banoven
stM.
Backofen mit Backmonopol für ein bestimmtes Gebiet:
drie bann ofen [...], der sint zwene deß byschofs,
der dritte des fogdes, der inne sollent alle inburger backen myt gebotte DRW
1,1219
(St. Avold; a. 1302);
item fragt der schultis, wie viel bannofen zu Hornbach sein sollen
WeistGr
5,687
(a. 1354 kopial)
banphenninc
stM.
‘Bannpfennig’, Gebühr an den Richter:
undi sulin dan vieri banphennigi geibi mi richteri. undi daz
sulin die luiti tu, die demi man gibezzirit habin Mühlh
113,8;
so sal he dan mi sculteizin sini banphennigi gebi ebd.
163,19.
–
‘Gewerbeabgaben an den Richter’
panphenning, zolvlaissch sult ir geben, als in der stat Judenburch gewonleich
ist UrkCorp (WMU)
3068,33;
alle leitgeben und prewen suͤllen dem richter ze drein chottemper
[Quatemberfasten] in dem iar panpfenning geben
StRMünch
385,25
u.ö.
banritzer
stM.
‘Bannerherr’, Adeliger mit dem Recht, ein eigenes Banner zu führen (vgl.
Rosenqvist 2,176):
nobis tamquam banrothec duodecim marcas [...] pro
stipendio ad mensem dabunt DRW
1,1230
(Lacomblet, UB; a. 1271);
eteslîche banken [La. banrizzer
] wârn geriten / durh kurzwîl mit vederspil Wh(L)
236,2;
darumb gebieten wir allen fursten, geistlichen und werntlichen, graven, fryen
herren, banritzern, den burgmannen zu Frideberg UrkFriedb
208
(a. 1356)
banschaz
stM.
1
‘Geldbuße für Übertretung eines Bannes’ (z.B. für Baumfrevel)
1
‘Geldbuße für Übertretung eines Bannes’ (z.B. für Baumfrevel):
von dem gelt muͦs der convent gelten eweklich bischoflichú reht dem bischof
und banschaz UrkThurgau
7,885
(a. 1332);
den banschacz mag er [der Meier]
[...] nemmen WeistGr
4,277
(14. Jh.)
banscheide
stF.
‘Bannscheide’, Grenze eines Banngebietes:
unde het och darumbe eine juchart reben in Altenberge bi der muren
[...] bi der banscheide WeistGr
1,665
(a. 1320)
bansëhster
stM.
ein bestimmtes Weinmaß als Abgabe:
so mach hie heischen eichgenhoultz zuͦ sime buͦwe, ind dat sal man yme gieven,
ind sal dan ave gieven den vorsteren eynen banseister wintz UrkDüren
71,20
(a. 1342)
banstat
stF.
‘Bannstadt’, Stadt mit eigener Gerichtsbarkeit:
swem sin eigen man oder sin lehen man in ein panstat vert, voligt er im in
einem iar nach, man sol in lazzen varn, versoumet er sich ein iar, so beleibet er
der stat UrkCorp (WMU)
475AB,47.
1800AB,39
banstücke
stN.
‘Bannstück’, Grundstück an der Banngrenze:
vnd anderhalbe juchert mattan ligent ze dem banstucke in dem banne ze Slatte
UrkCorp (WMU)
2733,23
bant
stN.
Pl. auch
bander [einander]
HeinzelRitt 126 ; im Dat. bandern [andern]
Minneb 1893 ;
(Umlautpl. ?) bende z.B.
Herb
302;
Mechth
7:23,7.
1 etw. zum Binden 1.1
‘Band’ (aus verschiedensten Materialien) 1.2
‘Fessel’ , übertr. auch ‘Haft’
1.3
‘Halsband’
1.4
‘Binde, Verband’
2
‘Muskelstrang, Sehne’
3 als Maßeinheit, Gebinde 4 übertr. ‘Bindung’
4.1
‘rechtl. Gebundenheit, Verpflichtung’
4.2
‘Verbindung’
4.3
‘vorgegebene Stellung, Ordnung, Beschaffenheit’
4.4
‘(zwingendes) Argument’
5 Einzelnes 5.1
‘Zaun’
5.2 Bed. unklar ‘Quer-, Verbindungsbalken’ oder bildl. für ‘Haus’ (vgl. FrlWB)
1
etw. zum Binden
1.1
‘Band’ (aus verschiedensten Materialien):
der smit sol si [die
Stange] vaste / beslahen mit starken banden Wh
196,29;
bint beyde teyl czu samen mit bandin Pelzb
131,1;
und schluͦgend zuͦ die tor zehant / und beschlussend die mit festem band
KvHelmsd
2820;
den bogen hapt diu winster hant, / diu zesewe ziuht daz senewen bant
LvRegSyon
3673.
