kasugele
stswF.
auch casukel.
‘Messgewand’ (vgl. MlatWb 2,352 s.v. casucula; s.a.
kāsel
):
so der priester die kasukel angeleit, so stúrzet men daz
umeral obin dar úber Lucid
89,13
u.ö.;
so tvt er danne eine kasvgelin ane, die ist allvmbe ganz vnde ist geshaffin
alse ein glocke. vnde hat sie der prister vf die arme gelegit, so ist sie geshaffin
als ein shilt PrBerth (Kr)
62,30;
Tauler
383,25
kāt-
s.a.
quāt
-
kāteblatīn
stN.
eine purpurfarbene Stoffart (vgl. EnWB. 234; W. Besch u.a., Sprachgesch., 2.
Aufl., 4,3186; Palander 114):
ūf den tepechen lāgen / die kolter von samīte / von phelle und von dimīte [
timīt (griech. Seidenstoff )] / lieht unde maneger
vare. / man nam dā vil lutzel ware / ūf ein verblichen baldekīn / und ūf kāteblatīn
/ und ūf ein aldez gewant En
12942
katel
Subst.
‘Dattel’, vgl.
datel
(evtl. c- aus t- verlesen, dann auch mit k-
geschrieben?):
lenige [reife] cateln sint warm
vnde vuchte SalArz
15,40;
so sal er ezzen vigen oder cateln ebd.
107,55;
di vncitigin kateln twingen vnde sterken den magin ebd.
15,43
u.ö.
katere
stswM.
‘Kater’
ein katze lac und het gemach; / ūf einem oven daz geschach. / ir man, ein
kater, stuont dā bī Wildon
4,3;
daz geschiht allermaist, wenne diu katz den katern suocht in
der prunst BdN
152,9;
ein kater dūhte sich sō zart, / daz er die sunnen wolte vrīen, sō sie vrüeje
ūf gienc, / unde nam doch sint nāch sīner rehten art / ein tier, daz miuse vienc
Wartb
Fl 12,5;
StrKD
32,4;
als einem kater Renner
6586
kathaplasma
N.
‘Salbenumschlag, Wickel mit heilenden, wärmenden oder kühlenden
Bestandteilen’ (vgl. MlatWB 2,361f. s.v. cataplasma):
von dem senfe machet man ein guͦt kathaplasma
Macer
26,13
cathaplebe
swM.
ein Fabeltier (vgl. MlatWB 2,382 s.v. catoblepas, cathapleba
‘Gnu’):
von dem cathapleben. cathapleba ist ain tier, daz wont pei
dem wazzer, daz Nilus haizt, in Egiptenlant. alsō sprechent die maister Plinius und
Solīnus. daz ist sō vergiftig mit seim angesiht, ob ainer im in daz aug siht, sō
stirbt er zehant BdN
131,22
catharticum , catharcium
N.
‘ein Abführmittel’ (vgl. MlatWB 2,373 s.v. catharticus):
gip im catarticum SalArz
71,29;
catarcium imperiale furdert des ersten di roten coleram
ebd.
94,55;
catarcicum ebd.
95,6
cathe
swM.
ein Fabeltier (vgl. MlatWB 2,14 s.v. cacus):
von dem cathen [de caco] . cathus
ist ain tier in dem land Archadia, daz ist zemāl stinkend als ain verunraint swein.
der maister Adelīnus schreibt von dem tier, daz ez flammen auz seim hals lāz
BdN
129,2
kathecuminus
M.
jmd., der die Taufe erlangen möchte, Taufbewerber ‘Katechumene’ (vgl.
MlatWB 2,368 s.v. catechumenus):
dise lźre lźrte sus / der gotes kathecuminus / und vestent ez
vil sźre / nāch kristenlīcher lźre RvEBarl
14128
kathezizieren
swV.
‘jmdn. auf die Taufe vorbereiten, den Katechismus lehren’ (mit Akk.d.P.; vgl.
