a – abe blâsen abe bliuwen – abe dienen abedienest – abe erbeiʒen abe erbiten – abe erziugen abe erzürnen – abegezogen abegezogenheit – abe hëlfen abe|hendec – abe klûben abe klucken – abe legen abelegunge – abelougenunge abe machen – âbentganc âbenthan – âbentsolt âbentspil – abephendec abe phlücken – aberhâke abe rîben – abe|runs(e) aber|wenken – abe schieʒen abeschiht – abe sîgen abe sîn, abe wësen – abe sprëchen abe springen – abe strumpfen abe stürzen – abe triefen abe triegen – abe vâhen abe triegen stV. abe trinken stV. abe|trinne, abetrunne stF. abetrit stM. abe|troc stM. abe trôren swV. abe trossen swV. abe troufen swV. abetrülle swM. abetrünnære stM. abetrunne stF. abetrünne Adj. abetrünne swM. abetrünnec Adj. abetrünnecheit stF. abetrünnede stF. abe tuon V. abe twahen stV. abe twingen stV. abe vâhen stV. abeval – abe vretzen abe vrëʒʒen – abe welzen abewendec – abewîsære abe wischen – abezuc abe zücken – âbrëchære âbrëchen – achen achilon – ackern ackerrëht – adamantîn adamas, adamant – adel|spar adelsun – âderslahen âderstôʒ – affenlich, effenlich affenmuot – aften aften|dës – afterklage afterkome – afterreif afterriuwe – afterwort afterzal – âgëʒʒel âgëʒʒele – ahlês ahorn – ahtbæren ahtbærgezît – âhteschaz âhteschillinc – âhui ahzec – alabadîn alabandâ – alberîn albern|ach – alene alêne – alkar alkofon – allergotesheiligentac allerhalbe – allermannegelîch allermannelîch – allerwochelîches alles, alleʒ – almeine almende – alpteil alpuzzer – al|tagelich altære, altâre, alter – alterkleit alterlachen – altheit althêrre – altvrenkisch altvrouwe – alwëc alwegent – ambahtære ambahte – ambôʒ ambra – âmer âmer – amman|meister ammannin – an- â|name – anderheit anderleie – anderweiden anderwerbe – ane behaben ane behalten – anebietunge ane bilden – ane brieven ane bringen – ane draben ane dræhen – ane erkiesen ane erkoufen – ane gâgern ane gân – anegengelich anegengen – anegevanc anegevelle – anegrîfunge ane grînen – ane harn ane harpfen – ane hœnen 1ane hœren – ane kifeln ane kivern – ane kroijieren ane künten – aneleitrëht aneleitunge – ane massen ane mâʒen – aneneigec ane neigen – ane reichen anereichunge – aneruofunge, anerüefunge anerûschunge – aneschouwede aneschouwelich – ane seilen ane senden – aneslac ane slahen – ane spinnen ane spirzen – ane stân âne stân – ane strîten ane stroufen – ane tragen anetraht – anevanc ane vangen, ane vengen – anevengunge ane verdienen – ane vüegen anevüerærinne – ane weigen aneweigunge – ane wirken anewirkunge – anezündære ane zünden – 2anger 3anger – angestzil ängstel – ankesmër anlamin – antifener Antipodes – antreite antreiten – antvristen antvristunge – 3antwurt antwürtære – apfelrîs apfelrôt – aprille aprille, approlle – arbeitlich arbeitman – arclist arclistec – areweiʒwaʒʒer areweiʒwisch – armbendec armbouc – armgestelle armgolt – armunge armuot – arômâten arômâtic – artec artecheit – arzâtîen, arzedîen arzâtîn – as as – aschenglas aschenhûfelîn – asen âsen – ass(e) assach – astronomierre astronomus – atichblat atichstein – auctoriteit Augsburger – âvoy âwasel – ay âʒ – âʒ|zît
|
abe triegen
stV.
‘jmdm. etw. durch Betrug abgewinnen’
daz sebynde gebot ist daz: daz du nymande sullist stelyn adir beroubyn adir abetrigen syn gut EvBerl
149,30
abe trinken
stV.
‘jmdm. etw. wegtrinken’
ê denne mir der mîn gelt abe trünke, / ich trünke ê daz mir diu zunge hünke Renner
10217
abe|trinne, abetrunne
stF.
