brôtbanc
stF.
‘Verkaufsstand für Brot’
wir wellen und setzen, daz man under den protpenchen und under den
vlaehschpenchen niur prot und vlaehsch vail habe StRMünch
264,7;
ez suln auch die pecken, die hie gesessen sint, kain brot vaile haben denne uf
den brotpenken NüP
83;
ebenso
StRMünch
204,9;
purkrecht [...] das sind heuser, tischstet,
fleischpenk, protpenk, hofstet, und was darzu gehort StRWien
119;
vnde sint dis die drie loͮba, dû inder Meizie, dû loͮbe bi dem
spital vnd die brotbenke an dem vischemarkt UrkCorp
248A,24
u.ö.;
des selben tages [während einer Hungersnot] wurdent
alle brotbenke in der stat abgebrochen von dem gemeinen volke ClosChr
135,3;
Vät
38564
brôtbeckære
stM.
‘Brotbäcker’
panifex: protpekker VocBV927
3:357,16.
– in Verbindung mit Personennamen:
nebent den reben hern Walthers dez brotbeckers UrkCorp
N460,16.
1230,33.
N691,19
brôtbeckærin
stF.
‘Brotbäckerin’
nu was gesezzen neben in / ein husbach [fürs Haus passend; vgl.
Anm.z.St.] kluoge brotbeckerin Appet
316.
376
brôtbecke
swF.
‘Brotbäckerin’
panifica: protpeche VocBV926
3:659,5
brôtbecke
swM.
‘Brotbäcker’
panificus: brotbecko SummHeinr
1:286,244.
2:19,359;
die mulen hant daz reht, daz alle die brotpecken von der stat suln da maln
WeistGr
3,608
(a. 1253);
wir verlihent dem schultheissen gewalt zvͦ setzinne meisterschaft vber
die broͮtbeckin UrkCorp
1653,12;
wer der brotbeken zunft unter in verbuͤrgen oder vergelten mag
[...], dem sont si die zunft lihen StRÜberl
26;
PrBerth
1:285,13.
– als Teil von Personennamen (weitere Belege WMU 1,296):
her Ber, der brotpecke an dem rintmarcket UrkCorp
293,19
brôtbeckenstiure
stF.
‘Abgabe der Brotbäcker’
die brotpecken suln geben ze meien sibenzehen vnze heller ze brotpeckensture,
ze hornunge alseuil. dise brotpeckensture suln geben alle di ir wannen ze marckte
setzent UrkCorp
29,2,3
brôtbeschouwære
stM.
‘Aufseher über den Brotverkauf’
und waz ouch die selben brôtbeschouwer brôtes nement und absagent, daz selbe
brôt sol man after des niht verkoufen StRMeran
416;
und swer die brôtbeschouwer übel handelt, ez sî mit worten oder mit werken,
der sol geben ze pêne fünf pfunt ebd.
brœtelîn
stN.
Dimin. zu brôt:
daz da in aim schine ains broͤtlins verborgen ist dú hailig mentschhait
und dú hailig sele PrGeorg
198,24;
Seuse
291,30.
–
das si alle ir tage mit dem vihe uf dem velde hetten gegangen und ir
broͤtlin mit irem sweisse gewunnen hetten Tauler
200,18.
243,16.
– Bezeichnung für einen Bäcker, nur als Teil eines Personennamens belegt
(Nölle-Hornkamp, Handwerkerbez., S. 110):
svben mvtte rogen vnd svben mvtte gerstvn vnd sehs hvͤnre, die Abreht
Broͤteli gap UrkCorp
1730,12
brœten
swV.
‘jmdm. Brot verschaffen’
wir suln uns alle brœten, / den zadelwurm [Hunger]
tœten, / der uns dicke hât genagen Helbl
3,247
brôteshalben
Adv.
‘dort, wo jmd. seinen Vorteil findet’
ir sit ein smeichære. / an iwern worten ist wol schin, / ir welt broteshalben
sin FabelCorp
22,104
brôtëʒʒære
stM.
‘Angehöriger des Haushalts’
ensullin wir noch dikeyne unser brotezere beclaget werden DRW
2,518
(Mainz Erzstift/MünchenReichsArch; a. 1343)
brôtëʒʒe
swM.
