b – bächelîn bächeln – backenknûʒ backenslac – badekeʒʒel badekleit – badevolc badewâc – balde baldecheit – ballerisse ballespil – balsamlich balsammæʒec – balster balster – banboum banbrief – banekîe banël – banierære baniere – banovære banoven – banvîre banvîretac – bar bar – bârbrët 1barc – barkân barke – barmecheit barmeclich – barnen barnstëcke – bartierunge bartinc – base Baseler, Basler – batalieren batalierre – baʒ bazân – bebreiten bebrunzen – bëchswarz bëchtranc – beckenknëht beckenkol – bedæhteclîche bedahtheit – bêdenthalbære bederben – bediutecheit bediuteclîche – bedringen bedröuwen – begâben begâbunge – bêgehart begëhen – begesten begetern – beginst beginstnisse – begnâdunge begougeln – begrîflich begrîflîcheit – behabede behaben – behalt behaltære – behebunge behecken (?) – behëlfen behëlfunge – behern behêrren – behœrlicheit behosen – behülfec behülfelich – behûsunge beide, bêde – beierisch Beierlant – beinîn beinîsen – 2beiten beitunge – bejac bejagen – bekennelich bekennelicheit – beklage beklagen – beklipfen beklocken (?) – bekorære bekorlich – bekriegen bekrîen – bekuppeln bekürn – belderîchen belëcken – belîbelich belîben – belle (?) bellechîn – Belzebub belzelîn, belzel – 1bemeinen 2bemeinen – benahtunge benæjen – benedîunge benediz – benihte benît – benuomunge benützen – 2ber bër – bërcgesworne bërcgot – bërcphenninc bërcrëht – berechenen berechenunge – bereit bereitære – bërgen bergîn – beriemen berieʒen – berillîn berîmeln – berîʒen berkel – bernbunge bërnde – bernzunge berœsen – berty berüchtegen – beruofære beruofen – besæjen besalben – beschaft beschaft – bescheiden bescheiden – 1beschern 2beschern – beschînen beschirm – beschouwede beschouwelich – beschuoben beschuohen – bëseme bësemen – besideln besiffeln – besîtes besitzære – beslieʒunge beslîfen – besnaben, besneben besneiteln – besoufen bespæhen – best bêst, bêste – beste bestëchen – bestie bestieben – bestrîten bestrouben – besunderbar besunderheit – beswæren beswærnisse – bët betagen – beteidigunge beteidingen – bëtelorden bëtelruof – beterminierunge bëteros – betimbern betirmen – betrahtegen betrahten – betriuten betriuwen – betrüeben betrüebenisse – bettegegate bettegëlt – betterise betterise – betûchen betüemen – betwengen betwinc – bevatzen bevëlch – bevillen beviln – bevolgec bevollen – bevür bevürhten – bewarlich bewærlich – bewëgen bewëgen – bewërfen bewërken – bewirten bewîselîche – bezâfen bezaln – bezëmen bezenen – bezoc bezoubern – bî bibe – bibunge bic – bíderben, bedérben biderbenen, bederbenen – bî|ein bîeinander – bierzins biese – bîgesëʒʒe bîgestendec – bîhtegen bîhten – bilchmûs bildære – bildeslêre bildesnitzer – billich billîch – bimʒ bin – binnen bînstoc – birden bir(e) – birnenkërn birnkumpost – bî schaffen bîschaft – bisemvaʒ bisen – bîsorge bîspël – bît bitære – bitteric bitterkeit – biuge biugunge – biutel|snîdære biuteltuoch – bî vüegen bî vüeren – bîzeichenen bî zëmen – blægen blâ|gleien|bluome – blandine blanke – blâst blaster – blâterkopf blæterlîn – blëchhantschuoch blëchrinc – bleichlich bleichros – bletzelîn bletzen – bliczen 1blîde – blindecheit blindeclich – bliuclich bliuge – blœde blœdecheit – blüegeln blüegen – bluombolle bluome – bluomenzît bluom|ôsterâbent – bluotgieʒen bluotgieʒende – bluotspîwunge bluotstëchære – bluotwurm blut – bocks bocksbluot – bogenschuʒ bogensnuor – 2bolle bollen – bônwibel bônwinde – borge bor|gemeit – (bornütze,) enbornütze bors, borse – borvërre, enborvërre borvil – bote botech – botwar botwarære – boumen boumgarte – boumzaher bovel – bræche brachen – brâ|hâr bræhen – branc brangen – brætelîn braten – brëche brëchel – breisier breit – brenken brenn-, bern(e)-, birnschatz – brësthaft brenn-, bern(e)-, birnschatz stM. brennære stM. brennen swV. brenngadem stN. brennholz stN. brennîsen stN. brennoven stM. brennstein, börnstein stM. brente swF. brêse swF. bressel stF. brëst stM. brëste swM. brëstec Adj. brëstelîn stN. brestelinc stM. brësten stV. (IV) brëstenhalp Präp. brëstenlich Adj. brësthaft Adj. brëstlich, brëstenlich – briefbuoch briefbuochelîn – brieʒen brî|mel – brîsger brîsschüechel – briulêhen briumeister – briutelstuol briuten – brœdeclich brœdeheit – brôt brôtbanc – brôtkouf brôtloube – bruch bruch – brückelât brückelîn – bruckslac bruckwëc – brûne brûnen – brünneholz brunnekîn – brünselbërc brünseln – bruochstinkende bruochwëc – bruoderzeichen bruost – brustgezierde brustklopfen – brûtgebende brûtgesanc – brûtsanc brûtschaft – bûchstœʒec bûchstrenge – budeminc bûden – bû|geschirre bû|gevelle – buhsholz bûhurdierære – bûlslac bulzen – büntnisse buntschuoch – buochbediuten buochblat – buochstap buochswam – buosemsnuor buosemtuoch – buppe bur – burcgesuoch burcgewer – burclêhen burclêhenrëht – burcrëhtacker burcrëhten – burctorære burcvëlt – bürde bürdelîn – bürgelschaft bürgen – burgertavel burgervëlt – burnegël burneholz – bürste bürsten – büschelîn buschoff – bûteilen bûteilunge – buttenblüejende buttenbluot – bûz bûʒe – buʒʒel
|
brenn-, bern(e)-, birnschatz
stM.
