humerâl
stN.
→
umbrâl
hummen
swV.
‘summen’ (von Bienen):
unz daz aineu under in [den Bienen]
zwir oder dreistund geprumt oder gehumt gegen dem liehten tag, als ain wahter, der
mit aim herhorn prummet gegen dem tag BdN
289,16;
unz aineu under in umb fleugt und hummet in der weis, als dâ
si si wecket des morgens, und gebeut in allen ze ruoen ebd.
290,15
hunckeln
stN.
→
hüeniclîn
hundehabere
swM.
Abgabe von Hafer oder sonstigem Korn als Ersatzleistung für die Aufnahme der
herrschaftlichen Hunde (vgl. DRW 6,70f.):
wiͤr verbieten allen hunthabern, ez wær dann, daz wiͤr ez
erlaubten durch der leut gebet und durch notdurft dez landes UrkSalzb
4,385
(a. 1328)
hündelîn , hündel
stN.
auch hündli.
Dimin. zu
hunt
‘Hündchen’
–
‘junger Hund, Welpe’
die hund gepernt plinteu hüntel und diu beleibent plint
zwelif tag oder etleich drei wochen BdN
125,16;
daz die kleinen welfelin, die kleinen húndelin,
[...] gespiset werdent von dem gebrockele daz do vellet
von der herren tische Tauler
44,22;
PrOberalt
63,16.
–
‘kleiner Hund’ (meist als Schoßhund):
die megede sich bereiten gar / und wurfen die hundel ûz dem schôz
Virg
671,13;
er hatt mir mein effelein / und mein schones hundelein / und
meinen valken genomen HvNstAp
19595;
er gebôt, daz man im bræhte dar / sîn hundelîn Petitcreiu, /
sînes herzen spil Tr
15797;
HvFreibTr
4456;
also nu der hirtz sich der grossen hunde hat erwert, so
kumment die kleinen húndelin und loͮffent under den hirtz und
zwickent da und da Tauler
52,1.
– in Vergleichen:
so ist im [dem Kranken] di kele
bitter [...] vnde winslet also ein kleinez hundelin
SalArz
43,16;
von stunt leite sich der grimmege leuwe vor im nider als ein zamez hundelin
unde wegete kein im den zagil sin Köditz
19,3;
din múrdigú muͦter wolt dich hin
werfen als ein ungenemes, hingeworfens húndli Seuse
121,34;
HvNstAp
6657.
6952
hünder
stM.
Parallelbildung im Wortspiel auf eine Volksetymologie, die
ketzer
von katze ableitet:
daz tet unser herre âne sache niht, daz er sie
[Häretiker] ketzer hiez. nû war umbe hiez er sie niht
hünder oder miuser oder vogeler oder swîner oder geizer? PrBerth
1:402,20
hundersto
Adv.
(d.i. hunder-stunt, s. Weinhold, Alem. Gr. § 326 c)
→
stunde
stF.
hundert
Num. (Kard.)
zur Formenvielfalt vgl. WMU 2,898f.
‘hundert’ (s.a.
hunt
Num. und
zëhenzec
):
do waren der spilemanne / wol hundret mit in gegangin
Roth
4294;
uor manic hundert iaren VMos
69,11;
im wirt sîn vater, muoter, bruoder und swester hundert wîs
lieber wan sie ieze sint Eckh
5: 24,9;
und si sâzin nider bî teilen, bî hunderten und bi funfzigen
EvBeh
Mc 6,40.
– subst. als Einheit speziell bei Angaben zu Zolltarifen:
ein lastwagen mit ruhen hvͤten, [...], der git
ze zolle sæhzehen phenninge. jst aber minner druffe danne ein last, so git man ie
von dem hvnderte funf phenninge UrkCorp (WMU)
548AB,30;
des gastis hundirt grosis ledirs gibt einen firdunc UrkBresl
112
(a. 1327);
UrkHeilbr
74,6
(a. 1342);
RegErzbKöln
4,181 .
– mit tûsent (voran- und nachgestellt):
ich hân hundert tûsent herze erlôst / von sorgen, alse vrô was
ich MF: Reinm
35: 1,1;
solde ich den [Mund] in kurzer
stunde / küssen hundert tûsent tûsent stunt KLD: UvL
52: 4,4.
43: 7,4;
ez sint manech hundert tûsent tûsent suͥnder ferlorn PrSchw
(St)
6,104;
Rennew
13218;
beschouwe ich menschen tûsent hundert / âne valschen list, /
bî den allen, wizze Crist, / sint zwên gelîch einander niht KvWLd
25,83;
tusent hundert schif Herb
3413.
