b – bächelîn bächeln – backenknûʒ backenslac – badekeʒʒel badekleit – badevolc badewâc – balde baldecheit – ballerisse ballespil – balsamlich balsammæʒec – balster balster – banboum banbrief – banekîe banël – banierære baniere – banovære banoven – banvîre banvîretac – bar bar – bârbrët 1barc – barkân barke – barmecheit barmeclich – barnen barnstëcke – bartierunge bartinc – base Baseler, Basler – batalieren batalierre – baʒ bazân – bebreiten bebrunzen – bëchswarz bëchtranc – beckenknëht beckenkol – bedæhteclîche bedahtheit – bêdenthalbære bederben – bediutecheit bediuteclîche – bedringen bedröuwen – begâben begâbunge – bêgehart begëhen – begesten begetern – beginst beginstnisse – begnâdunge begougeln – begrîflich begrîflîcheit – behabede behaben – behalt behaltære – behebunge behecken (?) – behëlfen behëlfunge – behern behêrren – behœrlicheit behosen – behülfec behülfelich – behûsunge beide, bêde – beierisch Beierlant – beinîn beinîsen – 2beiten beitunge – bejac bejagen – bekennelich bekennelicheit – beklage beklagen – beklipfen beklocken (?) – bekorære bekorlich – bekriegen bekrîen – bekuppeln bekürn – belderîchen belëcken – belîbelich belîben – belle (?) bellechîn – Belzebub belzelîn, belzel – 1bemeinen 2bemeinen – benahtunge benæjen – benedîunge benediz – benihte benît – benuomunge benützen – 2ber bër – bërcgesworne bërcgot – bërcphenninc bërcrëht – berechenen berechenunge – bereit bereitære – bërgen bergîn – beriemen berieʒen – berillîn berîmeln – berîʒen berkel – bernbunge bërnde – bernzunge berœsen – berty berüchtegen – beruofære beruofen – besæjen besalben – beschaft beschaft – bescheiden bescheiden – 1beschern 2beschern – beschînen beschirm – beschouwede beschouwelich – beschuoben beschuohen – bëseme bësemen – besideln besiffeln – besîtes besitzære – beslieʒunge beslîfen – besnaben, besneben besneiteln – besoufen bespæhen – best bêst, bêste – beste bestëchen – bestie bestieben – bestrîten bestrouben – besunderbar besunderheit – beswæren beswærnisse – bët betagen – beteidigunge beteidingen – bëtelorden bëtelruof – beterminierunge bëteros – betimbern betirmen – betrahtegen betrahten – betriuten betriuwen – betrüeben betrüebenisse – bettegegate bettegëlt – betterise betterise – betûchen betüemen – betwengen betwinc – bevatzen bevëlch – bevillen beviln – bevolgec bevollen – bevür bevürhten – bewarlich bewærlich – bewëgen bewëgen – bewërfen bewërken – bewirten bewîselîche – bezâfen bezaln – bezëmen bezenen – bezoc bezoubern – bî bibe – bibunge bic – bíderben, bedérben biderbenen, bederbenen – bî|ein bîeinander – bierzins biese – bîgesëʒʒe bîgestendec – bîhtegen bîhten – bilchmûs bildære – bildeslêre bildesnitzer – billich billîch – bimʒ bin – binnen bînstoc – birden bir(e) – birnenkërn birnkumpost – bî schaffen bîschaft – bisemvaʒ bisen – bîsorge bîspël – bît bitære – bitteric bitterkeit – biuge biugunge – biutel|snîdære biuteltuoch – bî vüegen bî vüeren – bîzeichenen bî zëmen – blægen blâ|gleien|bluome – blandine blanke – blâst blaster – blâterkopf blæterlîn – blëchhantschuoch blëchrinc – bleichlich bleichros – bletzelîn bletzen – bliczen 1blîde – blindecheit blindeclich – bliuclich bliuge – blœde blœdecheit – blüegeln blüegen – bluombolle bluome – bluomenzît bluom|ôsterâbent – bluotgieʒen bluotgieʒende – bluotspîwunge bluotstëchære – bluotwurm blut – bocks bocksbluot – bogenschuʒ bogensnuor – 2bolle bollen – bônwibel bônwinde – borge bor|gemeit – (bornütze,) enbornütze bors, borse – borvërre, enborvërre borvil – bote borvil Adj. borvil, enborvil Adv. borwol, enborwol Adv. borzëhende swM. bôs stM. bœse Adj. bœse stF. bôsen, bœsen swV. bœsern swV. bœserunge stF. bœsewiht stM. bôsheit stF. bosîne F. bœslîche, bôslîche Adv., Adj. bœslistec Adj. bosûne F. bœswillic Adj. bot stN. botdinc stN. bote swM. botech – botwar botwarære – boumen boumgarte – boumzaher bovel – bræche brachen – brâ|hâr bræhen – branc brangen – brætelîn braten – brëche brëchel – breisier breit – brenken brenn-, bern(e)-, birnschatz – brësthaft brëstlich, brëstenlich – briefbuoch briefbuochelîn – brieʒen brî|mel – brîsger brîsschüechel – briulêhen briumeister – briutelstuol briuten – brœdeclich brœdeheit – brôt brôtbanc – brôtkouf brôtloube – bruch bruch – brückelât brückelîn – bruckslac bruckwëc – brûne brûnen – brünneholz brunnekîn – brünselbërc brünseln – bruochstinkende bruochwëc – bruoderzeichen bruost – brustgezierde brustklopfen – brûtgebende brûtgesanc – brûtsanc brûtschaft – bûchstœʒec bûchstrenge – budeminc bûden – bû|geschirre bû|gevelle – buhsholz bûhurdierære – bûlslac bulzen – büntnisse buntschuoch – buochbediuten buochblat – buochstap buochswam – buosemsnuor buosemtuoch – buppe bur – burcgesuoch burcgewer – burclêhen burclêhenrëht – burcrëhtacker burcrëhten – burctorære burcvëlt – bürde bürdelîn – bürgelschaft bürgen – burgertavel burgervëlt – burnegël burneholz – bürste bürsten – büschelîn buschoff – bûteilen bûteilunge – buttenblüejende buttenbluot – bûz bûʒe – buʒʒel
|
borvil
Adj.
‘gar nicht viel’ (vgl. → bor-, enbor- Präf.):
1 im negierten Satz 2 im nichtnegierten Satz
1
im negierten Satz:
des nebistêt hie porevile Gen
1661;
mich ne dunkit ir boruil / di du her hast bracht
Rol
4248;
der enist aber borvil StrDan
4444
2
im nichtnegierten Satz:
daz mich dunket borvil, / ob ich tûsent marke verspil / wider iuch, geselle
Flore(G)
4745
borvil, enborvil
Adv.
‘gar nicht’ (vgl. → bor-, enbor- Präf.)
1 im negierten Satz 2 im nichtnegierten Satz
1
im negierten Satz:
mannes gewerf nehilfet porvile Gen
1085
2
im nichtnegierten Satz:
er und al die sîne / vorhten in borvil UvZLanz
6801.
1147;
des trowet ich doch bor vil FabelCorp
29,8.
–
iz ist manich man der luͦcil achte vf ein schaf hette
[...] vnd sich darumme inbore vil vrowete, daz er ein
schaf vunden hette PrLpz(L)
63,30.
–
borvil ieman
‘überhaupt niemand’
under allen den vrouwen / was borvil ieman baz getân
UvZLanz
5981.
6393
borwol, enborwol
Adv.