‘Abfall, Lossagung’
in dem anbeginne / der andrin abetrinne NvJer
15012;
brûdir Conrât [...] daz lant [...] gar betrûbit vant / von der abetrinne / des volkis ebd.
20700;
dâmit er [Gott] ûz der âchte / der aldin abetrunne / irlôste menschlîch kunne ebd.
21958
abetrit
stM.
– in der Wendung âne ~
‘ohne Widerruf’
biz daz versigelt und verschriben / wart nach haidnischem sit / daz stætlich an abtrit / solt sin Aglye / kuͤnc Walwans amye WhvÖst
2190;
der mir wolte staben / den ait, ich swuͤr an abtrit / daz ich slief und wachet nit ebd.
1135.
–
~ gewinnen
‘dahinschwinden’
[...] mir sint laz / wurden alle die gelit; / gar min craft hat abetrit / gewunnen vor den blicken / uz diner ougen ricken [Fesseln]
Daniel
6684
abe|troc
stM. ,
abe|getroc ,
â|getroc
stN.
‘teuflisches Blendwerk’
knab, an iu lît wunders vil, / daz ir der natûre zil / alsô fruo brechet, / daz ir gêt und sprechet / als ob ir hêtet grâwen loc: / ir sît ez lîht ein abetroc [La. agetroc
]
Georg
3214;
dô sprach daz kindel wol getân / ‘her, ich bin niht ein abetroc [La. niht abegetroc
]
[...]’ ebd.
3219
abe trôren
swV.
‘abwerfen’
der rîffe iz [Obst] nefrôret, der wint iz ab netrôret, / diu hitze iz nedarret, nehein snê im newirret Gen
238
abe trossen
swV.
‘abladen’
dî kost, / dî sî dâ hatten abgetrôst [sic!]
NvJer
24457
(vgl. Johansson, NvJer.)
abe troufen
swV.
‘herabträufeln’
wenn daz honig zehant abtreuft in tropfen weis, daz ist sô guot niht sam daz zæh ist BdN
293,6
abetrülle
swM.
‘der Abtrünnige’
die [...] geloubic sint, / man frowen oder kint, / machet er mit marter grôz / aller marterære genôz, / oder abtrüllen, daz siu die helle ervüllen Antichr
569
abetrünnære
stM.
‘Abtrünniger’
der jungelinc [...] muoz mit rehte münch sîn unz an sînen tôt, oder er muoz gotes abetrünner sîn von êwen ze êwen SpdtL
104,14
abetrunne
stF.
→ abe|trinne
abetrünne
Adj.
auch abturni.
1
‘treulos, abtrünnig, abgefallen’
2
‘flüchtig’
1
‘treulos, abtrünnig, abgefallen’
die engel abtrünnen Serv
287;
DvASchr
385,35;
die aptrunnen Israhele / verlurn lip unde sele, / daz si sich von ir herren zugen / und ir chnie dem apgot bugen StrKD
37,35;
vil lîeber schrîbære, / schrîp den selben nascher [Ehebrecher] an / für einen abtrünnen man Helbl
2,1006.
– präd. mit werden/sîn:
wîn und wîp machent unwîsen man / der got lîchte wirt abtrunne Priesterl
140;
daz in kurzer stunt / maniger abetrunn was worden / an kristenlichem orden Ottok
45231;
ich bin got ungenæme / und kriste widerzæme, / ich bin abtrünne gewesen LBarl
14308
2
‘flüchtig’
wirt die [der Mann, der den Bürgen gestellt hat] abturni, daz he sienin burgin nicht inloisit [nicht auslöst] , so sal di burgi also vili mi scultheizin leisti, alsi he geloibit heit Mühlh
99,17.
99,7;
StRNördl
8,20
abetrünne
swM.
abentrünne
Teichn , hierher?
–
‘der Abtrünnige, Abgefallene’
ich was ein abetrünne LBarl
8405.
10034
u.ö.;
Messya wær daz vil leit, / wuͤrde ich ein aptruͤnne Rennew
15953.
16172
u.ö.;
man sold in [
êbrechære
] drumbe swachen / als einen abtrünnen Helbl
2,987;
der ûz gevarn wære / dâ ze Lilenvelde [aus d. Kloster Lilienfeld] , / er [...] ist ein abtrünne ebd.
