albern|ach
stN.
Kollektivbildung zu alber.
‘Pappelgehölz’
ander boume und albernach / und eine linden er dâ sach: / durh den schate kêrt er dar Wh
49,7
al|besunderlingen
Adv.
‘im einzelnen, ganz genau’
daz herz [ = her (Minos, Richter in der Unterwelt) ez
] mit lôze bevant / mit listechlîchen dingen / al besunderlingen / die wîze von der helle En
3546
albkæse
stM.
‘Almkäse’
Pymerche gilt iaerichleich 4 chaes alpchaes [Übers. von cas. 4 alpynos
] , der iesleicher 10 schill. wert sol sein UrbSonnenb
63.
66.
71.
75
albling
stSubst.
→ albel
al|bûwes
Adv.
‘mit Sack und Pack’
dî ouch mit irn geslechtin, / wîbin unde kindin, / und allin irn gesindin / albûwis quâmen in den jârn / von dûtschin landin gevarn NvJer
5583
älch
stM.
→
ëlch
alches
stM. oder stN.
→
ëlch
stM.
alchimîe
swF.
‘Alchimie’
von der alchimîen vil / sie haben guotes unde rîcheit, / von der astronomîen wîsheit UvEtzAlex
Anh. 908.
– mit lat. Flexion:
wie das öl sich twingen lat uß steine: / alchimiam ich meine, / in der ich Geber [ angebl. Verfasser eines alchimist. Sammelwerks] herschen fant Mügeln
288,11.
– personif.:
MügelnKranz
568a.
569
alchimiste
swM.
st.
BdN
477,4.
‘Alchimist’
hy alchymisten sint genant, / [...] / dy mit kunst diz ertz verandern / und eyns in dis ander wandern / twingen mit behender kunst. / dor zu gehoret swevels brunst. / uz blyge sy silber machen, / uz kuppher sy golt besachen Hiob
10612;
wir vinden judisten und alchimisten / und anderre künste vil bœse kristen Renner
16581;
alsô verderbt ez [Quecksilber] mangen goltsmit und mangen gesmeidkünstler, die alchimiste haizent BdN
477,4;
sein weis archemysten / die machten im mit listen / ein hubsches gleseins vas, / das vest und durich sichtig was Seifrit
6503
alde
Konj.
auch alder,
alt,
SM:Had
2:7,5;
old
BrEng
62.
‘oder; andernfalls, sonst’, Wörter oder Wortgruppen verknüpfend:
nim des wegerichis wrcun. vnde lubestechen [...] vnde trvcchinez allez an der sunnun. older in eineme ofene Ipocr
198;
er muͤste geben / ere, guͦt alder leben RvEWh
1332;
swâ man tanzet alder springet, / da ist er vor in allen SM:Go
2: 5,7.
– in durch ob eingeleiteten Sätzen:
menschlich vernunft gar sunder vâr prîs ich, sît sî erkennen kan / mit sinnen, ob ein rede sî / gezæme und vollekomen, / und ob si sî valsch alder wâr KLD:Kzl
16: 10,5;
so mugt ir schiere hân vernomen, / ob iuwer bitten ald iuwer flêhen / iu iemer sol ze trôste komen SM:Tr
6: 4,6.
– Sätze verknüpfend:
lebet Brangæne ald ist si tôt? Tr
12917;
swaz ich singe ald swaz ich sage, / sône wil si doch niht troesten mich vil senden man MF:Mor
24: 3,1;
frouwe minne, gip mir dînen rât, / alde ich lebe in sendem pîne KLD:GvN
21: 2,8.
– einen einschränkenden Satz (im Konjunktiv mit denne) einleitend:
ob deheine dem andern ein hoͮbetlug [schwere Lüge, Verleumdung] vfleit, im ze swekenne sine ere, der sol dem beszern ein phunt vnd den burgern ein phunt, ald er mv̓ge denne einen andern gestellen an sin stat, der den lug gestiftet hat UrkCorp
26A,42.
33A,35.
– in Verbindung mit weder (eintweder, deweder):
weder ez dô nôt ald übermuot / geschüefe, des enweiz ich niht Tr
342;
so enbin ich niht sô træge / ichn getorst wol wâgen den lîp / êntweder umb êre ald umbe wîp UvZLanz
546;
hân ich deheinen holden trût, / deweder mâc alde man, / dem lôn ich sô ich beste kan, / ob er den helt bringet her ebd.
2287
aldê
Interj.
‘lebewohl!’, Abschiedsgruß (wie adê aus afrz. adé nach lat. ad deum), in der Verbindung aldê sprechen:
ach zartes lieb ich sprich alde KonstBrf
91,82;
ach wie ist im so recht we / zu dem sin bul spricht alde LS197
23.