‘Geldzahlung, um sich von Plündern und Niederbrennen
freizukaufen’
(s.a.
brantschatzunge
stF.):
allit dat gelt ind ander gut, dat van beyden syten gedingd of geloift was van
geuangen, of van birnschatze, of van eyncherhande
dynktzalen [Zahlungen]
UrkNiederrh
3,339
(a. 1345);
vortme sal unse here van Kolne gelden den bernschatz den luden van Esch, den
si vergolden hant bis op diesen dach ebd.
3,157
(a. 1321);
nisi forte ingruente bello [...] contingeret totam
villam solvere conbustionis exactionem, quod vulgariter dicitur et de iure dici
possit bernescatz UrkKaisersw
119
(a. 1292)
brennære
stM.
1
‘Brandstifter’
2
‘Silberbrenner’
3 als Bestandteil von Personennamen
1
‘Brandstifter’
die noch den geist der schalcheit habent, daz sint die
raubær, daz sint die dieb, die brennære und die chirchbruͤchel
PrOberalt
41,15;
daz ir sie schirmen sult vor dieben und vor roubern unde brennern
PrBerth
1:144,38;
diebe vnt roubære, / chirchen brennære / vnd schachmordære Warnung
363;
vmb di prennær, di nahtes oder tags verholn brennen, setzen wir also
[...]
UrkCorp
1800A,37.
2345,9;
UvZLanz
3783;
StRBrünn
359;
Helbl
15,744
2
‘Silberbrenner’
daz auch man die prenner by iren zeichen bechennen mug StRRegensb
97;
ez sol auch dhein vnderchauffel noch anders nieman silber vail tragen
[...], ez ensei dann der burger vnd dez prenners
zeichen dar an, der ez gebrant hab ebd.
98
3
als Bestandteil von Personennamen:
vgl. die Belege WMU 1,287.
brennen
swV.
auch bernen (
Roth
4613;
Lilie
17,31.
64,36;
UrkCorp
37,38.
N548A,10.
3470,23
), vgl. 2
5Mhd. Gr. § L 91; s.a.
burnen
swV. –
Part.Prät. neben gewöhnl. gebrant vereinzelt gebrennet
(
JPhys
19,27;
Ipocr
55;
PrOberalt
97,3;
Barth
132,29;
SalArz
79,43;
HvNstAp
2524;
StRMünch
477,11
).
1 tr. 1.1
‘etw. anzünden’
1.1.1 allg. 1.1.2 speziell: ‘Brandstiftung verüben,
brandschatzen’ ; 1.2
‘etw./jmdn. verbrennen’
1.2.1
‘etw. durch Brand zerstören’
1.2.2
‘etw. zu Pulver verbrennen’ (meist zu med. Zwecken) 1.2.3
‘etw. als Heizmaterial, Beleuchtung, Räucherwerk, Opfer verbrennen,
abbrennen’
1.2.4
‘jmdn. mit dem Feuertod bestrafen’
1.3
‘etw. unter Einwirkung der Hitze des Feuers herstellen,
bearbeiten’
1.3.1
‘Edelmetall schmelzen, durch Feuer reinigen’
1.3.2
‘Tongefäße durch Brennen härten ’
1.3.3
‘Kalk brennen’
1.3.4
‘eine Flüssigkeit destillieren’
1.4
‘jmdn. (ver)sengen, durch große Hitze quälen, peinigen, jmdm.
Verbrennungen zufügen,’
1.4.1 allg. 1.4.2 speziell: ‘etw. (Wunde/Warze u.ä.) ausbrennen’
1.5
‘etw. / jmdn. durch Brand zeichnen’
1.5.1
‘ein Brandzeichen an einem Pferd anbringen’
1.5.2
‘ein Maß durch ein eingebranntes Zeichen kennzeichnen’
1.5.3
‘jmdn. (als Strafe) mit einem Brandmal versehen,
brandmarken’ (vgl. LexMA 2,566) 2 intr. (selten, statt
brinnen
stV.) 2.1
‘brennen, in Flammen stehen’
2.1.1 eigentl. 2.1.2 übertr. 2.2
‘leuchten, glänzen’
1
tr.
1.1
‘etw. anzünden’
1.1.1
allg.:
des helphantis pein und sin hût
[...], suâ man siu
prennet [
fuerint succensa
] .
dannen fliehent [...] elliu fiantlichiu dinch
JPhys
8,33;
des elephanten pain geprant verjagt die slangen und
vergift BdN
136,1;
man beluͦht iz [das
Kind] , so man diu tauͤf cherczen ob im prennet
Konr
23,90.
– übertr.: ‘jmdn. entflammen’
brande sie mich niht, sô hæte ich senfte dol: /
sus hât mich diu minneclîche enzündet [...] : /
laschte sie mich mit ir minne, mir wær deste baz KLD:GvN
32: 4,6;
dich brand dat vuͥr des ruͥen sere
MarlbRh
66,31
1.1.2
speziell: ‘Brandstiftung verüben,
brandschatzen’;
mit Akk. d.S. ‘Gebäude, Dörfer, Städte in Brand
setzen’
heiz brechen unde brennen / ir uile unreine
betehus Rol
952.