2,932;
ein abentrunn Teichn
259,69.
393,107.
– mit Gen.- oder Präp.-Attr.:
nu fliuh ich ábtrúnne der heiligun glóubo unde áller rehter wérchunge ci demo uile miltin barme der dîner álemahtigûn irbármide BambGlB
141,14;
manec gotes abtrunne, die gotes uerloͮgenent unde dem Antichristo uolgent Spec
145,21;
er sî ein abtrünne sîner ê Helbl
2,964;
des bischolfs abtrunne [Nom. Pl., die vom Bischof abgefallenen]
Ottok
37723;
ein aptrunne von der ewigen wunne StrKD
107,97;
[der Ketzer gleicht] eim abentruͤnn / ab dem glauben christenleich Teichn
564,3470
abetrünnec
Adj.
‘treulos, abtrünnig, abgefallen’
Lucifer / ein eingil abitrunnigir SuTheol
54;
wan wer gote begeben phligt / und uf di hantgetat sich wigt / [...], / der ist abtrungec algereyt Hiob
11830;
RvEBarl
14310;
Daniel
1363;
Cranc
Ez 2,3;
WernhMl
13362;
daz er [Ordensbruder] wil abtrvnnich werdin [
ut egrediatur de monasterio
]
BrEng
58;
win macht ouh di wisen abtrvnnec BrAsb
40.
– präd. mit einer Dat.- oder Präp.-Ergänzung:
daz ich im [Christus] aptrünnic ie / was RvEBarl
13897;
abtrunnic [...] / si wir dime gebote / worden Daniel
6270;
Mügeln
379,17;
wan sú vorten, daz si uss ire úpigen geselschaft abdrúnnig wurde Seuse
138,12;
dekein brvͦder, der aptrunnig ist von irem orden UrkCorp (WMU)
1651A,22;
HvNstGZ
5151.
– subst. :
nu fliuho ih abtrunnigiu dero heiligen glouba [...] ze demo filo milten barmi dero dinero almahtigen irbamidi WessobrGlBI
141,14;
dekein brûder sol dikeinen cristenen menschen heizen verrêtere oder abtrunnigen von dem gelouben StatDtOrd
59,7
abetrünnecheit
stF.
‘Abfall, Treulosigkeit’
wan di [Könige] der werlde alles leit / tun und di gerechtekeit / nicht halden [...], / set, daz heyzet abtrunnekeit / von kunclichen wirden gemeit Hiob
12857
(Auslegung zu 12852: „ir sit abtrunnege man”, vgl. Iob 34,18)
abetrünnede
stF.
‘Abfall (vom Glauben)’
ich habe gisúndôt in trâgheite, in sûmigheite, [...] in ábtrunnide BambGlB
144,35
abe tuon
V.
1 mit Akk.-Obj. (und Dat.-Obj.) 1.1
‘etw. (von einer Stelle) wegnehmen, wegtun; etw. (von etw.) abmachen, loslösen’
1.1.1 ohne Dat.-Obj. 1.1.2 mit Dat.-Obj. 1.2
‘was man an/bei sich hat (Kleidung, Rüstung u.ä.) von sich tun, ablegen; (mit Dat.d.P.:) jmdm. etw. abnehmen’
1.2.1 ohne Dat.-Obj. 1.2.2 mit Dat.d.P. 1.3
‘(Bauwerke) abbrechen, abreißen’
1.4
‘einen Betrag (von einer Summe) abziehen’
1.5
‘etw. beseitigen, beenden, tilgen’ , in unterschiedlichen Bezügen 1.6 rechtsspr. 1.7
‘einen Menschen, ein Tier beseitigen, töten’
2 mit Akk.d.P. und Gen.d.S., ‘jmdn. einer Sache berauben’
3 refl. mit einem Gen.-Obj. 3.1 mit Gen.d.S. 3.1.1
‘etw. ablegen’ (vgl. oben unter 1.2 ) 3.1.2
‘auf etw. verzichten, etw. aufgeben, sich entäußern / entsagen’
3.1.3
‘von etw. (Tun, Handeln) ablassen, mit etw. aufhören’
3.1.4
‘sich von etw. (Sünde, Untugend) befreien’
3.1.5 rechtsspr.: ‘einen Kaufvertrag rückgängig machen’
3.2 mit Gen.d.P., ‘auf jmdn. verzichten, sich von jmdm. trennen, sich von jmdm. absondern’
1
mit Akk.-Obj. (und Dat.-Obj.)
