/ von jungen und von alten./ der kam dar ein michel | |
warumbe ern niht enwerte/ des silbers, des er gerte/ und behielte ir herrn sô manec marc./ ‘daz geschæhe, und wære ich | |
ruom./ sie hete wol ir magetuom/ unz an den tac behalden./ sie wolde kiusche walden/ die wîle und sie solde leben,/ | |
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