Belegarchiv/Konkordanz
Die hier aus dem elektronischen Belegarchiv ausgegebenen Stellen bilden den durch halbautomatische Lemmatisierung von digitalisierten Volltexten gewonnenen Kern einer umfassenderen Beleggrundlage, die für die Ausarbeitung des Mittelhochdeutschen Wörterbuchs verwendet wird. Bei der Benutzung des elektronischen Belegarchivs ist stets zu beachten, dass es Stellen enthalten kann, die anderen Stichwörtern zuzuordnen sind.
ërde F. (1414 Belege) MWB Lexer Lexer-Nachtr. BMZ Findeb.
| haizt pörzelkraut. daz kraut spannet mit seinem stengel auf die erd und hât dickeu plätel nâhen sam diu jung hauswurz und | |
| ist ain frâg, wie die edeln stain wahsen in der erden âdern. dar zuo antwürt man nâch der maister geschrift von | |
| sprechent die maister alsô, daz die stain wahsen in der erden auz dem erdischen dunst und auz der fäuhten, diu in | |
| dem erdischen dunst und auz der fäuhten, diu in der erden âdern und in iren clausen beslozzen ist, wan in den | |
| fäuhten sint diu vier element gemischt: feur, luft, wazzer und erd nâch mêr und nâch minner, und dar nâch und diu | |
| puoch ze latein, daz die stain ir gestalt in der erden nemen nâch der stete schickung, dar inn die stain wahsent | |
| man klain sinbel stain an grôzen ekkoten steten in der erden und ekkot stain an sinbeln steten. dar umb sprich ich | |
| ain rôter weinstropf oder sam ain rôter wazzerstropf von rôter erden und der læt sich paz graben wan der andern lai | |
| und mag im nihts vor gesein in mer und auf erden. man list, daz Alcides der fürst mit dem stain all | |
| erliten hât umb den schein deiner götleichen werk hie auf erden. zwâr, dar umb spricht si pilleich in der minnen puoch | |
| rôten varb, aber diu rœt ist plaich sam ain rôteu erd. er hât die art, daz er den rôten fluz verstellt, | |
| die vorht hât unser frawe ganz gehabt zuo got auf erden. //VON DEM SIRN. /Syrus ist ain stain, der kümpt von | |
| durchsihtich sam ain glas und vindet man in under der erden, und sô man in auzgrebt, sô spaltet man in in | |
| nâtûr. daz ist niht wâr, wann dâ si in der erd wahsent, dâ vindet man si mit manigerlai pilden. Ez schreibt | |
| denn ander gesmeid, alsô daz ez niht gemischet ist mit erden oder mit sleim sam kupfer oder silber, wie daz sei | |
| kupfer oder silber, wie daz sei daz ez in der erden und in seiner unsauberkait lig. golt hât die art, daz | |
| morgens drô anlegen wil. daz golt wirt tiefer in der erden dann kain ander gesmeid, und sô ez ie tiefer in | |
| kain ander gesmeid, und sô ez ie tiefer in der erden ist, sô ez der hell ie næher ist, und dar | |
| daz ez weder von luft noch von wazzer noch von erd zerpricht noch wirt in dem feur klainer, ez wirt pezzer | |
| lauter an im selber sam daz golt: ez ist mit erden und mit unsauberkait gemischt und dar umb bedarf ez grôzer | |
| aber niht sô vil sam daz golt, und verdirbt in erden und an fäuhten steten und ist auf der zungen scharpf | |
| //VON DEM KÖCKSILBER. /Argentum_vivum haizt köksilber. daz wirt in der erden, reht in der weis, als man ez siht, und fleuzt | |
| haizent, wan ez ist ain ursprinch alles gesmeids in der erden, dar nâch und sich mangerlai swebel dar zuo mischt. mit | |
