Belegarchiv/Konkordanz
Die hier aus dem elektronischen Belegarchiv ausgegebenen Stellen bilden den durch halbautomatische Lemmatisierung von digitalisierten Volltexten gewonnenen Kern einer umfassenderen Beleggrundlage, die für die Ausarbeitung des Mittelhochdeutschen Wörterbuchs verwendet wird. Bei der Benutzung des elektronischen Belegarchivs ist stets zu beachten, dass es Stellen enthalten kann, die anderen Stichwörtern zuzuordnen sind.
sëlp prn (2061 Belege) Lexer BMZ Findeb.
| oder diu dinc hindernt: dû bist ez in den dingen selber, daz dich hindert, wan dû heltest dich unordenlîche in den | |
| dich unordenlîche in den dingen. Dar umbe hebe an dir selber an ze dem êrsten und lâz dich. in der wârheit, | |
| er irret. Mêr: waz sol er tuon? Er sol sich selber lâzen ze dem êrsten, sô hât er alliu dinc gelâzen. | |
| mensche ein künicrîche oder alle die werlt und behielte sich selber, sô enhæte er nihtes gelâzen. Jâ, und læzet der mensche | |
| enhæte er nihtes gelâzen. Jâ, und læzet der mensche sich selber, swaz er denne beheltet, ez sî rîchtuom oder êre oder | |
| daz sie mügen begern; wan, der sînen willen und sich selber læzet, der hât alliu dinc gelâzen als wærlîche, als sie | |
| ouch sprach: ’swer mir welle nâchvolgen, der verzîhe sich sîn selbes ze dem êrsten’; dâ liget ez allez ane. Nim dîn | |
| ze dem êrsten’; dâ liget ez allez ane. Nim dîn selbes war, und swâ dû dich vindest, dâ lâz dich; daz | |
| dû bist in der kirchen oder in der zellen: daz selbe gemüete behalt und trac daz under die menige und in | |
| dinc götlîche nimet und mêr, dan diu dinc an in selber sint. Triuwen, hie zuo gehœret vlîz und minne und ein | |
| gebrûchen und in allen dingen ein vernünftigez mitewizzen haben sîn selbes und sîner inwendicheit und nemen in allen dingen got in | |
| got alsô wære worden. Triuwen, niht alsô, daz der mensche selber iht werltlîches oder unglîches würke, mêr: swaz im von ûzwendigen | |
| niemer dehein werk dar zuo getæte. War umbe ensolte daz selbe niht mügen gesîn in einem guoten willen? Jâ, vil und | |
| dâ er âne alle eigenschaft ist und dâ er sîn selbes ûzgegangen ist und in den willen gotes gebildet und geformieret | |
| man dâ mite sêre enthalten wirt von andern. Aber die selben, sô sie her nâch mêr minne gewinnent, sô enhânt sie | |
| sî vür gegangen. Waz solt dû denne tuon? Rehte daz selbe, daz dû tætest, dâ dû in dem grœsten trôste wærest; | |
| dû tætest, dâ dû in dem grœsten trôste wærest; daz selbe lerne tuon, sô dû in dem meisten lîdenne bist, und | |
| in dem, und dâ der mensche ûzgât in dem sîn selbes, daz ist nützer dan tûsent psalter gelesen âne daz; jâ, | |
| in der wârheit, swie süeze der wîn sî an im selber, er muoz ie bittern von dem, durch daz er an | |
| êwigen lebens: daz ein ist, daz ez got dem menschen selber sage oder ez im bî einem engel enbiete oder mit | |
| alle crêatûren und verswüeren im, jâ, versagete im ouch got selber, er enmissetriuwete niht; wan minne enkan niht missetriuwen, si getriuwet | |
| ze dir und dir unglîches mêr getriuwet. Wan er ist selber diu triuwe; des sol man an im sicher sîn und | |
| oder bereit: dâ verlâz dich ane und nim wol dîn selbes war. Daz gebürt dir dicke mêr und unbekümbert ze lâzenne, | |
| lâze sich got mêr vüeren, dan daz sich der mensche selber dar în setze. Und dar umbe lernet gerne alliu dinc | |
