benęjen
swV.
1
‘etw./jmdn. einnähen’
2
‘etw. benähen, besticken’
3
‘etw. (die Ärmel mittels einer Schnürung) schließen?’ (vgl. Brüggen, Kleidung, S. 203)
1
‘etw./jmdn. einnähen’
mit sidinen tuochen / die man her vur det suchen / dar in si si benaten
PassI/II
130,18;
dō heten sich sunder twāle / zwźne [Männer in
Tierhäute] benęt vil sźre ErnstB
4311
2
‘etw. benähen, besticken’
robe ist eyn edil tuch beneyt wol mit vynen perlin unde mit andirn ediln
gesteyne MarcoPolo
22,23;
ir ieglīchiu fuort ein hemde / oben über iriu kleit, / daz was mit golde wol
durchleit [La. benat
]
Anteloye
182
3
‘etw. (die Ärmel mittels einer Schnürung) schließen?’ (vgl. Brüggen,
Kleidung, S. 203):
dā wart [mit kostbarem Stoff] benęt
manec arm, / der wīzer was danne ein harm Eracl
1943
benamen
Adv.
→
bīnamen
benamen
swV.
‘etw. benennen’
durch einen strit hir bevorn / wart die stat also benamet HeslApk
2773
benaschen
swV.
‘naschen’ (nur bildl.):
bœswiht unrein unde fūl, / wie stiubet sō der asche! / sō dich diu suht
benasche, / daz dir hūt und hār abgź! Helbl
1,1202;
er [ein maßloser Mann] benachet
[l. benaschet
] bose und gut [Frauen]
StrKD
33,17.
– wohl hierher (oder zu sonst nicht belegtem benasen ?):
di benasen und belecken, / swaz in der werlt werden mak, /
[...] / denselben ist anders niht / den als ainem, der
da leit / in ainem grabe lebendich MvHeilGr
2100
benasen
swV.
→
benaschen
bende
stN.
→
bant
bendec
Adj.
‘angebunden, verbunden’
er was zam unde bendec [angeleint] , / an der minnen
seile PassIII
424,66;
er quelt mīn wilde gedanke an sīn bant, al mīn sin ist im bendec Tit
116,4;
trūt, du kupelst alle mīne sinne, / liep, nust dir doch bendic aller mīn
gedanc KLD:Schulm
6:3,2
bendel
stM.
‘Band, Seil’
si wolte an ir wende haben einen roteli pendel [
funiculus coccineus, Ios 2,18]
VMos
63,23;
frœwt dich ein rœti schnuor ein gruener bendel iutzit bas an dinem pater
noster denn ein riem oder ein swartzer bendel PrEngelb
207,241;
mit ainem bendel cluͤgen / strikt sin dem valken an die brust WhvÖst
7514;
Pilgerf
10586
bendelīn
stN.
Dimin. zu bant:
daz erste bendelin, daz si bindit Parad
91,18;
an des brieves orten / hiengen zwai sidin bęndlin WhvÖst
7303.
– wohl hierher:
dem frīwībe ein houbettuoch / brāht er und einen [
ain La.] bendel rōt Helmbr
1089
bendelstoc
stM.
‘Weidenbaum’ (v.a. der beschnittene Stumpf der Korbweide; vgl.
bantstoc):
das die vroͮwen von Seldenoͮwa jrhalb des baches suln ir gewer han mit zunen,
mit bendelstoken unde swas su da han wen UrkCorp (WMU)
198,7
benden
swV.
→
banden
benėben
Adv.
1 lokal ‘an der Seite’
2 direktional mit Lokaladv. ‘auf die Seite, beiseite’
1
lokal ‘an der Seite’
ouch hatte sie beneben / vitchin [Fittiche] sam ein
adelar Daniel
5736;
des quamen sie zu schyffe nu / vnd ylten hin der wusten zu / beneben vz [
seorsum Mc 6,32]
EvStPaul
3346;
dem wibe er sprach ym bi beneben: / ‘din glaube mahte dich gesunt. / gang hin
in fryden nu zu stunt!’ ebd.
7107.
– phras.: besīt unde ~ , hinder unde vor
‘überall’
daz volc besit und beneben, / hinder mir und dar vor / giengen meinlich durch
die tur Vät
34656;
sich wie min heubet zvbrochen / ist mit den scharphen dorne / da hindene vnd
da vorne / beide besit vnd beneben PassI/II
77,3
2
direktional mit Lokaladv. ‘auf die Seite, beiseite’
er sach da beneben hin / und gesach ein sulch hol / daz im zu huse vugete wol
Vät
9016;
er fur zu Claudas und rieff im zu eim rate beneben ab
Lanc
22,6;
ir solt hie bi neben under diß gewelbe sten ebd.
