Belegarchiv/Konkordanz
Die hier aus dem elektronischen Belegarchiv ausgegebenen Stellen bilden den durch halbautomatische Lemmatisierung von digitalisierten Volltexten gewonnenen Kern einer umfassenderen Beleggrundlage, die für die Ausarbeitung des Mittelhochdeutschen Wörterbuchs verwendet wird. Bei der Benutzung des elektronischen Belegarchivs ist stets zu beachten, dass es Stellen enthalten kann, die anderen Stichwörtern zuzuordnen sind.
| der hant./ daz ez wære Sîfrit, $s daz was dô Gunther bekant./ Wol wesse er, waz er wolde. $s dô hiez | |
| $s unt ouch diu schœne meit./ daz was dem künige Gunther $s beidiu liep unde leit./ Sîfrit der leit sich nâhen | |
| nâhen $s der juncvrouwen bî./ si sprach: »nu lât iz, Gunther, $s als liep als iu daz sî,/ daz ir iht | |
| Dô hal er sîne stimme, $s daz er niht ensprach./ Gunther wol hôrte, $s (swie er sîn niht ensach),/ daz heimlîcher | |
| vil harte kleinen gemach./ Er gebârte, sam ez wære $s Gunther der künic rîch./ er umbeslôz mit armen $s die maget | |
| lîp./ des wart der strît gescheiden: $s dô wart si Guntheres wîp./ Si sprach: »künic edele, $s du solt mich leben | |
| daz wart im sider leit./ dô lâgen bî ein ander $s Gunther unt diu schœniu meit./ Er pflac ir minneclîchen, $s als | |
| mêre, $s waz kunde daz vervân?/ daz het ir allez Gunther $s mit sînen minnen getân./ Wie rehte minneclîche $s si | |
| baz gepflegen./ sus endete sich diu hôhzît: $s daz wolde Gunther der degen./ 11. ÂVENTIURE/ Dô die geste wâren $s alle | |
| Hagene $s ein zornlîchez leben;/ er sprach: »jane mac uns Gunther $s ze werlde niemen gegeben./ Ander iuwer gesinde $s lât | |
| $s wurden si zehant./ si rûmten vrœlîchen $s des künec Guntheres lant./ Do beleiten si ir mâge $s vil verre ûf | |
| îlte man dô toufen $s und gap im einen namen,/ Gunther, nâch sînem œheim: $s des endorft$’ er sich niht schamen,/ | |
| ouch dort bî Rîne, $s sô wir hœren sagen,/ bî Gunther dem rîchen $s einen sun getragen/ Prünhilt diu schœne $s | |
| Sîfrit genant./ Wie rehte vlîzeclîchen $s man sîn hüeten hiez!/ Gunther der edele $s im magezogen liez,/ die ez wol kunden | |
| lebten z$’allen stunden $s in Sigemundes lant./ alsam tet ouch Gunther $s mit sînen mâgen ûz erkant./ Daz lant zen Nibelungen | |
| daz./ 12. ÂVENTIURE/ Nu gedâht$’ ouch alle zîte $s daz Guntheres wîp:/ »wie treit et alsô hôhe $s vrou Kriemhilt den | |
| herre, $s das sold$’ er doch niht lân.«/ des ersmielte Gunther, $s dô si daz gesprach./ er$’n jahes im niht ze | |
| Prünhilt $s vil harte hêrlîch gewant./ Dô sprach der künic Gunther: $s »ir recken sult von mir sagen/ (al daz ich | |
| Gêren $s ûf dem hove gênt,/ die uns mîn bruoder Gunther $s sendet nider den Rîn!«/ dô sprach der starke Sîfrit: | |
| Gêre $s von Burgonden lant/ mit sînen hergesellen, $s die Guntheres man./ Gêren den vil rîchen $s bat man an den | |
| wir suln iu sagen mære, $s waz iu enboten hât/ Gunther unde Prünhilt, $s der dinc vil hôchlîche stât./ Unt ouch, | |
| uns her gesant./ die enbietent iu ir dienest $s ûzer Guntheres lant.«/ »Nu lôn$’ in got«, sprach Sîfrit, $s »ich getrûwe | |
| zuo den Burgonden sprach:/ »Sît willekomen ir recken, $s ir Guntheres man./ sît daz Kriemhilt $s ze wîbe gewan/ Sîfrit der | |