‘Angehöriger des Haushalts, Diener’ (vgl.
brôt
3.2
):
het och ein man ein kint, daz sin brotezi is, also daz he iz
nicht von umi gimutschart inheit [so dass er es nicht von sich getrennt
hat]
Mühlh
177,14;
das chein purger chein zinsman noch dhein wremden man ze dinste hate
[La. habe
]
[...], er sei danne sein protezze oder sein mage oder sein
geborn wrunt StRPrag
29.
11;
lidlon [Arbeitslohn] eyns gedingeten protess
SchöffIglau
110
u.ö.;
StRFreiberg
259,22
brôtgaʒʒe
swF.
‘Brotgasse’, als Straßenname:
ein hvs in brotgassun UrkCorp
N239,3(WMU);
dis ist gezivg [...]Heinrich in brotgasse ebd.
N239,16
brôtgeschouwe
swM.
‘Brotbeschau’
wer och ze dem rat erwelt wird und wer och zuͦ dem brotgeschowen,
zuͦ dem flaischgeschowen alder flaischschaͤtzen gesetzt wirt
StRFeldk
144
brôthalle
swF.
‘Verkaufshalle der Bäcker’
una mensa, in qua venditur panis, in foro communi, quod dicitur Under den
broithallen UrkFrankf
2,79
(a. 1317)
brôtheit
stF.
‘Wesen des Brotes’
wesin, materie und forme und alliz daz brotheit ist, daz wirdit zu male
gewandelit in den lichamen Christi Parad
56,4;
di sinewellikeit und di wize und waz man da sihit und smeckit, licht und
svere, daz enist nicht brotheit, mer ez ist ein aneval
[Akzidens] des brodis ebd.
31,15
brôthüetære
stM.
1
‘Brotbeschauer’
2
‘Brotverkäufer’
1
‘Brotbeschauer’
ez schuln auch die brothuter alle [...] swern, diser
gesetzze zu ruͤgen [...] und schuͤllen auch
alle wochen rugen NüP
83
2
‘Brotverkäufer’
swelher prothuͤtter dem selben
pecken [Lohnbäcker] prot verchauffet, der geit die
selben puͦzz StRMünch
433,7;
ein iegleich prothuͤtter sol pfant nemen, daz im sein pfenning
vergelten mag, und sol ez behalten acht tag darnach ebd.
434,8
(z.St. s.a. brôtverkoufære)
brôthûs
stN.
1
‘Verkaufshaus der Bäcker’
2
‘Haus des Brotes’ , etymologisierende Übers. des Ortsnamens
Bethlehem (vgl.
brôt
4
)
1
‘Verkaufshaus der Bäcker’
man sol auch alle semeln, die alle pecken in dirre stat pachent, vaile haben
in der stat brothause bei den flaischbenken gelegen und anders nindert in kainem
prothause NüP
83;
wir setzen, das die rockenere ir brot allein unter dem brothaus
verkauffen, verbitten auch ernstlich, das si daselbst kain kisten oder andere
behaltnus, sonder allain bencke haben, daruf si das brot verkauffen
WüP
6c,3;
ez sol auch bi iedem tische in dem broͤthuse
[...] ein wage sin mit eime gewihte ebd.
89,26;
daz brothus in der stat ze Wirtzburch gelegen, daz wir
[...] kauft haben vmb tusent pfunt haller
UrkWürzb
40,216
(a. 1338);
daz ober prothvͦs UrkCorp
580,17;
StRFreiberg
251,4
2
‘Haus des Brotes’, etymologisierende Übers. des Ortsnamens
Bethlehem (vgl.
brôt
4
):
Bethlêêm sprichit alse vil alse ein spîse oder ein brôthûs, und meinet daz
êwige leben HvFritzlHl
30,27
brôtkorp
stM
‘Brotkorb’
die junger von den tischen / bruchprotes, greten, vischen / fulten do vil
schiere / brot corb dristunt viere SHort
8832
brôtkouf
stM.
‘Brotverkauf’
ez suln die maister auch alle tage den brotkauf versuͦchen NüP
82;
unde swelhes satzes der burggrafe unde die burger ze rate
waerdent uber den brotkauf, des suln si gehorsam sin, unde suln daz bewarn mit dem
burggrafen burger unde becken die man darzu nimt StRAugsb
196,28.
–
‘Verkaufspreis für Brot’
ez sol der broͤtkauf ie also besten dieselben wuchen. wer aber sin
broͤt hoher verkauffet, [...]
WüP
89,16
|