MlatWB 2,367 s.v. catechizo):
er katheziziert in sō: / ‘sun’ sprach er, ‘geloubestū / mit
vesteclīchen sinnen nū, / daz got ie was und iemer ist’ RvEBarl
6732;
er kathezizierte in sā / mit gotlīchem segene aldā ebd.
14155
katholicō
M.
zum mlat. Adj. catholicus (vgl. MlatWB 2,379ff.).
Bez. für den Patriarchen von Hromgla [= Ranculat], einer byzantinischen
Festung am Euphrat (vgl. Suolahti 1,121):
waz dar inne veiles lęge? / derz mit gelte widerwęge, / der
bāruc von Baldac / vergulte niht daz drinne lac: / als tęte der katolicō / von
Ranculat: dō Kriechen sō / stuont daz man hort dar inne vant Parz
563,7
katīve
Adj.
‘fremd, elend, unglücklich’ (vgl. Suolahti 1,121):
ouch soullens wyr anderen haven schande / ind kative blyven in desem lande
KarlGalie
4195;
o wi mir armen wive, / wie bin ich dus keitive / hie in deseme lande / inde
ich dese schande / en weiz weme clagen, / de mich moge verdragen / na urdeile inde
rechte MorantGalie
1664.
– subst.:
wir sullen arme kative bliven HagenChr (G)
3174;
‘in truwen’ sprach der keitif MorantGalie
4857
katze
swF.
‘Katze’
1 das Tier (zur Bed. der Katze in Volks- und Aberglauben vgl. Hwb. dt. Abergl.
4,1107-1124) 1.1 allg. 1.2 in Vergleichen 1.3 in Sprichwörtern, Wendungen u. ä. (vgl. Friedrich, PhrasWB 241 sowie TPMA 6,441-465) 2 eine Belagerungsvorrichtung, die vor allem dem Schutz der Belagerer diente (vgl. Schultz, Höf. Leben 2,406f.)
1
das Tier (zur Bed. der Katze in Volks- und Aberglauben vgl. Hwb. dt. Abergl.
4,1107-1124)
1.1
allg.:
cattus: katze VocOpt
45.068;
musio oder murilegus oder cattus haizt ain katz. daz ist
gar ain listik tier BdN
151,24;
diu katze mint unreine, entreint daz reine RvZw
165,7
u. ö.;
er muoste loufen unde gān / ūf manigen hōhen rūhen berc,
/ dā weder katze, noch getwerc / möht über sīn geklummen KvWTroj
6190;
ein alsō armez hūs, / dā diu katze noch diu mūs / sich niender inne moht
ernern Georg
1896;
Barth
139,29;
ReinFu
K,313;
RvEBarl
10551.
– eine →
merkatze
(?):
dā [auf dem Schild] lūhte
in swarzem schīne von / ein wildiu katze von dem mer KvWTroj
33071.
– das Niesen einer Katze in Verbindung mit magischen Fähigkeiten
(?):
dir het diu katze niht genorn [geniest] , /
frumer kneht; und węr ez wār! [vgl. Anm.z.St.]
Helbl
1,1393
1.2
in Vergleichen:
– Aussehen betreffend:
ir [Flatas] antlitz ist
fraßlich. / geleich ainer wilden katzen HvNstAp
4380;
verwāze von mir den Satān, / der [...] als
ein eber ist gezan / und hāt alsam ein katze gran
[Schnurrhaare]
MarGr 18
61;
Herb
7691.
– Verhalten betreffend:
si [die merker
] sehent umb sam diu katze nāch der mūs SM: Had
3: 5,5;
als die katze mit der mūs / spilten die Oselźre LivlChr
1230;
er [der Löwe] īlte ūz sīme neste / zuo dem
pherde wünneclich / und hete sam ein katze sich / gestrūbet und gesmücket, /
diu sich zesamne drücket, / sō si der miuse lāgen muoz
KvWPart
10526;
HvNstAp
4618;
Bez. ketzer abgeleitet von katze bei
PrBerth (vgl. auch die weiteren Ausführungen von
1:402,21 bis 1:403,21):
er hiez in einen ketzer. daz tet er dar umbe, daz er sich gar wol
heimelīchen gemachen kan, swā man in niht wol erkennet, als ouch diu katze
PrBerth
1:402,23
u. ö.
