achilon
M.
ein Vogel:
der rab hât den fuchs liep von nâtûr, und dar umb hilft er im wider die vogel, die achilen haizent, wan der achilon ist des raben veint BdN
177,26
achmardî
stN.
‘arabisches Seidengewebe von grüner Farbe’, bei Wolfram ( Parz
14,23 u.ö.;
Wh
426,8)
und in seiner Nachfolge belegt; s. Vorderstemann, Fremdw., S. 25f.; Brüggen, Kleidung, S. 268
achstein
stM.
→ agestein
achter
Adv., Präp.
→ after
achter-, ahter-
→ after─
achwent
Part.Präs.?
zu einem sonst nicht belegten swV. achwen
‘ach rufen, jammern’ (so Lexer)?
sît ich muoz [...] ein achwent allen liuten sîn KvWTroj
41182;
oder ist ein achwênc ( →
ach
Interj.,
wênc
Interj.) zu lesen, ‘ein Bejammernswerter’?
achzen, echzen
swV.
‘ächzen’
doch wen ich daz du ringest / mit tode, so tustu ehtzen Minneb
5027;
aller herzen wetuͦndes herzleid, aller wunden smerzen, aller siechen ahzen Seuse
91,2
ackeln
swV.
Bedeutung unklar, zu acken
‘schmerzen’? (so Glossar; zu acken vgl. BWB 1,84 s.v. äcken1
):
sô kumt mir [
frouwe Minne
] zuo gevære / diu Ungebitikeit mit île / unde læt mir niht der wîle ─ / vil tiwer ich daz ackel ─ / daz ich mit mîner vackel / des wîbes herze und des man / stôz mîner tugent fiwer an Ottok
18217
acker
stM.
1
‘Ackerland’ und ‘Acker’ (ein einzelnes Stück Ackerland), oft nicht voneinander zu unterscheiden 1.1 im Unterschied zu anderen Arten von Kulturland 1.2 abhängig von Mengenangaben 1.3 in Verbindung mit bestimmten Verben 2 als Maßeinheit 2.1 als Längenmaß 2.2 als Flächenmaß 3 als Kampfplatz
1
‘Ackerland’ und ‘Acker’ (ein einzelnes Stück Ackerland), oft nicht voneinander zu unterscheiden
1.1
im Unterschied zu anderen Arten von Kulturland:
daz dorf [...] vnd svaz darzuͥe hort, es sige holz, wise, æker / wasser oder velht UrkCorp
1859B,4;
swaz wir da haben in veld und in holz, in wis vnd in akker ebd.
682,5;
dit gut [...] mit ackere [...] mit wiesen, mit welden, mit weide, mit wazzere ebd.
1508,2;
gisce iz abir uzirtalp dir stat uf enimi ackiri edir in enimi gartin Mühlh
109,7;
lant unde eckere, wîngarten StatDtOrd
30,12;
acker, wisen unde velt / het er ze Kempten KvWHvK
386;
hûs, acker, wîngarte / het sie schiere hin gegeben Eracl
602.
– als (für Ackerbau genutzter) Teil eines veldes:
vnd gat diz velt von der núwen staigen durch den gebuwenen akker [...] hin vnz an den wasserval / da sich die akkere schaident UrkCorp
1127,8;
czwu garbin von itzlichim ackir des gantzin feldis das dor gehort zcu der stad Reichenbach ebd.
222A,3
(vgl. auch 2.2)
1.2
abhängig von Mengenangaben:
in dem selben dorf git man von æime ivhart ackirs æin spec swin UrbBayÄ
746,c
(vgl. ackerjiuchart);
ahttehalben morgen ackers UrkCorp (WMU)
1391,11;
zv siben rindern ackers ebd.
2166,28;
dri juche aggers ebd.
2636,25
1.3
in Verbindung mit bestimmten Verben:
etw. ze ~ machen
‘durch Roden usw. Ackerland gewinnen’
vnd ist auh min gvt wille / daz si mit dem selben holtz / vnd mit den ækchern / datz Obernwalde allen ir frvm schaffen sullen / ze ræuten [...] vnd auh ze akcher machen / vnd ob iz in gevellet wider ze holtz lazzen werden UrkCorp
2218,38.
–
ze ~ gân, varn, ziehen
‘den Acker bearbeiten’ (vgl. ackerganc):
also die guoten gemaren, [zwei Bauern, die zusammen anspannen] / die rehte zachere wellent varen VRechte
441;
swer an dem suntage z’acker gêt, der tuot tœtlîche sünde PrBerth
1:269,30;
ouch sullen die zcyns liͮte [...] alle jar eyn tag zcu ackir zcyhe UrkCorp
N407,2;
übertr.:
der gotes kneht daz mer dô lie, / uf der erden er ze acker gie / er sætez gotes wort her unt dar LvRegFr
2323
2
als Maßeinheit
2.1
als Längenmaß:
ern vüert sî sunder mînen danc / nimmer eines ackers lanc Iw
4646.
5325;
mit manlichir mannis wer / sluͦgin si der heidin sa / in einis akirs lenge da / zwenzig manne RvEWchr
23356;
von ieglichem [Zelt] ans ander was / das wol ains akers lenge swain RvEWh
7303
(Var. ackerlenge, s. dort)
– übertr. auf die Zeit, die für das Abschreiten einer Ackerlänge benötigt wird:
siede denne die selben wirtz [Metwürze] gein eime acker lanc hin vnd wider BvgSp
14
(vgl. das Glossar z.St.)
