briumeister
stM.
‘Braumeister’
caupo vel cauponarius: privmaister VocBV926
3:659,14;
daz her Pernolt Noͤzel hat verlihn hern Rvdeger dem prevmeister vnd
sinen zwein svͤnen [...] dri ækher UrkCorp
768,27
briumeisterin
stF.
‘Braumeisterin, Frau des Braumeisters’
daz frowe Magdalen Volchmares chon gegen frowen Jevten der prevmaisterin von
Passowͤ gechlaget hat vmb einen weingarten UrkCorp
2329,5
briune
stF.
‘Bräune, dunkle Farbe; Glanz’
dú brúni im von der sunnen kam, / wan er vil wandlot dar an / mit blossem
hoͮpte unverdacht WernhMl
5787;
lieplîch priune, rôter rôsen rœte, snêwes wîze hât ir lîp
KLD:UvL
39: 7,1;
di [...] da namen war
[erkannten] des moren mit der bruͤne
JTit
3510,2;
in brûner brûne purpervar der meie sich nu gestet KLD:HvW
5:1,8;
swie kranc die fiole si, / [...] ir
smac und ir brune / vrowet daz gesune HeslApk
22065;
sin [des Smaragds] gruenliche brune
ebd.
7935.
– in Bezug auf die weibl. Scham (s.a.
brûn
1.6
und [mit späteren Belegen] Wießner, Komm., S. 249):
hâstû dol / nû mit dîner briune, / sô wizze, dîner schanden werden niune
Neidh(HW)
53,29.
53,18;
si liez ot aber vallen die cleider von dem libe, /
[...] ein væle was von Teserat der siden, / die hienc
si vur di bruͤne JTit
2553,4.
– übertr. ‘Dunkelheit’
swer an im treit sunden icht / in sines herzen brune
HeslApk
21675
briunen
swV.
‘etw. (jmdn.) braun, glänzend machen; etw. (aus)schmücken’
ich bin schone und doch sal: / die sonne hat mich
gebruͤnet HvNstGZ
7594;
sus [wie der Glaser] , werder man,
dins herzen faß / kler unde brün mit steter tugent füre Mügeln
42,14.
–
den [
knecht
] sal man
slan. / [...] man sal sine blanke hut brunen / mit
geiselstebe sere alunen Brun
9012.
–
ein mære ~
:
sol ich dir daz mere bruͤnen, / Willehalm edeler markys, / so ist
Rennewart gar ane pris Rennew
6766;
lat iu diu mær briunen Dietr
7219;
Neidh
WL 36:7,1;
Neidh(HW)
16,27
briuphanne
swF.
‘Braupfanne’
sartago: briuphanna / bruphanna SummHeinr
1:344,435
u.ö.; in Unsinnsdichtung:
do gewunnen sie kinde, / [...] einen drihavbtigen
tvrsen / vnde eine wol gesliffene kvrsen [einen geschliffenen
Pelzrock] / vnde eine mederine prevpfanne [Braupfanne
im Marderfell]
Wachtelm
119
briuphenninc
stM.
‘Brauzins, Abgabe auf Bier’
vort van den brupenningen sagin wir alsus [...]
UrkCorp (WMU)
83,35;
bruͦpennynge ind wintol, / weder spraichen sy [die Kölner
Bürger] also wol, [...] sy weder
spraichen myne [des Bischofs] assise HagenChr(G)
2804
briustadel
stM.
‘Brauhaus, Brauerei’
swer im [dem Herzog] in seinem prevstadel ze
Lantshvͦt piͤr prewet UrbBayS
4,209;
dez Tanners priustadel UrbBayJ
437
briustern
swV.
refl.
‘anschwellen, sich aufplustern’
sô diu [
henne
] an der sunne gât / und
siht neben sich ir schat, / [...] vor zorne schütt sie ir
gevider, / sô briustert sich der schat hinwider Helbl
2,1244
briute
stF.
‘Hochzeitsfeier, Hochzeit’
sô man ze tôde snîdet / mit swerten unser liute, / sô müezen wir der
briute [Hochzeit zwischen Paris und Helena] / engelten
alsô sêre KvWTroj
23264;
uß wasser machtent ir [Gott] wyn / zu den
bruͤden des fursten fin Pilgerf
1488;
DRW
2,465
(Lothr./ ZBergGesch.; a. 1302)
briutegëbe
swM.
‘Bräutigam’
vnser herr Ihesus Christus der der [...]
præuͦtgeb ist der sel GestRom
12;
dô gap man im sîn liep ze der ê. / ez ist kein brûtgebe mê / volleklîcher, ein
mahelschaz, / er schutte pfennige ûf den plaz, / dâ man im die vrouwen gap
Bussard
1034
briutegewant
stN.
‘Brautgewand’
Gotelint verlôs ir briutegewant [La. preuͤtlich
gew.
]
Helmbr
1631;
unde leite ir brûtgewant ane, / daz was mit golde wal beslagen JJud
1139
briutegom(e), briutegoum(e)
stswM.
häufig auch briutegam(e), -gum(e), vereinzelt
-gan ( StRAugsb , Teichn ), -gon (
PsM ), -gun ( WhvÖst ),
-goͮn ( WernhMl ), -gæu/gæwe (
StRAugsb ).
Pl.
brútgoͮmen Mechth
7: 35,38.