– als Teil von Kleidung und Rüstung:
da waren bant sidin / geworcht zu einem borten
GrRud
Ab 23;
[er] zv schriet im die bant, / die den helm
bunden Herb
6738;
er sloz die hend in swertes bant WhvÖst
8565;
si truogen ûf ir houbte von golde liehtiu bant / (daz
wâren schapel rîche), daz in ir schœne hâr / zefuorten niht die winde
NibB
1654,2;
Suchenw
24,183
1.2
‘Fessel’, übertr. auch ‘Haft’
zwei jar lag er in panden AvaLJ
34,2;
in kerchere oder in benden SüklU
64;
âne sloz und âne bant Iw
505;
dô lôst er im diu bant / von fuoze und ouch von munde
NibB
958,1;
sô hiez er zwei kint zehant / ledic lâzen ûz dem bant EnikWchr
28074;
och [Weh!] der unmilder hende, /
diͤ diͤ iserne bende / dir hant angelacht MarlbRh
25,39;
Wh
457,29.
– bildl. für einen Zwang, dem man unterliegt:
löse mir des todes pandt! HvNstAp
7043;
sît ich bin gebunden mit den banden daz die senden
heizent minnebant KLD:GvN
2: 5,1;
dâ lâ mit dînen hulden / brechen sîner sünden bant
RvEBarl
14417;
den sit man oft in lasters banden siechen
Mügeln
338,12.
138,12
– phras. (?):
daz sie des vor gut bilde tragen / und selben sich in banden
[unter Kontrolle] haben HeslApk
8179
1.3
‘Halsband’
vreche rüden, den meisters hant / abe stroufet ir bant Parz
281,4;
swer einen hasen drizech iar / an einem bande behabe /
und ziehe er im daz selbe abe, / er werde dannoch wilde StrKD
44II,3.
44I,3;
BdN
131,12
1.4
‘Binde, Verband’
vor ungedolt er sich sô want / daz brast etslîch sîn wunden bant
Parz
587,24;
sie machten im sin wunden und bundens im zusamen mit
starcken banden Lanc
68,34;
ErzIII
75,31;
PrGeorg
9,35;
dor no bewind is mit eyme tuche
[...]. vnd loz den ast an dem boume, bis das her
eyn huyt vndir dem bande gewinne Pelzb
122,10;
BdN
346,6
2
‘Muskelstrang, Sehne’
sy lïss uff sines ruggen band / die vinger schlichen hin ze tall / an den lib
über all, / ob der fürst ichtt were wund GTroj
1284;
ain mäuslein [...] ist gesamnet auz
flaisch und auz âdern und auz nâtürleichen panden BdN
20,14.
15,10
u.ö.
3
als Maßeinheit, Gebinde:
zvei vischlehen diu geltent: 160 bant vische, und islich bant hat 9 vische
UrbTirol
30;
UrkCorp (WMU)
584,46.
– bei Salz (Fass einer bestimmten Weite):
daz furbaz nieman dhein saltz in vassen oder in andern banden hinnan fur
die Tuͤnawe herauffuͤr StRMünch
144,2;
ain pfundt salz weites bandts vnd vier pfund enges bandts UrkEnns
6,504
(a. 1345);
UrkCorp (WMU)
641,37
4
übertr. ‘Bindung’
4.1
‘rechtl. Gebundenheit, Verpflichtung’
mit eiden oder mit gelubden oder mit brieuen oder mit widerwette, oder
swie die bant heizzen, die von ieman auf ein einunge ergangen sein
UrkCorp (WMU)
467,16;
da dich dú dienstlichen bant / bunden mit eigenschaft gebote
RvEWchr
11641;
bi dem bande unsers ordens und bi der satzunge unser jargezit
UrkBern
6,728
(a. 1343);
mit ungefueger stewr pant Teichn
207,13
4.2
‘Verbindung’
daz naturliche bant, daz da ist schussin
[zwischen] deme geiste und deme libe Parad
45,7;
daz du in mir und ich in dir mit vestem band der minne vereinbert
eweclichen beliben Seuse
537,15;
was ist verainunge denne da zwai ains werdent. vnd die ainunge ist ain
band vnd ain schlosse zwaier Gnadenl
1,342
4.3
‘vorgegebene Stellung, Ordnung, Beschaffenheit’
und wel mensche sich mit willen und mit beratenem muͦte in dise ordenunge
gebent: bricht es dis bant, des nimet sich die heilige kilche an ze richtende
Tauler
242,26;
dennoch hiet dw werlt iren schein / und stund in dem alten pant
Teichn
322,23;
da wirt dez menschen sel bechant / daz sew ist von anderm pant / denn dw
sel der andern chunder ebd.
