Belegarchiv/Konkordanz
Die hier aus dem elektronischen Belegarchiv ausgegebenen Stellen bilden den durch halbautomatische Lemmatisierung von digitalisierten Volltexten gewonnenen Kern einer umfassenderen Beleggrundlage, die für die Ausarbeitung des Mittelhochdeutschen Wörterbuchs verwendet wird. Bei der Benutzung des elektronischen Belegarchivs ist stets zu beachten, dass es Stellen enthalten kann, die anderen Stichwörtern zuzuordnen sind.
marcgrāve swM. (314 Belege) Lexer BMZ Findeb.
wīp/ diu künegīn gebārte./ der ir schaden wźnic vārte,/ der marcrāve ūf Volatīn/ kom, unt der geselle sīn,/ Rennewart, mit im | |
daz inre volc gemeine gar/ gāhten an die zinnen./ der marcrāve wart innen/ daz eteswer drinne lebete./ gein der port er | |
in der rehten rīterschefte lant./ //[G]yburc noch unversunnen lac./ den marcrāven erlangen mac,/ daz niemen im die port ūf tuot./ diu | |
angest gein im hān?/ er ist sō wiltlīch getān.’/ der marhcrāve sprach hin zir:/ ‘disen knappen, den gap mir/ der rmische | |
daz ors wart gewunnen./ dō entwāpende sich diu künegīn./ der marhcrāve wolte dennoch sīn/ in sīme harnasch beliben./ si sprach ‘dīn | |
daz sīn halschar/ dīn her mit schaden iht ervar.’/ der marhcrāve sprach hin zir:/ ‘mahtū gewinnen boten mir?/ die sulen den | |
rīterlīche:/ ir gezelt wāren gesniten/ wol nāch kostebęren siten./ der marhcrāve sprach zer künegīn:/ ‘vrouwe, daz węre uns ein gewin/ an | |
niuwiu gezimber worhten./ dennoch wāren die unervorhten/ niht komen, dies marcrāven leit/ sō truogen mit gesellekeit,/ daz si nāmen gelīche phliht/ | |
ander mīnes vater her:/ dā gegen schaffe dīne wer.’/ der marhcrāve ir dō sagete:/ ‘dā kumet der unverzagete,/ mīn bruoder Bernart | |
ichs niht gāhes bescheide:/ dā sūme wir uns beide./ des marcrāven her sich breite./ gewāpent dar zuo leite/ manege storje strīteclīche/ | |
schar/ dar komen vil nāch gelīche,/ die alle rīterlīche/ der marcrāve ir nande,/ daz diu vrouwe wol bekande/ iegeslīchem her sīnen | |
her/ die naht heten durh die wer,/ ob es dem marcrāven węre nōt./ ir manheit in daz gebōt:/ si wāren wol | |
künegīn in dem venster lac,/ diu der gesellekeite phlac:/ des marcgrāven umbevanc/ an sīne brust si dicke twanc./ des was si | |
ir werden man,/ si solten enbīzen in der stat./ der marcrāve ūzen vensteren trat./ er sprach zer küneginne ‘des ist zīt,/ | |
schaden der schūr./ diu habe wart sīnen liden sūr./ //Der marhcrāve sīnen vater bat/ mit im enbīzen in der stat,/ unt | |
preymerūn/ dā vor im sāzen al zehant./ dō si der marhcrāve vant,/ er enphiengs und bat si dā nāch sehen/ die | |
daz schadet dīnem prīse./ bistū sölher manheit wīse/ alsō der marhcrāve ie was,/ der al daz gebirge Koukesas/ dir gębe – | |
als ich noch hiute hān./ dīn bieten hāt missetān./ zem marhcrāven hān ich muot:/ niemen mac geleisten sölh guot/ daz mich | |
und ir vil werden minne/ mit wīplīchem sinne/ an dem marhcrāven gehźret/ und ir sęlekeit gemźret./ dō sprach Bernart von Brūbant:/ | |
al der wīpheit/ solt ungerochen sīn ir leit./ swā der marcrāve in bręhte strīt,/ dā kme alrźste ir rāche zīt./ //Noupatrīses | |
ein ende hān,/ diu des ābendes wart getān,/ dō der marhcrāve schiet/ von Oransche, als im geriet/ Gyburc diu in selbe | |
vīentlīcher nōt/ erlōst, wan daz si et jāmer twanc./ der marhcrāve az unde tranc/ vil gerne swaz man vür in truoc./ | |
der junge sarjant/ gienc dā er sīnen herren vant./ dem marcrāven wart dō schiere kunt/ daz sīn vriunt vor im dā | |
