Belegarchiv/Konkordanz
Die hier aus dem elektronischen Belegarchiv ausgegebenen Stellen bilden den durch halbautomatische Lemmatisierung von digitalisierten Volltexten gewonnenen Kern einer umfassenderen Beleggrundlage, die für die Ausarbeitung des Mittelhochdeutschen Wörterbuchs verwendet wird. Bei der Benutzung des elektronischen Belegarchivs ist stets zu beachten, dass es Stellen enthalten kann, die anderen Stichwörtern zuzuordnen sind.
mügen V. (5664 Belege) Lexer BMZ Findeb.
guoten menschen herze al umbe in ir beslozzen hât. Nû mac man offenbârlîche bekennen, wie billîche und in vil wîse ein | |
ein ander wîse, ob er ist in götlîcher minne. Ouch mac der mensche bekennen und wizzen, ob er alliu sîniu werk | |
lîdenne. Ist mîn lîden in gote und mitlîdet got, wie mac mir danne lîden leit gesîn, sô lîden leit verliuset und | |
sprach unser herre, ’die dâ lîdent durch die gerehticheit’. Wie mac der güete-minnende got daz lîden, daz sîne vriunde, guote liute, | |
ensint? Hæte ein mensche einen vriunt, der kurze tage lîden möhte, daz er dâ von grôzen nutze, êre und gemach verdienen | |
daz er in liep hæte. Dar umbe: vil lîhte got enmöhte enkeine $t wîs lîden, daz sîne vriunde, guote liute, iemer | |
vriunde, guote liute, iemer sunder lîden enwæren, ob sie niht enmöhten unlîdende lîden. Alle güete des ûzerlîchen lîdennes kumet und vliuzet | |
hât in im beslozzen allez, daz man dâ von gewürken mac, aleine ouch ûzerlîche nieman dâ von iht würke. Ouch hân | |
daz er tuon wolte, ouch glîch dar ane gote. Nû mac man bekennen und wizzen gropheit der liute, die gemeinlîche wunder | |
$t wil manigerleie trôst, wie sich ouch trœsten sol und mac ein guot mensche an sînem leide, wie man daz vindet | |
er wölte des gewis sîn, daz der minniclîche got niemer enmöhte daz gelîden, daz er siech wære, ez enwære sîn bestez. | |
ensol ich ouch niht wünschen gesunt wesen. Wan âne zwîvel, möhte daz gesîn, daz mich got gesunt machete âne sînen willen, | |
vergangen ist manic tûsent jâr, sol noch hiute machen. Waz mac ich, ob ieman daz niht enverstât? Und sprichet aber anderswâ, | |
niht lêren ungelêrte liute, sô enwirt niemer nieman gelêret, sô enmac nieman lêren noch schrîben. Wan dar umbe lêret man die | |
mache. Ist aber ieman, der diz wort unrehte vernimet, waz mac des der mensche, der diz wort, daz reht ist, rehte | |
dem hœhsten, daz kein mensche von gote hie gesprechen $t mac; und ouch sint sîniu wort und ouch unsers herren wort | |
natûre und wie götlich daz ist, dâ er zuo komen mac von gnâden und ouch, wie daz der mensche dar zuo | |
daz. Der ûzer mensche ist der bœse boum, der niemer enmac guote vruht bringen. Von adel des innern menschen, des geistes, | |
verdringet den guoten sâmen, daz er niht ûzliuhtet noch ûzwahsen enmac. Doch sprichet Origenes, ein grôz meister: wan got selber disen | |
selber disen sâmen îngesæjet und îngedrücket und îngeborn hât, sô mac er wol bedecket werden und verborgen und doch niemer vertilget | |
entvliuhet der sorge, wirfet abe die vorhte, als, ob er möhte sunder ergerunge aller liute übel und unreht tuon, es enluste | |
rast noch sælicheit noch genüegede. Bis ein, daz dû got mügest vinden! Und wærlîche, wærest dû rehte ein, sô blibest dû | |
ein in underscheide $t und underscheit würde dir ein und enmöhte dich iezent nihtes niht hindern. Ein blîbet glîche ein in | |