1 bezogen auf ein Verb ‘gar nicht gut’ (vgl. → bor-,
enbor- Präf.) 1.1 im negierten Satz 1.2 im nichtnegierten Satz 2 als Modalpartikel ‘ganz gewiss’
1
bezogen auf ein Verb ‘gar nicht gut’ (vgl. → bor-,
enbor- Präf.):
1.1
im negierten Satz:
maniger slahte wunder, / diu nieman besunder / borwol mac irzelin
LAntichr
329;
dar über mohte dehein ros / borwol oder nimer komen
UvZLanz
7045;
die enmöhten nâch sîm werde / daz gezelt vergelten borwol
[La. enbor wol
]
ebd.
4765
1.2
im nichtnegierten Satz:
sô getâne tougen / mach ich inborwol gelouben, / sô ich
iz dicke hôre sagen Kchr
1979;
dâ wær eim andern man borwol [La. enbor
wol
] , / der des lîbes wær ein zage
UvZLanz
1692;
die enmöhten nâch sîm werde / daz gezelt vergelten borwol
[La. enbor wol
]
ebd.
4765
2
als Modalpartikel ‘ganz gewiss’
dâ kan sich borwol ieman vor behüeten [vor
untriuwe
] . ir behüetet iuch vil wol alle sament dâ vor,
wellet irz tuon [...]. aber nû
[...] wil sich lützel ieman dâ vor behüeten
PrBerth
1:84,21;
dû kanst borwol niemer ein reht ende nemen von dînem ungelouben ebd.
2:71,12;
daz dû ertrinkest oder verbrinnest in dem fiure oder swie ez ergêt, daz eht dû
borwol niemer reht ende genemest ebd.
2:71,16
borzëhende
swM.
‘Ertragszehnt, voller Zehnt’ (zur Übers. von decima
integra, vgl. zur Sache Petz, Traditionsbücher, S. 159ff.):
in villa Phvnzen in quattuor locis duos manipulos porzehenten UrkGars
158
(um 1250)
u.ö.
bôs
stM.
‘Bosheit’
dô wart der deggen rein / irmort von sîner ritter ein, / der in dirstach durch
sînen bôs NvJer
25360
bœse
Adj.
Superl. meist bœst.
1
‘schlecht, gering, einfach; schwach, unbrauchbar, untüchtig’
(Syn. min(ner), kranc, swach , Ggs. guot, tiure ) 1.1 allgem., mit verschiedensten Bezugsgrößen (Naturdinge, Lebewesen, Organe, Artefakte usw.) 1.2 von Menschen (menschlichen Handlungen und Eigenschaften) und menschlich
Gedachtem (Ggs. biderbe, tugentrîch, vrum ) 1.2.1
‘schwach, unkräftig, machtlos’ , allgem. 1.2.2 in Bezug auf Kampfkraft, ‘untüchtig’
1.2.3
‘ängstlich, feige’ (syn. zage ), häufig 1.2.4 Mangel an Vorzügen gesellschaftlicher Art bezeichnend, ‘ohne
Verdienste, unhöfisch, ohne Anstand, von schlechten
Manieren’
1.2.5
‘schlecht’ in Bezug auf spezielle andere geforderte Eigenschaften 1.2.6 von Frauen, ‘untreu’
1.2.7
bœser liumund, bœsez wort
‘schlechter Ruf, Verruf’
1.2.8
‘von geringem Stand, einfach’
1.2.9
‘unwürdig, verachtet’
2
‘schlimm, schädlich, übel’
2.1 allgem. 2.2 in Bezug auf Gesundheit, ‘krank(machend), entzündet,
bösartig’
2.3 besonders von schlechtem Geruch, übler Ausdünstung 2.4
‘faul, verdorben’
2.5 moralisch 2.5.1 von Handlungen, Bestrebungen 2.5.2 von Personen (Geistern, Tieren) 2.6 in Schimpfwörtern
1
‘schlecht, gering, einfach; schwach, unbrauchbar, untüchtig’
(Syn. min(ner), kranc, swach, Ggs. guot, tiure)
1.1
allgem., mit verschiedensten Bezugsgrößen (Naturdinge, Lebewesen, Organe,
Artefakte usw.):
[Gott] hât in sîner meisterschaft / alle crêatiure, /
bœse unde tiure Wig
6878;
funfzic wazzer [...] kvmen von
in [den vier
Paradiesesflüssen]
[...] die grosten,
/ die minsten vnde die bosten, / reine vnde vnreine, / groz vnd kleine
Herb
14208;
diz dunkit mich ein bose
[wertloser] uelt stein Roth
3139;
div besten korn welt
si [Taube] , div bosten verwidert si
Spec
35,29;
er gert auch des boͤsen ezzens, der wurtz die diu
swin azzen PrOberalt
65,4;
der knappe [...] iesch von der
muoter dicke ein pfert. / daz begunde se in ir herzen klagn. / si dâhte in wil
im niht versagn: / ez muoz abr vil bœse sîn Parz
126,23;
ez [ros] wære junc ode alt, / ez
wære bœse ode guot Eracl
1353.
813;
1456;
die pesten häring gênt pei Schottenlant und die aller
pœsten pei däutschen landen BdN
245,18.
–
lilia noch rôsa newerdent dâ [im
Paradies] nieht bôse [welk, vgl.
bôsen swV.]
Gen
240;
so die dorn auf gent, die machent dann den samen
boͤz und ertrenchent in PrOberalt
51,8;
ein ieglich guet bavm machet guet fruhte. aber der
böse bavm machet böse fruhte EvAug
14,9;
Eckh
5:111,7;
poͤs und niht wol fruhtper
[Gegend]
KvMSph
51,21;
wilt dû wizzen, welhiu air guot sint zuo der pruot,
sô leg si in ain wazzer; welhez dann ob swimmet, daz ist pœs und niht gar
vol innen BdN
194,21;
wirf si [Kastanie] in
wassir. welche gut si, di vellit czu grunde. di do
vlusit [schwimmt] , di ist bose
Pelzb
128,11.
–
der chorp ist ein boͤses
[einfaches] vas PrOberalt
69,19;
des arbeit was baz bewant / denne des, der die
boesen [schwache, schlecht befestigte] burge
chos, / die er schire gwan und verlos StrKD
52,53.
–
verblichen varwe was im
[
wâpenroc
] tiwer: / sîn glast
die blicke niht vermeit: / ein bœsez oug sich dran versneit
Parz
71,16;
daz machet mîn grôz unheil / und mîn bœser sin
Wig
63;
ob ich der sinne pœser pin / daz schol man mir vertragen Krone
47;
ain iegleich vogel, der guot flügel hât,
[...] dar hât pœs und kranch füez
BdN
164,17;
daz ist dar umb, daz ez [das
Schaf] pœs zend hât und daz ezzen niht wol gemaln mag
ebd.
119,16.
–
daz er von einer armen meigde gervͦhte geborn
werden in ainer armen stete, mit bosen tvͦchelinen gewindelt werden
Spec
34,8;
PrOberalt
18,18;
Roth
2447;
Herb
17923;
diu bœsten hemde / diu ie küchenkneht getruoc
Iw
4922;
Parz
375,7;
zwei hemdelîn, / diu sint vil bœse hærîn
RvEBarl
4844;
vil bosiu grawiu chleit StrKD
41,19;
swie sêre wir brangen unde brogen, / doch ist manic unflât überzogen /
in uns mit einer bœsen [dünnen] hiute
Renner
24061.