ich daz rāten wil.’/ die vürsten vuoren zir ringen./ der marhcrāve hiez im bringen/ ein ors und reit mit in her | |
liuten drunder tragen/ daz si keinen zadel dorften klagen./ //Der marchgrāve begunde biten,/ dō er hin ab was geriten,/ al die | |
gelte kōs./ ir minne im sölhe helfe tuot,/ daz des marhcrāven trūric muot/ wart mit vreuden undersniten./ diu sorge im was | |
iemen noch erwert,/ bī sīner vreude ez nāhe vert./ der marhcrāve kurzwīle pflac./ al sīn her ouch schōne lac,/ sō daz | |
daz geschach,/ dō sanc man messe got und in./ der marhcrāve sante hin,/ ob daz ezzen dannoch węre bereit./ die tōtlīchen | |
koche wāren benant:/ dane schürte niemen viuwer noch brant./ dem marhcrāven man dō sagete/ daz harte sźre klagete/ sīne besancten grane | |
ez ūz und warf ez hin./ dō sprach er ‘vrouwe marhcrāvin,/ lāt mich et mīne stangen tragen./ dar zuo wil ich | |
mīn geverte/ diz swert: daz sol her umb mich./ der marhcrāve mac wol trsten sich/ mīn, swaz ich im gedienen mac,/ | |
nu hret wie./ diu küneginne saz, als tāten sie./ der marhcrāve al eine stuont./ er sprach: ‘ich tuon iu allen kunt,/ | |
geubühel tragen,/ er begundez sīnen vriunden klagen:/ daz liez der marhcrāve āne haz,/ swie nāhe er bī der küneginne saz./ in | |
zęher./ er zuctes ūzem viure/ und lief gein āventiure./ //[D]er marhcrāve was sō nahe komen:/ ūf einen berc het er genomen/ | |
genendeclīche/ ź dicke in Franchrīche/ bejageten prīs und ungemach./ der marhcrāve zin allen sprach:/ //‘[V]riunde herze und vīende kraft/ nū prüeve | |
wolden scheiden:/ sīner swester und sīner muoter her/ bī dem marhcrāven beliben ze wer./ die dā vor ź dicke ernanten,/ und | |
soltū dich haben,/ daz rātent alle die hie sint./ der marhcrāve vęhte umbe den wint:/ //Doch ist den wīsen allen kunt,/ | |
kunt,/ küen eber zagehaften hunt/ vliuhet zeteslīcher zīt./ swa der marhcrāve vunde strīt,/ daz węre diu kurzwile sīn,/ als ein kint | |
genant/ gein dem her ūz al der heiden lant?/ der marhcrāve herzeichens ruof/ ieslīcher schar dā sunder schuof./ Munschoye al die | |
unz ichs mit disem rīse/ twanc widervart nāch prīse.’/ der marhcrāve sach die wārheit:/ Rennwartes her dem velde breit/ gap manegen | |
komen baz./ ich hete ouch ź der vlühte haz./ //Der marhcrāve sprach ze Rennwart:/ ‘ob disiu wider komende vart/ durh dīnen | |
die Franzoyse mit manegen scharn/ dar zuo kōmen gevarn./ der marhcrāve nam die hhsten dan,/ er sprach ‘sīt iuch nu ellen | |
gesten/ wil hiute ze schaden erglesten/ der sterne in des marhcrāven vanen./ nū sult ir Ehmereizen manen:/ vierzehen künege mit sunder | |
gerten,/ die Gyburge werten/ ze Oransche deheiner strīte./ an des marhcrāven kümfte zīte/ si dūhte, ir rāche hźte prīs./ der künec | |
von Todjerne./ si kźrten dā der sterne/ schein ūz des marhcrāven vanen./ Ehmereiz begunde manen/ künege unde vürsten gar,/ die dā | |
źre werte/ und Gyburge minne/ und des landes gewinne/ der marhcrāve als er kunde,/ und Ernalt von Gerunde:/ die zwźne heten | |
der sterne mit sīme glaste/ so rīlīchen vaste/ ūz des marhcrāven vanen schein./ dā vür habe daz iuwer dehein,/ daz ez | |
–/ mit sölher kraft er kom geriten –/ al des marhcrāven helfe./ nū müeze in als Welfe,/ dō der ze Tüwingen | |
von Ascalōn./ die kōmen an den von Narbōn,/ des küenen marhcrāven vater./ die sīne gein dem strīte bat er,/ als er | |
ir leben./ daz herzeichen was in gegeben,/ dō si der marhcrāve scharte/ und des rīches vanen bewarte./ Franzoysen wart dā kumber | |
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