7206;
sie roubeten vnd branten, / allez daz sie
beranten. / daz lant in gluten allez schein Herb
3903.
16129;
do zuntins an und brandin sa / die stat
RvEWchr
21417;
si riten in ir lant unde branten ir bürge und ir
stete unde verwuosten allez daz dâ ze wüesten was BuchdKg
44,3;
VAlex
980;
SpdtL
225,10;
MF:Mor
33a:1,4.
– mit Akk. d.P. ‘jmdn. durch Brandstiftung
schädigen’
den künec von Irlanden, / den brant er unde herte
UvZLanz
7101;
si herten unde branden sih / beide ein andir
durh gerich RvEWchr
19812;
herzog Heinrichen / begund er sterclichen /
rouben unde brennen Ottok
23908;
weri abir [...] daz in
ein andir man brenti, die umi gram weri Mühlh
174,4;
der einen man slehet oder vâhet oder raubet oder
brennet sunder mortbrant, [...] den sol man
allen daz haubet abeslahen SpdtL
204,2;
UrkCorp
N548A,10.
935,45;
StRAugsb
94,23.
– mit ausgespartem Obj.:
die cristinen weren / cumen in me lande, / die
roubeten unde branden GrRud
δ 32;
daz er roubt und brande / und verwuoste über al
/ [...] dâ der bischolf iht het
Ottok
36315;
Tr
18829;
swer tages oder nahtes heinlichen brennet
[...] daz heizzet mort brant, den sol man
radebrechen SchwSp
84a.
– subst.:
rouben, brennen, übel râten, / daz ist nû ein
gæber sitte SM:UvS
10: 2,5;
reche wir daz brennen, / dazs uns alle hant getan Dietr
3215
1.2
‘etw./jmdn. verbrennen’
1.2.1
‘etw. durch Brand zerstören’
so haizze ich daz unchraut ze samme pinten, daz man
iz prenne [
ad conburendum Mt 13,30]
PrOberalt
46,21;
als fiwer daz brennet den walt [interl. zu qui
conburit siluam
] unde als lovch brennenter die
perge PsM
82,15;
do liefen si, da si iͤr czoͮber
buͦch heten, [...] vnd branten die
Konr
5,80;
EnikWchr
24856;
wenn man daz holz geprennet, dâ wirt weizer asch auz
BdN
314,33;
PrMd (J)
349,20.
–
daz gebeine unde daz
inêdere [Eingeweide] / daz pranten si gare
VMos
41,13;
ioh brant der serpant / daz ros undir im ze tôt
Eilh
R,1656;
ein viur [...] kumet mit
gote [...], daz brennet al umbe und umbe allez,
daz got wider im vindet Eckh
5: 53,14
1.2.2
‘etw. zu Pulver verbrennen’ (meist zu med.
Zwecken):
brenne die wisvlvn
[Wiesel] ze pvluere vnde salbe die drvse
Ipocr
111.
337.
345;
der brenne des gîres bein ze bulver unde mache dar
ouz ein phlaster Barth
155,25
u.ö.;
ein tier ist wunderlîcher art, genennet leozephenâ, /
ûz dem ein pulver wirt gebrant / daz birt dem lewen nôt
KLD:Kzl
16: 3,3;
BenRez
8;
SalArz
80,26;
Lanc
568,13.
–
~ und pulveren:
die faulen küten geprant und gepulvert sint guot
für den siehtuom BdN
320,32;
gegen des menschen biz vrumet kelber bein, so si
gebrant werden vnde gepuluert vnde mit honige getempirt
SalArz
75,54;
menschen hore gebrant unde gepulvert unde gemaln
pfeffer getan zusamne Macer
78,11
1.2.3
‘etw. als Heizmaterial, Beleuchtung, Räucherwerk, Opfer verbrennen,
abbrennen’
wande alleine dez ich bedarf ze minem guͦt ze brennede oder ze
buwende UrkCorp
3505,7.
10,34.
603,13;
und swer in der innern stat reisach prennet, der geit diu selben
puͦsse StRMünch
273,25.
–
daz öl [...] daz ist
gar lauter und ist guot ze prennen in den lampen BdN
323,30;
zwene phenninge ze dem liethe, das si brennen sun ze gesazzesten
ziten in vnsirire vrowen munster ze Basil UrkCorp
155,27;
daz si ælliv iar suln machen ein chertzen vz einem vierdunge
wahsses vnd suln die brennen uf sanct Margareten alter ebd.
1701,17.
–
dar umb prennt man in
[Weihrauch] auch in den gotshäusern
BdN
377,30;
dâ wurden hundert phunt gebrant / mixtûre mirre
und alôes KvHeimUrst
816.
–
do dis opfer was bereit / und in den alter
geleit, / als mans brennen solte RvEWchr
33693;
daz opfer daz man ê brant / und ez gegen himel
sant EnikWchr
3503
1.2.4
‘jmdn. mit dem Feuertod bestrafen’
lit ein iude bi einer cristenin, vindet man si bi
einander an der hantgetat, so sol man si beidiu brennen
StRAugsb
57,5;
dô erteilt man im die hurde, / darûf man in brennen
solde Ottok
32570.
45501;
in kan im [dem Mörder] nâch sîner schulde
keine marter vinden: / [...] in wil sîn ouch niht
brennen noch zerliden noch schinden / noch mit dem rade zerbrechen
Walth
85,14;
Lanc
223,24.
–
daz fiur daz get vor im und brennet alle die im
niht dinen wolten [
et inimicos ejus in circuitu
consumet Anm.z.St.]