1.1
‘etw. (von einer Stelle) wegnehmen, wegtun; etw. (von etw.) abmachen, loslösen’
1.1.1
ohne Dat.-Obj.:
als man di phanne abe welle tun so sal man daz puluer drin sen. vnde sere vnder ein ander ruren SalArz
116,36;
tue ab den kelich und das puech [...]! HvBurg
6371;
der ritter det syn hant ab [vom Zaum]
Lanc
151,37
u.ö.;
man dete die dielen hinder uch abe allesampt [...] und die bruck was furbas nit gedielt ebd.
502,14;
sô tuo diu pant ab, sô schiezent schœn rôsen auz BdN
346,6
1.1.2
mit Dat.-Obj.:
nim einen stoc visch [...], tuͦ im die hut abe BvgSp
20.
38.
– jmdm. daz houbet vom halse ~
, ‘jmdm. den Kopf abschlagen’ (vgl. auch unten unter 1.7):
Ottok
4636
1.2
‘was man an/bei sich hat (Kleidung, Rüstung u.ä.) von sich tun, ablegen; (mit Dat.d.P.:) jmdm. etw. abnehmen’
1.2.1
ohne Dat.-Obj.:
er det synen helm abe Lanc
98,24
u.ö.;
[er] det syn kuͦgeln [Kapuze] ab und grußt sie ebd.
42,33;
ir ysenhút und ander ir wapen ~
ebd.
445,2;
den manikel ~
ebd.
572,22;
zum aller mynnesten saltu abedun / und nyderlegen dinen groben stab grune Pilgerf
5478.
– bildl.:
swer wil komen ze mir, der sol sîn selbes ûzgân und verzîhen und [...] sol abelegen und abetuon allez, daz criuze und leit ist Eckh
5: 45,16;
wan ein ieglîcher ist daz aller vlîzigest abe ze tuonne, daz im allermeist wider ist ebd.
5: 238,1;
daz man abetuo, daz schedelich sî, und daz wir zuobüezen, des uns gebrichet ebd.
2:139,1
1.2.2
mit Dat.d.P.:
die jungfrau dete im den helm abe und halff im das er entwapent wart Lanc
610,9.
528,28.
470,5.
– übertr., ‘etw. von jmdm. nehmen, jmdn. von etw. befreien; jmdm. etw. entziehen’
ich [...] lide [...] gar groze bekorunge di nimant uberwinden mag, got wolle si ime danne abe tuͦn HlReg
10,29;
ich wil uch den zorn [der Königin] ab thun Lanc
455,2;
ein stein ist edeler, als er ein wesen hât, dan got und sîn gotheit âne wesen, ob man im wesen möhte abetuon Eckh
1:134,10
1.3
‘(Bauwerke) abbrechen, abreißen’
wir geloben ouch getruliche, daz wir die neuwe porte solen abe duͦn vnd niemer me wider gemachen UrkCorp
904,16;
wir sulen ouch abe dun slechtis vnd zubrechen dy zvo buͦrge, dy wir zu Dredorf gemachet hatten ebd.
1200,4
1.4
‘einen Betrag (von einer Summe) abziehen’
[wir] sulen im ouch des selben silbers zwei hundert mark ab tun an [für] hern Hailmanne von dem Han UrkCorp
2435,1
1.5
‘etw. beseitigen, beenden, tilgen’, in unterschiedlichen Bezügen:
wanne tu wir alle hindernusse ab, davon die augen gehindert werden moͤhten, als nebel ist und ander duͤnst KvMSph
15,25;
Eckh
2:202,10;
das er allen den zauber breche der in der burg ist und yn abthú Lanc
211,19
u.ö.;
die [
missedait
] sollen sin nydergelait / durch busse und abe gedaen Pilgerf
2413;
abzetvn min smachwort vnder den menschen [Lc 1,25]
EvAug
123,28
1.6
rechtsspr.:
–
‘jmdn. absetzen, entlassen’
jst ovch, daz der bvrchmann einer den drin missvellet, den svln die selben drie ab tvn vnd svͤln einen andern an des selben stat setzen UrkCorp
174,28;
den amtman sol der herre abe tvͦn vnde vnser keiner sol den nimmerme zv amtmanne genemen ebd.
