Belegarchiv/Konkordanz
Die hier aus dem elektronischen Belegarchiv ausgegebenen Stellen bilden den durch halbautomatische Lemmatisierung von digitalisierten Volltexten gewonnenen Kern einer umfassenderen Beleggrundlage, die für die Ausarbeitung des Mittelhochdeutschen Wörterbuchs verwendet wird. Bei der Benutzung des elektronischen Belegarchivs ist stets zu beachten, dass es Stellen enthalten kann, die anderen Stichwörtern zuzuordnen sind.
swîgen stV. (336 Belege) Lexer Lexer-Nachtr. BMZ Findeb.
si sint nach an dem endi.’/ //Do sprach der burcgravi:/ ‘swigint, Oloferni!/ wir giloubin an den Crist,/ der dir gischuf alliz | |
vil tiefin/ (Sin ougin ime ubir liefin)/ Vn̄ bat sie swigin stille,/ Er sach wol daz ir wille/ An den kuninc | |
stouten, $s vil harte si im drouten./ si baten in swigen, $s si sprachen, sin ruofen mahte niemen erliden./ Do si | |
aver do, $s Pilatus sprach im aver zuo:/ "war umbe swigestu nu? $s ich mag tir scaden oder frum,/ dines todes, | |
herren./ alle ir sinne $s waren gecheret in sine minne./ swigente si sazen, $s vil tiefe si dahten,/ waz ir herre | |
phlegen./ dannen chomet (uns) diemuot $s unde gedigenlichez muot./ wol swigente haben wir den armen geist $s alse du, herre, wol | |
| pluotveimes ze vil gevangen, der ist lanchræche $t unde swîget gerne. //Ist daz harn dunne unde wîz, sô ist der | |
oder hât die vil ubelen hitze an ir lîbe. Nû swîge wir des harns unde sagen von der vrowen siechtuom. //Sô | |
und sich zeucht zuo dem haupt, sô kümpt dem menschen sweigen und betrahten, und swærikait, wainen und trâkheit, vorht und sorg | |
reden ist niht ân mail. er schol auch niht zemâl sweigen sam ain stumm und sam ain hunt, der niht gepellen | |
vogel süezleich singt und allermaist in dem lenzen, wan winterzeiten sweigt er als ain stumm. diu haimisch amsel izt flaisch wider | |
wain oder klag, und bedäutt sein stimm ungelük, aber sein sweigen bedäutt glük. alsô sprechent die vogelweisen, die ze latein augures | |
væht man si. Der visch bedäutt die läut, die auzwendig sweigent als ob si gar gedultig sein und mürmelnt doch in | |
über sich, si ist ain kapferinn, under sich ain maudrerinn, sweigt si, si ist ain stümminn, rett si, si ist ain | |
die paideu naht und tag anplâsent. sô daz geschiht, sô sweigent si alle gar snell. si habent auch die art, daz | |
menschen mund, sô twingt si des staines rauch, daz si sweigen müezent. der stain hilft auch dem verstürzetem magen und ist | |
stiller prunn, der sich niht wegt, wenn man pei im sweiget. ist aber daz man pei im schalmeit und pusaunt, sô | |
zwischen viure und holze, sô enist niemer wârer lust noch swîgen noch rast noch genüegede. Und dar umbe sprechent die meister: | |
etwenne swærer ein wort ze verswîgenne, dan ob man zemâle swîge von aller rede. Und alsô ist einem menschen etwenne swærer | |
loquatur in me dominus deus’, daz ist gesprochen: ’ich wil’ swîgen und wil ’hœren, waz mîn got und mîn herre in | |
berch,/ wan ir sult her uf stigen/ und vil stille svîgen./ uf disem selben b#;vome/ sule wir [ne]men g#;vome,/ waz ir | |
wene ir sulint hi uf stigen/ und sulit vil stille suwigen!/ ufe disem selbin b#;vome/ sule wir nemen g#;vome,/ waz hie | |
als er den brief übersach,/ dô wart er frô und gesweic./ gên dem brieve er dô neic,/ er sprach ‘genædeger trehtîn,/ | |