PrOberalt
14,7;
TrSilv
843;
si slûgen wîb unde man / und branten si al in eine
glût SAlex
2283;
Herb
3862.
– häufig in Aufzählungen von Todesarten christl. Märtyrer:
man viench si, man warf si in die karchære, man
brante si, man hoͮbete si Spec
26,26;
swie si gechruͤtzet wurden sam Petrus,
swie si gehaubt wurden sam Paulus, swie si gebrennet wurden sam
Laurencius, iedoch heten si die zuͦversicht der ewigen
froͤuden PrOberalt
97,3;
huite wirstu sente Laurentien genoz, / den di
haiden uf dem roste pranten Rol
6190;
Eracl
4229;
Konr
10,107.
20,41;
RvEBarl
924
1.3
‘etw. unter Einwirkung der Hitze des Feuers herstellen,
bearbeiten’
1.3.1
‘Edelmetall schmelzen, durch Feuer reinigen’
álso lûter [...] sámo daz
gebránta sílber Will
52,16;
also daz viur brennet / uz tem chofer daz golt
HimmlJer
361;
wie sin gesmide was betragin / mit rot gebrantin golde
Athis
D 113;
golt rôt / unt silber wîze gebrande
Wernh
3711.
A 4028;
als man ein golt prüevet und versuochet und brennet
in einem eitoven Eckh
5: 48,10.
5:49,3;
der furste geben wolde / zehen pfund von golde / wol
geprant und gewegen HvNstAp
15558;
viercig marc gebrantes silbers UrkCorp
236,44;
MarlbRh
66,5;
Ipocr
160.
– subst.:
wêre aber, das in dem fv̓re mit dem brennenne [des
Silbers] v̓ber die sechzen pfenninge zweier pfenninge
me abgienge UrkCorp (WMU)
1325A,35.
– übertr. im Vergleich:
nu daz diu küniginne Îsôt / Brangænen
[...] hæte / durnehte in alle wîs bekant /
und in dem tegele gebrant / unde geliutert alse ein golt
Tr
12940;
dem golde glîche ich wol den man / des herze ist
sô geliutert und sô reine / daz in der bôsheit hitze enkan / niht
brennen KLD:Kzl
16: 4,12;
Damen
6,2
1.3.2
‘Tongefäße durch Brennen härten ’
swenne er si [
erdiniu
vaz
] hete gebrant, / swelhez er danne ganz vant, /
daz uber guldet er zehant StrKD
151,6
1.3.3
‘Kalk brennen’
nim ein chalch, der ouz chiselingen gebrennet sî
Barth
132,29;
sumeliche steine, die wurdent
[...] in daz fúr geworfen vnde wurdent gebrant
ze eime kalke Lucid
161,12;
und swaz man kalchs pey der stat geprennt hat oder noch da prennet,
den sol man nicht von hinnen fuͤren StRMünch
477,11
1.3.4
‘eine Flüssigkeit destillieren’
ûz rôsen brennet man ein wazzer KvWLd
32,61;
man verbuͤtt auch allermengelich
[...] daz nieman kein win machen sol
[...] mit gebrantem wine, denne allein mit
kemmen und mit bern [mit Stielen und Weintrauben]
WüP
98,4;
vnd ouch wyn gesotin odir gebrant, gemischt czu dem
moste, machit den wyn stet [haltbar]
Pelzb
140,14
1.4
‘jmdn. (ver)sengen, durch große Hitze quälen, peinigen, jmdm.
Verbrennungen zufügen,’
1.4.1
allg.:
er fluhet sam man in brenne HimmlJer
156;
swen in [Roland] die haiden
horent nenne, / si fliehent sam man si prenne Rol
2946.
7922;
ist er rehte dar chomen /
[...] daz viur [das glühende
Eisen] in nine brennet VRechte
249;
und brande sinir zungen ort, / das er îe darnah sinú
wort / mit lispindir zungin sprah RvEWchr
9064;
wenn man ez [
daz
tier
] jagt, sô wirft er seinen waichen mist auz dem
leib [...], und wen des mistes smack berüert, den
prennt er BdN
123,33;
ist daz dû in vast in der hant druckst, sô prennt er
[der Stein] dich an die hant sô sêr, daz dû
sein niht geleiden maht ebd.
455,18;
Lucid
29,11.
– mit erspartem Obj.:
er kan beide krefteklichen brennen und trostlichen
kuͤlen Mechth
1: 44,75;
Lucid
127,17;
SalArz
70,58.
– von der Sonne:
des tages brante mich diu hizze, / unter dache
ich niener swizte Gen
1473;
uber tach div sunne niht brennet dic [interl. zu
non uret te
] noh der mane uber naht
PsM
120,6;
Himmelr
10,1;
BdN
86,25.
– vom Höllenfeuer:
daz wir die veint icht sein die daz fiur brennet
daz nimmer erlischet, die unsæligen, die verworchten
PrOberalt
109,15;
daz helle fiûr scol si iemír brennen
Rol
7676;
ob mich der helle gluot / immer solde brennen
Ottok
13149.
– (subst.) Part.-Adj.: daz gebrante (gebrante
stat/lide) ‘Brandwunde’
wirouch gestossen mit aldem smere heilet daz
gebrante Macer
87,5;
wirouch gestossen unde mit gensin- oder mit
entensmalze getempert, hilf den gebranten lidden mit bestrichen ebd.
87,11;
lylien wurzeln gesoten mit smere
[...] machet das daz har wider wechset an
der gebranten stat, ob mans da mite bistrichet ebd.
16,5
u.ö.;
und wenn er gepulvert ist, sô hilft er den
gepranten wunden BdN
452,8.
