Belegarchiv/Konkordanz
Die hier aus dem elektronischen Belegarchiv ausgegebenen Stellen bilden den durch halbautomatische Lemmatisierung von digitalisierten Volltexten gewonnenen Kern einer umfassenderen Beleggrundlage, die für die Ausarbeitung des Mittelhochdeutschen Wörterbuchs verwendet wird. Bei der Benutzung des elektronischen Belegarchivs ist stets zu beachten, dass es Stellen enthalten kann, die anderen Stichwörtern zuzuordnen sind.
triuwe stF. (1447 Belege) Lexer BMZ Findeb.
die reinen sal –/ gar sunder trüge ^+merze,/ sint zucht, truw in aller stund/ und der hochsten tugent bunt/ versigelt han | |
vor allem wibe/ ewig an mins herzen want/ mit der truwe pinsel schribe –/ des min sel si ir ein phant | |
ein phant –/ und wil immer dienen ir,/ sint die truwe gibet stüre/ mit der hochsten minne füre/ durch ir wares | |
han gezogen,/ den feßt ein fremde hant./ ich han der truwe fessel $s im gar zu lang gelan./ des brut die | |
unrechtin gewalt^. daz he brengi mochti ſelbi dirti die uri truwe undi iri eiri bihaldin hettin^. ſo giengi=z giemi an ſienin | |
den luitin di zu ſime giſcreigi cumin ſien, die uri truwe undi uri eri bihaldin habin, ſelbi dirti^. ſo geit iz | |
ſte mit ſimi rechti uf=in heiligin^. is daz he ſine truwi undi ſine eri undi ſin lantrecht bihaldin heit^. Is abir | |
mit urin ſcreignozin, uz ſie wiep edir man, die uri truwi undi eri bihaldin han^. ſo geit iz umi an ſinin | |
naciburin, iz ſin mannis$/ namin edir wiebis$/ namin, die uri truwi undi uri eri bihaldin habin, den ſal min wellindi blie | |
dirti, iz werin mannis$/ namin edir wiebis$/ namin, di uri truwi undi uri eri bihaldin hettin^. min ſoldi in daz ſelbi | |
ſal ſi brengi habi mit eraphtin luitin drin, die uri truwi undi uri eri bihaldin han, iz ſien man edir wiep^. | |
iz weri wibis$/ nami edir mannis$/ nami^. heit die ſieni truwi undi ſiene eri bihaldin^. undi ſprichit die, daz he dir | |
Sprichit abir die di uf un clagit^. daz he ſine truwi undi ſine heiri nicht bihaldin habi undi daz he ein | |
giwerin heit^. is die ein bidirvi man^. daz he ſini truwi undi ſini eri bihaldin het^. wil he ſin lantrecht bihaldi, | |
daz biwarin, alſi den burgerin nuzze ſie unde un uri truwi unde ur eri liep ſi bihaldin^. Suanni dan die heimburgi | |
alſi ich zu rechti ſal^." heit dan die man ſine truwi unde ſine eri bihaldin unde is he ungivrat^. ſo in=mac | |
noch giruge, daz umi giſcadi mugi, is daz he ſine truwi unde ſine eri bihaldin hebit^. Wo ein burgere ſal werde, | |
uf ſueri ſal, mi richi di hulde unde din burgerin truwi unde wareit^. diſi ſtat zu bihaldini, ſo he ummir allirmeiſt | |
êren mugen tragen./ des wil ich iu genâde $s mit triuwen wærlîchen sagen.«/ »Sît du niht wil erwinden«, $s sprach frou | |
in hilfet vil der degene, $s daz wizzet ûf die triuwe mîn./ Inre zwelf wochen $s diu reise muoz gescehen./ habt | |
recken; $s sô wer ich iuwer lant./ iu sol mit triuwen dienen $s immer Sîvrides hant./ Des sol uns helfen Hagene | |
$s daz iu die recken sint/ sô holt mit rehten triuwen, $s als ich si hœre jehen.«/ do begund$’er minneclîche $s | |
mîn lant./ des hât mich her Gîselher $s mit grôzen triuwen erwant.«/ Sus beleip der küene $s durch vriwende liebe dâ./ | |