2070,18.
–
‘etw. beendigen, abstellen, unterbinden’
UrkCorp (WMU)
N125,18.
55,37.
–
‘etw. aufheben, abschaffen’
UrkCorp (WMU)
N14,31.
N362,17
u.ö.
–
‘gerichtliche Ansprüche abwehren; Ansprüche erhebende Person abwehren’
UrkCorp (WMU)
N295,34.
2709,23.
N531,7.
–
‘(jmdm.) einen Schaden ersetzen, wieder gutmachen’
man sol im sînen schaden abe tuon SpdtL
126,4;
StRAugsb
104,18;
vnze ich inen den schaden abe getvͦn UrkCorp
701,18.
2600,12;
weitere Belege s. WMU 1, 31f.
1.7
‘einen Menschen, ein Tier beseitigen, töten’
das si das [neugeborene Kind] balde tetin abe / und si ez heinliche sluͤgin RvEWchr
8525;
daz he iz [schädliches Tier] von dem wege brenge oder abetu StRFreiberg
259,6
2
mit Akk.d.P. und Gen.d.S., ‘jmdn. einer Sache berauben’
daz lant ze Troppouwe, / des het er niulich ab getân / sînen bruoder herzog Niclân / mit gewalt und âne reht Ottok
81493.
–
‘jmdn. eines Amtes entheben’
des [
gewaltes
] wærn si lîhte worden / von dem bâbest ab getân, / het er dheinen arcwân / gegen in gewunnen Ottok
46427
3
refl. mit einem Gen.-Obj.
3.1
mit Gen.d.S.
3.1.1
‘etw. ablegen’ (vgl. oben unter 1.2):
der wâppen teter sich dô abe Parz
92,14
3.1.2
‘auf etw. verzichten, etw. aufgeben, sich entäußern / entsagen’
alsus tet er sich abe / aller sîner vordern habe AHeinr
257;
RvEBarl
5339.
sich des guotes ~
StrKD
103,83;
RvEBarl
14972;
durch die vorhte des todes ne wolte si sich niht der chiusche abe tuͦn Konr
12,26;
ewartechlicher werdecheit / tet Moyses sich gein in abe: / dez namen, des amptis, al der habe, / das den ewartin was benant, / geloupeter sich alda zehant RvEWchr
12792;
so er ware biht tuͦ, / so tuͦ sich denne ganzlich abe / der gnade, die diu werlt habe StrKD
103,179;
si [Mutter] tet sich abe / ir vreude, dô si mich verlôs Wig
11332.
–
sich der werlde, werltlicher dinge, der werlt dinge ~
:
er tet sich der werlde abe / durh got und aller sîner habe LvRegFr
591;
PrOberalt
38,8;
SHort
4699;
verhüllend für ‘sterben’:
sus tet si sich der werlte abe / mit herzenlîchem sêre. / den lîp, guot und êre / verlôs si umb ir gesellen tôt Wig
10032
3.1.3
‘von etw. (Tun, Handeln) ablassen, mit etw. aufhören’
daz ir iuch der rede abe tuot StrAmis
2389;
Märt
11760;
wer mac grôzer sîn, / der dâ sitzet unde rast / oder der dâ dînet vast? / ist iz nicht der sô rût / und sich des dînstes abetût? [ [Lc 22,27
]
JvFrst
3054;
dar umbe schuͤln wir uns dez gebetes nicht ab tuͦn PrOberalt
103,14;
wan daz er durch sîn êre / den strît niht mohte lân, / er hêt sichs gerne abe getân Wig
3511.
–
sô tuo ouch under wîlen schîn / ob er noch rîters muot habe, / unde entuo sich des niht abe / ern sî der rîterschefte bî / diu im ze suochenne sî Iw
2856;
GTroj
23415
3.1.4
‘sich von etw. (Sünde, Untugend) befreien’
ob wir uns der suͤnten wellen ab tun und uns becheren PrOberalt
65,36.
116,33;
PrGeorg
13,34;
ob wir uns dez nidez und ander bosheit ab tuͦn PrOberalt
168,35;
wer der hochvart sich abtuͤt Teichn
456,8.
