blęterlīn , blęterl
stN.
Dimin. zu blāter.
‘kleine Blase’
die [
swammen
] sint prait und dick und oben rōt mit weizen plęterln
BdN
402,8;
der siehtum sleht an der stat her auz mit klainen
pläterleinn ebd.
417,35;
wā der wurm über ains menschen plōze hant gźt, die unwirdigt
er und lęzt plęterl nāch im ebd.
301,11.
275,15
blātern
swV.
zu blāter F.
refl., ‘sich aufblähen’
alle dw werlt mit iͤr sach / ist als ein vaym in einem pach / der nympt vom
wazzer sein gestalt. / wann er dann ein weil auf walt / und sich platert in dem see,
/ so wiͤrt ez ein wazzer als ee Teichn
22,59
blāterphīfe
swF.
ein Blasinstrument (vgl. Eitschberger, Musikinstr., S. 236 und 241):
daz wir windischen treten / nāch der blāterphīfen Helbl
14,49
blāterspil
stN.
ein Blasinstrument (vgl. Eitschberger, Musikinstr., S. 235f. ):
schalmayen und tamburen, / pusaun, horen und plater spil, /
deß was da ane zale vil HvNstAp
10504
blātersuht
stF.
‘Blatternkrankheit, Pocken’
diu blātersuht si ane chom, / si wurden ze ubeleme lobe Exod
1763.
2071
Blatvüeʒe(n) , Platvüeʒe(n)
Pl.
‘Blatt-, Plattfüßler’ (volkssprachl. Bezeichnung für Skiapoden; vgl. Chr.
Gerhardt, Beiträge, ZfdA 133[2004], 187f.):
iz [Mantel] brachtin blatvuze /
Aspriane zo eren Roth
1871;
dar nāch fuor er zehant / in der platfüezen [La.
blathufen
] lant. / die wārn griulīch gestalt: / er węr junc oder alt, / er het
einen fuoz als ein schilt / und was eislīch als ein wilt EnikWchr
21120;
die einougen und die breitfüezen [La. platfuͦzzen
]
ebd.
21149;
ein volc [...] / ungestalt und unsüeze, / die hiezen
blatevüeze. / [...] swen ez wil unweter werden, / sō recken
die unwerden / die füeze ūf [...] / und schirmen sich vor
dem weter dāmite ErnstD
3828;
ErnstB
4671
(La.).
4716
(La.).
– Vgl. Plathüeve
blatwėrfen
stN.
‘das Umblättern’
unz er [Esel] wol gelernet hate / daz selbe
blatwerfen gar StrAmis
253.
263.
269
blāvar
Adj.
‘blaufarbig; blutunterlaufen’
cianeus: blavaruwer SummHeinr
2:243,01.83;
man sach da gele glizzen, / daz grune vnde daz blavare
Herb
1315;
in einem vanen blāvar Bit
9792;
sein pluom ist plāvar oder gelvar BdN
394,29.
424,8;
ime geswal der arm behendelich gross und ward blawvar Seuse
44,12
blāvogellīn
stN.
‘Blaumerle’ (? vgl. Suolahti, Vogelnamen, 49):
turdus: blaifoͤgeli VocOpt
44.211
blāvuoʒ
stM.
eine Falkenart (vgl. Suolahti, Vogelnamen, 338):
wer sölte niht über die tumpheit schrīen, / ob einer vür sperwer rœtelwīen /
koufte und blāfüeze vür hebich? Renner
5467;
mit valkchen und mit plafuessen / sach mans auf raiger paissen Seifrit
7997;
ach, hett ich einen blafuß für den falken
Mügeln
404,1;
Pilgerf
7075.
8908
blāweitīn
Adj.
‘waidblau’
sin [des personif. Mai] ros ist die heide breit; /
so ist die decke sin / blaweitin blüemelin Herbst
34
blęwen
swV.