| solden an den Rîn./ »ez hât nâch mir gesendet $s Gunther, der friunt mîn,/ er unt sîne mâge $s durch eine | |
| ze tal/ von rossen unt von mœren $s für den Guntheres sal./ Die tumben unt die wîsen $s giengen, sô man | |
| si zehant.«/ er gie mit den gesellen, $s dâ er Guntheren vant./ Der künic durch grôze liebe $s von dem sedele | |
| $s des sagte in dô danc/ Prünhilt diu schœne. $s Gunther zen boten sprach:/ »wie gehabt sich Sîfrit, $s von dem | |
| des half in ouch her Ortwîn; $s des sagete in Gunther danc./ Rûmolt der kuchenmeister, $s wie wol er rihte sît/ | |
| mit wünneclîcher schar/ vil der Uoten vriunde $s unt der Guntheres man./ der wirt gegen sînen gesten $s sich sêre vlîzen | |
| man lîhte gesagen./ Ouch îlten in dô dienen $s die Guntheres man./ alle sîne recken $s der wirt zuo sich gewan./ | |
| $s daz ich iuch solde sehen.«/ dô sprach der künic Gunther: $s »nu ist mir liebe daran geschehen.«/ Sîfrit wart enpfangen, | |
| von vrouwen wol getân;/ daz was liep ze sehene $s Gunthers und Sîfrides man./ Sine biten dâ niht langer, $s si | |
| $s den vrouwen wol getân/ allenthalben hangen. $s dô kômen Guntheres man./ Die geste hiez man füeren $s balde an ir | |
| $s ze Wormez in der stat/ hôrte man$’z gesinde. $s Gunther dô bat/ Dancwarten sînen marschalch, $s daz er ir solde | |
| im diu rîche $s wol wesen undertân./ die wîle lebt Gunther, $s sô kundez nimmer ergân.«/ Dô sprach aber Kriemhilt: $s | |
| unt swie schœne, $s sô muost du vor im lân/ Gunther den recken, $s den edeln bruoder dîn./ der muoz vor | |
| sîn êre grôz./ geloubestu des, Prünhilt, $s er ist wol Gunthers genôz.«/ »Jane solt du mirz, Kriemhilt, $s ze arge niht | |
| bî/ wone deheiner dienste; $s er ist tiwerr danne sî/ Gunther mîn bruoder, $s der vil edel man./ du solt mich | |
| vil sorclîchen wê./ Hie stuont vor dem münster $s daz Guntheres wîp./ dô hete kurzewîle $s vil maniges ritters lîp/ mit | |
| schulde klagen.«/ »entriuwen«, sprach dô Prünhilt, $s »daz wil ich Gunthere sagen.«/ »Waz mac mir daz gewerren? $s dîn übermuot dich | |
| gesach vrou Prünhilt, $s weinen si began./ daz muose vreischen Gunther $s und alle Burgonden man./ Dô sprach diu küneginne: $s | |
| habe gekebset $s Sîfrit ir man.«/ dô sprach der künec Gunther: $s »sô hetes$’ übele getân.«/ »Si treit hie mînen gürtel, | |
| daz diene ich immer umbe dich.«/ Dô sprach der künic Gunther: $s »er sol her für gân./ und hât er sichs | |
| $s mich der künic habe besant.«/ Dô sprach der künic Gunther: $s »dâ ist mir harte leit./ mir hât mîn vrouwe | |
| $s der Prünhilde lîp,/ daz ez erbarmen muose $s die Guntheres man./ dô kom von Tronege Hagene $s zuo sîner vrouwen | |
| niemen, $s niwan daz Hagene/ geriet in allen zîten $s Gunther dem degene,/ ob Sîfrit niht enlebte, $s sô wurde im | |
| zuo dem sale dan!/ dô wâren in unmuote $s genuoge Guntheres man./ Der künic sprach: »lât belîben $s den mortlîchen zorn./ | |
| von Hagenen $s immer wesen widerseit.«/ Dô sprach der künic Gunther: $s »wie mac daz ergân?«/ des antwurte Hagene: $s »ich | |
| man ze hove rîten. $s daz wart dô kunt getân/ Gunther dem vil rîchen, $s im wære widerseit./ von lüge erwuohsen | |
| Sîfrides hant/ und in ze gîsel brâhte $s in daz Guntheres lant./ Die boten er dô gruozte $s und hiez si | |
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