–
‘eine Empfindung des Brennens hervorrufen’
vnde rinnet etwenne eine heize vuchte. uz dem
houbete di di naselocher brennet SalArz
66,58;
causon ist di brennende sucht ebd.
68,30;
die tôt nezzel, diu prent niht und ist doch
gestalt sam ain nezzel BdN
423,13;
diu ander haizt die kriechisch nezzel, diu ist
klainer und prent vester wan diu gemain nezzel ebd.
423,15.
–
ein dúrrir durst der brennet mih
RvEWchr
20892
1.4.2
speziell: ‘etw. (Wunde/Warze u.ä.) ausbrennen’
áls ába dîu ûzzera rínta eiusdem pomi, in vuîne
getrúnkeníu, duálm máchet dén, dîe man scál snîdan óder brénnan
Will
128,20;
wenn man den
[
stain
] zerreibt und mischt in mit
ezzeich und gibt in den, dei man prennen schol oder sneiden, sô werdent si
sô gar unenpfintleich an irem leib BdN
452,19.
–
und brenne di blatern [Hämorrhoiden;
vgl. Anm.z.St. ] bi einem fiure, unz si breste
BenRez
38a;
wil dû wercen vertrîben, sô nim einen halm unde
brenne die wercen mit des halms lide Barth
149,13;
unde puluer denne in alle stete, dy du gebrant
hast, mit dem genanten puluir Albrant
3,6
1.5
‘etw. / jmdn. durch Brand zeichnen’
1.5.1
‘ein Brandzeichen an einem Pferd anbringen’
von Samarcône / ein insigel was gebrant / an des
orses buoc Wh
232,7;
ein marc [Merkzeichen] er
vant: / des grâles wâpen was gebrant, / ein turteltûbe, an sînen buoc
Parz
540,26;
sie entragen vorn an den stirnen / (als dar die ros
sin gebrant) / [...] Antecristes gemerke
HeslApk
19339
1.5.2
‘ein Maß durch ein eingebranntes Zeichen kennzeichnen’
und sol auch fuͤrbaz mer chain schenck wein geben an chainer
kandel dann diu geprant und bezaichent ist mit der stat zaichen
StRMünch
426,4;
und all fuͤtrer und gastgeben suͤllen gerechtew und
prantew viertail haben ebd.
411,23
1.5.3
‘jmdn. (als Strafe) mit einem Brandmal versehen,
brandmarken’ (vgl. LexMA 2,566):
ist aber er [der
Münzfälscher] niht ein gewis man, so sol man uber in rihten
mit der schreiat [Pranger] unde durh die zên
brennen StRAugsb
108,19;
ist ez [das Diebesgut] aver uͤber
zwenundsechtzich pfenning, so sol man in durch die zend prennen
StRMünch
331,5.
331,18;
daz man sol ainen menschen [...] brennen
durich daz wange UrkCorp
3167A,28
2
intr. (selten, statt
brinnen
stV.)
2.1
‘brennen, in Flammen stehen’
2.1.1
eigentl.:
dâ daz fiur aller sêrest brande Eracl
1218;
das das gewelb alles brante da von
Lanc
616,13.
77,2;
der brennende berc Ethna / brennende in dem lande
lit, / den man siht brennin zallir zit RvEWchr
2943;
dar umb brennet die erde, / daz sie gereiniget werde
HvNstGZ
6160;
daz feur, enprant in grüenem holz, prennet vester
wann in dürrem, wan ez muoz sêrer arbaiten BdN
71,30.
73,14.
95,4;
Mühlh
175,24.
– im Höllenfeuer:
er muͦz brennen ewiclich
HvNstVis
459;
die do her in der helle pin / gebrant hant umb ir
missetat HvNstGZ
7144
2.1.2
übertr.:
sag selve, wiͤ din herz duͦ brende / van
diser vröud unzellich groz MarlbRh
44,6;
niͤ mensch enbrande mir geliche, / ich brand
van minn’ in erdriche / als Seraphin in himelriche ebd.
107,32
u.ö.;
si brante sere in einvaltiger minne
Mechth
5: 23,185.
6:15,26
u.ö.;
sin übermut in großem zorne brante
Mügeln
56,8
u.ö.
– Part. Präs.:
o du vliessender got an diner minne, o du
brennender got an diner gerunge, o du smelzender got an der einunge mit
dinem liebe Mechth
1: 17,3;
dis ist ein tag der warheit und des brennenden
trostes, / der pfingestag ebd.
1: 45,14
u.ö.
2.2
‘leuchten, glänzen’
umb das bette stunden vier michel kerczen und branten
Lanc
429,4.
428,33;
En
4601;
mit einer laternen, dâ inne ein lieht brenne
StatDtOrd
73,18;
HeslApk
8206;
MarlbRh
13,39;
Mechth
7:36,51.
–
reht als ein lieht das vaste / git lieht mit
brennendem glaste RvEWchr
2063;
ir augen branten als ein gluͤt, / als swebel
und bech duͤt HvNstVis
497.
–
dar luchte daz Rotheres wif / vor andren wiuen
[...] / als ein bernender iachant
Roth
4613;
die rose bernet sua si steit, / van der vuͦricher varwen die si
het Lilie
64,38
brenngadem
stN.
s.a.
burnegadem
.
‘Edelmetallschmelze’
wellen wir, das alle prenngadem ab sein, den unser wechsler sol haben ein
prenngadem eder zwai, da alles golt inne geprant werde WeistÖ
1:201,23
(a. 1346);
[Einnahmen] de domo lanaria, de schrotambach, de
brennegademe [= ustio argenti; vgl.
Anm.z.St.]
UrkSchles
3,11
(a. 1303)
brennholz
stN.