–
daz ich [...] sol geben aht markh geltis niht
des bestin, niht des boͤstin UrkCorp (WMU)
1140,27;
daz kein kieser keinen boͤsen
[minderwertigen] heller wehseln sol oder
kauffen WüP
63,3.
– Wendungen:
sîn zorn unde sîn gerich / ist mir als daz bœste hâr
/ daz ie man von im geschar Wig
10177;
niht [...] daz bœste hâr
ebd.
10320;
wir ahtenz gar zem bœsten [es ist uns
ganz gleichgültig] , / ob wir des tôdes nû genesen
RvEBarl
7882
1.2
von Menschen (menschlichen Handlungen und Eigenschaften) und menschlich
Gedachtem (Ggs. biderbe, tugentrîch, vrum)
1.2.1
‘schwach, unkräftig, machtlos’, allgem.:
sin [eines
Sterbenden] chraft diu si bose Hochz
639;
die uil bosen abgot, / die unse uatere hant gemachot.
/ swer sie in daz fur wirfet / vnde in drûz nine hilfet, / sie muzen al ze
puluere uirbirnen TrSilv
433;
ir gote waren uil bose Rol
304.
807;
rîter, waz touc disiu drô? / lât bœse rede
[leere Drohungen] und tuot diu werc
Iw
5009
1.2.2
in Bezug auf Kampfkraft, ‘untüchtig’
die frumen, niht die bœsen, / wurden an die vart
gebeten UvZLanz
7568;
Alemani di bosen / achtent sich uil biderbe
Rol
8108;
swie leide dem biderben man / von dem anderen
geschiht [im ritterlichen Zweikampf] , /
[...] sone ist er im doch niht gehaz, / unde
behaget im baz / dan dâ bî [als im Vergleich
damit] ein bœser man / des er nie schaden gewan
Iw
7367.
2582
1.2.3
‘ängstlich, feige’ (syn. zage),
häufig:
wir han daz selden gesehen, / daz der bose vnd der
zage / queme zv strite oder zv slage Herb
8981;
die Hiunen die sint bœse, si klagent sam diu wîp
NibB
2015,3;
sô wære ich bœser danne ein wîp Eracl
5137;
[Hagen zu Etzel:] künec vil bœse
NibB
2023,4;
ich enruoche umbe die bœsten, / und ob dâ inder was
ein zage Wh
185,14;
ein zage unde ein bœser wiht / der mac ze gotes rîche
niht, / der ist deweder warm noch kalt, / ze sünden noch ze buoze balt
RvEBarl
8757.
– häufig in der Verbindung bœser zage:
daz von so manigen bosen zagen / ein svlich helt
wirt erslagen Herb
13671;
Roth
2775;
du bist ain zage uil bose Rol
4048.
3893;
di liegent alsô bôse zagen VAlex
74;
ir vil bœsen zagen NibB
989,1;
pfî, ir zagen bœse, sprach der helt guot, / wolt
ir slâfende uns ermordet hân? ebd.
1847,2;
KvWLd
25,114
1.2.4
Mangel an Vorzügen gesellschaftlicher Art bezeichnend, ‘ohne
Verdienste, unhöfisch, ohne Anstand, von schlechten
Manieren’
ouch en ist nieman sô ummâre sô der nîtspottâre, / der
ime daz ze frumikheite zûhet daz er sînen tiureren beliuget. / sô mach man
den bôsen aller lîhtest chiesen, / wande nehein frum man spulget den anderen
hônen [wie Ham seinen Vater Noah]
Gen
771;
die kuniginnen guͦte / begonde vor liebe
weinen. / da muͦste sie bescheinen / die guten wipliche site, / wan
alle tuͦgent die ist da mite. / von den guten sieten wil ich u sagen:
/ nichein bose wip mach sie gehaben GrRud
I 31;
sô die gevangen sâzen / ze tische schône und âzen, /
sô nam er brôt an sîne hant / und smucte sich zuo einer want. / dâ saz er
unde kou genuoc, / daz er die hende niene twuoc, / und zeict eins bœsen
wihtes art UvZLanz
3693;
die bœsen æzen ungetwagen, / solte ir laster nieman sagen Freid
89,12;
deiswâr dâ was ein bœser man / in vil swachem werde: /
wan sich gesament ûf der erde / bî niemens zîten anderswâ / sô manec guot
ritter alsô dâ Iw
38;
dâ man den bœsen wol becleit mit purpur siht behêret,
/ dar gât unde kêret / der frume ân allen phellel wol KvWLd
32,201;
alsô muoz êrenblôzer schalc der frumen lop vermîden, /
wan der bœse nîden / wil iemer tugentrîchen man ebd.
32,247;
kæm in des werden küniges
[Artus] hof ein wolgemuoter man, / den kunde
daz gesinde wol nach sîner werde hân. / der künig enpfieng in selbe hô
[...] nu brechen wir daz süezze reht, / daz wir
die rîchen bœsen hôhe grüezzen. / si grüezzent uns als einen kneht
SM:We
1: 4,10.
–
das tuͦt oͮch werlich die minnende
sele: si vlúhet steteklich boͤse geselleschaft
Mechth
4: 18,37
1.2.5
‘schlecht’ in Bezug auf spezielle andere geforderte
Eigenschaften:
die scheltære / bœser geltære [schlechter
Schuldner]
Iw
7164;
boser wirt [schlechter
Gastgeber]
ReinFu
K,1604;
ist aber, daz der guote sâme hât einen tumben und
einen bœsen werkman, sô wehset unkrût und bedecket und verdringet den guoten
sâmen Eckh
5: 111,16
1.2.6
von Frauen, ‘untreu’
hat ein man ein boese wip diu boslichen tut unde mit
eim andern hinegat StRAugsb
110,18;
hüett dich das du ichtt zerprechest die gegebenn treu
unnd die gevesstent freüntschaft, wann das getzimt nur den untreuen und den
chinnden und den pösenn weiben HvHürnh
22,1;
sange ich hiure niht von guoten wîben, / sô singe aber
ich nu von den swachen: / [...] wir sun ouch der
bœsen wîbe lachen SM:UvB
4: 1,4.
– von Prostituierten:
ob ein brûder ûf dem wege heimeliche oder
geselleschaft mit bôsen wîben wizzenclîche hat StatDtOrd
80,15;
böse wip, die in offen hurhusen sitzent, oder die zu velde gont
UrkStraßb
4,2:94,24;
dekein brûder sol dikeinen cristenen menschen
heizen verrêtere oder abtrunnigen von dem gelouben, oder daz im der âtem
stinke, oder eines bôsen wîbes sun oder mit susgetânen worten schelden
StatDtOrd
59,9
1.2.7
bœser liumund, bœsez wort
‘schlechter Ruf, Verruf’
wir kvmen alle / [...] zv
schalle / vnde zv bosme worte. / min ore, daz horte, / daz wir swuren
meineit Herb
16582;
wirte unde die stete, die bôses lûmundes sint, sulen
sie vermîden StatDtOrd
50,15.
82,4;
von guͦtem und boͤsen lumunde
WüP
46,1.
46,3;
unde vindet ettelichen sô bôses wortes unde sô
bûzwirdich StatDtOrd
100,24.
85,22.
–
bœsez bilde
‘schlechtes Vorbild’
dieselben sulen ouch sô gûtes lebenes sîn, daz sî
iht mit ir bôsen bilde, [...] die lûte von
gotes opfere unde der siechen almûsen widerziehen
StatDtOrd
34,16
1.2.8
‘von geringem Stand, einfach’
uon einis bosin wibes vorhtin uerloͮgenote
[...] Petrus sines schephâres
Spec
75,11;
einir bosin div wôrt ebd.
