Belegarchiv/Konkordanz
Die hier aus dem elektronischen Belegarchiv ausgegebenen Stellen bilden den durch halbautomatische Lemmatisierung von digitalisierten Volltexten gewonnenen Kern einer umfassenderen Beleggrundlage, die für die Ausarbeitung des Mittelhochdeutschen Wörterbuchs verwendet wird. Bei der Benutzung des elektronischen Belegarchivs ist stets zu beachten, dass es Stellen enthalten kann, die anderen Stichwörtern zuzuordnen sind.
minne stF. (2816 Belege) Lexer Lexer-Nachtr. BMZ Findeb.
| und würkennes niemer müede, und ouch im ist allez ein minne, daz er minnet. Und dar umbe ist wâr, daz got | |
| minnet. Und dar umbe ist wâr, daz got ist diu minne. Und dar umbe sprach ich dâ oben, daz der guote | |
| der minnet durch sich selben, daz ist: er minnet durch minne, würket durch würken; und dar umbe minnet got und würket | |
| der dâ mit mir lîdet und durch mich lîdet von minne, die er ze mir hât. Ze dem sehsten mâle spriche | |
| Ouch wirt ez verbrant von dem hitzigen viure der götlîchen minne, diu des guoten menschen herze al umbe in ir beslozzen | |
| durch got; ein ander wîse, ob er ist in götlîcher minne. Ouch mac der mensche bekennen und wizzen, ob er alliu | |
| sich! und alsô verre enist er niht alles in götlîcher minne. Ein viur, sprichet künic Dâvît, kumet mit gote und vor | |
| und unmære, daz er mich gesunt machete. Wellen kumet von minne, niht-wellen kumet von unminne. Vil lieber, bezzer und nützer ist | |
| geben und mich niht enminnete ze wâre; sô er von minne mir nû zemâle niht engæbe und mir aber dar umbe | |
| sîn gâbe von gnâden ist und unverdienet. Ouch sicherlîche: wes minne ich niht enahte und mîn wille sînem willen wider ist, | |
| strîtent. Daz vleisch rætet untugent und bôsheit; der geist rætet minne gotes, vröude, vride und alle tugent. Der dâ volget und | |
| tuon, es enluste in doch niht; wan er ist mit minne gebunden alsô mit guotem vlîze mit gote, unz er in | |
| er mê und mê zuonimet und gewurzelt wirt in der minne und in gote, alsô daz er bereit ist ze enpfâhenne | |
| des niht gewar enwerde. ’Niht enahtet’, meinet daz buoch der minne, ’daz ich brûn bin, ich bin doch schœne und wol | |
| dem grunde gotes und enweiz von wizzenne niht noch von minne noch von nihte alzemâle. Si gestillet ganze und aleine in | |
| dem gemüete und in der meinunge $t und in der minne. Merke, wie dû dînen got meinest, sô dû bist in | |
| glîchez gemüete haben und ein glîchez getriuwen und eine glîche minne ze dînem gote und einen glîchen ernst. Entriuwen, wære dir | |
| dinges bilde und ist im als gegenwertic, als vil der minne mêrer und mêrer ist. Der mensche ensuochet niht ruowe, wan | |
| an in selber sint. Triuwen, hie zuo gehœret vlîz und minne und ein wol war$/ nemen des menschen inwendicheit und ein | |
| gebrechen, $t ob dû einen wâren, rehten willen hâst, weder minne noch dêmüeticheit $t noch dehein tugent. Aber, daz dû krefticlîche | |
| hân ich. Ouch, wölte ich in der wârheit als vil minne haben, als alle menschen ie gewunnen, und got als vil | |
| Und in dem willen vermaht dû alliu dinc, ez sî minne oder swaz dû wilt. Nû vrâge: wie möhte ich dise | |
| oder swaz dû wilt. Nû vrâge: wie möhte ich dise minne gehaben, die wîle ich ir niht enpfinde $t noch gewar | |
| enhân? Hie solt dû zwei dinc merken, diu an der minne sint: daz ein ist ein wesen der minne, daz ander | |
