2bemeinen
swV.
‘jmdn./etw. jmdm. anheimgeben, zuteilen’
so du chomst an din gerichte / ze aller lute gesichte, / da
werde er uerteilet, / deme tuvele bemeinet / in die swebelbrinnenten schare
Rol
2398;
und seiten ouch die męre, / daz ez bemeinet węre / der
gottinne Minne Tr
16722;
awe! ich arme elende! / sprach Kyburg und weinde, / waz leides mir got
bemeinde / da ich von erste wart geborn! Rennew
15036;
WernhMl
10232
3bemeinen
swV.
‘jmdn. verderben, durch Missetat beflecken’ (vgl.
vermeinen):
alse sint die ubelin mit vinsternisse vnde der vnsinnekeite
bemeniet [vgl. Hamm, Lucid., S. 554]
Lucid
159,27
bemeistern
swV.
‘meisterlich gestalten’
swie sō der ūzer węre, / der inner
bildęre [gemeint: Tristan] / der was baz betihtet, /
bemeistert unde berihtet / ze ritters figiure Tr
6646
bemenigen
swV.
‘jmdn. (mit einer Übermacht) überwältigen’
und dō dī cristenin itzunt / sī bemenigit hattin gar, / dō sprengete zū ouch
jene schar, / dī sich dā in lāge barc NvJer
14129
bemerken
swV.
‘etw. prüfen, untersuchen’
nu si daz ors vunden, / daz gereite
[Reitzeug] si begunden / bemerken unde betrahten
Tr
9333;
samet unde sunder / bemarcten siz starke ebd.
13145;
ir rede und ir gebęrde / daz bemarcter allez sunder ebd.
13667.
15863
beminnen
swV.
‘jmdn. lieben’
die vrouwe schœne und ūz erkorn / gap er dem ritter hōchgeborn / ze wībe und
offenlīche z’ź, / diu von im tougenlichen ź / beslāfen und geminnet was
[La. beminnet, vgl. Bartsch, Troj. z.St.]
KvWTroj
10201
bemissemālen
swV.
→
bemissemeilen
bemissemeilen
swV.
‘etw. beflecken, beschmutzen’ (hier md. ź für
ei):
und nu habit ir uch ummegekart und habit bemissemelit [
commaculastis
] minin namin Cranc
Jer 34,16
bemisten (?)
swV.
falls Gelegenheitsbildung zu mist: ‘beschmutzen’ (vgl.
FrlWB):
in kurzer vrist / ist [...] al sin mut bemist
Frl
5:76,17
bźmolle
Subst.
der Ton b (aus lat. b molle):
nā der falseten valle / octāv sich in die quarte zōch / und klam denn
senfteclīchen hōch / für die octāv mit volle. / bźdūre und ouch bźmolle / wart nie
baz bedœnet Reinfr
23092
bemorgengāben
swV.
‘eine Frau mit einer Morgengabe ausstatten’
darzu sol er sie nach seinen eren bemorgengaben MGHConst
6,2:231,37
(a. 1332);
[jeglicher Mann] sol noch enmach sein hawsfrawen nicht
hoͤher bemorgengaben, dann mit dem zehenten tail seins guͦtz StRMünch
367,18
bemstīn (?)
stF.
Bed. unklar, nur Renner (möglicherweise ‘Dickwanst’):
lazheit ein fūliu bemstīn / dringet vil gerne mit in īn / und ziuhet manic
herze nider, / daz nimmer sich ūf gerihtet wider Renner
4361;
ich meine die fūlen bemstīn / lazheit: diu sol nu gźn her īn / mit irem
gesinde ebd.
15961;
diu vorgenante bemstīn / mac wol des tiufels bolster sīn ebd.
15975
bemunden
swV.
‘jmdn. beschützen’
Jacob zōch ze lante, got in bemunte Gen
1483
bemūren
swV.
‘etw. mit einer Mauer umgeben’
dī berge begunden sī vesten, / sī bemūreten ir stete grōze, / sī wolden sich
wern ir ungenōze JJud
449;
der hźre bouwen began / der nūwe kunich Źnźas / eine borch dā im lieb was: /
[...] / vil wol her si in sīner zīt / begrabete und
bemūrde En
13297;
nehain garte nemach beslozzen sīn, erne sī ź bezūnet odir
bemūrōt. diu mūre daz was diu diemuͦt mīner froͮwen TrudHL
56,32;
Brun
4776;
Mügeln
273,10
bemurmeln
swV.