→
1blęjen
blęwen
swV.
‘etw. blau machen’
der ander gar in himel varwem schine / als der saphir mit ciclade geblewet
JTit
3777,3;
ein ciclade geblewet was al sin dach der sarwe ebd.
3779,1;
der swan mit perlīn was durchgraebt / und der ougen sehen mit saphier geblaebt
Loheng
5322
blāwling
stM.
Fisch mit bläulicher Färbung:
fuͥnfzig zins blaweling von far und fach und von den hofstetten FWB
4,567
(Kläuli, Schweiz.Urbare; a. 1331)
blāze
swM.
eine Bezeichnung des verkleideten Narren (vgl. ahd. blāzen
‘blöken’, AWB 1, 1188 )? Oder als dialektale Var. zu
blōʒ
(vgl. Anm.z.St.)?
dō sach si den blōzen [= Konjektur; Laa. blaczen,
vmberaten, tvͤmmen
] , / der ein tōre solde sīn HBirne
232
blebzen
swV.
→ blabezen
blech
stM. oder stN.
vgl. blek Schiller/Lübben 1,354.
‘Platz, Fläche’
do wolde he eine kyrche buwin vnd inhatte des blechis nicht genuch von eime
steinigin berge vnd anderhalb von dem wazzire JenMartyr
43;
also geschath iz, daz von deme einigin korne also manich winstok wuchs, daz an
also cleinin bleche also sich breite, daz sie darundir sazin, als vndir eime dache
ebd.
55
blėch
stN.
Pl. auch blecher (
WolfdD
1052,2.
2014A,2
).
1
‘Platte, Plättchen aus Metall, Blech’
2
‘Platte aus Horn’
1
‘Platte, Plättchen aus Metall, Blech’
lege im ein durkel blech uon blie uf di lenden
SalArz
59,47.
si slugen das di starcken plech / nider riren von den platten
HvNstAp
7758;
ain slac frumt, do entslozzen / vil wart der niete bleche WhvÖst
8185;
Loheng
2199;
WolfdD
1052,2.
2014A,2;
eyn blyen blech Hiob
7797;
yserine blech ebd.
14804;
vnde truͦc der bischof denne vor an dem ende ein guldin
blech, daran waz geschriben ein name vnsers herren Lucid
86,11;
si [
diu wāt
] was lanc unde breit, / allenthalben drūf geleit / dickiu blech von
golde Er
1994;
KvWTroj
3990;
[Martinas Gürtel] was nach gotis willen greh, / noch hate
ringgen noch daz plech Martina
22,28;
JvKonstanz
710.
– Sprichw. (?):
niuwiu blech in alten pfannen / sint tumme site an alten mannen
Renner
23467
2
‘Platte aus Horn’
eine brünje [...], / daz was
heidenischez werc / von breiten blechen hürnīn Wig
7374;
diu [
blate
] was gesniten wol ze lobe / ūz eines kocatrillen hūt. /
[...] / ir glanzen blech und ir geleich / beliben
ungeschertet. / ūz stahele wol gehertet / wāren si gemachet KvWTroj
3718
blėchelīn , blėchel
stN.
Dimin. zu blėch.
‘Plättchen’
di mine rede man schribe, / also das sy stete blibe, / mit eynem gryffel
yserin / in eyn blyen blechelin Hiob
7796;
der wein, dā goldes plechel inn erlescht sint, ist den
milzsühtigen guot BdN
475,3
blėchhantschuoch
stM.
‘Handschuh aus (Eisen-) Blech’
wer zv sulchem krige oder zvm gevechte chumt mit einem panzer oder mit einer
platen oder mit eynem spizigen swert [...] oder mit
plechhantsuchen oder mit eysenhantsochen [...] vnd des
vbersagt wirt StRPrag
29;
den eysenbśhel er vff sich pandt, / zwen plechhentschuh straich er an sein
handt Neidhc
72:3,6
|