75,32;
durch einer poͤsen dirn willen
PrOberalt
110,18;
do funden sie niht wen wibes namen /
[...] vnde bosen kvchenknechte. / die frauwen
geflohen ware Herb
1580;
ouch was daz iamer harte groz, / daz ein frowe
[Klytämnestra] irn
genoz [Agamemnon] / durch einen bosen
[Ägisth] verkos ebd.
17272;
ez vellt einem rîchen herzogen / als schier ein esse
ode ein tûs, / als dem bœsten von dem hûs Eracl
2618;
sô weller ir ze wîbe haben rât, / und dem bœsten
garzûn den er hât / deme welle er sî geben Iw
4496
1.2.9
‘unwürdig, verachtet’
vntz si gevahent den grvnt der diemvͤticheit,
daz ist daz si sich aller menschen boͤst habent
PrBerthKl
2,90.
2,101
2
‘schlimm, schädlich, übel’
2.1
allgem.:
wir gefrumen aine hereuart / unter di Karlinge; / si
gewinnint bose gedinge [Bedingung] : / si wurden alle
deme tode ergebin, / sine wolten an Machmet iehin Rol
3722;
bœser stete der ist vil: / iedoch ist diz diu bœste stat
/ dar ûf ie hûs wart gesat Iw
7818;
ich wil âne bœsen wân [ohne Erwartung von
Bösem, in gutem Glauben] / von iu die gâbe enpfâhen hie
Wig
296;
sô bœse weter wir nu hân Parz
448,29.
–
daz ich ie in dieser bosen zit, / ouwe leider, wart
geborn! GrRud
Kb 41;
vnderdes andersit / hette Achilles bose zit
Herb
12810;
Hector gwan einen bosen tac ebd.
8802;
in disen boesen ungetriuwen tagen / ist mîn gemach
niht guot gewesen MF:Reinm
13: 5,1.
–
daz iz in uil churzer urist / naeme boese ende
Rol
1886;
Herb
11891;
diu gir nâch grôzem guote vil bœsez ende gît
NibB
1554,2;
Wig
10268;
och sint gewis, swie hôhe ich sî geprîset hân, / swel
man ir [der Frau Welt] besten lôn enphât, / daz
sîn ze jungest an dem bœsten ende lât SM:UvS
20: 4,8;
truhsæze, dîniu tagedinc / diu hæten bœsen ursprinc,
/ ze bœsem ende sints ouch komen Tr
11320.
–
lât iuwer schimpfen sîn / und alsô bœsiu mære durch
den willen mîn, / [...] daz er
[Siegfried] sî erslagen NibB
1019,2;
do gebârte sî gelîche / als sî mit bœsem mære / zuo
im gesendet wære. / sî hienc daz houbet Iw
2219.
1995.
3096;
Wig
373;
Tr
17680;
niemen sô genendec was, / dêr in getorste beswæren /
mit deheinen bœsen mæren Eracl
4616.
2526
2.2
in Bezug auf Gesundheit, ‘krank(machend), entzündet,
bösartig’
von aloe cornichen [Körnchen]
[...] tribet von dem menschen, swaz boͤsez unde
ungesundiz in im ist Macer
88,12;
di bosen geswer, di bosen geswlst unde bosen druse ebd.
22,6;
dise erzenîe nim [...] sô lange
[...], unze diu bôsiu fiuhte alliu ûz dem houbte
entslîphe Barth
156,29;
da uon habent di golt smide bose zene, di mit deme
kwecsilber umme gen SalArz
28,43;
der sieche sal ouch nicht ezzen an sinen bosern tagen
ebd.
71,57;
daz di bosen nagel abe uallen ebd.
79,43;
die zaichen des pösenn magens daz sind: schwär des leibes
und waiche unnd trägkait HvHürnh
28,16;
pöse unnd übel aus
roppfung [Husten]
ebd.
28,16;
daz wazzer, daz man in kupfer laitet, ist gar pœs und
schad BdN
104,3.
–
alliz wiltbrete machit bosiz blut
SalArz
17,19.
16,50;
esels flaisch macht gar pœs pluot dem der ez izzet
BdN
120,5.
330,3;
330,31
2.3
besonders von schlechtem Geruch, übler Ausdünstung:
alse sie einez boͤsen stankez verstant, so sterbent
sie sa Lucid
24,10;
man mac iz [Blut] ouch irkennen
bi der nasen: so iz unnaturlich ist, so gibit iz bosen smac
SalArz
2,56;
sine aschen man zv samne las / vnde behielt sie vil reine
/ in der erden oder in eime steine, / [...] daz dehein
boser smac / noch vbel ruch quam dar abe Herb
8118;
bœsen waz [...] von dem mvnde
[Mundgeruch]
Krone
7656;
daz dir dehein bœser smac /
[...] geschaden mac Wig
4745;
der da inne [im boumgarten
] vmb gat
/ und den guͦten smach in sich vahet, / dem wirt vil balde des fibers
rat, / wan der boͤse von im gahet Baumgart
1,22
2.4
‘faul, verdorben’
hüetet iuch vor bœsem ezzen, / (des sult ir niht
vergezzen) / grüenez fleisch ist iu verboten, / ezn sîn hüener, wol versoten
Eracl
3585;
ich wæne von bœsem vazze / kumt vil selten guot gesmac
ebd.
1234;
swer daz bricht und boͤse oder fule krebze veil
hat, der git 1 #(Pfennig), als dicke er daz tuet WüP
29,5;
man sol auch boͤse
[verrottete] phel
[Pfähle] mit karren heimfuͤren, wer die hat
ebd.
51,3
2.5
moralisch
2.5.1
von Handlungen, Bestrebungen:
do wolt er [Jesus] durch
unsich horen manegen itewiz [Schmähung] bosen
AvaLJ
133,8;
von bosen gedanchen, von vbeln werken
Spec
27,1;
swenne er die chiusch lobt an der predige / unt si
danne velschet mit bœsem lebene Priesterl
566;
Reinhart vntriwen pflac, / er wiset
in [Dieprecht] , da ein valle lac. / iz was ein
bose neveschaft ReinFu
K,327;
von vbel oder von boser rede BrZw
4;
durch bœse rede noch durch drô Wig
2267;
der din uil pose list / ist an daz ende chomen
Rol
4186;
die unreinen geist, die uns die boͤsen
gluͤst, diu boͤsen werch, die boͤsen gedænch rieten
PrOberalt
146,13;
daz si [...] ander
[...] mit boͤser lere verleitent ebd.
132,24;
boͤser wille ebd.
51,5;
das wir den bosen girden widersten
Konr
19,101;
daz ist bœse und heizet gîtecheit
Eracl
2003;
tugent [...] hât ein innigez
werk: wellen und neigen ze allem guoten und îlen und widerkriegen von allem
dem, daz bœse und übel ist, güete und gote unglîch Eckh
5: 39,10;
der bœse geist rætet und neiget alle zît den menschen
ûf daz zîtlich und zergenclich ist und waz untugent ist, bœse und tiuvelisch
ebd.
5: 110,1
2.5.2
von Personen (Geistern, Tieren):
got bewar nv mich / vor bosen lvgeneren
ReinFu
K,1833.
