Belegarchiv/Konkordanz
Die hier aus dem elektronischen Belegarchiv ausgegebenen Stellen bilden den durch halbautomatische Lemmatisierung von digitalisierten Volltexten gewonnenen Kern einer umfassenderen Beleggrundlage, die für die Ausarbeitung des Mittelhochdeutschen Wörterbuchs verwendet wird. Bei der Benutzung des elektronischen Belegarchivs ist stets zu beachten, dass es Stellen enthalten kann, die anderen Stichwörtern zuzuordnen sind.
helt stM. (1143 Belege) MWB Lexer Lexer-Nachtr. BMZ Findeb.
vil gemeit,/ dâ sah man ie vil gerne $s den helt von Niderlant./ er het ûf hôhe minne $s sîne sinne | |
werlde $s kunde nimmer werden baz./ Swenn$’ er bî den helden $s ûf dem hove stuont,/ alsô noch die liute $s | |
$s einen recken stân,/ der was geheizen Sîvrit, $s ein helt ûz Niderlant./ ez leidete Liudegaste, $s als er daz mære | |
dan,/ und ouch die Hagenen recken, $s des gie den helden nôt./ dar umbe muosen degene $s sider kiesen den tôt./ | |
sorgen erwant.«/ Von Rîne si durch Hessen $s mit ir helden riten/ gegen Sahsen lande; $s dâ wart sît gestriten./ mit roube | |
sam von brenden grôz/ die viwerrôten vanken $s von des heldes hant./ ir ietweder den sînen $s an dem anderen vant./ | |
an gerant/ von drîzec sînen mannen. $s dô werte des heldes hant/ sînen rîchen gîsel $s mit ungefüegen slegen./ sît tet | |
daz müet in Sahsen lande $s vil manec wætlîchez wîp./ Ir helde von dem Rîne, $s ir sult mîn nemen war./ ich | |
Liudegêres scar,/ sô seht ir helme houwen $s von guoter helde hant./ ê daz wir wider wenden, $s in wirdet sorge | |
ich sît vernomen./ diu swert diu sniten sêre $s den helden an der hant./ dô wolden si den gesten $s weren | |
ouch Gêrnôt/ die sluogen in dem strîte $s vil manegen helt tôt,/ ê si daz reht$’ erfunden, $s wie küene was | |
küene unde guot./ Man hôrte dâ lûte erhellen $s den helden an der hant/ diu vil scarpfen wâfen, $s dô die | |
vliegen manegen gêr/ durch die liehten schilde $s von der helde hant./ man sach dâ var nâch bluote $s vil manegen | |
$s von Sîvrides hant./ den sic gedâht$’ erwerben $s der helt von Niderlant/ an den küenen Sahsen, $s der man vil | |
wol wesser, daz ez wære $s der kreftige man./ der helt zuo sînen friwenden $s dô lûte ruofen began:/ »Geloubet iuch | |
gestriten,/ daz man in lobes jæhe; $s daz was den helden leit./ dô wurden ouch die veigen $s von vriwenden sêre | |
an den Rîn./ ez hete wol geworben $s mit den helden sîn/ Sîvrit der recke, $s der het ez guot getân,/ | |
künec Sigmundes kint./ Si frumten in dem sturme $s der helde vil erslagen,/ doch möhte iu daz wunder $s niemen wol | |
sehzec man./ verklagen man die muose, $s sô sît nâch helden ist getân./ Die gesunden brâhten $s zerhouwen manegen rant/ und | |
wâge, $s dar zuo daz liehte golt,/ daz si die helde nerten $s nâch der strîtes nôt./ dar zuo der künec | |
im was daz wol erkant,/ wie rehte herzenlîche $s der helt von Niderlant/ sîne swester trûte, $s swie er si niene | |
geste gân.«/ der rât der was ze liebe $s manegem helde getân./ »Des wil ich gerne volgen«, $s sprach der künec | |
si alle gân./ dô wart vil michel dringen $s von helden dar getân,/ die des gedingen hêten, $s ob kunde daz | |