dich!’/ diu frouwe gnâte im unde neic,/ Eraclîus vil stille sweic./ ‘wes ist ditz kint?’ ‘herre, mîn./ got lâze iuch immer | |
der keiser gebôt,/ daz tuot, ez ist mîn wille,/ und swîget dâ mit stille./ ich sols von rehte schaden hân,/ hân | |
grôzer ungebære/ und in michelm unmuote./ Eraclîus der guote/ gie swîgende dan./ den stein vil dicke sach er an,/ den er | |
gehaben reinen muot./ sie ist diu den schaden tuot./ rehtez swîgen kumt ze staten:/ swer alles des sich wil gesaten,/ des | |
morgen./ sie genâten im mit sorgen,/ manegiu was diu stille sweic,/ diu niht sprach, wan daz sie neic./ Eraclîus der jüngelinc/ | |
ê daz sie missetæte,/ sie læge ê sicherlîchen tôt.’/ ‘Eraclî swîc, huote ist nôt./ der aller wîseste man,/ von dem man | |
sîten!/ dirre siechtuom wil mich verstrîten.’/ nâch dem worte sie gesweic,/ von dem küsse ir daz houbet seic,/ sie nam des | |
herre got über mich,/ genise ich, daz ist zwîvellich./ ‘sô swîc und vernim diu wort,/ diu ich von ir munde hân | |
er die frouwen ane sach/ er kêrte sich umbe unde sweic,/ daz er ensprach, noch enneic;/ er kam, dâ sîn herre | |
daz ich daz tuo,/ herre, swaz iu gevalle.’/ die fürsten swigen alle./ ‘unsælec wîp, bœsiu hût,/ saget mir, wâ ist iuwer | |
mit reineclîcher andâht.’/ nâch dem worte sâ zehant/ der engel sweic und verswant,/ daz man in hôrte noch ensach./ Eraclîô nie | |
sîni sune $s daz si firnâmin ime./ /Fili stille si giswîgtin, $s zuo sîner rede dahtin./ //Er sprach: ‘mîn sun Ruben, | |
mit dem mvte,/ Den daz ouge nie gesach./ Ir mvnt sweic, ir herze sprach:/ "Ouwe kvnst, ouwe list!/ Hette ich kvnst, | |
Die ir da=uor hat gehort./ Als er sie folle1n|brachte,/ Nestor sweic vnd dazte./ Sin zorn vz sime herzen dranc./ Er nam | |
haren."/ Sie schrei vber al die stat./ Ir mvter sie swige1n bat./ Swie vil sie es bete,/ Cassandra irn wille1n hete./ | |
Waz da iamers geschee,/ Daz ist also wehe,/ Daz ich swige, als ich ez sage./ Ich weiz wol, da was michel | |
geclaget,/ Ob man ez ir hette gestat./ Ir mvter sie swige1n bat;/ Ir vater auch alsam tete./ Kvme geleiste sie ir | |
not me./ Sie ginge1n zv|samne als e./ Do dis leides geswige1n was,/ Hern troylu1n bat do calcas/ Durch die alde1n kvnde,/ | |
so|getane1n gebere1n,/ Die dar zv gehorte1n,/ Mit leidige1n worten./ Sie geswige1n nie in dem tage,/ Sie weren alz in der klauge;/ | |
gute queme/ V3nde mir ouch wol gezeme./ Ich mac niht swige1n noch en=kan./ Daz ein wip vm eine1n man/ Sus=getane rede | |
daz ir klaget svs?/ Ob vch sin tot leit sie,/ Swiget vn2de gedenket dar bi,/ Daz ir in gerechet./ Nv ir | |
tat? hie has=tu wort./ Ich han ioch selden gehort,/ Ich swige der tat, dine1n name1n./ Wir wolle1n vns des rates niht | |
mit besezzet has $s alle umb(e) dere zinnen zile,/ die negeswigent ouch $s dines lobes neheine wile./ dine ere, din lob | |
Susser kunde nit gesein/ Herpfen oder geygen./ Si enwolten nie geschweygen/ Untz das der herre entwachte./ Lieplichen do lachte/ Ain frewnt | |
alle tage/ Beide vallent und sigen!/ Nu wirt ein groz swigen:/ Wann der rihter Crist,/ Der do starker rihter ist,/ Gibt | |
ze wer bereit./ weder er ensprach noch ich./ dô er sweic, do versach ich mich/ daz er ein stumbe wære,/ und | |
gegangen,/ weder si ensprach noch enneic./ dô sî alsô stille sweic,/ daz begund im starke swâren,/ unde enweste wie gebâren,/ wan | |
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