K,2184;
und wil hie fürder schalten / die bœsen nîdære
UvZLanz
19;
boͤse christen die vercheret sint, die
luͤgenær sint und irrære sint PrOberalt
139,10;
die boesen kleffaere MF:Reinm
66: 2,5;
nû vindet man selten âne nît / die bœsen hoveliute
Eracl
1221;
das die poͤsen geiste iemer muͦzen
fliehen den vanen des heiligen crûces Konr
11,12;
es wart nie hunt so boͤse, lokete im sin herre
mit einer wissen simelen, er keme Mechth
2: 3,49;
ainen pœsen menschen, ainen morder, der menschleich
pluot gern vergeuzt BdN
44,24.
44,27.
–
bœser wiht, bœsiu liute:
bôsir wiecht ungetrûwir PrMd(J)
348,31;
boeser liute nîden / wil ich im ze dienste gerne
lîden MF:Reinm
55: 3,10.
wellest aber von bœser diet / ungehazzet sîn, sô
sing ir liet / und wis mit in ein bœse wiht, / sône hazzent si dich niht
Tr
8411;
die bôsen unde die ungeloubigen lûte, die daz
heilige lant hâten besezzen StatDtOrd
24,16;
daz sint bœse liute
[...]. / ez ist ein verworhtiu diet
Eracl
4762;
darumbe gedenket ein bœs wiht: / gib süezze rede,
sô getriuwet man an dir niht, / daz dû ein valschez herze habist
SM:JvR
1: 17,4.
– subst.:
in die burch er giench, / den burcgrâfen er dar
ûffe fiench, / die bôsen [Untreuen, Abgefallenen
] er drabe stiez, / die sînen er drûf liez
VAlex
521;
[Christus wird] vurdampnen die bosen
Herb
1706;
swâ von dem guoten guot geschiht, / daz dunket die
bœsen gar enwiht Wig
95;
ez was ie der bœsen site, / daz sie den guoten
übel sprâchen Eracl
1230;
er boͤse wirt erger, wenne er boͤse
bilde sihet Mechth
7: 3,27
2.6
in Schimpfwörtern:
stingender hunt, bosiz as Herb
9783.
13947.
7523;
unsælec wîp, bœsiu hût Eracl
4219;
si ist ain recht pöse haut HvNstAp
15296;
dô sprach einer Dâvîdes vriunde, daz der den bœsen hunt
[einen Beleidiger] ze tôde slahen wölte
Eckh
5: 57,1
bœse
stF.
‘schlechte Beschaffenheit, Schlechtsein’
mach man danne niht givarn vber daz gvͦt, der die straze nivt gimachot het,
von boͤsi der straze UrkCorp (WMU)
1293,9;
dem frumen wê tuot / swaz man dem guoten bœse giht
Volmar
35;
wil er durch bœse triuwe niht lan Frl
13:48,8
bôsen, bœsen
swV.
1
‘schlechter werden’
1.1 intr. 1.2 refl. 2
‘etw. schlechter machen’
3
‘Böses tun, wüten’
1
‘schlechter werden’
1.1
intr.:
waz tuot diu werlt gemeine gar? / si altet, bœset; nemt es war
Freid
30,24;
vrô Werlt, ir altet unde bôset [:
lôset
]
RvZw
266,1;
FvSonnenburg
22,1;
Wig
10266;
div hohzeit wil bosen. / [...] sölich kosen / daz
Key [...] tuot / das machet vns vngemuot Krone
1835;
nu bôsent die jungen mit den alten [nach ihrem
Vorbild]
Renner
10812;
sî [Samson, David, Salomon] wurdin ubirwundin /
von wîblîchin lôsin / daz sî machte bôsin / und in jâmir vellete NvJer
19085;
Walth
23,22;
JMeissn
A 1:18,12.
–
‘welken’ (vgl.
bœse
1.1
):
schouwent wie die rôsen bôsen garwe, / varwe sî
verliesent: daz tuot in der snê KLD:Kzl
14: 1,7
1.2
refl.:
daz sî sich [B, f. C] boeset ie lanc sô mê
MF:Veld
21,6;
ahi, sich böset liut und lant, / wie gar ez nimt an selden abe Frl
13:21,1;
TürlArabel
*A 163,2
2
‘etw. schlechter machen’
Judas der verzagte mit zwifel sunden boͤste
[verschlimmerte seine Sünden durch Verzweiflung] , /
da mit er fluͦch bejagte JTit
6290,1;
mîn leit ist gebœset, / mîn liep ist geminret Reinfr
5288
3
‘Böses tun, wüten’
wî sî hatten dort gebôst NvJer
26598
bœsern
swV.
Ggs. bezzern.
1
‘bœser werden’
1.1 intr. 1.2 refl.; physisch 2
‘jmdn. / etw. bœser machen’
1
‘bœser werden’
1.1
intr.:
ich chlage der armen zuͦversiht, / daz man des an
den dingen giht, / si bosern und nemen abe, / unz ouch die werlt ein ende habe
StrKD
158,345
1.2
refl.; physisch:
in ein siechtum er geviel, [...] er bôsert sich
von tac ze tac, / sô daz im der lîp swant Ottok
46660.
18956;
68734.
– moralisch:
er bœsert sich sêre, / daz er nimmer mêre / warp als ein kunic frumer
und guoter Ottok
77892;
die liute sich / bœsernt alle stunde RvEAlex
15607;
ie elter, ie boͤser. man vindet vil me, die sich
boͤsrent, denn die sich besrent Seuse
380,23.
445,19.
–
‘sich ärgern, Anstoß nehmen’
vnd bitte dich, vatter, das dv dich nút boͤserest dur mine
krankheit VitasPatr
318,25
2
‘jmdn. / etw. bœser machen’
sin swert was ußermaßen gut, doch bösert ers von tag zu tag
Lanc
387,23;
die gesaltzen und die pittern wasser
[...] pösernt [...] und
zerlänt den pauch HvHürnh
51,8;
daz der win von ir schulden niht geboesert si
StRAugsb
51,13;
ein phant [...], wirt daz geboesert
in des gewalt dem ez da gesetzet ist, so sol er ez ieme gelten
[...], des ez waert waere des tages do erz im sazte
ebd.
210,32;
daz wir den vorgenanten hof weder verkauffen noch versetzzen noch
geboͤsren mvͤgen UrkCorp (WMU)
N305,3;
ist daz ein man den andern beliumundet boeser dinge, daz er
im sinen liumunt boesert StRAugsb
111,4;
swem ez [
mære
] niht
bezzerunge tuot, / dem bœsert ez ouch niht den muot RvEBarl
16122;
ich han ubel gelebet / und han myn leben gebosert Pilgerf
11277;
daz ich ie keins bruͦders oder keins andern menschen ding
boͤsreti mit minen worten Seuse
84,31;
daz wir úns also haltent in allen únsren werchen daz nieman von úns
geboͤsret werde und allweg gebessert PrGeorg
54,8
u.ö.
– jmds. reht ~
:
daz von disem anturten des herzzogen reht iht gebezzert werde noh der
Goldekker reht iht geboͤsert an ir gewer UrkCorp (WMU)
840,30
u.ö.
–
‘jmdn. verärgern’
ich gan fúr vnd besihe ob da bi im brvͦder sin, das si nv́t
geboͤseret werden VitasPatr
332,17
bœserunge
stF.
‘Ärgernis, Anstoß’
ist es aber also daz der mentsch argwan het zuͦ etlichem ding daz er siht
oder hoͤrt an aim andern, daz in dunket [...] daz es
úbel si, [...] daz ensol er nit sagen. er sol es allain in sim
hertzen han und ensol nieman me da mit geboͤsren; won swaz da von boͤsrung
kumet, des ist er schuldig der es da redet PrGeorg
196,5;
diu reine und diu guote / an ir worten sich sô huote / daz ûz irme süezem munde /
nie mensche wort vernemen kunde / dâ von bœserunge iemen næme Philipp
660
bœsewiht
stM.