1.3
in Sprichwörtern, Wendungen u. ä. (vgl. Friedrich, PhrasWB 241 sowie TPMA
6,441-465):
als diu katze ūz kumet, sō rīchsent die miuse: als ir [der
Dienerschaft] hźrschaft ūz kumet, sō hebet sich grōz unzuht
PrBerth
1:85,6;
sō diu katze gevrizzet vil, / zehant sō hebet sī ir
spil [als Anspielung auf Iweins Übermütigkeit während eines
Gelages]
Iw
823;
diu mūs ungerne ziuhet kint, / swā si weiz, dā katzen sint
Freid
141,14
u. ö.;
man streichet eine katzen schon, / um daz sie miuse jaget
Frl
9:10,13;
duͤ kaz den vischen ist gefaͤr / vnd wa si by dem wazzer waͤr / si woͤlt
dar in komen nicht MinneR 53
77;
dū [
werlt
] ziuhest mir den halm alsō einer jungen katzen vor
WernhSpr (Z)
64,3;
RvMunre
1257.
–
diu ~ belībet jmdm. ūf dem rücken etwa i.S.v.
‘etwas Unangenehmes/ eine Last (er-)tragen müssen’ (?)
(vgl. DWB 5,285):
daz mir belibe hie / ūf dem ruck diu katze, / daz
Niuhūs [eine Burg] , ze tratze
Ottok
54835.
– in der Fabel ‘Rat der Mäuse gegen die Katze’ (vgl. Dicke/
Grubmüller Nr. 483; zur aus dieser Fabel erst später erwachsenen Wendung
einer katze die schellen anehengen/-binden u.ä. vgl. DWB
5,283, FWB 1,1238 sowie TPMA 6,461):
da sollen wir [die Mäuse] henken an / der
katzen eine schellen [s. Anm.z.St.]
KgvOdenw
8,27;
Boner
70,27
2
eine Belagerungsvorrichtung, die vor allem dem Schutz der Belagerer diente (vgl.
Schultz, Höf. Leben 2,406f.):
testudo: katze VocOpt
29.051;
der kunic het mit im genomen / antwerc und einez, heizet
katze Ottok
9106
u. ö.;
czu hulfe desir eynunge so sullen wir furin eyne blidin, eyne kaczin und
czwenczig schiczin mit rucarmbrustin UrkErf
2,191
(a. 1343);
Kreuzf
6452;
KLD:BvH
16: 2,8.
– im bildhaften Vergleich:
hie wurt rehte die katze an die mure getrungen; schiere
so der mensche in kummet in daz riche daz in uns ist, die muren súllent schiere
gevellet werden Tauler
419,37
katzenber
stNF.
Bez. für unterschiedliche Pflanzen, s. AWB 5,59
katzenbrët
stN.
hier -brit; Pl. -brútter.
Abdeckung bzw. Dach der Katze, einer Belagerungsvorrichtung (vgl.
katze
2):
pluteus: katzenbrit, kaczenbrútter VocOpt
29.055
katzengolt
stN.
Bez. für das goldgelbe Harz des Kirschbaumes (vgl. Kluge S. 478):
gummi : kazzengolt SummHeinr
1:186,221.
2:48,286
katzenhār
stN.
‘Katzenhaar, -fell’
der ameiz des gewar wart, / vz dem hovbet tet er eine vart. /
do kroch er rechte, deswar, / fvr sich in daz katzenhar ReinFu
K,2042
katzenhuot
stM.
hier katzhvt.
‘Kopfbedeckung aus Katzenfell’
do satzt er im vf den katzhvt ReinFu
K,2014
katzenhurt
stF.
Abdeckung bzw. Dach der Katze, einer Belagerungsvorrichtung (vgl.
katze
2):
cratis: katzenhurt, kaczenhurt VocOpt
29.056
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