benützen
swV.
‘etw. gebrauchen’
sin hemde er entzwei reiz / [...] / um der vrouwen
bilde rich / ein teil er da kutzte [legte] . / daz ander
er benutzte, / wand er sich selber drin want MarLegPass
22,152;
si gab zu mildecliche dar / uzer hant ir selbes nar, / daz si zu ir gerede
[Vorsorge] / gar wol benutzet hede Elis
8116;
dî schutzin, / dî man vil wol benutzin / sach dâ ire pfîle NvJer
14880.
23699
benz
swM.
‘dummer, roher Mensch’ (mit z-Suffix gebildete Kurzform zu den Vornamen
Bernhard, Berthold oder Benedikt; vgl. Kunze, Namenkunde, S. 22):
eyâ, waz ist diu christenhait worden an manger stat, dâ man
ainen Uodelger und ainen Penzen verr lieber hœrt wan ain êwangelium sagen
BdN
304,4
benzære
stM.
Bed. unklar (vgl. FWB 3,1326f.):
goltsmid: glenczer, / gelerter man: penczer Teichn
600,10
beonia
stF.
→
peon
beordenen
swV.
‘etw. festsetzen, anordnen’
daz wir [...] haben beordent vnd besezet, ze gebene
[...] ellú iar an dem iargezit meister Uͦlriches
seligen von Núwenburg sehs schillinge UrkCorp (WMU)
2922,23
be|ougen
swV.
‘etw. durch Augenschein beweisen’
hant aber kunige vnd keisere in me rehtes gegebin, als da reht ist, daz si
beougen muͤgent, dez sulent si billiche geniezen UrkCorp (WMU)
360,16
bephlihtegen
swV.
‘jmdn. verpflichten, in die Pflicht nehmen’
da mit hat got den menschen bephlichtiget, daz er [l. daz er
in
] von rechte lib sol habn PrLpz(L)
29,15
bephlücken
swV.
‘jmdn./etw. rupfen’
des sint eczliche [Menschen] di
[...] totin di [Affen] und
bepfluckin si odir enthern si MarcoPolo
55,17
bephrüenden
swV.
‘jmdn. mit einer Pfründe versehen’, hier übertr.:
sy [
velscher
] stichten menigen fellen rait, / wie [wie
sie] sich op ir tzonge bepronden [auf ihrer Zunge
einnisten] / ind die goeden dair mit ontreynen MinneR409
268
bequâme
Adv.
auch bekome.
‘schnell, bald’
iz weren megde oder kneht, / daz si ir christenlichen reht / enphiengen wol
bequame Elis
8227.
5617;
der [Widder] haftôte in den
brâmen [Dornen] , den nam er
[Abraham] vil bechôme Gen
937
bequæme
Adj.
‘passend, geeignet’
di werdent gote anneme, / sinem riche bequeme Glaub
3645.
2117;
mache eyn hol in den stam mit dem geczoyge, das dor czu si
bequeme Pelzb
120,25
u.ö.;
NvJer
1579.
26251;
do sante her kegin Jherusalem an siner stat eyn heyligin bischof mit grozem
oppir unde mit bequemir geselleschaft MarcoPolo
71,18.
63,22;
Vät
1516
–
sich jmdn./etw.
~ machen
‘sich jmdn. unterwerfen’
di groze stat Karthaginem / gewan he und machte si im bequem PfzdHech
189,15;
di wip behildin sy byn der stat und machtin yn di bequeme czu irme dynste
MarcoPolo
51,20.
–
‘wohltuend, bekömmlich’
sinú wort dú warent bekeme irme herzen Mechth
5: 23,24
u.ö.;
des saffis gebruchin sy vor wyn [...]und ist gut unde
bequeme czu trinkin MarcoPolo
56,8;
Daniel
1956
bequæmelich
Adj., Adv. , bequæmelîchen
Adj., Adv.
auch bekömlich(en) und bekemlich(en).
‘passend, angemessen’
secze das in vet ertriche also tif, als is bequemelich ist
Pelzb
122,14;
[Werk und Wille] sint bede gut bij eynander / und auch
beqwemlich [verträglich] bede miteynander Pilgerf
4120
u.ö.;
Cranc
Uzl. 261,40;
übers. conveniens und convenienter:
allerbekemlichest [
convenientissimum
]
ThvASu
40,7.
8
u.ö.;
ir vile sprâchin valsch gezuͦcnisse wider en, und di gezuͦcnisse wâren nicht
bequêmelich [übereinstimmend]
EvBeh
Mc 14,56;
EvAug
117,1.
–
‘geeignet, tauglich’
myne kruͤcken sint liplich / und den lip zu halden beqwemelich Pilgerf
13607;
eine stat, / dî bequêmlîch wêr gesat / zu bûwne eine vestin NvJer
5026.
