blëchrinc
stM.
‘Panzerring’
der vil ungefuge knabe / zerret im di platten abe: /
plechring, lederpant, / was im kam in di hant, / das raiß es hin als das stro
HvNstAp
5015
blëchwërc
stN.
‘Gerät aus (Eisen-)Blech’
ez ist auch gesetzet, daz dehaine smide hie zu Nvremberg, der eysenwerck
wuͤrcket von flaschen, von hantschuhen, [...] und von allem
plechwerck, daz man verzinte, daz diselben maister ieder man drey knehte haben sol
darzu und einen poltzraicher NüP
127
(Art. 88d);
dehaine smide, di daz vorgenant plechwerck wurckent ebd.
127
(Art. 88h)
1blecken
swV.
1 intr. ‘entblößt sein, sichtbar sein, werden’
2 tr. ‘etw. sichtbar machen, zeigen’
1
intr. ‘entblößt sein, sichtbar sein, werden’
swenne si si [Zähne] lâzent blecchen
sô mahten si jouch den tiufel screchen Gen
658;
mit pleckenden zenen Parz
572,7;
er [
Cham
] sach in [
Noe
] blekchen, er newolte in dekchen Gen
741.
745;
daz diu uelt waren bedechet, / daz di erde nine blechet, /
daz si niemen machte gesehen Rol
3502;
ez was ir lîp ze wâre, / swâ er blahte, alsam ein snê
Wig
4890;
la din sitzel [Popöchen] blecken /
ein wenic durch den willen min Tannh
11,23;
der stain den do nyeman chann / wider wegen an diser frist / die weil er
unbedakcht ist / und scheinet und plekchet Seifrit
6345;
alle die sunden blecken / die wir lazen nu bestecken / in dem herzen
ungebichtet HeslApk
20289.
7045.
HvBurg
583;
(vgl. Anm. z.St.).
2
tr. ‘etw. sichtbar machen, zeigen’
als von dem süezen touwe / diu rôse ûz ir bälgelîn / blecket niwen werden
schîn Parz
188,12;
zuletzt lîz ouch der gîf unwîs / bleckin sîner erge gûf / und saite den vride
ûf NvJer
8726.
– wohl mit Ersparung des Akk.-Obj.:
maniger ist also zagehaft, daz er irschrecket, / swen er sicht einen
vremden gast, als ein wilt wof [l. wolf
] er blecket [Zähne] . / da pruͤbet man
sine unedelicheit bi Meissner
1:7,2
2blecken
stN.
vgl. bleken swV. ‘bellen; blöken’ Schiller/Lübben
1,355.
‘lautes Geschrei’
dar nach vloz / uf hulfe ein stimme groz / hie uz Susannen munde, / glich ir
mitte begunde / donen der alden bleken / kein ir [
exclamaverunt autem et senes adversus eam Dn 13,24]
Daniel
7573
blecket
Adj.
Var. zu →
vlëckëht
( ‘gefleckt, gesprenkelt’)?
do wart / [...] / mit alberinen ruͦtin / von Jacobe
dem guͦtin / das vihe virlistet gar also / das ez ze sinin ziten do / ze gelúcke dem
reinin man / dechein jungede gewan / wand das vech und blecket [Laa.
flechet, fleggoht, flecket
] was RvEWchr
6396
(vgl. Gn 30,39)
bleckze
swM.
‘Blitz’
ob ich wece als der blecze swert min [
si accuero ut fulgur gladium meum Dt 32,41]
PsM
C 6,41;
danchet blecze [stM.?] unde wolchen got [
benedicite fulgura et nubes domino Dn 3,73]
ebd.
C 7,73;
iedoch an dem regen sind plektzenn und toner schlahent nider,
die wasser aus diessent HvHürnh
18,2;
duo got mit sinem wistuome sinen ellenden wolt lonen, / vil harte erchomen si
sich, iz was blikche und tonere [La. ward bleczen vnd doner
] gelich AvaLJ
197,10
1bleckzen
swV.
‘blitzen; Blitze schleudern’
in dem schine bleczentes schaftes dines [
in splendore fulgurantis haste tue
]
PsM
C 5,11;
doner unde plecze [
fulgura coruscationem
]
ebd.
143,6;
bleckeze die blichezunge PsWindb
143,6;
ob der doner zaller vrist / slüege, swennez bleczend ist, / sô vorhte man in
aver baz / dan man tuot WälGa
13244;
er haizet donron und blechzon PrSchw
1,151.