‘schlechter Mensch, Übeltäter, Verbrecher’ (vgl. bœse
2.5.2):
swo so iz ein bosewicht, / deme in hilfet iz nicht, / priset man
vil sine mage Elmend
A 929;
seht, wâ der selbe bœsewiht, / der ûf sîn schaden was verkolen, / die gift
anderstunt verholen / streich an eines mezzers klingen Ottok
21793;
ez wvrden aber zwen ander bösbihte avch gefürt mit im, daz si getötet würden
EvAug
203,25;
Jesus wolt im antwurten niht. / Herodes und maͤnig boͤswiht / sin
spotetent SHort
9375;
tuͦnt hin den valschen zobrer, / den schalk, den boͤsen morder! /
tuͦnt balde hin den boͤsewicht, / von dem úns laides vil beschicht
WernhMl
5121.
– als Schimpfwort:
schiltet aber er in [...] einen diup
oder [...] einen rauber oder einen boesenwiht oder anderiu
schaeltwort diu den man von sinen eren sagent StRAugsb
124,5;
Segremors rieff sie ane: stinckenden bösewicht
Lanc
431,35;
ir tugentlôser bœsewiht KvWHvK
136
bôsheit
stF.
das bœse-Sein (von etw./jmdm.), etw. (Gegenstand, Handlung), das
bœse ist (in verschiedenen Bedeutungen des Basisadj.).
1 zu
bœse
1
1.1
‘Verschlechterung’ (vgl.
bœse
1.1
) 1.2
‘ritterliche Untüchtigkeit, Feigheit’ (vgl. bœse
1.2.2 und 1.2.3 ) 1.3 (unhöfischer) ‘Mangel an Freigiebigkeit’ (vgl.
bœse
1.2.4 ) 2 zu
bœse
2
2.1
‘Schädlichkeit’ (vgl.
bœse
2.1
) 2.2
‘Krankheit’ (vgl.
bœse
2.2
) 2.3
‘Schmutz, Gestank, Auswurf’ (vgl.
bœse
2.3
) 2.4
‘Verdorbenes, Kadaver, Leiche’ (vgl.
bœse
2.4
) 2.5
‘schlimme, üble, bösartige Handlung oder Eigenschaft, Sünde,
Sündhaftigkeit’ (vgl.
bœse
2.5
) 2.5.1 allgem. 2.5.2 besonders auf sexuellem Gebiet, "Unzucht"
1
zu
bœse
1
1.1
‘Verschlechterung’ (vgl.
bœse
1.1
):
daz der [...] der munzmaister
kaine boshait an der ringe der phenninge getan habe StRAugsb
19,13
1.2
‘ritterliche Untüchtigkeit, Feigheit’ (vgl. bœse
1.2.2 und 1.2.3):
iedoch sô vürdert er sich, / swâ sich der bœse selbe
lobet; / wand niemen vür in gerne tobet, / der sîne bôsheit prîse
Iw
2501;
ein man / der nie zagheit gewan / noch nie bôsheit begie
Wig
3421;
sit du ritters namen scheuhest / und den durch bosheit
vleuhest, / sonen solt du kein swert tragen StrKD
4,446
1.3
(unhöfischer) ‘Mangel an Freigiebigkeit’ (vgl.
bœse
1.2.4):
hir newirt der boheit [l.
bosheit
] nicht geplegen / man sal en dusint marc
geven Roth
1445
2
zu
bœse
2
2.1
‘Schädlichkeit’ (vgl.
bœse
2.1
):
der winder ist so getan, daz er machet die mennescen
unnuzze uon uroste unde uon anderre bosheit Spec
92,19
2.2
‘Krankheit’ (vgl.
bœse
2.2
):
sîn mage innerhalbe brach / von tegelîcher siechheit, / und von der leber
bôsheit / spît er bluotes harte vil LvRegFr
3708
2.3
‘Schmutz, Gestank, Auswurf’ (vgl.
bœse
2.3
):
svmeliche [Teufel] sazen ûf des
notegen mannes halse unde beunsuberten allen sinen lichenamen mit swebelînme
stanche, mit uil maneger ander bosheit Spec
110,30;
der hies Arispus, der als vast [...] gein im
ertzürnt ward, das er im vnder dy augen aus dem münd sein poshait warf
[
ut in ipsius faciem spueret
]
Schachzb
32,36
2.4
‘Verdorbenes, Kadaver, Leiche’ (vgl.
bœse
2.4
):
daz er [Hering] iht ze bosheit
davon waerde [in Fäulnis übergehe]
StRAugsb
201,26;
das mer ist sô reine, / daz iz keine bôsheit / mac geliden, sô man seit
Freudenl
391
(vgl. HvNstAp
2508 und TPMA 8,169 [Nr. 110]).
– übertr. (?):
daz lant wirt zuo bôsheite [verdirbt]
StrKarl
1348
2.5
‘schlimme, üble, bösartige Handlung oder Eigenschaft, Sünde,
Sündhaftigkeit’ (vgl.
bœse
2.5
):
2.5.1
allgem.:
div brodecheit des uleissces dwinget des mennesscen
moͮt ze hazze, ze vbermoͮt, ze unreinecheit, ze roͮbe,
ze brande, ze divue, ze morde, ze hoͮre, zuntriwen, ze zorne, ze
aller slahte bosheit Spec
122,1;
vermîdet vberâzze, trvnchenheit, ander bosheit in
disem kvrzim zîte ebd.
10,24;
hur, uͤberhur, mansleht, girischheit, nit,
untriwe, meineide und ander bosheit PrOberalt
139,35;
ob wir uns dez nidez und ander bosheit ab tuͦn
ebd.
168,35;
in den sunden pin ich worden alt, / geporn pin ich yn sunden. / wer
mechte wol ergrunden / mein grossew poshait? HvBurg
1905
2.5.2
besonders auf sexuellem Gebiet, "Unzucht":
ich han mich beuvollen mit unchvschin wortin, mit
huͦrlichen gebârdin, mit aller slahte bosheit Spec
4,2;
do ich mich zuͦ der bosheit
[Schändung einer Frauenleiche] bereit hete
Konr
12,59;
ezn mac nû zewâre / ein vrouwe vür ir hûs niht komen,
/ als ichz ofte hân vernomen, / man spreche si gê durch bôsheit
Wig
2381;
wann sie mit dem boßheit gethan hett
Lanc
640,6;
die störch tœtent iriu weip, diu êbrecherinn sint und
sich niht gereinget in den wazzern nâch irr pôshait BdN
176,2;
diu untugenthaften weip, diu weipleicher zuht
verlaugent habent, diu lockent mangen man ze pôshait ebd.
240,28
bosîne
F.
→
busîne, busûne
bœslîche, bôslîche
Adv., Adj.
auch -lîchen (Adv.).
1 Adv. ‘übel, schlecht’
1.1 zu verschiedenen Bedeutungen des Basisadj. 1.1.1
‘übelriechend’
1.1.2
‘schlecht gekleidet’
1.1.3
‘feige, unritterlich, ehrlos’
1.1.4
‘unhöflich’
1.1.5
‘schmählich, elend’
1.1.6 moralisch, ‘übel, bösartig, böswillig’
1.1.7
‘unkeusch, unzüchtig, liederlich’
1.2
‘schlecht’ i. S. v. ‘unzulänglich, nicht
ausreichend, kaum’
2 Adj. ‘schlecht, böse’ , subst.
1
Adv. ‘übel, schlecht’
1.1
zu verschiedenen Bedeutungen des Basisadj.