ein tugent vor allen tugenden, und kein werk sô grôz enmac geschehen noch getân werden âne die tugent; und swie kleine | |
ez sî messe lesen, hœren, beten, contemplieren oder swaz dû maht gedenken. Nim aber swie snœde ein werk dû wellest, ez | |
dar umbe in dem aller besten gebete, daz der mensche mac gebeten, ensol niht sîn weder ’gip mir die tugent oder | |
willen gotes versunken ist und des sînen ûzgegangen ist. Niemer enmac der mensche dehein sô snœde werk gewürken, ez enneme hier | |
ez niht aleine, mêr: er læzet allez, daz werltlîche liute mügen gewinnen, jâ, ouch, daz sie mügen begern; wan, der sînen | |
allez, daz werltlîche liute mügen gewinnen, jâ, ouch, daz sie mügen begern; wan, der sînen willen und sich selber læzet, der | |
ane, und daz lâz dich kosten allez, daz dû geleisten maht. Dâ vindest $t dû wâren vride und niendert anderswâ. Die | |
wæren. Wæren nû die liute guot und ir wîse, sô möhten iriu werk sêre liuhten. Bist dû gereht, sô sint ouch | |
dû got und allez guot. Jâ, in der wârheit, dû möhtest in solcher meinunge ûf einen stein treten, ez wære mêr | |
vor jagetest, daz jaget nû dich, und daz dû vor mohtest gevliehen, daz vliuhet nû dich. Dar umbe, der gote anehaftet | |
rehte hât und ob er in aleine hât, den menschen enmac nieman gehindern. War umbe? Dâ hât er aleine got und | |
muoz er unsriu werk würken, und an allen sînen werken enmac in nieman gehindern, weder menige noch stete. Alsô enmac disen | |
werken enmac in nieman gehindern, weder menige noch stete. Alsô enmac disen menschen nieman gehindern, wan er enmeinet niht noch ensuochet | |
aller sîner meinunge geeiniget. Und alsô, als got kein manicvalticheit enmac zerströuwen, alsô enmac disen menschen nihtes zerströuwen noch vermanicvaltigen, wan | |
geeiniget. Und alsô, als got kein manicvalticheit enmac zerströuwen, alsô enmac disen menschen nihtes zerströuwen noch vermanicvaltigen, wan er ist einez | |
liute oder stete, sô enhât er got niht. Und daz mac lîhte sîn, daz dén menschen hindert, wan er enhât gotes | |
gar reht und wol, wan er hât got, und den enmac im nieman genemen noch sînes werkes enmac in nieman gehindern. | |
got, und den enmac im nieman genemen noch sînes werkes enmac in nieman gehindern. War ane liget nû diz wâre haben | |
in rehtem durste, der tæte wol anders dan trinken und mac ouch wol ander dinc gedenken; mêr: aber swaz er tuo | |
gemüete stât in den dingen und bî den liuten. Diz enmac der mensche niht gelernen mit vliehenne, $t daz er diu | |
in setzent; wan, swâ daz herze vol gotes ist, dâ enmugen die crêatûre niht stat gehaben noch vinden; mêr: dar ane | |
niemer ensol der mensche hier ane ze ende komen, er enmüge hier ane âne underlâz wahsen und mêr gewinnen in einem | |
muoz vlîz gehœren und muoz kosten allez, daz man geleisten mac an sinnen und an kreften, sô wirt den liuten reht | |
werk lâzen. Wan nû der mensche niht in disem lebene mac gesîn âne werk, diu menschlich sint, der vil ist, dar | |
willen und krefte mit im vereinen, daz sich anders niht enmüge erbilden in dem menschen. //Von dem stæten vlîze in dem | |
noch ensol sich niht betrüeben, ob er des niht volbringen enmac mit den werken; aber er ensol sich niht verre ahten | |
tugent und allez guot liget in dem guoten willen. Dir enmac nihtes gebrechen, $t ob dû einen wâren, rehten willen hâst, | |
Ergebnis-Seite: << 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 >> |