– subst. Inf.:
daz blechzen PsM
76,19.
96,4
2bleckzen
swV.
Intensivbildung, vgl. 2
blecken stN.
‘blöken’
er slug in ain halben an den slaf, / das er
rerte [La. pläkczat
] als ain schaff / und vil nider auff den sant HvNstAp
9408
bleckzôt
stM.
‘Blitz’
ih sah Sathanan alse den blechzot uallen uon dem himile EvWM
921
(Lc 10,18)
blêgen
swV.
→
1blæjen
bleich
Adj.
‘blass, fahl, weiß’
er wart uarlos unt plaih, / di ougen im uergiengen
Rol
6423;
UvZLanz
1980;
si wehselten genôte / bleich wider rôte; / si wurden rôt unde
bleich, / als ez diu Minne in understreich Tr
11918;
Wig
8970;
er ist bleich vnde misseuare / vnde vil vbel getan
Herb
12198;
Eracl
620;
mager unde bleich Iw
6212;
RvEBarl
1707.
15327;
der man [Schlafmohn] ist drierhande:
ein mit wisen bluomen, der ander mit rosenvaren, der dritte ein teil bleicher
Macer
31,3;
dis gold ist geliche dem golde von Arabia, daz da luter und schoͤn ist und
blaich PrGeorg
94,2.
93,15;
man siht oft ainen plaichen kraiz umb die sunnen oder umb den
mônen und haizent in die laien der sunnen oder des mônen hof BdN
96,19;
man schol die rôsen prechen, wenn si sich zemâl habent auf
getân und die zemâl rôt sint under den rôten rôsen, aber die plaichen oder die
underplaichen schol man hin werfen ebd.
344,19.
– mit von, vor:
von vorhten bleich und schamerot RvEWchr
7901;
blaich von zorne irs hertzen PrGeorg
12,22;
zu hant wurdes du gevar / vor zorne bleich odir rot Daniel
2975;
ze glîcher wîs, als dâ ein mensche rôt wirt von schame und bleich
Eckh
2:85,3;
vor grosser schame blaich WernhMl
1346.
– in Vergleichen:
bleich als ein was [= wahs
] ir wangen / vnd eime toten wol glich Herb
13384;
bleich als toten uarbe SalArz
110,57;
der nît sîn vahs vil tunkel verwet als ein bleich gehilwe
KvWLd
32,76;
ir liehter wünneclicher schîn / wart vil jâmerlich gevar /
bleich alsam ein asche gar KvWWelt
238.
– in Verbindung mit gevrumen, machen:
er gefrumete manigen haiden blaich Rol
5115.
4580.
6395;
des andern âbendes gienc sî dan / dâ sî ir vrouwen eine vant,
/ unde machte sî zehant / von vreuden bleich unde rôt Iw
2203
bleichacker
stM.
Übers. von ager fullonis
‘Walkerfeld’
czu ent der aycucht des ubirsten tiches an deme wege des blechackirs
Cranc
Jes 7,3
bleichære
stM.
‘Bleicher’
umb die blaicher StRAugsb
316,22;
sich svͤln auch die blaicher chaines tuͦches underwinden ze
blaichen wan daz die mezzere gemezzen habent ebd.
316,23.
– als Bestandteil von Personennamen:
Hainr. dem blaichær UrkCorp (WMU)
335,132;
Cvͦnrat der blaicher ebd.
2233,13
1bleiche
stF.
swF.
BdN
438,14.
1
‘heller, weißlicher Farbton, weiße Farbe; Blässe’
2
‘Platz, auf dem Stoffe gebleicht werden, Bleichplatz’
1
‘heller, weißlicher Farbton, weiße Farbe; Blässe’
– von Gold, Kleidung:
in der bleiche goldes [
in pallore auri
]
PsM
67,14;
dis gold ist geliche dem golde von Arabia, daz da luter und schoͤn ist und
blaich [danach in G(ZW): Waz ist abir bi der blaichi dez
goldes bezaichinot? daz ist der minne úbirvart
]
PrGeorg
94,2
(App.);
swie reine si [Christen] doch mit toufe sint
begozzen, / der da so wize cleidet, unkuͤsch tuͦt di blenk [La.
bleiche
] gar ubervlozzen. / sus wirt der touf geuneret JTit
226,4;
dise bleicheit [La. bleiche
] des kleides meinet einvaltikeit der wandelunge und
unannemlichheit und lidige lutere gelossenheit Tauler
379,31.