1.1.1
‘übelriechend’
da vor stunt ein pfucz, die schmackt sere bößlich
Lanc
213,5
1.1.2
‘schlecht gekleidet’
wie gezaͤme ainer jungfrowen daz si gienge fúr ainen kúnig mit
alten klaidern boͤsen [...] daz zaͤme
harte úbel kúngennen daz si also boͤschlich kaͤme fúr iren
herren PrGeorg
45,6
1.1.3
‘feige, unritterlich, ehrlos’
wer leven bosliche / daz wir dienin eime zagin
Roth
1123;
wil aber dû die vîant nicht vermelden / unt wil
bôslîchen [feige] verzagen
Priesterl
35;
gehabe dich menliche! / ez
[Wehklagen] stet dir bosliche
Herb
8436
1.1.4
‘unhöflich’
ir bitet mit so guten siten / vnd so gezogenliche, /
ich tete bosliche, / ich enleiste uwer bete Herb
8032
1.1.5
‘schmählich, elend’
hilf dû mir, hêrre, enzît, / ê ih pôslîche verliese
den lîp Kchr
1336;
er wurde ir trekit indeme mere / odir bosliche
uirlorn Roth
3866;
do auer der vnselig Herodes diu chindelin elliu hete
erslagen [...] vnd er selber poslich fuͤr
wart [elend starb, ein schlimmes Ende nahm] ,
do fürt er [Joseph] si wider cze Bethlehem
Konr
4,19
1.1.6
moralisch, ‘übel, bösartig, böswillig’
des woldich deme richen /
[...] bosliche lonin mit deme galgin
Roth
4522;
ir hêren er bôslîch scalt VAlex
488;
er uersagete mir bosliche Elmend
A 394;
swelhez ich [Rüdiger] nu
lâze unt daz ander begân, / sô hân ich bœslîche unde vil übele getân: / lâze
aber ich si beide, mich schiltet elliu diet NibB
2154,2;
war umb laget ir mir denn? war umb gedenchet ir denn
so boͤslich? PrOberalt
164,33;
hey hey, wie manigen hat sy petrogen / gar und gar posleichen / und
vil schadleichn HvBurg
5373;
er schweret pey meinem reyche / ainen mainaid
poßleiche HvNstAp
17170
1.1.7
‘unkeusch, unzüchtig, liederlich’
ih meine den sun, umbe den gescriben stat, / der sih
bosliche tragete / mit ubelin wiben, di er habete, / biz er sin gut gar
virswalc Litan
1199;
da zestraüt er alle sin habvnge böslichen mit wiben EvAug
177,18;
sie hette bosliche / mit eime ritter
getan [Ehebruch mit ihm begangen]
Herb
17255;
do ich boslich gedahte, do toͤt mich der
vnreine slange Konr
12,63.
22,67;
hat ein man ein boese wip diu boslichen tut
[ihm untreu ist] unde mit eim andern hinegat
StRAugsb
110,18
1.2
‘schlecht’ i. S. v. ‘unzulänglich, nicht
ausreichend, kaum’
stritt ich mit uch, so hett ich myner frauwen bottschafft
bößlich erworben Lanc
141,6;
nu wißent das sie uch bößlich erkennent die sprechent das
ir eins koniges kint synt, wann ir sints nit ebd.
41,29;
sie ducht das er bößlich geleret was ebd.
133,21;
ich hân auch kainen menschen nie gesehen, der pœsleicher
[weniger] geschickt wær zuo kunst und zuo weishait
wann dû BdN
29,12.
– ironisch für ‘gar nicht’
man giht im, er sî küener, danne iemen müge sîn: /
daz ist in disen sorgen worden bœslîche schîn NibB
2140,4;
si namen sein boͤslichen war Warnung
1725
2
Adj. ‘schlecht, böse’, subst.:
uuanta an ín nîeman ne uíndet îeuuet únrehtes, îeuuet
scántlîches, îeuuet bôslîches Will
52,18
bœslistec
Adj.
‘bösartig, hinterlistig’
wer gar ain klainz antlütz hât, der ist pœslistig und ain
smaicher BdN
46,23;
luter haizt ain otter. daz ist ain kündig pœslistig tier ebd.
149,29
bosûne
F.
→
busîne
, busûne
bœswillic
Adj.
‘böswillig’
von dem boswilligen menschen cuͦmet bose tat oder bose werk PrLpz(L)
53,29
bot
stN.
1
‘Gebot, Verbot, Befehl, Anordnung’
2
‘gerichtliches Zwangsmittel, Haft’
3
‘(geltende, verbindliche) Meinung, Auslegung’ (vgl. AWB 1,1274 und die dort genannte Literatur)
1
‘Gebot, Verbot, Befehl, Anordnung’
sinen [Christi] luͤten die
im getriu sint und siniu bot behaltent PrOberalt
74,18;
so han ich auch, herre got, / von uncheusche disew zwai pot / nicht wol
pehalten HvBurg
4010;
des keisers bot Eracl
2242;
rât Adam und Even daz, / daz si daz bot zerbrechen EnikWchr
711;
da Adam das pot v̈ber gie Eckh
2:618,42;
nâch sînem bot daz geschach, / niemen ez versprach Ottok
74073;
nâch ir bot und nâch ir bet ebd.
33705;
iz solde nîmant sich / kunic nennen [...] ân des
keisers gunstlich rât / [...] wider daz bot Jesus tet, / dô
er sich kunic genant het JvFrst
7779;
die zechen bott / die durch her Moÿsen gab gott KvHelmsd
623.
3068.
4678
2
‘gerichtliches Zwangsmittel, Haft’
swer in div æht chvmt oder in daz bot, den sol der rihter dar vz niht lazzen
an des chlagær willen UrkCorp (WMU)
3452,40;
den verboten man, der vmb gvltt in daz bot chvmt ebd.
3452,31
3
‘(geltende, verbindliche) Meinung, Auslegung’ (vgl. AWB 1,1274
und die dort genannte Literatur):
daz wir sein und nichtz ensein, / daz verstet in soͤlihem pot: / wir
sein etwas von got; / von uns selber sey wir nichtz Teichn
464,1673.
465,212
botdinc
stN.
‘öffentlich verkündeter Gerichtstag’
vnse hoeste richtere, daz ist die buͦrchgrave, die sitzet drû bôtding in
deme iare UrkCorp (WMU)
51,39;
und leihen [...] den vorgenanten herczogen
[...] den ban obir daz burggrafding, grefindingt und
boteding MGHConst
8:591,40
bote
swM.
1
‘(laufender oder reitender) Bote, Briefbote, Gesandter; Bevollmächtigter;
Dienstbote’ (auch von Frauen gesagt) 1.1 eigentl. 1.1.1 allgem. 1.1.2
‘Dienstbote’
1.1.3
‘Bote im Gerichtswesen, Vertreter bei Gericht, rechtl.
Bevollmächtigter’
1.1.4 in der Wendung bote(n) und brief(e) 1.1.5 sprichwörtl. 1.2 in verschiedener Weise übertr. 2
‘Gottesbote, Engel’
3
‘Prophet, Apostel’
1
‘(laufender oder reitender) Bote, Briefbote, Gesandter; Bevollmächtigter;
Dienstbote’ (auch von Frauen gesagt)
1.1
eigentl.