‘Brennholz’
er schol auch prenn holtz nemen von vnserm vorst UrkObAltaich
167
(a. 1325);
daz dez vorgnanten Friderichs erben [...] daz hultzin
hus [...] sullen haben vnd besitzen zu einem ewigen
erbeburglehen, vnd dar zu brennholtz vnd weide als ein burgman on geuerde
UrkWürzb
41,423
(a. 1350);
die buweholtz haben woltent / odir berreholtz bedurffen soltent Pilgerf
9789;
WeistGr
4,571
(14. Jh.)
brennîsen
stN.
‘Brenneisen’
cauterium: brennisan ferrum quo animalia urentur SummHeinr
2:40,168;
cauterium vel cauteriolum [...] : brennisen ebd.
2:216,146.
1:252,306
brennoven
stM.
‘Brennofen’
nun hat ir junkfrow in den zitten ain brenn offen gemachet in dem bomgarten an
die ringmur, da sy der saͤlligen kúnginen rosen uff brant, won sy von ir
krankhait wegen des wassers wol bedorft Stagel
110,27.
– Dimin.:
das bren oͤffeli Stagel
110,32
brennstein, börnstein
stM.
‘Bernstein’
gagates haizet ain aitstain [La.
agestein
] oder prennstain. den vint man in dem land
Lycia pei Preuzen und in Britannia BdN
447,10.
– als Bestandteil des Griechischen Feuers (zu diesem s. LexMA
4,1711f.):
uß swevel, bech ein für, / uß harze, börnstein, ungehür /
wirt, das da keines wages stür / verleschet, wo mans schüßet hin
Mügeln
216,2
brente
swF.
‘hölzernes Gefäß ’
wir seczen vnd orden, daz ein yegliche person [als
Maß] sol haben recht vrn, prenten, stär, mütt, es sey zw wein oder
czw öl StatTrient
142.
– Zur Herkunft des Wortes und seiner reichen (ital. u. dt.) Verbreitung im
Alpenraum vgl. SchweizId 5,753-758.
brêse
swF.
zu
brîse
stF. und
brîsen
stswV.?
‘Fischernetz’
abir ist glîch daz rîche der himele einer bresen [
simile...
sagenae
] gelâzen in daz mer EvBeh
Mt 13,47
bressel
stF.
→ braʒel
brëst
stM.
auch brist ([: ist]
Herb
15154).
‘Mangel, Schaden, Verlust’
die enheten deheinen brest, / swaz wol bereiten helden zam
UvZLanz
8072;
ez ist den vogeln ein grôzer brest [La.
gebrest
] , / alliu jâr ein niuwez nest Freid
145,21;
ob im oder deheinem dem sinen dehein brest [
gebrest
1800A,3
] widerfuͤr UrkCorp
1800B,3;
were aber das das gelt von deme brvͤiele [=
brüel
] crenker wurde, den brest sol man gliche
abeslahen allen den vorgenanten clohstern ebd.
N103,29;
JvFrst
190.
10008;
WernhMl
286.
5297.
6042
brëste
swM.
1
‘Mangel an etw., Fehlen von etw. (jmdm.)’
1.1 mit Gen.-Attr. 1.2 mit Präp. an 1.3 ohne nähere Bestimmung ‘Fehlen von Besitz: Armut,
Not’
2
‘körperlicher oder geistiger Mangel, Fehler, Unvollkommenheit’
2.1 allg. 2.2 spez. ‘Krankheit, Gebrechen’
3
‘Schaden, Verlust’
4
‘Zerwürfnis, Streit’
5
‘Bruch’
1
‘Mangel an etw., Fehlen von etw. (jmdm.)’
1.1
mit Gen.-Attr.:
al die wile die selbe mv̓li [...] wassers niht
bresten hât UrkCorp
1957,5;
unde [die Mondfinsternis] ist
werlicher ein breste dez maneschines MNat
11,5;
daz man dâ luftes bresten hât KvWTroj
20153;
lânt iu niht swære sîn, daz ir / hânt des wirtes bresten! ebd.
20927
1.2
mit Präp. an:
im wart vil manic breste kunt / an spîse und an gewande KvWAlex
290;
und ist enhain ding, etswer habe bresten dar an PrGeorg
165,7
1.3
ohne nähere Bestimmung ‘Fehlen von Besitz: Armut,
Not’
in menger hand wise / die armen si do trosten / und von
ir bresten losten SHort
10630;
die [Engel] liessent si
[Maria] nút bresten han /
[...] mit der hymel spise WernhMl
12576;
daz diu milte künne geben / bresten unde ein armez leben
KvWLd
24,3.
–
den [
endes
tac
] enwendet breste noch genuht UvZLanz
1615;
dâst wunsch und niender breste KLD:BvH
14: 2,6;
PrGeorg
261,24.
–
bresten lîden/doln:
wir leyden solchen presten / das wir so werden gesten
/ mugen icht der kost geben HvNstAp
993;
swie grôzen bresten ich nû dol Er
550;
KvWTroj
2055
2
‘körperlicher oder geistiger Mangel, Fehler, Unvollkommenheit’
2.1
allg.:
ân allen wandel ist mîn frouwe / [...] und sô
rehte wolgestalt, da ist niender breste bî KLD:Wildon
2:3,3;
wer lebt dem man niht wandels giht? / nieman ist âne
bresten gar KvWLd
25,101.
32,222;
KvWTroj
1456;
do kam er tegelich zuͦ Jherusalem in und schalt do
und stroffete do und seite do den juden iren bresten Tauler
16,1.
73,11;
EnikWchr
27286;
SHort
7801;
SpitEich
5,8.
–
âne allen bresten
‘vollkommen’
ir oͮglider eben und schlecht, / aͮn
allen bresten, wol gerecht WernhMl
964.