5101;
übers. habilis:
die kinder sint nit bekemlich zuͦ der werkunge des wille Gnadenl
3:O1,347.
–
‘günstig, bequem’
so ist dieser [Weg] nit wieder dich, / sonder er ist
dir gar beqwemelich Pilgerf
301.
384;
ThvASu
16,22;
übers. opportunus/ opportune und aptus
‘bei passender Gelegenheit, gelegen’
so nu bequemelicher dag / erstunt [Mc 6,21]
EvStPaul
3284;
EvBeh
Mc 6,21;
und her [Judas] sûchte wî her en
[Jesus] bequêmelîche hin gigêbe ebd.
Mc 14,11
(vgl. bequæmelichkeit 2);
ein zit bequemelich Daniel
7500
bequæmelichkeit
stF.
1 übers. commoditas
‘Übereinstimmung’ (Glossar: ‘Anpassung’ ) 2 übers. opportunitas
‘(passende) Gelegenheit’
1
übers. commoditas
‘Übereinstimmung’ (Glossar: ‘Anpassung’):
waz machit glich? da di dinc di underschêdin sint, etwaz bequemelichkeit mit
ein andir habin Parad
29,31.
29,34.
139,4
2
übers. opportunitas
‘(passende) Gelegenheit’
und von der stunde sûchte her bequêmelikeit, daz her en gigêbe
in [dass er ihnen Jesus übergäbe]
EvBeh
Mt 26,16.
Lc 22,6
bequëmen
stV.
→
bekomen
bequicken
swV.
auch bekücken (vgl. 2
3Mhd.Gr. § 116).
‘jmdn. wieder lebendig machen, zum Leben erwecken’
[Christus ist] lebintigir gestandin ûz dem grâbe. er selbe
bechûcti sich mit sin selbis gewalte Spec
60,20;
also was sie an den stunden / bechuket uon ir leide
Wernh
D 675;
das gebet den toten bechuchet HvBurg
2263;
Rennew
16384;
Wernh
3682.
– intr. (?):
uuante áller sláhto túgede an dír quékkent [La.
bechicchent
] , álso in démo gárten áller sláhto krût grûonent Will
67,3
bequide
stN.
→
gequide
bequîlen (?)
V.
‘etw. verzögern, versäumen’
du solt snelliclichen drat / zu Allexander eyllen / und dez nit bequeillen
GrAlex
5010
ber
stM.
eine Schlange:
berus haizt ain ber, diu ist die schalkhaftigst under allen
slangen BdN
266,3
1ber
stF.
1
‘Beere’ , Frucht einer Pflanze (oft Weintraube, auch einzelne Weinbeere) 2 phras.: Ausdruck der Geringfügigkeit, auch zur bildl. Verstärkung einer Negation
‘überhaupt nichts, nicht das Geringste’
2.1
(niht) ein ~
2.2
niht gegen einer ~
1
‘Beere’, Frucht einer Pflanze (oft Weintraube, auch einzelne
Weinbeere):
des paums [der Esche] fruht ist
als die dünnen trauben, alsô daz vil per an ainer dünnen trauben stênt
BdN
324,32;
der lorboum hat louber vnde ber di gut sin zcu der ercenie
SalArz
15,45;
wiltu habin schone bere
[Weinbeeren] ane steyne, di man mak essin mit vroudin
Pelzb
130,30;
WüP
106h,2;
Seuse
384,7.
– übertr.:
sus gîstû [Maria] blüender bluomen ber / ân
alle wer / dîm liepsten ingesinde LobGesMar
61,12
2
phras.: Ausdruck der Geringfügigkeit, auch zur bildl. Verstärkung einer Negation
‘überhaupt nichts, nicht das Geringste’
2.1
(niht) ein ~
:
Tristan dô er daz hundelîn / gewan in die gewalt sîn, /
ern hæte wærlîche / Rôme und elliu rîche, / elliu lant und elliu mer / derwider
niht gahtet ein ber Tr
16268;
dem moht wir noh enchunden / geschaden an den stunden /
als chlain als umb ain per GvJudenb
2481;
ich enahte ûf iuwer drô / niht sô tiure als umb ein ber KvWTroj
12679;
Parz
564,30;
Suchenw
12,50
2.2
niht gegen einer ~
:
sine schuofen niht gegen einer ber / und funden nihtes mê
/ wan daz diu wîp funden ê KvHeimUrst
936;
Wolf ist gîtslündec, / sô ist Fuhs vil kündec: / daz half sie niht gein
einer ber, / Fürst was an sîner wer Helbl
4,421
2ber
stF.
‘Schlag, Streich’
ich beswung iuch sô mit mîner ruoten ber SM:UvS
24: 3,4.
– wohl hierher:
solche minne berie [Pl.?] / git der helle scherie
Martina
71,111
|