2.2
als Flächenmaß:
ovch hab ich achtenhalben acker veldes in dem ban zvͦ goggeswilre UrkCorp
N392,34
(u.ö., vgl. WMU)
3
als Kampfplatz:
die kômen her und dar gehurt, / ûf acker und in mangem vurt / dâ Larkant daz wazzer vlôz Wh
58,10;
und swen daz dunk unmugelich, / der enkegen [trete entgegen] hern Uolrich / von Walsê ûf dem acker / und sî dâ gar wacker Ottok
77498.
16255;
die Sarrazîne [...] enwolden fliehen niht. / ir zimierde von steinen lieht / dâ rîhten acker unde furch. / beneben ûz und wider durch / der Cristen banier fûr mit craft Kreuzf
1985
ackeram, ecker(e)n
stMN.
‘Buchecker, Eichel’; ‘von Bucheckern oder Eicheln besätes Waldstück zur Schweineweidung’
were ouch, daz der walt eicheln truͤge oder ander gewer genant eckern, so soͤllent er eigene swin fri sin [...] ze gende in allem kirspel UrkCorp (WMU)
1047,45;
swaz froͤmder swine in den walt ze Kencingen ze akeram gat ebd.
679,9;
vnd der akeram ze Oteswant [...] ist sin vnze sancte Andreas mes ebd.
679,10;
recht als dy hungerygen swin / [...] wen man sy trybet in / eycheln oder in dis ecker Hiob
11301
ackerbreites
Adv.
‘so breit wie ein Acker’
ir puneiz alsô schœn ergie, / daz beide dise unde die / wichen [...] vil nâch ackerbreites wît UvLFrd
85,32
ackerganc
stM.
‘Ackerbau, Feldbestellung’
swer an dem suntage z’acker gêt, der tuot tœtlîche sünde. der tanzet, der tuot daz selbe. der ackerganc ist aber nütze: sô ist daz tanzen nieman nütze. PrBerth
1:269,31;
er gert niht heim [aus dem Kriegsdienst] umb daz snit: / ob sîn herr ein jâr bit, / von im getæt er nimer wank / heim durch sînen ackerganc Helbl
1,897;
Litan
854;
KvWTroj
9758;
Winsb
51,10
ackergrille
swM.
‘Ackergrille, Zikade’
der gäuch spaichel pringet ackergrillen, die werdent dar auz BdN
179,5
ackerhöuwe
stN.
‘Heu’
zuschanden sint si wurden, si sint wurden als ein ackerheu [
foenum agri
] , als ein weydegras, als ein dachcrut, daz do dorret e den iz rife Cranc
Jes 37,27
ackerjiuchart
stN.
‘Joch’ (Feldmaß):
ich wene nit daz din liebes wip [...] gebe umb dich schiere / [...] funf acker jochart [
quinque jugera terrae
]
HvNstVis
141
ackerknëht
stM.
‘Knecht, der den Acker bestellt’
[einen ins Joch eingespannten Hirsch] enchunde nîe getwingen / die starchen acker chnechte, / daz er zuge rehte StrKD
160,19;
Krone
19603;
Boner
62,84
ackerlenge
stF.
‘Wegstrecke von der Länge eines Ackers’
von iegshlîchem [Zelt] an daz ander was, / daz wol ein ackerlenge shein RvEWh(Z)
7303
äckerlîn
stN.
‘kleiner Acker’
jtem ein ackerlin / daz was den Heinburgen / jtem ein eckerlin nebent dem schotten UrkCorp
3487,22,23;
und ein eckerli lit ze Woluenwiller bi der múli UrkFreiburg
3:395,6
(a. 1320)
ackerman
stM.
Pl. ackerliute.
‘Bauer’
Kaîn was ein accherman Gen
611;
RvEWchr
419;
[Esau] wart jagire und accherman, Jacob wonete in gezelten Gen
1072;
alse der guͦte burne, der einen ackerman erquicket, so in harte durstet Lucid
153,7
(ähnl.
Frl
3:16,2
);
als der acker man die vurch / leitet durch milten acker, / als tut her, ist her wacker, / gotes prediger, swen her sprichet HeslApk
13602;
nu hœret, waz den ackerman / [...] gehœret an. / er sol [...] alsô wesen kneht, / sî daz sîn hêrre sich verzer, / daz er in von dem sînen ner [...] der bûman sol sich in den tôt / bieten für sîns hêrren nôt HvBer
4024.
– ausdrücklich auch für den Obst- und Weinbauern:
der ist ouch ein ackirman / der obizboume proppin kan / und di wingarten / besnidin und ir warten PfzdHech
272,2;
ein mensche phlantzet eine wingarten [...] vnd besazte in mit ackerlüten [...] er sante sin chnehte zv den ackerlüten. daz si enpfingen sin fruhte EvAug
51,20. 52,2
(Mt 21,34. 35)
u.ö.;
ich byn der ware wynstok unde myn vater ist eyn ackirman EvBerl
68,31
(Io 15,1);
ich bin diu ware win rebe und min vater ist ein bu man [La. akker man
]
EvPass
211,12.
– vereinzelt bezogen auf den Bauern als Tierhalter:
swin [...] die mestet wol der akerman SHort
6630.
– als Beiname:
Heinrich, dem man sprichet Acherman UrkCorp (WMU)
N368,3
ackern
swV.
‘pflügen’
wann dann der pawman arbait vnd akchert auf dem veld vnd pawt Schachzb
123,25;
in dem wasser sind furbar / visch als esel geschaffen gar; / do akchern die frawen mit Seifrit
4927
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