betterise
stM.
‘Krankheit’
diz wort heilet an unz den betterise und vallende sucht der ubelen trakeite
HlReg
37,7
betterise
swM.
zu rîsen ( ‘fallen’).
‘Bettlägeriger, Gelähmter’
ze Mastriehte wart ein petterise / gefüeret ouf einem garren. / des gebæine
sach man starren / als einer chalten leiche Serv
3180;
Titurel [...] der alte betterise lam Parz
813,16.
502,1;
der halt ein betterise wære alle sîne tage gewesen PrBerth
1:425,28;
Krone
14846;
UrkHeil
2,113
(a. 1326);
Teichn
223,19.
–
paraliticus et clinicus: beteriso SummHeinr
2:426,01.71;
do braht man im ainen betterisen alder ainen ligerlinch [
paralyticum Mt 9,2] der lach an sinem bette
PrSchw
1,124.
1,116;
KvWPant
226;
DvASchr
321,9;
EvAug
17,13.
79,13.
–
die lamen tut er gende, / betterisen ufstende HeslNic
742;
KvHeimUrst
1751;
Ottok
49628
betterisec
Adj.
‘bettlägerig’
geræt ez [
überfluz an Speise] dir danne in diu glider, sô wirdest
dû lam oder betterisic PrBerth
1:433,20;
ein alter kranker betrisig man Minneb
4892
betterlêhen
stN.
‘Lehen, das Betten für das bischöfliche Nachtlager bereitzustellen hat’
item est ibi [in Geggingen] betterlehen solvens
annuatim ducenta picaria BirlingerWB
310
(a. 1316).
– Zu der mhd. sonst nicht belegten Pluralform better vgl. DWB
1,1722
betteroubære
stM.
‘Frauenräuber, Vergewaltiger’
die selben fursten der vinster die phlegent ouch in dirre welt der fursten
dirre welt, der ubelen herzogen, der ubeln rihtære, der ubelen graven, ubelen voite,
der petroubære, der notnemære [vgl. nôtnumft
] , wan die hetzent si unde sterchent si zallen citen uf die armen
christenhait Konr(Sch)
165,25
bettesac
stM.
‘Bettsack’
ein igelich brûder sal haben [...]
einen bettesac, dâ er ûffe slâfe StatDtOrd
108,25;
der [
übele geist
] erfvllet in alles, des er mac, / als einen weiten bette sac
Warnung
352
bettesiech
Adj.
‘bettlägerig’
ist iz daz ieman in der stede bezzerunge [während der Verbannung
aus der Stadt]
[...] wirdit bettesich MainzFriedgI
148.
136.
–
subst.
UrkRegensb
717
(a. 1320)
bettespil
stN.
‘Liebesspiel, Beischlaf’
die wîle ouch si zwei lâgen, / ir bettespiles pflâgen
Tr
12616.
12623;
dô konde dirre junge man / mit ir lützel noch vil, / daz man do heizzet
bettespil. / dô konde siz ein wênic baz Gänslein
152;
Reiher
301;
Helbl
1,85;
ein frœlich bettespil Reinfr
14841;
daz minneclîche bettespil Fressant
191;
SM:St
8:3,5;
EnikWchr
18421
bettesprunc
stM.
Bed. unklar; Abgabe, die die Frau nach dem Tod ihres Ehemanns zu leisten hat
(?):
mulier post obitum mariti dat unum solidum et pro bettesprung unum solidum
DRW
2,237
(StArchMagdeb. Urk. Erfurt; a. 1333)
bettestal
stN.
‘Bettstelle’
ze einem bettestalle binden sis [Gêrlint die
Kudrun] hiez. / in der kemenâten nieman si bî ir liez. / si wolte
ir hût die schœnen slahen von den beinen Kudr
1283,1
bettestat
stF.
‘Bett, Ruhelager’
di bettistet [
lectisternia
]
BrZw
22;
als snelle er den [Tag] ersach, / er machet sich
von der betstat Krone
7369;
wan si dekeine ruowe vant / an der vil schœnen bettestat KvWTroj
8899;
do giengens an die bettestat, / die vil heimlichen holden, / und taten swaz si
wolden RittermdN
18;
Albert
662;
AHeinr
517;
RvEAlex
1225.