Si sprach: »herre Sîvrit, $s lât iu bevolhen sîn/ ûf triuwe und ûf genâde $s den lieben bruoder mîn,/ daz im | |
stât./ den sult ir wol enpfâhen, $s daz ist mit triuwen mîn rât./ Der ander der gesellen $s der ist sô | |
ich ir dienen kan,/ daz sol vil willeclîchen $s mit triuwen sîn getân./ wer saget nu den vrouwen, $s daz ich | |
sant./ des sît ir von dem künige $s mit rehten triuwen gemant.«/ Dô sprach diu minneclîche: $s »des bin ich vil | |
im kan gedienen, $s daz ist im unverseit./ mit vriuntlîchen triuwen $s sô sol ez sîn getân.«/ dô mêrte sich ir | |
Sîfrit, $s als im dô gezam./ er mant$’ in sîner triuwe, $s wes er im verjach,/ ê daz er Prünhilde $s | |
der dîn man,/ sô hâstu mînen willen $s mit grôzen triuwen getân.«/ Dô sprach diu maget edele: $s »vil lieber bruoder | |
wîp.«/ »Daz nim ich«, sô sprach Sîfrit, $s »ûf die triuwe mîn,/ daz ich ir niht enminne. $s diu schœne swester | |
wizzet daz, her Sîfrit, $s daz iu immer sî/ mit triuwen unser dienest $s bereit unz in den tôt.«/ dô neig | |
in got«, sprach Sîfrit, $s »ich getrûwe in harte wol/ triuwen unde guotes, $s alsô man vriunden sol;/ alsam tuot ouch | |
mich wizzen lân./ daz wil ich in immer $s mit triuwen helfen tragen,/ unze daz ir vîende $s den mînen dienest | |
$s mit rede dich an gezogen./ daz wizze in rehten triuwen, $s ez ist mir immer leit./ getriuwer heinlîche $s sol | |
$s sô bin ich der dîn./ ich bevilhe dir mit triuwen $s den holden wine mîn,/ daz du mir wol behüetest | |
ûf genâde, $s vil lieber vriunt, dir,/ daz du dîne triuwe $s behaltest ane mir./ dâ man dâ mac verhouwen $s | |
$s sô dâ von im ergie,/ dô sich an sîne triuwe $s Kriemhilt diu küneginne lie./ Des andern morgens $s mit | |
gefüegen kunnen $s vîentlîchen haz./ belîbet, lieber herre: $s mit triuwen rât$’ ich iu daz.«/ Er sprach: »mîn triutinne, $s ich | |
im grôzer êren, $s swer iz ie gesach./ Hagen sîne triuwe $s vil sêre an Sîfriden brach./ Dô si wolden dannen | |
ez was ir genuogen $s ein vreudelôser tac./ die iht triuwe hêten, $s von den wart er gekleit;/ daz het wol | |
jæmerlîche $s der verchwunde man:/ »welt ir, künic edele, $s triuwen iht begân/ in der werlt an iemen, $s lât iu | |
swester sî./ durch aller fürsten tugende $s wont ir mit triuwen bî./ mir müezen warten lange $s mîn vater und mîne | |
tôt,/ Gêrnôt ir bruoder $s und Gîselher daz kint./ in triuwen si in klageten $s mit den anderen sint./ Si weinten | |
diu küneginne: $s »ir Sîfrides man,/ ir sult durch iuwer triuwe $s an mir genâde begân./ Lât mir nâch mînem leide | |
Gîselher: $s »vil liebiu swester mîn,/ du solt durch dîne triuwe $s hie bî dîner muoter sîn./ Die dir dâ habent | |
Kriemhilt, $s unmære was ir daz./ sine wart ir guoter triuwe $s nimmer mê bereit./ sît getet ouch ir vrou Kriemhilt | |
sîner sêle pflegen./ vil dicke wart beweinet $s mit grôzen triuwen der degen./ Uote und ir gesinde $s si trôsten z$’aller | |
in was harte leit./ gerne wær$’ ir Gîselher $s aller triuwen bereit./ Dô sprâchen si gemeine: $s »er hât übele getân.«/ | |
ir müget hân./ ouch ist disiu botschaft $s mit grôzen triuwen getân./ Iu bat der künic edele $s klagen sîne nôt./ | |
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