456,15
3.1.5
rechtsspr.: ‘einen Kaufvertrag rückgängig machen’
waer aber daz, daz iem der chouf nicht geuiel vnd sich des vil leicht ab taete, so sol ich iem daz selbe silber ouf di naehsten Liehtmezze gantzleich wider gelten UrkCorp
3509,44
3.2
mit Gen.d.P., ‘auf jmdn. verzichten, sich von jmdm. trennen, sich von jmdm. absondern’
swelch râtgebe zwô zungen trage, / [...] des tuo dich abe und volge mir! RvEAlex
1436;
hie mit wuͦchs der werde knabe / und wart der kint sich tuͦn abe / und altersaine dike gan WernhMl
5316;
[mit swaz-Satz statt Gen.d.P.:] sô tuot iuch abe [...], / swaz ir swaches gesindes hât, / daz zuo den unêren phlît LvRegSyon
3823.
–
‘sich von jmdm. lossagen’
were oͮch, das uns schade beschehe von ir lúten, das súlen si vns heizen bessern, ald si súlen sich der selben abe tuͦn UrkCorp
1681,19
abe twahen
stV.
‘etw. abwaschen, fortspülen’
nuͦ muͦstent sie pigment ab zwahen Krone
22072;
selhen bû [...] / den der schûr und der hagel sleht / und der wâc abe tweht AHeinr
792.
– übertr. ‘etw. (Sünde, Schuld) abwaschen, tilgen’
der man alte daz gemeilte, der niwe daz abetwuͦch [
Adam uetus quod polluit adam nouus hoc abluit
]
PsM
H 35,7.
H 102,4;
keusche und minne / setzet in ewer sinne. / [...] des houffen [der Sünden] ist dehein wiz so vil / ern werde gar ze tragen / und der sunden mal abgetwagen ErzIII
90,90;
daz heilege kriuze [...], / daz [...] uns die sünde abe twuoc StrKarl
696
abe twingen
stV.
‘jmdm. etw. mit Gewalt wegnehmen; jmdn. zu etw. zwingen’, mit Dat.d.P. und Akk.d.S.:
in gelob der herr mein, / was der man ze recht hab, / das er im das nicht ab / [...] / mit seinem gewalt twing Hawich
4183;
mir tuot endeclîchen wê, / daz den winder niemen des erwenden mac, / er entwinge uns abe / beide bluomen unde klê Neidh
WL 2:1,3;
swer in [Frauen] daz abe twinget KvWTroj
22097;
Part. Präs.:
abzvingende an mile gant si oh zvo [
angariati miliario vadunt duo, zu einer Meile genötigt, gehen sie zwei]
BrZw
7.
–
‘etw. von jmdm. abwenden’, mit Gen.d.P. und Akk.d.S.:
swer minnecliche minne / mit minneclichem liebe habe, / der sol sich des niht sûmen, sô der tac ûf gê, / ern twinge sîne sinne / sîns herzecliches liebes abe, / dur daz sîn künfteclichiu vreude werde als ê: / so mac diu vriuntschaft wernde wol belîben SM:UvS
12: 1,4
abe vâhen
stV.
1
‘jmdn./etw. (jmdm.) wegfangen’ , mit Akk.-Obj. und Dat.-Obj. (meist). 2
‘(Hunde) einfangen’ (oder ‘loslassen’ ? vgl. BMZ 3:203b,11ff. und Lexer 1,7)
1
‘jmdn./etw. (jmdm.) wegfangen’, mit Akk.-Obj. und Dat.-Obj. (meist).
– mit Akk.d.P.:
do [...] Paris [...] vnser volc vns abe ving / vnde vns manigen ersluc Herb
12184.
5322.
7360
u.ö.;
da stritten wir so lang biß mir myner ritter dry wurden abe gefangen Lanc
380,2.
380,3;
GrRud
Fb 37;
UvZLanz
3139;
Parz
31,21.
382,25;
Wh
458,23;
RvEWh
2584;
RvEWchr
34122;
UrkCorp (WMU)
21AB,39.
– mit Akk.d.S.:
wir haben in alle ir êre / alhie abe gevangen. / ir êre ist zergangen Mai
126,1.
118,13
2
‘(Hunde) einfangen’ (oder ‘loslassen’? vgl. BMZ 3:203b,11ff. und Lexer 1,7):
hie ist vil wildes, fâh ab, fâh ab dîn hunde! Hadam(Sch)
411,5
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