–
‘Bräutigam, Neuvermählter’
1 eigentl. 2 übertr.: Bezeichnung für Christus (Gott) als Bräutigam der Seele des Menschen
1
eigentl.:
der brutegoum cumet mit einer menie siner riter, so er sine
brut enphahit vnde si mit gesange fúr leitet Lucid
123,3;
Vät
35858;
swen ein wert bruteguom / mit sinir brut zu hove reit
Athis
C* 48;
her Pêleus, der briutegoum, / und sîn âmîe Thêtis KvWTroj
4564;
swenne so ein brutegoum / durch sinen brutlichen rum / geseze
in sinem brutestul HeslApk
3219;
der bræutgæwe oder diu braut StRAugsb
242,35;
bræutgæu [Dat.]
ebd.
242,8.
–
vnd gevrevt sich brvt[e]gon vber brvt sine [interl. zu
Et gaudebit sponsus super sponsam suam
]
PsM
Per 24,5;
wer eyne brut hat, der ist eyn brutegum [
Qui habet
sponsam sponsus est Io 3,29]
EvBerl
95,7;
EvAug
215,20
2
übertr.: Bezeichnung für Christus (Gott) als Bräutigam der Seele des
Menschen:
daz di sele si gotes brut, / got ir brutegom und trut
Brun
7358;
Jesus, der selen brutgoum Vät
27585;
Tauler
431,26;
PrGeorg
263,16;
SHort
5558.
– der frommen Christen (bes. der gottgeweihten Jungfrauen):
die heiligen megde [...], die
dise werlt [...] durch diu lieb vnd durch diu minne ir
gemaheln, ir brutigaumes des heiligen Cristes, mit ir broden libe vberchomen
Konr
22,14;
Hochz
711;
Agnes heilige magit, / [...] dv
di werlt fru lieze / unde dinen magittum gehieze / deme himelischen brutegume
Litan
1040;
PrGeorg
42,19;
Mechth
1:44,74.
–
den magtduͦm erent alle luͥde, /
[...] diͤ in dinen
[Marias] vuͦzsporn sint kumen / zuͦ
dinem sun, uͥrm brüdegumen MarlbRh
63,10;
muͦder ind brut des brüdegumen ebd.
130,14;
WernhMl
1367.
– der christlichen Kirche:
die brutluͤft da got selber der bruͤtgam
ist, da die hilig christenheit diu brut ist PrOberalt
34,35;
dú hailig cristenhait: dú sol gezieret sin alz ain brut engegen dem
brútgom PrGeorg
208,7;
HeslApk
9071
briute|labe
stF.
‘Frühstück, das den Neuvermählten nach der Hochzeitsnacht gereicht
wird’
und gab in beiden [...] / zu briutelabe stiure / ein
petit menschiure. / daz âzen vor dem bette sie HvFreibTr
857.
– Zur Sache vgl. GrimmRA
1,609f.; Bauernh
293f.
briutelbette
stN.
‘Hochzeitsbett’
do fuort man Betzen uf die fart / und stalt in zu dem preutelpett: / zwen
grosz stifel er an het. / als man im nun die Metzen pracht, / sprang er frölich ins
pett und lacht MeierBetz
85
briutelgewant
stN.
‘Hochzeitsgewand (des Bräutigams)’
ez sol auh niemen mer ze kainer hohzæit kain læinin gwant
geben wan dem bræutgæu [Bräutigam] zwai bræutelgwant und
ain badlachen StRAugsb
242,8
briutelhuon
stN.
‘Huhn, das am Morgen nach der Hochzeitsnacht verzehrt wird’
dô wakten sî den brûtegum / vil unsanft und ouch dî bruit
[...], / in brenginde daz brûtilhûn NvJer
18754;
daz briutelhuon daz truoc man în, / dâ mit sô quam der keiser und diu keiserîn
Loheng
2398;
daz briutelhuon mit vreuden wart / hie verzert ebd.
2401.
– Zur Sache vgl. GrimmRA
1,521 u. 609; TürlArabel
*A 305,19. *A 306,15 (der minne
hvͦn).
briuteln
swV.
1
‘jmdn. mit jmdm. vermählen’
2
‘mit jmdm. Beilager halten’
1
‘jmdn. mit jmdm. vermählen’
mit siner elichen kun / brutilt her
[Gottvater] die cristenheit, / do sin sun nam
ummecleit / in Marien buche HeslApk
9937
2
‘mit jmdm. Beilager halten’
under minem houbete / sine linken hant her leget, /
[...] und sin zeswe wirt mich trutilnde / swen her
wirdet mit mir brutilnde HeslApk
20746
briutelouft
stM.
→
brûtlouf
briutelstücke , brûtstücke
stN.
‘Mitgift’
dotes: lîbgedinge, morgingâbe, brûtilstucke VocAbstr
361,
brutstuckel VocAbstr(B)
55,4
briutelstuol
stM.
s.a.
brûtstuol
.
‘Sitz der Braut oder des Bräutigams am Hochzeitstag’;
phras. den/an/ûf ~ sitzen
‘sich im Brautstand oder im (jungen) Ehestand befinden’ (ähnlich
witewenstuol
; vgl. Schmeller, BWB 2,752):
do brachte man einen toten, [...] und was ein mant
daz er an bruͦtelstule hatte gesezzen, und was nuͦwelich tot
PrLpz
186,24;
und do man die hohzeit haben solt und si den preutelstuel sazz
AdelhLangm
1,17.
–
daz si [die Kleider] roͤmischem keiser wern
gemeze / swenn er in concilio uf bruͤtel stuͦl zem hoͤhsten
werde sæze JTit
1538,4
|