–
dô hât er gemachet / alsô rîche / von bluomen eine bettestat Walth
40,3;
deheiner bettestat er phlac, / wan daz er ûf der erden lac LvRegFr
2167;
Seuse
44,27.
bettestolle
swM.
‘Bettpfosten’
und gap ir einen slac / daz diu juncfrouwe ûf dem bettestollen gelac
WolfdD(J)
6:105,4
bettestrô
stN.
‘Bettstroh’
ab min enimi man diz bettistro vier endin
inprenti [entzündete]
Mühlh
149,8;
daz ich irkose mich also / mit mir in minem bette stro [
loquens mecum in strato meo Iob 7,13]
Hiob
2526;
Warnung
841;
PassIII
58,24
bettestuol
stM.
als Schlafstätte hergerichteter Stuhl in einer Mönchszelle
(s.a.
bëtstuol
):
do geschach eins males, daz er gesass in sinem gewonlichen betstuͦl
[...]
Seuse
55,18.
–
Zur Bed. des Wortes (nicht ‘Betstuhl’) vgl.
und zoh in ein kleines celleli und machet den stuͦl, da man uf sass, im selb
ze einer betstat ebd.
45,26;
na conplet gie er also kalte uf sinen stuͦl schlaffen ebd.
47,8
betteswanc
stM.
jmdm. einen ~ tuon
‘jmdn. aufs Bett werfen’
ich [
Malfer
] tuͦn dir [
Penthesilea
] einen bette swang / daz an dem rugge du gelist / und ane wer dich mir
ergist Rennew
32002.
– Vgl. dazu die Wendung jmdn. an daz bette
swingen:
SM:Had
35:5,7.
41:3,9
bettevrouwe
swF.
êlichiu ~
‘Ehefrau’
ich Johannes genant Weise ritter von Echzile und Irmingarth myn eliche
bettevrauͦwe UrkDOHess
2:423,15.
2:421,30
(a. 1333)
bettewât
stF.
‘Bettzeug’
lectisternivm: petewete VocBV926
3:625,22;
alsiz an di nacht gat, / uffe dine betewat [...] /
samfte du dich nider legis / in din bette Glaub
2477;
der tiuvel neme die hoveschar, / daz si die geste niht enlât / sich legen ûf
ir bettewât / und an ir ruowe kêren KvWTroj
8918;
Roth
2546;
NibB
665,1;
Greg
213;
3040.
– häufig mit Hervorhebung der Kostbarkeit:
di spanbette wâren [...] von
gelûterten golde, [...] dar ûffe lâgen bettewât / von rôtem
golde wol genât SAlex
5897;
alsô rîchiu bettewât / sô si diu werlt beste hât, / mit samîte bezogen, / dem
daz golt was unerlogen Er
370.
7201.
8594;
Tr
18150;
LBarl
12868;
KvFuss
1072.
–
der grüene wase / wart ir zweiger bettewât KvWTroj
17003;
Er
7106
bettezieche
swF.
‘Bettüberzug’
culcitra: betziech VocOpt
20.010;
tuscina: bettezieche VocBV926
3:625,23;
Herodes begunde siechen, / daz ouf der pette ziechen / swebte
pluͦt vnde wark Wernh
A 4366;
Helbl
1,665
bettuoch
stN.
‘Bettdecke’
zim bette gerethe ist ez gnvͦch an einr mattvn. vnde an eim
vilze. vnde an eim bettvͦche [
lena
] vnde an eim chvssin BrEng
55
betûchen
stswV.
1 intr. ‘versinken, untergehen’
2 refl. ‘eintauchen (in etw.)’
1
intr. ‘versinken, untergehen’
in dem bluͦte lager betochen Rol
4548.
4650;
die hæiden [...] die da hæime fürsten douhten, / die
lagen da betochen [: errochen
]
Serv
2119.
–
ein swert in im betuchte PassIII
532,22;
stecke sie [die Gans] in einen
irdinen hafen, [...] guͤz daz wazzer vf, daz sie
betuͤche BvgSp
42.
– übertr.:
so slat ir abe / ir houbet von irem buche, / uf daz also betuche / ir ere
vor den luten PassIII
639,94;
ähnl.
483,24.
687,5;
PassI/II
188,88
2
refl. ‘eintauchen (in etw.)’
an manigem kanale / betouche dich zv male PassI/II
371,20.
– übertr.:
swan ein mensche in sunden val / sich albetuchet hin zu tal PassIII
607,98
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