431,6
benėben
Präp.
‘neben’
– mit Dat.:
du solt ein künec gewaltec beneben Etzelen sīn
NibB
2158,4;
geruche vns geben, / daz vnser einer dir beneben / zu diner zesewen sitzen
moge EvStPaul
4203;
man mac ir zwar nicht enphinden / dort in dem lande beneben / den luten di wol
senfte leben / in wollust und in vraze Hiob
10835;
GvJudenb
1945.
– mit Akk.:
und setze mich, / herre min, beneben dich / in der heilgen veter schoz
Hiob
6868;
er hīz si starke spannen / mit īsenīnen lannen / ein benebin
daz ander SAlex
1193.
– mit Gen.:
swā ez an die herte gie, / dā waere du ie beneben mīn. / nū getroest ich mich
dīn / leider nimmer mźre KlageB
1725
benecken
swV.
‘jmdn. herausfordern, reizen’
in trat michil angist zū, / want sī hatten iz dā vur, / daz ir valsche
willekur / von den selbin wźr intdekt / und daz sī hettin sī benekt / bekornde zu
der missetāt NvJer
19875
benedicieren
swV.
‘etw./jmdn. segnen’
ain ley, der nit geweicht ist [...], der möcht das
sacrament nit benedicieren und consecrieren RechtssB
L5,23;
jdoch hat er rechte mainung zu der mess [...] vnd ist
ain priester, so consecriert vnd benediciert [
benediet RechtssA] er daz sacrament ebd.
M22,40
benedicite
Subst.
in der Wendung ~
hān
‘den Segen empfangen’
saͤligś sele, du solt [...] iemer me benedicite han
ane vorhte PrGeorg
64,4
benedicte
Subst.
‘Benediktenkraut’ (Cnicus Benedictus, vgl. Marzell 1,1062f.):
die wanger müesten sīn von bluot, / daz culter von bendichten
guot, / diu līnlachen clār von rōsen SM:Had
35: 3,6;
dar na geb eme dussen wunt trank: nym sanikel vnde benedicten
OvBaierl
149,2.
– in der lat. Form:
benedicta furdert des ersten daz fleuma. dar nach di
melancoliam SalArz
96,20.
52,3
benedictīe
stswF.
‘Segen des Abtes bzw. der Äbtissin’ (vgl. LexMA 1,1903), in der Wendung:
benedictīen nėmen (von jmdm.):
der edele furste [...] nam von on [Äbten
bzw. Äbtissinnen] den sein unde benedictien unde bevalch sich
demuticlich in or gebet Köditz
54,22;
do her di benedictien unde den sein von on nam ebd.
74,27.
54,26
benedīen
swV.
im Part. auch stärker am Lat. orientierte Formen wie benedict,
gebendigt.
‘jmdn. segnen, lobpreisen’ (überw. im Part.):
duͦ benedid he din kint ind dich MarlbRh
43,5;
er began si benedien RvEWh
6442;
got dich drumme benediet Rennew
11279.
–
ir und iur gesinde / ir sīt von gotes kinde / iemer
gebenedīet Tr
3359;
gebenedict sistu, lieber herre Jhesu Christe got
Mechth
6: 37,2.
du sigist benedict WernhMl
14735;
Parad
9,20;
EvBerl
3,13.
– Part.-Adj.:
di benedite meit Marien Brun
3866;
sin gebinediet leben / wolder zu dem tode geben PassIII
82,37;
gebenedicteter Gotz, gang in! Tauler
244,1;
das ambacht der benedichten minne ist manigvalt
Mechth
4: Reg. 32.
7:9,5;
MarlbRh
4,1;
HlReg
80,18
benedīunge
stF.
‘Segen’
an deme tage wirt Israhel der dritte Egypto und Assirio eine benediunge mitten
auf der erden Cranc
Jes 19,24;
aber di jungvrowen in der nūwen ź di haben di benedīunge vor gote
HvFritzlHl
195,22;
vnd irarnete von dem vatere intfahin genuͦgtikeit der benediunge EvBeh
Einl. 18.
–
‘Segnung’
er ist got lieb und vnd geuellig gewesen vnd den menschen vnd ist im gegeben
benedeiung aller leüten Eckh
3:282,13
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