5749.
5897
2.2
spez. ‘Krankheit, Gebrechen’
daz ich dein tochter wol geledigen muͤg von allem
irm bresten PrOberalt
63,36;
WernhMl
7297
u.ö.;
wenn man venichlkraut [...]
izzet sam ander gesoten kraut, daz ist auch für die vorgenanten presten guot
BdN
401,6;
were oͮch daz der viervndzweinziger deheiner also alt wûrde oder
werenden siehtagen [...] oder bresten hette
UrkCorp
1797A,20;
UrkEnns
5,341
(a. 1323)
3
‘Schaden, Verlust’
detrimentum: breste SummHeinr(Ho)
6,36;
vnd sulnt vns vnd vnsere luͮte pfenden vmbe den bresten, den svͥ
denne hant UrkCorp
N499,42.
1895,43;
und süllent die gyselschafft leisten und halten, alse lange untze das der
breste wirt ufgerichtet UrkEls
2,78
(a. 1302)
4
‘Zerwürfnis, Streit’
die satzvnge vnd die svͦne [...] vmb den
bresten, so wir zeinander hatten UrkCorp
3057,25.
– Weitere Belege SchweizId 5,842.
5
‘Bruch’
des zîtes ordenunge dir niht anegenges vindet, / dîn êwikeit des endes breste
niht ze valle bindet KLD:WvBreis
1:1,6
brëstec
Adj.
‘zerbrechlich’
ih brestiger habin scherne [l.
havenscherbe, Topfscherbe] , / waz ob ih morgen
sterbe? Litan
483
(vgl.
ich prustigiz havenscirbe Litan(M)
419 )
brëstelîn
stN.
‘kleiner Mangel’
manger hirat uz dem lant / nach dem glantz mit zechen schant
/ und lat aini [Frau] neben sin / nu mit ainem brestelin
Teichn
596,70
brestelinc
stM.
‘Gartenerdbeere’ (vgl. SchwäbWB 1,1355):
wilt du machen ein guͦt bigeriht, / so nim sydeln
sweyz, / [...] vnd nim bromber vnd bresteling / daz ist daz
aller beste ding BvgSp
54
brësten
stV. (IV)
1
‘brechen, reißen’
1.1 absol. ‘(zer-, auseinander-, auf-)brechen, reißen’
1.2 mit Präp.-Obj. 1.2.1 mit sachl. Subj. ‘durch/in/aus etw. dringen’
1.2.2 mit persönl. Subj. ‘aus etw. hervorbrechen, von etw.
loskommen’
2
‘mangeln, fehlen’ (in dieser Bed. weit seltener als
gebrësten
) 2.1 unpersönl. 2.1.1 mit Gen.-Obj. 2.1.2 gewöhnl. mit Gen.- und Dat.-Obj. 2.1.3 mit Gen.- und Präp.-Obj. ( an ) 2.1.4 mit Präp.-Obj. ( an ) und Dat.-Obj. 2.2 mit persönl. Subj. 2.3 mit sachl. Subj.
1
‘brechen, reißen’
1.1
absol. ‘(zer-, auseinander-, auf-)brechen, reißen’
er [Michael] tete demo tievele
einen slach, daz der himel under ime brast Gen
36;
an dem niunten tage, [...] /
brestent die steine AvaJG
11,2;
Ipocr
191;
Barth
148,30;
da prast im sin guͦt spiez Rol
5594;
des brast dâ vil der helme und manec hêrlîcher rant
NibB
2209,4;
daz dürre holz ime hage: / daz pristet unde krachet
Parz
172,19;
daz rigel und sloz und porte brast
KvHeimUrst
2039;
KvHeimHinv
1034;
AvaLJ
160,3;
der [der auf einem zugefrorenen See
geht] waiz nicht, zu welhem mal / under im presten wiͤrt
ein schal, / daz er vellet an den grunt Teichn
305,34.
–
da wart so vil visch gevangen, daz diu netze brasten
PrOberalt
132,21;
vor ungedolt er sich sô want / daz brast etslîch sîn
wunden bant Parz
587,24;
daz die riemen vor einem knie / brâsten dort und hie
Wh
78,28;
UvZLanz
1933.
– in med. Kontext:
brenne di blatern [gemeint sind
vîcblâtern, Hämorrhoiden; vgl. Anm.z.St.]
bi einem fiure, unz si breste; si weshet [wächst]
niht me BenRez
38a.
42;
da uon di aderen brestin di in der nasen sin
SalArz
5,23;
Tr
15216;
so geschiecht im als dem wunten man / der dw wunten
hailt zu gach, / daz seu presten
[aufbrechen] wiͤrt her nach
Teichn
151,56.
–
done macht er nicht mere, / daz herce in im prast
Rol
6520;
eya, herze, nv brist! / la mine sele hinnen varn!
Herb
14046;
Lanc
63,24;
Wig
7680;
RvEBarl
13185;
Rennew
23966.
– subst.:
dâ wart von speres bresten krach, / die drumzen man ûf vliegen sach
UvLFrd
464,5;
StrDan
5046;
PleierGar
4455;
mit bresten wirt di erde
zubrochin [
confractione confringetur
terra
] , mit stosin wirt di erde zustosen, mit
bewegunge wirt di erde beweget Cranc
Jes 24,19.
– mit adv. Bestimmungen (enzwei, ze stucke(n),
voneinander):
an swellen ast er trat, / wi sciere der inzwai brast!