| sich widerpricht in dem mer, sô sament sich diu vaizt erd zuo ainander in der fäuhten in etleicher zeit und diu | |
| dar inn man daz wazzer hie vor laitet under der erden und si verlœtt mit zin, die verlœtt man nu mit | |
| haizem zeflozzem plei, wan daz plei wert lang under der erden; des tuot daz zin niht. daz zin ist scharpf auf | |
| daz von hitzigem dunst durchkocht ist, unz daz wazzer und erd zuo ainander gemischt durchhitzt werdent; daz wirt dan swebel, und | |
| daz ist swefel in der weis und er auz der erden kümt. der andern lai swefel haizt erleschter swefel oder tôter | |
| dem weter und an dem luft mêr dann under der erden. ez wirt plaich, aber ez wirt niht rostich oder rotich | |
| gegen des abgots tempel, der Hamo haizt, der macht die erden hert und macht lind üseln stark sam ainen wasen. /Zwên | |
| sint vil stet, dâ warmez oder haizez wazzer auz der erden fleuzt, dar umb, daz ez durch swefel und durch kalk | |
| an dem leib sam diu tier und wonent paideu auf erden und in wazzer, und wenn si fremd läut sehent, sô | |
| vn2de wan der ma1n clafohte nit wir geriht ufh der erde. Der zehende der dem#;ovti grede iſt ib nit ſi e1r | |
| herzin allewec daz daz menſche der vom ewangeli niderſtecte1n ind erde den #;vogen e1r ſprach {f{(16v)}f} herre nit ih bin wirdic | |
| niderſtr#;vohit e1r lig. niht ſprechi1nde niwan {f{(40r)}f} ainic gilait ande erde dem h#;vobit ſtrohit hohellic aller vo1m bethuſe uzgand2er den #;ovzzin | |
| ſo wirt iruollut daz werke gotiſ e1r werfe ſih ande erde an der ſtat an der e1r ſtat. vn2de alſ e1r | |
| zîth vrone ſo wer iruollut daz werde gotiſ niderſtroit der erde deſ bethuſ vo1n allen ſi geren gibetiſ dur di ſunde | |
| ſwie doh luzzil. zihant ane twal alſlangi niderſtr#;vot an d2er erde vor den ůzin ſin e1r lig bůzzinde. unzi daz mit | |
| und biten wir got, daz sîn ’wille werde’ ’in der erde’, daz ist in uns, ’als in dem himel’, daz ist | |
| niht enhæte getân, wan sô gewirdet gotes wille ’in der erden’, daz ist in missetât, ’als in dem himel’, daz ist | |
| merke, waz wunderlîches und wünniclîches lebens hât dér mensche ’ûf erden’ ’als in dem himel’ in gote selben! Im dienet ungemach | |
| swester und bruoder gelâzen durch got, der sie noch ûf erden vindet in sînem herzen, der noch wirt betrüebet und gedenket | |
| daz ’vater’ ist ’aller’ ’in dem himel und in der erde’. Sô spriche ich danne, daz glîchnisse, geborn von einem, ziuhet | |
| verzîhet er vater und muoter, bruoder und swester ûf der erde und jaget ûf an den himelischen vater. Vater hie niden | |
| begin âne allen begin, $t ’aller’ ’in himel und in erde’. Und dar umbe spriche ich: alle die wîle daz noch | |
| ’singet gote einen niuwen sanc’. Des lop ist von der erde, und daz werk enminnet got niht, daz ûzer, daz zît | |
| werk ist, daz er nider valle und lige ûf der erde. Daz werk mac gehindert werden, und envellet er niht alle | |
| swære enist, sô er niht nider enliget ûzerlîche ûf der erde; alliu sîniu swære ist volkomen in dem, daz er nider | |
| in der sêle grunde als ein lebender brunne. Der aber erde, daz ist irdische begerunge dar ûf wirfet, daz hindert und | |
| blîbet er in im selben lebende, und sô man die erde, diu von ûzwendic oben dar ûf geworfen ist, abenimet, sô | |
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