| an der minne sint: daz ein ist ein wesen der minne, daz ander ist ein werk oder ein ûzbruch der minne. | |
| minne, daz ander ist ein werk oder ein ûzbruch der minne. Des wesens der minne stat ist aleine in dem willen; | |
| ein werk oder ein ûzbruch der minne. Des wesens der minne stat ist aleine in dem willen; wer mêr willen hât, | |
| dem willen; wer mêr willen hât, der hât ouch der minne mêr. Aber, wer des mêr habe, daz enweiz nieman von | |
| wîle got verborgen liget in dem grunde der sêle. Disiu minne liget alzemâle in dem willen; wer mêr willen hât, der | |
| willen; wer mêr willen hât, der hât ouch mêr der minne. Nû ist ein anderz, daz ist ein ûzbruch und ein | |
| ein anderz, daz ist ein ûzbruch und ein werk der minne. Daz schînet sêre als innicheit und andâht und jubilieren und | |
| enist alwege daz beste niht; wan ez enist etwenne von minne niht, sunder ez kumet von natûre etwenne, daz man solchen | |
| von andern. Aber die selben, sô sie her nâch mêr minne gewinnent, sô enhânt sie lîhte niht als vil vüelennes und | |
| vüelennes und enpfindennes und dar ane schînet wol, daz sie minne hânt, ob sie âne solchen enthalt gote ganze und stæte | |
| ganze und stæte triuwe haltent. Nû sî, daz ez zemâle minne sî, sô enist ez doch daz aller beste niht; daz | |
| man sol solchen jubilus underwîlen lâzen durch ein bezzerz von minne und underwîlen durch ein minnewerk ze würkenne, $t dâ man | |
| im bedörfte, ich ahtete verre bezzer, daz dû liezest von minne von dem und dientest dem dürfigen in mêrer minne. Niht | |
| von minne von dem und dientest dem dürfigen in mêrer minne. Niht ensol der mensche wænen, daz er gnâden in disem | |
| in disem sül beroubet werden; wan, swaz der mensche von minne læzet williclîchen, daz wirt im vil edeler, wan, als Kristus | |
| williclîchen beroubet sîn aller dinge durch got und in der minne sich verwegen und getrœsten alles trôstes von minne. Daz man | |
| in der minne sich verwegen und getrœsten alles trôstes von minne. Daz man solchez enpfinden sül durch minne lâzen underwîlen, daz | |
| alles trôstes von minne. Daz man solchez enpfinden sül durch minne lâzen underwîlen, daz bewîset $t uns der minnende Paulus, dâ | |
| gewünschet, daz ich müeste gescheiden werden von Kristô umbe die minne mîner brüeder’. Daz meinet er in dirre wîse: er enmeinet | |
| dirre wîse: er enmeinet niht in der êrsten wîse der minne, wan von der enwolte er niht sîn gescheiden einen ougenblik | |
| wie sêre ez den menschen sölte enzünden in starker grôzer minne alsô, daz er des sînen zemâle $t ûzgienge. Jâ, der | |
| als verre als dû dâ mite bist gebunden ze mêrer minne und bist dâ mite genidert und gedêmüetiget, als daz aleine, | |
| der mensche dar nâch kome ze einer grôzen bekantnisse sîner minne und umbe daz sîn minne und sîn danknæmicheit deste mêr | |
| ze einer grôzen bekantnisse sîner minne und umbe daz sîn minne und sîn danknæmicheit deste mêr und sîn ernst deste hitziger | |
| andâht. Wan, sô riuwe erniuwert $t wirt, sô sol diu minne ouch grœzlîchen gemêret und erniuwert werden. //Von zweierleie riuwe. Diu | |
| er ursache hât, sich an got ze bindenne mit ungeteilter minne, dâ kein sünde und gebreste enist. Dar umbe: der beste | |
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