– personif.:
owe laides rich alde / waz hest an mir gerochen / daz sy von mir versprochen / hat mynen dienst an alle schuld KonstBrf
12,58
alder
Konj.
→
alde
al die wîle
Konj. ‘solange’
→
2wîle
stF.
âle
swF.
‘Ahle, Pfriem’
subula: suila / ala SummHeinr
1:252,303;
ein kurdiwæner wæhen schuoch / nâch lobelichen sachen / mac niemer wol gemachen, / hât er niht alen unde borst KvWTroj
117;
Martirius der wart ouch mit eksin gewundit. vnd mit alin durch sinin lib gebort JenMartyr
34
â|leibe
stF.
swF. Cranc .
‘Überrest, Überbleibsel’
daz dv uns muzis becleiden [l. bechleiben ‘begaben’, vgl. La.] / mit dinis tischis aleibin, / vnde mit dinen keliche getrunken machen, / ih meine mit den zwein uberisten sachen / dinis lichamen vnde dinis blutis Litan
1444;
er [Löwe] versmæht daz gestrig ezzen und die urlaib [La. aleibe
] seines vodern ezzens BdN
143,33;
vntz si so gar versluogen / jr est, die si truogen, / daz in ir vorder hant bleip / so gar swächiv aleip Krone
9302;
di oleyben der boume sinis waldis wirt man zelen Cranc
Jes 10,19
u.ö.
– als Übers. zu lat. reliquiae
PsM
20,13.
36,37.
36,38.
Per 15,13
al|ein
Adj.
verstärktes → ein Num., Pron., Adj.
aleine
Konj.
1
‘obgleich, wenn auch’ (vgl. auch al Konj.) 2 als Teil einer mehrgliedrigen Konj.: niht ~ ... vil mê / wan ouch / halt / sunder (mêre / ouch) u.ä. ‘nicht nur … sondern auch’
1
‘obgleich, wenn auch’ (vgl. auch al Konj.):
her was mir ie genedich vnde got, / allen [= alein
] have mir [l. mi, mich] nv virtriven der helit got Roth
2246;
alleine tete im sin wunde we, / er sluc vaste vmbesich Herb
5904;
al eine geschehe es harte vil, / ezn heizet doch niht rehte spil Tr
7533;
unserhalp der vînde frî / wir sîn und haben uns der entladen, / aleine iz geschehen sî mit schaden Kreuzf
3068;
TvKulm
287.
– mit korrespondierendem doch, iedoch im Hauptsatz:
swenne wir irsterben, / al ein wir nit ne werden / begraben in neheinem grabe, / einen trôst habe wir doh dar abe, / daz uns bedecke der himel SAlex
4839;
alein sî mir ir hazzen leit, / ez ist iedoch ir wîpheit Parz
114,21;
aleine sie werten sich mit craft, / sie nam doch abe, die heidenschaft Kreuzf
3045;
alleine ich dîn unwirdig sî, doch sô habe ich dîn lange begert HvFritzlHl
8,28.
– durch folgendes und gestützt oder dem konzessiven swie vorgesetzt:
al eine und sîn si lange tôt, / ir süezer name der lebet Tr
222;
iedoch alein swie si mir drumbe tuot, / doch wil ich iemer nâch ir hulde werben KLD:MvH
6:2,3
2
als Teil einer mehrgliedrigen Konj.: niht ~ ... vil mê / wan ouch / halt / sunder (mêre / ouch) u.ä. ‘nicht nur … sondern auch’
‘du salth vestecliche den suntach viren und der heligen tage eren’, nicht aleine van knechlichen werken, vil me van sunden und van allen bozheiten HlReg
6,12;
nivt allein mit lv̂ter stimme als er an dem cruce tét, wan oͮch mit offenen zaichen siner verchwnden UrkCorp
93,4;
niht alein ir chloster, halt aller der stat ze Tullen ze vrum vnd ze gemach ebd.
1156,6;
Ottok
94163;
da uon so begibe ich si niht aleyne der ansprache, svnder mere allez daz reht, daz ich an dem selben guͤte hete UrkCorp
1452,20.
3310,41;
daz gvt der heiligin gehorsam sal aleine dem abbete nit zv irbotin werde, svnderin ovh di brudere sulin vnder ein ander also gehorsam si BrHoh
71;
BrAsb
71;
nicht alleine sult ir iz in disem fîgboume tuͦn, sunder ouch ob ir zuͦ disem berge sprechit: [...]
EvBeh
Mt 21,21
al|eine
Adv.
verstärktes → eine Adv.
aleiʒ
Interj.
das frz. allez:
nû spottent s’ unser z’aller zît: / si sprechent ‘aleiz unde rît / in dîn lant hin über mer.’ Freid
155,8
alene
stF.
→
âlôe
|