affenmuot
stM.
‘Torheit, Unverstand’
dīn affenmuot der triuget dich Virg
320,5
affenort
stN.
jmdn. an ein/ daz affenort setzen
‘jmdn. zum Narren machen’
manic man wźnt haben wīsiu wort, / der doch schier an ein affen ort / würde gesetzet, wźr ieman dā / der baz könde denne er b und a Renner
17766;
gesetzet an daz affen ort ebd.
1621
affenrāt
stM.
‘törichter Rat’
der toren sin unde affen rat die wegen wol geliche / [...] swer affen rates volget vil, im misselinget Rumelant
3,60a;
vierzic tūsent menschen wurden erslagen / [...] den tōren witze und affen rāt / ir leben allen hāt genumen Renner
2100
affensalbe
stF.
‘falsches Lob, Schmeichelei’ (vgl. affensmalz):
valsche lecheler / [...], die pfaffen und leien und hōhe fürsten / hecheln künnen [...] und dar zuo mit affen salben / sō gar durch smirwen allenthalben Renner
1141
affensmalz
stM.
‘falsches Lob, Schmeichelei’
in herren munde līt affensmalz, / daz tōrn pfeffer unde salz / ofte bringet, sō si liegent / und mit süezer zungen triegent Renner
859;
swer mir strīchet in den munt / ein affensmalz und als ein hunt / mich vźringen [hinterhältig ] dar nāch bīzet, / grōzer untriuwen er sich flīzet ebd.
13274
affenspil
stN.
‘Narrenspiel, Gaukelei’
ie als der unreine [Teufel] wolde affenspil da uben / unde daz herze truben / an der iuncvrowen gelust, / so machte si ie vor die brust / des heiligen kruzes zeichen PassIII
493,19;
armuot verdrücket witze vil, / kunst ān guot ist affenspil, / [...] guot āne kunst ist tōren glanz, / kunst mit guote treit źren kranz Renner
13402
affenspīse
stF.
‘kärgliche Speise’, hier wohl Fastenspeise gemeint:
ein siecher lewe ein effīn izzet, / mit der er sīner siuche vergizzet: / als soltu, siecher, in sünden tuon: / iz affenspīse vür ein huon / (daz ist wazzer unde brōt). / sō fliuhet dīn sźle der źwige tōt! Renner
19326;
vgl. affenvleisch
BdN
144,22;
ferner Dicke/Grubmüller, Nr. 400
Affental
stN.
‘Narrental’
swer lebet āne źre in vrīer wal, / der wirt den werden schiere unwert / und hūset in dem affental [La. in der affen tal
]
Winsb
45,7;
man sihet ez [Wild] gźn dem Affental ūz waten. / wź im, der dan dem loufe / volgen muoz und des niht mac gerāten Hadam
444,5
affentaler
stM.
zu Affental:
mit hosen und hüeten manigerleie / hebt sich der Affentaler reie, / den manic tuomherre und stolz schuolźre / mit dorftummingen ungerne verbźre Renner
16498
affentanz
stM.
‘närrisches, unsinniges Zeug’
daz dirre werlde glanz / sī dürkel und ein affen tanz Renner
10328.
13418
affenvleisch
stN.
‘Fleisch vom Affen’
der leo febriert nāhent alle zeit mit dem viertägleichen fieber und sō begert er danne allermaist affenflaisches, daz er gesunt werd BdN
144,22
affenvuore
stF.
‘Torheit’
du hast din volc her geladen / zu voller affenvure PassIII
670,61
affenzagel
stM.
‘Schwanz des Affen’, übertr. ‘törichtes Handeln’
münches tanzen, nunnen hübescheit und affen [La. des affen
] zagel, / des meien rīfe und in dem ougsten starker hagel / mir selten wol behaget Marner
15,231.
– Redewendungen:
~ veil tragen, verkoufen, nāch affenzegeln varn
‘Torheiten begehen’
wenne affenzegel und esels ōren / tragent veil der werlde tōren, / von den wehset ein seltsźn orden Renner
16163;
diu noch ir affenzegel tragent / veile und niht anders klagent, / denne daz si nimmer gesünden mügen ebd.