| daz im missevalle, waz gote unglîch ist. Wan an dem selben sol ouch der mensche prüeven, wie verre und wie nâhe | |
| gebrûchunge êwiger sælicheit. Aber die nidersten krefte wâren in den selben stunden in dem meisten lîdenne und strîtenne ûf der erde, | |
| wirt si an dem teile alsô verkrenket und ungewaltic ir selbes und ir edeliu meinunge alsô sêre verhindert, daz aller vlîz, | |
| und enwürde niemer nihtes ûz im. Swenne sich der mensche selber zemâle ze dem êrsten hât aller dinge entwenet und in | |
| umbe, daz er éine gâbe geben möhte: daz was er selber. Mit disen gâben allen wil er uns bereiten ze der | |
| allen wil er uns bereiten ze der gâbe, diu er selber ist; und alliu diu werk, diu got ie geworhte in | |
| unser unbereitschaft. Der mensche sol sich in allen gâben lernen selber ûz im tragen und niht eigens behalten noch nihtes ensuochen, | |
| deheinen vremden willen. Niht engibet er sich dan in sîn selbes willen. Swâ got sînen willen vindet, dâ gibet er sich | |
| im niht genuoc, daz wir ze éinem mâle ûfgeben uns selber und allez, daz wir hân und vermugen, sunder wir suln | |
| suln uns dicke erniuwen und alsô einigen und erledigen uns selber in allen dingen. Ouch ist ez sêre nütze, daz im | |
| armuot und ander tugende, $t sunder der mensche sol sich selber an den werken und an den vrühten üeben der tugende | |
| grôzen sache und si würket sich als mêr durch sich selber und durch die minne der tugent und umbe kein warumbe | |
| man merke ez oder enmerke ez niht. man sol sich selber und mit allem dem sînen in einem lûtern entwerdenne willen | |
| er gote getriuwen und sol alle guote wîse in die selbe wîse ziehen und nemen alliu dinc in dem und nâch | |
| als unser herre sprach: ’ein ieglich rîche, daz in im selber geteilet ist, daz muoz vergân’, und als er ouch sprach: | |
| innerlîchen und ûzerlîchen werken. Ein mensche wölte sich in sich selber ziehen mit allen sînen kreften, inwendic $t und ûzwendic, und | |
| allen sînen kreften, inwendic $t und ûzwendic, und in dem selben stât er doch alsô, daz in im kein bilde noch | |
| war nemen, ob daz sich iht ziehen welle ze im selber. Ist aber, daz sich der mensche niht wil ze einem | |
| wâ er sich vindet in herticheit oder in twingunge sîn selbes, daz man mêr mac nemen, daz der mensche dâ werde | |
| wie sol man daz mitewürken gehaben, dâ der mensche im selben $t und allen werken entvallen ist und - als sant | |
| im billîchen und eigenlîchen doch, daz ist: ein vernihten sîn selbes. Doch ist daz vernihten und verkleinen niemer sô grôz sîn | |
| Doch ist daz vernihten und verkleinen niemer sô grôz sîn selbes, got envolbringe ouch daz selbe in im selber, sô gebrichet | |
| verkleinen niemer sô grôz sîn selbes, got envolbringe ouch daz selbe in im selber, sô gebrichet im. Danne ist diu dêmüeticheit | |
| grôz sîn selbes, got envolbringe ouch daz selbe in im selber, sô gebrichet im. Danne ist diu dêmüeticheit allerêrst genuoc volkomen, | |
| genuoc volkomen, als got den menschen dêmüetiget mit dem menschen selber, und dâ aleine genüeget den menschen und ouch der tugent | |
| Ein vrâge: wie sol got den menschen ouch mit im selber vernihten? Ez schînet, als daz vernihten des menschen wære gotes | |
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