– von der Farbe der Haut:
ir rœselehten wangen / mit bleiche sint bevangen KvWEngelh
14;
mit bleiche wart im [dem Liebeskranken]
underweben / sîn rôsenblüendiu varwe ebd.
2176;
daz wort der herzoginne gie / in daz herze, dâ von sie ein roete gevie, /
die nam ir ab ein snelliclîchiu bleiche Loheng
6930
2
‘Platz, auf dem Stoffe gebleicht werden, Bleichplatz’
daz man chainen zwilich uz legen an die blaiche vor sant
Georin tage StRAugsb
316,28;
man hat der playch ainen besundern frid und scherm und pan
gelaet [= geleget
] und genomen da niden an dem Griezz StRMünch
406,18.
21.
22
2bleiche
F.
ein weiß, hell schimmernder Fisch:
solea: bleicha SummHeinr
1:160,661
bleichen
swV.
1 intr. ‘bleich werden, verblassen’ (s.a.
blîchen
2 ) 2 tr. ‘etw. bleichen, aufhellen; jmdn. erbleichen lassen’
1
intr. ‘bleich werden, verblassen’ (s.a.
blîchen
2):
si begunde harte blaichen Rol
8723;
sin ougen wurden trube, / sin nase begunde bleichen: / daz
was ein bitter zeichen Herb
10405;
bleichen unde blîchen / begunde ir varwe unde ir lîp
Tr
14318;
Alysen varwe diu wart rot / und dar nach wider bleichen. / diz was der minnen
zeichen Rennew
4655;
diu rede im solher vorhte jach, / daz man in sêre bleichen
sach RvEBarl
9114;
daz ich vor scham iht blaiche WhvÖst
2447;
in der ‘hœhe des berges’ dâ sint alliu dinc ‘grüene’ und niuwe; dâ sie vallent
in zîtlicheit, dâ bleichent sie und valwent Eckh
3:249,3;
der rubyn, clar carwunkel, / sardonycus, [...] / und
der saphir [...] / der muz ken der wisheit bleychen
Hiob
10863.
– Part.Präs.:
PsM
H 22,1.
– subst. Inf.: sunder (allez) ~
:
PassI/II
209,75;
NvJer
20032
2
tr. ‘etw. bleichen, aufhellen; jmdn. erbleichen lassen’
– mit Akk.d.S. :
daz tuoch bleichet sî [Sonne] , daz ez wîz wirt
Aneg
845;
sich svͤln auch die blaicher chaines tuͦches underwinden
ze blaichen wan daz die mezzere gemezzen habent StRAugsb
316,24.
69,27;
swer mit vlize / an der genaden wize / daz cleit lange bleichit
PassI/II
4,45;
van ruwen ind van unwerde / wandelde yr de varwe / ind wart geschaffen
dare / als eyn wys gebleichet doich KarlGalie
10365;
geværwet gruͤn alsam ain gras / was der schilt mit kunst, / so daz des
viures brunst / blaichet niht die gruͤn WhvÖst
3667;
[Rechtes Verständnis zum Pilger: ] du strelest und
bleichest yn [Leib] , / du spendelst und streichelst
yn Pilgerf
5704;
betrubnis wart mich angan / und daz antlitze bleichen Daniel
5955.
4579.
– mit Akk.d.P.:
si [
minne
] kann rotten und blaichen / von rechter liebi wib und man
MinneR439
1624
bleichgevar
Adj.
→
bleichvar
bleichgrüene
Adj.
‘blassgrün’
sô nim die blaichgrüenen salben unde strîch die in die nase
Barth
146,11
bleichheit
stF.
‘helle, weiße Farbe’
zwei kleine bildelin. das eine das ist in ein blo kleit gewunden
[...]. und do stet ein anders bi in einem bleichen
kleide mit uf gehaben henden, und stont alle beide barfuͦs
[...]. dise bleicheit des kleides meinet einvaltikeit
der wandelunge und unannemlichheit und lidige lutere gelossenheit Tauler
379,31
bleichlich
Adj.
‘blass’
nû was von dem recken [subst.Inf.] , / daz her ze
dem gezelt / die boten tâten über velt, / erwacht der ellensrîch / und gie ein teil
blûclich [La. plaichlich
] / für des paviluns tür Ottok
72013
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