Belegarchiv/Konkordanz
Die hier aus dem elektronischen Belegarchiv ausgegebenen Stellen bilden den durch halbautomatische Lemmatisierung von digitalisierten Volltexten gewonnenen Kern einer umfassenderen Beleggrundlage, die für die Ausarbeitung des Mittelhochdeutschen Wörterbuchs verwendet wird. Bei der Benutzung des elektronischen Belegarchivs ist stets zu beachten, dass es Stellen enthalten kann, die anderen Stichwörtern zuzuordnen sind.
diser prn (3909 Belege) MWB Lexer Lexer-Nachtr. BMZ Findeb.
kumet. Ich wil gotes geswīgen. Benęme man allen crźatūren aller dirre werlt daz wesen, daz got gibet, sō bliben sie blōz | |
vierden māle spriche ich, daz vriundes mitlīden minnert natiurlīche $t diz līden. Mac mich danne trsten eines menschen līden, daz ez | |
niht mich noch die götlīche wārheit und minniclīche milticheit. Nāch dirre wīse sō līdet durch got, sīt ez sō grzlīche nütze | |
der im rehte tuot, drīer$/ hande sinne. Einer ist, daz disiu werlt ist unwirdic vil guoter liute gegenwerticheit. Ein ander sin | |
gegenwerticheit. Ein ander sin ist bezzer und sprichet, daz güete dirre werlt ist unmęre und unwert; got ist aleine wert, dar | |
sin ist, den ich nū meine, und wil sprechen, daz disiu werlt, daz sint die liute, die dise werlt minnent, sint | |
wil sprechen, daz disiu werlt, daz sint die liute, die dise werlt minnent, sint des unwert, daz sie leit und ungemach | |
sī der rede genuoc, wan ich in dem dritten teile dis buoches schrīben $t wil manigerleie trōst, wie sich ouch trsten | |
nein! wan vil līhte got wil und sol mir durch dise smācheit mīn bestez tuon. man liset in der veter buoche, | |
crźatūren, gegen gote ist minner dan ein bōne gegen aller dirre līplīchen werlt. Dar umbe versmāhete mir billīche, ob ich ein | |
węre, daz ich wölte biten, daz ich gesunt węre. Bī dirre rede spriche ich ouch: daz ist eines kranken herzen zeichen, | |
sō ein mensche vrō oder leidic wirt umbe zergenclīchiu dinc dirre werlt. man sölte sich des sźre schamen von herzen vor | |
grop mensche sol sprechen, daz vil wort, diu ich an disem buoche und ouch anderswā geschriben hān, niht wār ensīn. Dem | |
daz er die siechen gesunt mache. Ist aber ieman, der diz wort unrehte vernimet, waz mac des der mensche, der diz | |
diz wort unrehte vernimet, waz mac des der mensche, der diz wort, daz reht ist, rehte sprichet? Sant Johannes sprichet daz | |
milte got, diu wārheit, gebe mir und allen den, die diz buoch suln lesen, daz wir die wārheit in uns vinden | |
ein rīche und kam wider’. Unser herre lźret uns in disen worten, wie edel der mensche geschaffen ist in sīner natūre | |
daz der mensche dar zuo komen sol. Ouch ist in disen worten gerüeret ein grōz teil der heiligen geschrift. man sol | |
und klaget: ’owź mir unsęligen menschen! wer lset mich von disem ttlīchen vleische und lībe?’ Und er sprichet ouch anderswā, daz | |
in güete, in güete in ir selber swebende, unberüeret von diz und von daz. Der ūzer mensche ist der bse boum, | |
enmac. Doch sprichet Origenes, ein grōz meister: wan got selber disen sāmen īngesęjet und īngedrücket und īngeborn hāt, sō mac er | |
innern menschen und des niuwen menschen ist źwic leben. Von disem innern edeln menschen, dā gotes sāme und gotes bilde īngedrücket | |
erschīnet er und wirt man sīn gewar. Und sprichet, daz disiu wārheit bezeichent ist in dem źrsten buoche Moisi, dā geschriben | |