1.1.1
allgem.:
duo die boten gisageten welich antsegi
[Absage] si habiten Gen
2913.
1494;
ob si mich [Moses] fragent
herre, uon weme ich pote ware, wi sol ich dich nennen VMos
36,22;
einen hof gebot er zehant, / die boten wurden zesant /
witen in daz riche ReinFu
K,1322;
einen ritter er do nam, / der im zv boten wol gezam, /
gespreche vnde mit guten siten Herb
392;
ez gezimet wol miner kronen, / daz ich boten schone
ebd.
3848;
ich sag iu daz die boten grôz / wâren und fürsten
genôz UvZLanz
8731.
8775;
nû seht wâ dort her reit / sîns wîbes bote, vrou
Lûnete Iw
3103;
loufen unde rîten / hiez man die boten sâ zehant /
mit den brieven in diu lant Wig
8686;
liebiu frouwe, wer was der bote, / der iu disen brief
brâhte? Eracl
438;
nu was Tristande ein bote getân [durch
einen Boten ausgerichtet] , / daz erz durch niht solte lân,
/ ern spræche Îsôte sâ ze stete Tr
18159
1.1.2
‘Dienstbote’
nû was ez ouch alsô spâte / daz in ein bote seite /
daz ezzen wære gereite Iw
6543;
wer [...] broͤt
[...] haben wil, der sol daz in sinem huse
lazzen bereite, und sol daz schicken zuͦ dem ofen, und sol er oder
sin bote dabi sin, biz daz gebecket WüP
94,4
1.1.3
‘Bote im Gerichtswesen, Vertreter bei Gericht, rechtl.
Bevollmächtigter’
ein vrteil ist hie fvr kvmen, / als ir alle habt
vernvmen, / daz enmac nieman erwenden. / man sol nach im
[Reinhart] senden / boten
ReinFu
K,1641;
din richteri edir sinen giwaldigin botin
Mühlh
130,11.
117,5.
118,9;
und alse des
[geschuldeten] zinses alse vil wirt, alse daz
guot wert ist, sô sol der herre sich des guotes underwinden mit des rihters
boten SpdtL
147,5;
ez sol auch nieman dem andern des sinen niht nemen
[...] an [ohne] des
gerihtes boten WüP
54,4.
66,7.
–
sô sol der rihter zwêne boten geben zuo in beiden
[als Beistand im gerichtlichen
Zweikampf] die daz sehen, daz man si nâch rehter gewonheit
gärwe SpdtL
175,7;
SSpAug
175,6.
–
hât ein herre einen eigenman, unde sitzet der
hinder einem andern herren, unde wil er in von dem abvordern, daz sol er
tuon [...], er selbe oder sîn gewisser bote
SSpAug
218,1
1.1.4
in der Wendung bote(n) und brief(e):
so sendet boten vnde brefe Herb
1206.
12434.
17344;
wa nv bote vnde briep? ebd.
11250;
den vürsten allen wart enboten, / beidiu mit brieven
und mit boten, / daz si kæmen ze Korntîn Wig
8679;
so si es gemanot werdent [...] mit brieuen
alder mit [...] boten UrkCorp (WMU)
94,34
1.1.5
sprichwörtl.:
mir wirret daz mere, / daz ez vnrecht were, / daz der
bote engulde / sines herren schulde Herb
3813.
–
der alte spruch der ist wâr: / swer guoten boten
sendet, / sînen vrumen er endet Iw
6065;
Georg
2715.
–
swâ ist ein wol gerâten bot, / den mac man kûm vergelten: / man
vint in aber selten Georg
1032;
wir haben einen spruch gar dik vernomen: / das man harte wênig
vint, / die guot boten oder guot brâter sint Ammenh
18034.
–
den boten stat wol ir ile Rennew
6617;
es ist der botten reht, das si snelle sien
Mechth
5: 34,6
1.2
in verschiedener Weise übertr.:
–
vil suͤz [Maria] , du
wers ir beider [Gottes und des Sünders] bode, /
gebenedide midlerinne MarlbRh
18,34.
–
Maria, diu da bot [Zeugin und
Künderin] waz siner heren urstende PrOberalt
88,13;
wê, aug, wie ain schalkhafter
[trügerischer, verführerischer] pot dû pist
menschleicher vernunft BdN
198,16.
198,21.
–
ir boten künftigiu leit / sanden im in slâfe dar
Parz
245,4;
unt daz man durch diu wolken sach / des man der naht
ze boten [Vorboten] jach, / manegen stern ebd.
638,4;
seht, wie heide und ouch der walt / valwent von den
kalden rîfen: / solhe botten hat der winter für gesant SM:KvL
6: 1,3;
SM: Had
28:1,4;
[med.: Krankheiten,] des dodes boden
MarlbRh
5,8.
–
ez enphahet auer leider ein iegelich suntare den
gotes boten [Tod] uil uorhtlichen
Spec
127,13;
der gotes bot, / der tot StrKD
151,130.
–
nu ist dîn hant des worden bote / daz ichs
[mein Leben] danke dîme prîse
Parz
266,18;
nû hâst dû bî dir [an dir selbst, als
sterbliches Geschöpf] alle tage / gewissen boten umb den
tôt RvEBarl
1789;
mîner ougen tougenlîchez sehen, / daz ich ze boten an
si senden muoz MF:Mor
11b: 2,2;
vil schiere wart Brangæne / der boten unde der spæne
/ in der vlieze gewar Tr
14670;
dis buͦch das sende ich nu ze botten allen
geistlichen lúten beidú boͤsen und guͦten
Mechth
1: Prolog 3
2
‘Gottesbote, Engel’
der gotis boti s. Gabriel, der vil here engil
Spec
80,29;
MarlbRh
56,37;
der urône bote s. Gabriel warf die boteschaft
Spec
12,28;
einen fronen boten ebd.
22,11;
gotes bote, ein engel Eracl
5228;
ein himelischer bote RvEBarl
2569
3
‘Prophet, Apostel’
Moyses der getriuwe bote Vateruns
108;
die boten [...] daz was s. Ysaias
unde andere wissagen Spec
6,11;
der [Johannes der Täufer] was der
vrone vorbote / von dem geweltigen gote. / duo rief des boten stimme / in dise
werltwuostunge [...]
VEzzo
141.
–
Iohannes, des vil heiligen gotes trvtes, des vil heiligen
gotes boten, des obersten evangelisten Spec
29,21;
dîe hêilígen boten ÄPhys
10,6;
mines trehtines poten JPhys
10,8;
do die heiligen poten vnseres herren nach siner heren
vͦfferte sich teilten in div lant Konr
12,3;
des lêre hât gedienet wol, / daz er ein bote heizen sol:
/ der was geheizen Paulus RvEBarl
3058.
–
die zwelf poten in
[Jesus] noten, / daz er umbe sahe unde des wibes pete
vername AvaLJ
71,1;
Peter der twelif botin furste Litan
570;
di zvelef boten VMos
58,11;
die zewelfpotin warn rêin vor maintatigen suntin wan
Iudas êine [...] die einlef pôtin, die wârn rein uor
allin hoͮpthaftin suntin Spec
52,25;
des swer ich bî dem zwelften boten / der wont in Galicîâ
/ (Jacob heizent si den dâ) Wh
275,24.
–
die vursten rieten dô alle gelîche / dem chunige
Hainrîche, / er vuore hin ze Rôme / zuo den boten frône [den Gräbern
der Apostel Petrus und Paulus]
Kchr
15829
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