Kchr
5464;
er stîz in ze tal uber einem stein, / daz ime sîn hals
enzwei brast VAlex
231;
daz diu stange enzwei brast Rennew
1405;
Wig
8445;
UvEtzAlex
9446;
StrDan
1665;
der scaft prast zestucke Rol
3037;
uns warf der wint an einen stein, / daz unser schif ze stucken brast
RvEGer
3999;
in cleiniu stücke KvWSchwanr
960;
ze mangen stücken Wig
549;
WolfdA
602,3;
Wernh
A 4605;
BdN
296,17.
– im Sprichwort:
dehein boge sô guot ist, man müge in spannen, biz er brist
Freid
108,2.
– bildl.:
dô brast ir freuden klinge / mitten ime hefte enzwei
Parz
103,18;
ebenso
Wig
10124
und
JTit
1558,2
1.2
mit Präp.-Obj.
1.2.1
mit sachl. Subj. ‘durch/in/aus etw. dringen’
mit dem sper stach er daz / ez im durch daz herze
brast Wig
2113.
1997;
durch den schilt und durch den arm im brast / von der tjoste hurte daz
sper PleierGar
1484;
Dietr
9440;
(bildl.:)
dô brast ir jâmer durch die schem
Parz
710,15;
und deß harnasches glast / mit schone durch di sunne
prast HvNstAp
13598;
HvNstGZ
558.
–
nu ward sie vor irm tode zu eime petrisen und lag biz in daz ander
jar, daz locher in sie brasten unde daz daz blut von ir ran
EbnerChrist
20,13;
die mynne ir in das hertze prast, / das sy nicht
mochte gewencken HvNstAp
1651.
–
Sîfride dem vil küenen von munde brast daz bluot
NibB
458,1.
1010,2;
daz blvͦt in [...] / brast vz
beden ovgen Wenzl
320.
–
úntz ein stymme von im [dem
wurm
] prast, / daz ab den paumen laub und
ast / muͦste vallen Dietr
1664;
Mügeln
237,6.
–
und wart versenket manic last, / der ab den schiffen allen brast
KvWTroj
25470;
do brast dar nach der regen cze tal
Konr
1,34
1.2.2
mit persönl. Subj. ‘aus etw. hervorbrechen, von etw.
loskommen’
zwei jar lag er [Herodes] in
panden. / do er en dannen prast, wie luzel der chinde genas
AvaLJ
34,3;
dem wâren gote gemahelte er daz hûs [die
Kirche] , / die tievel brâsten oben ûz, / sumelîche in daz
abgrunde Kchr
206.
–
‘auf etw./jmdn. eindringen’
und so wir dann hie gestriten, / so suln die not vesten / hinde
oͮf die veinde bresten Dietr
6323;
si prasten mit ir mæhtich wer / an einem orte in daz her ebd.
6454.
9733;
Georg
468
2
‘mangeln, fehlen’ (in dieser Bed. weit seltener als
gebrësten
):
2.1
unpersönl.
2.1.1
mit Gen.-Obj.:
den [Schatz] habe wir here
widere brâht, daz sîn niene bristet Gen
2291;
swas da abegat oder bristet dez vorgenanten silbers, daz svͤle
wir gentzliche ervollen UrkCorp (WMU)
1311,14.
N733,33
2.1.2
gewöhnl. mit Gen.- und Dat.-Obj.:
breste uns der pfîfen, sô vâhen ze sange
KLD:BvH
1: 2,2;
dâvon mir von ir noch trôstes brist
SM:Had
29: 3,6.
31:1,7;
man gît iu kampfes hiute, / uns breste denne liute / und burger unde
geste KvWTroj
31118;
Bit
4509.
– meist negiert:
er machte ez [das
Schiff] lanc vnde wit, /
[...] allenhalben harte fast, / daz im
nichtes niht brast Herb
304;
UvZLanz
1556.
2008.
5169;
nâch sînem willen brast im niht, / swes man zer
welte rîcheit giht RvEBarl
3365;
wand ir deheines dinges brast, / daz eine frouwen in der jugent /
mit schœne zieret und mit tugent KvWPart
8760;
KvWTroj
5795
2.1.3
mit Gen.- und Präp.-Obj. (an):
an der selben hiligen schrift da enbrast nichtes, ez
waz alles da vil voͤllichlichen PrOberalt
35,17;
an ime brast al der tugende niht, / der hêrre haben
solte Tr
260;
KvWTroj
19940
2.1.4
mit Präp.-Obj. (an) und Dat.-Obj.:
er was gar aller sælde vol, / wan daz im brast an guote
KvWEngelh
265;
dû wærest gar gefrîget / vor aller slahte meine, / wan daz dir ein vil
cleine / an ganzer wirde bristet KvWTroj
6659;
nu brist mir an den ougen sît, / diu wellen mir entwesen Virg
455,9
2.2
mit persönl. Subj.:
ob einer von den fieren abe gat, dc men an des stat einen andern welen sol
von der wegen er bristet UrkCorp (WMU)
N11,41.
838,42
2.3
mit sachl. Subj.:
unde bristet [versagt] der hals
und mach niht guoter stimme hân Barth
157,5
brëstenhalp
Präp.
‘wegen des Fehlens’, mit Gen.:
und bist brestenhalb diner hentschue an dinen henden / sere
verwondt Pilgerf
10432
brëstenlich
Adj.
→
brëstlich
brësthaft
Adj.
‘mit einem gesundheitlichen Schaden behaftet’
nu bin ich [...] ein man / der da
ist eyme kemppen glich getaen, / und weiß mich nit bresthafft sin, / sonder an allen
mynen gliedern gesont sin Pilgerf
4996;
nu warent dise fúchtekait [die vier
complexiones
] / och an Cristus menschait, / und
doch aͮn allen bresten gar: / [...] und hettent
sament kainen strit / mit kainer widerwærtekait / an bresthafter gelegenhait
WernhMl
6066
|