rost, und denne sō glenzet, daz dar under verborgen lac. Diz ist der schaz, der verborgen lac in dem acker, als | |
ūzwert, joch in die tugende ūzerlīcher üebunge, sō wirt alzemāle diz bilde bedecket. Und daz meinet, daz die vrouwen daz houbet | |
diu sunne hāt mich entverwet’. Diu sunne ist daz lieht dirre werlt und meinet, daz daz hhste und daz beste, daz | |
der sźle. Und daz ist, daz unser herre meinet an disen worten, dā er sprichet, daz ’ein edel mensche vuor ūz’, | |
Ouch sprichet der selbe meister ze dem vierden māle, daz diz ein mit nihte eigenlīcher vriuntschaft enhāt dan mit juncvrouwen oder | |
wīse mit nihte niht gemeine, daz ist, daz er nāch disem noch nāch dem niht gebildet noch gelīchet sī und von | |
aller glīcheit entglīchet in dem einen, daz got selber ist. Diz ist ouch der edel mensche, von dem unser herre sprichet: | |
und bekennen, daz man got bekennet und weiz. Und alle dise rede hāt vorgesprochen der wīssage Ezechiel, dō er sprach, daz | |
ERFURT, BRUODER ECKHART PREDIGERORDENS MIT SOLCHEN KINDERN HĀTE, DIU in DIRRE REDE VRĀGETEN VIL DINGES, DŌ SIE SĀZEN IN COLLATIONIBUS MIT | |
ensol niht vunden werden ’ich wil alsō oder alsō’ oder ’diz oder daz’, sunder ein lūter ūzgān des dīnen. Und dar | |
in einer klūsen oder in einem klōster’. in der wārheit, diz bist dū allez selber und anders niht zemāle. Ez ist | |
enmerke ez niht. Swaz wir daz meinen, daz der mensche disiu dinc sol vliehen und jeniu sol suochen - daz sint | |
wizzen, daz sich nie dehein mensche sō vil geliez in disem lebene, er envünde sich dennoch mźr ze lāzenne. Der liute | |
enmac in nieman gehindern, weder menige noch stete. Alsō enmac disen menschen nieman gehindern, wan er enmeinet niht noch ensuochet niht | |
Und alsō, als got kein manicvalticheit enmac zerströuwen, alsō enmac disen menschen nihtes zerströuwen noch vermanicvaltigen, wan er ist einez in | |
sīnes werkes enmac in nieman gehindern. War ane liget nū diz wāre haben gotes, daz man in węrlīche habe? Diz węrlīche | |
nū diz wāre haben gotes, daz man in węrlīche habe? Diz węrlīche haben gotes liget an dem gemüete und an einem | |
daz gemüete stāt in den dingen und bī den liuten. Diz enmac der mensche niht gelernen mit vliehenne, $t daz er | |
sol alliu werk lāzen. Wan nū der mensche niht in disem lebene mac gesīn āne werk, diu menschlich sint, der vil | |
swie daz sī, und enwil doch die sünde niht tuon. Dirre sol verre mźr gelobet sīn und ist sīn lōn vil | |
minne oder swaz dū wilt. Nū vrāge: wie möhte ich dise minne gehaben, die wīle ich ir niht enpfinde $t noch | |
die wīle got verborgen liget in dem grunde der sźle. Disiu minne liget alzemāle in dem willen; wer mźr willen hāt, | |
minne. Niht ensol der mensche węnen, daz er gnāden in disem sül beroubet werden; wan, swaz der mensche von minne lęzet | |
Kristō umbe die minne mīner brüeder’. Daz meinet er in dirre wīse: er enmeinet niht in der źrsten wīse der minne, | |
götlich, wan ez erbildet sich allez nāch im, swaz an disen menschen kumet, wan er meinet niht anders und im ensmecket | |
und an vil andern heiligen. Solcher īnvelle enmac man in disem lebene niemer ganz ledic werden. Dar umbe daz etwenne raten | |
in. Dā hāt er wol bewīset an allen menschen, daz disiu getriuwunge kumet von minne, wan minne enhāt niht aleine getriuwen, | |
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