frouwen guot./ des wart dâ wol gehœhet $s den zieren helden der muot./ Die rîchen kamerære $s sah man vor ir | |
guotes meisters listen, $s alsô man im jach,/ daz man helt deheinen $s nie sô scœnen gesach./ Die mit den frouwen | |
zierlîchen degen.«/ Dô giengen$’s wirtes mâge, $s dâ man den helt vant./ si sprâchen zuo dem recken $s ûzer Niderlant:/ »iu | |
im danken $s diu minneclîche meit,/ daz er vor manegem helde $s sô rehte hêrlîchen streit./ »Nu lôn$’ iu got, her | |
$s des wâren si bereit/ mit volleclîcher mâze, $s die helde vil gemeit./ des wurden von den gesten $s die recken | |
frouwen Kriemhilde gân./ Urloup dô nemen wolde $s Sîvrit der helt guot./ er trouwete niht erwerben, $s des er dâ hete | |
sîne sinne $s an daz scœne wîp./ dar umbe muosen helede $s sît verliesen den lîp./ Dô sprach der vogt von | |
muose füeren $s die kappen mit im dan,/ die der helt vil küene $s mit sorgen gewan/ ab eime getwerge, $s | |
darob lâgen $s swarz alsam ein kol,/ daz noch snellen heleden $s stüende in hôhgezîten wol./ Ûz arâbîschem golde $s vil | |
si wolden scouwen $s niuwez ir gewant,/ ob ez den helden wære $s ze kurz und ouch ze lanc./ ez was | |
$s wart dâ niht verdeit./ dô gerten urloubes $s die helde vil gemeit./ in riterlîchen zühten $s die herren tâten daz./ | |
iuch ûf der fluot/ hinnen wol gefüeren, $s daz wizzet, helde guot./ die rehten wazzerstrâzen $s die sint mir wol bekant.«/ | |
noch hiute $s vil scœner frouwen gesehen./ Unt wil iu helden râten, $s ir habt einen muot./ ir jehet gelîche, $s | |
die minneclîchen $s bî ir gesinde sehen,/ sô sult ir, helde mære, $s wan einer rede jehen:/ Gunther sî mîn herre, | |
diu engen venster $s kômen si gegân,/ dâ si die helde sâhen; $s daz wart durch schouwen getân./ Ir wâren niwan | |
vil selten ê getân,/ daz er bî stegereife $s gestüende helde mêr./ daz sâhen durch diu venster $s die vrouwen schœn$’ | |
vrouwen schœn$’ unde hêr./ Reht$’ in einer mâze $s den helden vil gemeit/ von snêblanker varwe $s ir ros unt ouch | |
bî der fluot./ sus riten zuo der bürge $s die helde küene unde guot./ Sehs unt ahzec türne $s si sâhen | |
$s sô hêrlîche stân,/ unt durch wes liebe $s die helde her gevarn hân.«/ Dô sprach ein ir gesinde: $s »vrouwe, | |
den gesten leit./ dô stuonden von dem sedele $s die helde küene unt gemeit./ Dô diu küneginne $s Sîfriden sach,/ nu | |
tragen:/ swem an dem spil gelunge, $s daz ez die helde solden sagen./ Dô was komen Prünhilt. $s gewâfent man die | |
den schilt dar tragen sach,/ mit grimmigem muote $s der helt von Tronege sprach:/ »wâ nû, künic Gunther? $s wie vliesen | |
ungefüege, $s michel unde wel./ in truogen kûme zwelfe, $s helde küene unde snel./ Den warf si z$’allen zîten, $s sô | |
bluot./ vil balde spranc er widere. $s dô nam der helt guot/ den gêr, den si geschozzen $s im hete durch | |
dâ der stein gelac;/ Gunther in dô wegete, $s der helt in werfenne pflac./ Sîfrit der was küene, $s vil kreftec | |
si lûte sprach,/ dô si z$’ent des ringes $s den helt gesunden sach:/ »vil balde kumt her nâher, $s ir mâge | |
den muot:/ dô was bî dem schiffe $s Sîfrit der helt guot,/ dô der vogt von Rîne $s diu spil iu | |
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