‘über etw. murren, etw. kritisieren’
daz pemurmelote Judas, der sin lagęre was. / er sprach: pezzer
ware, daz man iz den armen gabe AvaLJ
106,1
bemüseln
swV.
‘jmdn./etw. beflecken, beschmutzen’
in dirre selben
erge [Sündhaftigkeit] / blibe wir wol betuselt, /
gemeilet und bemuselt Daniel
3038;
lāzent iu vermüseln [La. bemśseln
] / mit rāme und ouch mit üseln / antlitze unde varwe, / daz iu der
līp vil garwe / swarz alsam ein erde sī HBirne(W)
149
benāden
swV.
1
‘jmdn. begnadigen’
2
‘sich herablassen’
1
‘jmdn. begnadigen’
der konynck hadde sich do beraden / ind woulde Wytgin do benaden
Karlmeinet
305,27;
o genedigś vrowe von der vollen richeit, gibe mir
[...] ein grvndelos benaden in allen freisen dirre zit
Geb1
280
2
‘sich herablassen’
[der Papst bat den Kaiser] dat hey sich woulde benaden /
ind keren syne genaden / an leuen den Romere Karlmeinet
326,45
benagen
stV.
‘an etw. nagen, etw. abnagen’
ein chitze si sluogen, vil gare si iz benuogen
Gen
1826;
der vierde [Hund erhielt] ein bein;
daz was benagen: / daz im begunde wol behagen StrKD
107,229;
si benuogenz allez gelīch, / boum unde ertrīch, / als ob dā nie / ihts węr
gewahsen hie Ottok
96054;
Erinn
685;
AlexiusF
1078;
FabelCorp
13,10 App..
– bildl.:
die cristenheit sie [die Heuschrecken, d.h. die
Ketzer] benagen / und ezzen hir [auf
Erden] die grunekeit / gnuc ab HeslApk
14162
benahten
swV.
1
‘die Nacht verbringen’
1.1
‘übernachten’
1.2
‘die Nacht (mit etw.) zubringen’
1.3
‘jmdn. beherbergen’
2
‘jmdm. bei Nacht widerfahren’
3 Part.-Adj. ‘mit Nacht überzogen, bei Nacht’
1
‘die Nacht verbringen’
1.1
‘übernachten’
ich benahte in disem walde Tr
2520;
er benahtet uf dem wege / bi einim brunnen RvEWchr
8009;
nu benahte der vil reine / uf einem velde al eine Vät
17609;
si [
werde minne
] mac ein herze niht getragen, / daz mit untugenden ist beslagen:
/ dā enwil si āne zwīvel niht / benahten inne noch betagen Winsbeckin
39,7;
Erinn
498;
PrBerth
1:356,15;
PrMd (J)
346,36
1.2
‘die Nacht (mit etw.) zubringen’
so ’nweiz ich waz du jagest / oder wie dū benahtes oder wie dū betagest
KLD:Hawart
3:3,8;
tumber gouch, der dar an [mit der Ergründung von Gottes
Größe] betaget oder benahtet Walth
10,7.
–
mit susgetanen sachen [Reimen] / bin ich dicke
benachtet HeslApk
1437
1.3
‘jmdn. beherbergen’
ein jude was benachtet / in eime vil alden spilhuse Brun
9788
2
‘jmdm. bei Nacht widerfahren’
ouch gienc Isōt, Tristandes trūt, / die mit dem namen was ein brūt / und noch
der werke was ein maget, / als ir benachtet noch betaget / wźre der dinge ichtes
icht, / dā von man brūt den briuten spricht HvFreibTr
870
3
Part.-Adj. ‘mit Nacht überzogen, bei Nacht’
daz land noch hiut schinbęre da stent betagt, benahtet und besunnet
JTit
3396,2
benahtunge
stF.
‘unentgeltliche Beherbergung’
dar vmbe gebiet wir [...] daz si weder wandel noh
stewer, noh benahtung, noh werhleut vnd gerleich dehains slaht dienst von eu oder
eweren holden vodern StiftZwettl
210
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