324,154.
53,72.
320,128
4.4
‘(zwingendes) Argument’
in disir predigade dispitirit brudir Gisilher
[...] widir di barfuzin
[...] und brichit di bant der barfuzin id est
argumenta meisterliche Parad
5,5
5
Einzelnes
5.1
‘Zaun’
das wir sun rumen vnd abeslan, es sin boͮme, bender, stude alde hêge
UrkCorp (WMU)
1151,1
5.2
Bed. unklar ‘Quer-, Verbindungsbalken’ oder bildl. für ‘Haus’
(vgl. FrlWB):
san ist enbrant / des wirtes want. / man leschet, e daz ganze bant /
verbrinnet Frl
5:78,17
bantac
stM.
‘Frontag’, Tag an dem Frondienst geleistet wird:
vortme so sint die gemeinen lude âne amptlude und scheffen dem grebe und den
vaiden schuldig drü bandage mit iren plugen [...] und sint
sie den luden schuldig broit zu gebin zu diesen bandagen WeistGr
6,766
(a. 1315 kopial)
bant|âder
swF.
‘Sehne, Band, Ligament’
wan die rehten pantâdern, die Galiênus ligamenta haizt,
entspringent in den painen BdN
38,8;
die dritten âdern sint pantâdern und haizent ze latein nervi
ebd.
35,32;
die pantâdern pindent diu pain zesamen in allen glidern
ebd.
37,21
u.ö.
ban|teidinc
stN.
‘(gebotenes) Gericht’; die für ein bestimmtes Gebiet geltende, an
festgesetzten Tagen gebotene Gerichtsversammlung:
placita, que vulgo pantaidinch vocantur UrkHeil
1,180
(a. 1271);
als vil daz man alle iar ze drein pantaydingen [...]
ie drei phenning dien schol UrkKlostern
1,102
(a. 1306)
bantknode
swM.
‘Knoten im Band’
das schiff [...] nit ist gebonden genug / von
etlichen lichten geboden [Geboten] , / die sint als klein
bantknoden Pilgerf
12822
bantseil
stN.
‘Seil zum Festbinden von etw. (Ruder an der Ruderbank)’
struppus: bandseil VocOpt
28.065
bantstoc
stM.
‘Weidenbaum’ (v.a. der beschnittene Stumpf der Korbweide, vgl.
bendelstoc):
das danne uf jetwederm guote von dem bache [...] vier
schion [Schuh] lang neimer dekein boum noch geböme noch
bant noch bantstöke [...] werden sol SchweizId
10,1746
(ZiUB a. 1307)
bantwide
swF.
‘Bindereis, Zweig zum Binden’ (vgl. bintwide):
aber etliche reiffe waren entloͤset / umb das das gebende
[Zusammengebundene] was verboͤset / von gebrechen der
bant wyden Pilgerf
12757
banvaste
stswF.
‘gebotener Fasttag’
ih gie [l. gihe
] demo almahtigen got, daz ih die heligen dietvaste unde ander
banvaste nie so negevastote noh so nebehilt so ih solt unde mochte BenedGlB
336,22;
swa ir iuch in allem dem jar iender versumet habet an deheiner panvasten oder
an deheiner panvîre Konr(Sch)
234,7;
von wihnachten vntz vasnaht git man dem convent ie dri stunt in der wochen
vleisch, ez chom denn an derselben tag einen ein panvast, so git man niht
UrkGeisf
418
(13. Jh.?);
RvMunre
1291
banvasttac
stM.
‘gebotener Fasttag’
ez sol ouch kain vischer dehainem juden an kainem vasttage, ainem panvasttage,
fische ze kaufenne geben vor mittestage NüP
130
banvellec
Adj.
‘unter einen Bann fallend’
daz chainer nit sol gehabt werden jn die acht gethon noch panfellig nach
darfur gehalten werden, er werde dan gefunden geschriben in den achtbrifen oder
pucheren StatTrient
157
banvîre
stF.
‘gebotener Feiertag’
diu helle was zebrosten: / sît muosten wir vasten / unt mit
banvîren / êren die holden sîne, / die ir lîp karten / ze mislîcher marter
Wernh
1233;
swa ir iuch in allem dem jar iender versumet habet an deheiner panvasten oder
an deheiner panvîre Konr(Sch)
234,7;
das in der czyt [...] so von rechte banvyer in trit
noch der [...] kirchin recht [...]
keynir sal arbeytin UrkSchles
8,24
(a. 1347)
|