– in anderen zusammengesetzten Zahlen:
drithalbhundert marche silbers UrkCorp (WMU)
1949AB,19;
do men zelete von gottis gebuͤrte truͦzehen hvͦndert jar
trigger iare minner [weniger drei Jahre
(1297)]
ebd.
2634,6;
fümf tûsent und fümf hundert jâr / und fümf und fümzic
dannoch mê KvHeimUrst
1984;
der vnselig Herodes diu chindelin elliu hete erslagen, der
waren hundert vnd vier vnd viͤrczige tuͤsent Konr
4,18;
ze sehs hunderet tûsint wâren si gezalt VAlex
1493;
MNat
16,26;
TrSilv
643.
– mit vorangestellten Einer- und Zehnerwerten:
der christen gelac tot dar under / acht unt driu hundert
Rol
4762;
driu und sehs hundert jâr Eracl
150;
das buch nach minem tichte / fünfzig und hundert psalmen hat
Mügeln
86,12;
Ottok
13527.
Zu allegorischen Bedeutungen der Zahl 100 vgl. Meyer/ Suntrup, Zahlenbed.,
Sp. 784-797.
hundertjæric
Adj.
‘hundertjährig, hundert Jahre alt’
ir mâzen [wohlbemessen] lange sîtelîn / ûf ir
gedrollen hüffelîn / beslozzen, wol gedrungen, / moht balde widerjungen
[verjüngen] / hundertjæric alten, / solt er si blôz
gesehen an KLD: Namenlos
a46:114;
ein krâ, / diu wol hundertjæric schein KvWTroj
10671;
RvEWchr
4640
hundertrittervürste
swM.
als Übers. für lat. centurio, ‘Offizier,
Hundertschaftsführer’
centurio: hundertritterfúrste EvAlem
Mt 8,5.8
hundertslündic
Adj.
‘hundert Schlucke umfassend’
dô huob er ûf unde tranc: / einen hundertslündigen trunc
Weinschwelg
199
hundertste
Num. (Ord.)
‘hundertste’
egiptii die weisen läut [...]
sprâchen, daz wênich läut lebten mit ganzen sinnen unz in daz hundrist jâr
BdN
27,21.
– in zusammengesetzten Zahlen:
in dem tusentestem vnd zweihundertesten vnd ehtvndahcegestem iâr
UrkCorp (WMU)
998,31;
na vnsers herren gebvrte an den tusendosten vnde zwei hvndertosten vnde zwei
vnde sibenzegosten iare ebd.
172,33
hundertstunt
Adv.
→
stunde
stF.
hunderttûsent
Num.
→
hundert
, →
tûsent
hunderttûsentstunt
Adv.
→
stunde
stF.
hunderttûsentvalten
swV.
‘sich verhunderttausendfachen’
sint du [Gott] uns hie verlihen hast sulch ere, /
waz hastu dann zu himele, da iz sich hundert tusent valtet mere! JTit
407,4
hunderttûsentvaltic
Adj.
‘hunderttausendfach’
er ist vol suͤzis troͮstes, vollechomines ratis, vol miltichait,
irbarmiherzichait vnde allir tuginde hundirtusintvaltich PrGeorg
(Sch)
22,50;
umbe hunderttûsentveltigen lôn Eckh
2:61,4;
hundert tusent feltig froͤd MinneR 66
84
hunderttûsentwarbe
Adv.
→
warp
hundertvalt
Adj. , -valte
Adv.
‘hundertfach’
und etlîchez vîl in eine gûte erden und gap vrucht ûf gênde und wahsende, und
einez brâchte drîzecvalt und einiz sechzicvalt und einiz hundertvalt
EvBeh
Mc 4,8;
des dritten sâmen korn erwarp / hundertvaltes nutzes vruht: /
der viel in viuhte genuht / und brâhte hundertvalten hort RvEBarl
1601;
in manigem wis geschonet / unt hundertvalt gechroenet
StrKD
21,232;
froͮwe minne, nu hant ir mir vergolten hundertvalt in
ertriche Mechth
1: 1,23;
EvBerl
133,3.
– subst.:
læzest dû ez aber umbe daz hundertvalte und umbe daz êwige leben, sô enhâst dû
niht gelâzen Eckh
2:61,3
hundertvalten
swV.
→
gehundertvalten
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