21089;
manic tōr von sīnen friunden loufet, / der anderswā doch niht verkoufet / sīnen affenzagel als er gedāhte, / dā sīn tumpheit in ūz brāhte ebd.
13835;
wil ez [
kint
] sīn fröude in daz alter sparn / und denne nāch affenzegeln varn, / sō hāt ez übel an geleit / sīner jugent wīsheit und arbeit ebd.
14950.
– als abschätzige Bezeichnung für Personen:
waz sol ein wolf ze kōre, / her affenzagel, her schandendeckeblōz? Boppe
3:2,11
affenzīt
stF.
‘Narrenzeit’
ich sach eins māles in der affen zīt / an einem kleinen sīden vaden / Rōme und Lātrāne tragen / und einen fuozelōsen man / loufen für ein snellez pfert LügenrS
1
affinne
stF.
auch ęffinne, effinne.
1
‘Äffin’
2
‘Narr; Heuchler’
1
‘Äffin’
diu affine habet ouch des tīeueles pilide JPhys
7a,1;
do alle tir waren komen / zu hove [...] / di effinne ouch trat an den ring Brun
5092;
ein siecher lewe ein effīn izzet, / mit der er sīner siuche vergizzet Renner
19323;
BdN
159,10.
– in Vergleichen:
der ęffinne tut ein tore gelich, / der in ein geistlich leben sich / mit gutem willen zeuhet / und schire wider uz fleuhet / durch sin alte gwonheit StrKD
45,25;
durch den mantel [bildl. f. Heuchelei] bin ich [Frau Hoffart] dicke gewest / in großem stade und hohen eren gewest, / als eine effynne hohe gestiegen / und als eyne goͤdynne angesehen Pilgerf
8053
2
‘Narr; Heuchler’
er torscheiu ęffinne, / wie ęffenlichen im geschiht! StrKD
45,42;
blieb ich dann by uch stande, so were ich ein affin, und nit weiß ob ir gut sint oder böse Lanc
349,18;
effynne ich [Frau Hoffart] bin und affen sij sint / die mit dem mantel [Heuchelei] an getan sint Pilgerf
8055
Africā
‘Afrika’
dś welt ist in drś geteilet. daz eine heizet Asia, daz ander heizet Europa, daz drite heizet Affrica Lucid
18,17;
MNat
1,11;
in dem land Africa BdN
156,16
u.ö.;
Alfrich uon Affrica Rol
5297;
Tr
5883;
Mügeln
24,11
u.ö.
– in der lat. Form:
alse der groz Alexander, der dś lant Asiam, Europam vnde Affricam gewalticlich hete vberwunden Lucid
148,3;
wie Africanus machte / zinshaftig Asiam, / Hispaniam und swachte / Karthago, Africam Mügeln
367,4
Africāne
swM.
‘Bewohner Afrikas’
zehen hundert er mit ime nam / [...] / unde fūr zen africanen / den Darios undertānen VAlex
639
Africaner
stM.
→ Afrikęre
Afrikęre ,
Africaner
stM.
‘Afrikaner’
vil sciere er sich besante / von lande ze lande. / Riuzen unde Pomerān, / Priuzen unde Pōlān, / [...] Affrikęre [La. Affricaner
] kōmen willeclīche / dem helede Dieterīche Kchr
14026
aften
Präp.
nur in festen Verbindungen aftendes, aftendiu
‘hernach’
–
aftendes:
einer tohter si genas, / die aftendiu [La. afterdes, afftendes
] ze snüer gewan / von Agrim herzog Stephan Ottok
2639;
aften des UrkHohenf
86
(a. 1343).
–
aftendiu:
Ottok
2639
(s.o.);
kunic Ruodolf in die schar sīn / die Stīręre nam / und swer mit im her nider kam / und ouch aftendiu von Swāben ebd.
15595.
17754
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