a – abe blâsen abe bliuwen – abe dienen abedienest – abe erbeiʒen abe erbiten – abe erziugen abe erzürnen – abegezogen abegezogenheit – abe hëlfen abe|hendec – abe klûben abe klucken – abe legen abelegunge – abelougenunge abe machen – âbentganc âbenthan – âbentsolt âbentspil – abephendec abe phlücken – aberhâke abe rîben – abe|runs(e) aber|wenken – abe schieʒen abeschiht – abe sîgen abe sîn, abe wësen – abe sprëchen abe springen – abe strumpfen abe stürzen – abe triefen abe triegen – abe vâhen abeval – abe vretzen abe vrëʒʒen – abe welzen abewendec – abewîsære abe wischen – abezuc abe zücken – âbrëchære âbrëchen – achen achilon – ackern ackerrëht – adamantîn adamas, adamant – adel|spar adelsun – âderslahen âderstôʒ – affenlich, effenlich affenmuot – aften aften|dës – afterklage afterkome – afterreif afterriuwe – afterwort afterzal – âgëʒʒel âgëʒʒele – ahlês ahorn – ahtbæren ahtbærgezît – âhteschaz âhteschillinc – âhui ahzec – alabadîn alabandâ – alberîn albern|ach – alene alêne – alkar alkofon – allergotesheiligentac allerhalbe – allermannegelîch allermannelîch – allerwochelîches alles, alleʒ – almeine almende – alpteil alpuzzer – al|tagelich altære, altâre, alter – alterkleit alterlachen – altheit althêrre – altvrenkisch altvrouwe – alwëc alwegent – ambahtære ambahte – ambôʒ ambra – âmer âmer – amman|meister ammannin – an- â|name – anderheit anderleie – anderweiden anderwerbe – ane behaben ane behalten – anebietunge ane bilden – ane brieven ane bringen – ane draben ane dræhen – ane erkiesen ane erkoufen – ane gâgern ane gân – anegengelich anegengen – anegevanc anegevelle – anegrîfunge ane grînen – ane harn ane harpfen – ane hœnen 1ane hœren – ane kifeln ane kivern – ane kroijieren ane künten – aneleitrëht aneleitunge – ane massen ane mâʒen – aneneigec ane neigen – ane reichen anereichunge – aneruofunge, anerüefunge anerûschunge – aneschouwede aneschouwelich – ane seilen ane senden – aneslac ane slahen – ane spinnen ane spirzen – ane stân âne stân – ane strîten ane stroufen – ane tragen anetraht – anevanc ane vangen, ane vengen – anevengunge ane verdienen – ane vüegen anevüerærinne – ane weigen aneweigunge – ane wirken anewirkunge – anezündære ane zünden – 2anger 3anger – angestzil ängstel – ankesmër anlamin – antifener Antipodes – antreite antreiten – antvristen antvristunge – 3antwurt antwürtære – apfelrîs apfelrôt – aprille aprille, approlle – arbeitlich arbeitman – arclist arbeitman stM. arbeitsælec Adj. arbeitsæleclich Adj. arbeitsælekeit stF. arbeitsam Adj., Adv. arc Adj. arc stM. arc stN. arcdankec Adj. arc|haft Adj. arche stswF. arc|heit stF. arc|hërzec Adj. arc|hërzecheit stF. archibote swM. archidîâken stM. archidîâkenât stF. archimander Subst. arclich Adj., Adv. arclist stF. arclistec – areweiʒwaʒʒer areweiʒwisch – armbendec armbouc – armgestelle armgolt – armunge armuot – arômâten arômâtic – artec artecheit – arzâtîen, arzedîen arzâtîn – as as – aschenglas aschenhûfelîn – asen âsen – ass(e) assach – astronomierre astronomus – atichblat atichstein – auctoriteit Augsburger – âvoy âwasel – ay âʒ – âʒ|zît
|
arbeitman
stM.
‘Arbeiter, Tagelöhner’
die arbeitman [hinter der Befestigung] / sicherheit des solden hân, / daz man niht versêrte sie, / wâ si dâ giengen Kreuzf
7583
arbeitsælec
Adj.
1
‘elend, unglückselig, erbarmungswürdig’
2
‘von Leid beglückt’
1
‘elend, unglückselig, erbarmungswürdig’
herre, ich bin arm und erbeitsælic PrBerth
1:352,29;
und habent ein arbeitselig, swermuͦtig, verirrtes leben Seuse
485,19.
62,21;
ez ist wâr daz man noch seit, / daz ein arbeitsælic man / nâch einem schaden ie gewan / zwivalten kumber gerne KvWPart
739;
ich bin ein erbeitsaelic man, / der niene kan beliben / wan hiute hie, morn anderswan. / sol ich daz iemer triben, / des muoz ich dicke sorgen Tannh
13,18;
ain arbetsaͤlig lident mensch Stagel
104,13.
– im Kontext relig. motivierter Selbstkasteiung: ‘Entbehrungen ertragend, leidend’
er [Seuse] gewan kuntsami eins heiligen erlúhten menschen, der ein vil erbetseliger lidender mensch waz in diser welt Seuse
7,5;
aller gottesfrúnden wetuͦnden uͤbungen und ellú dú verborgnú und offenbarú liden und leid, dú ich ald ie kein erbetseliger lidender mensch ie gewan an lib ebd.
91,8.
90,15
2
‘von Leid beglückt’
nu was aber diu sælde undersniten / mit werndem schaden, [...] / wan er [Tristan] leider arbeitsælic was Tr
2130
arbeitsæleclich
Adj.
‘elend, unglückselig’
wie bin ich in dis welt so recht erbetselklich geborn, daz ich [...] so reht grossen gebresten muͦss liden Seuse
48,18
arbeitsælekeit
stF.
‘Not, Elend, Leid’
ach got, gnuͤget dich nit mit miner erbetselikeit, die ich tag und naht lide Seuse
84,12;
ich suͦchte din guͤnlicheit [Herrlichkeit] und du erzoͤgest mir din erbeitsaͤlikeit; ich begerte suͤssekeit und vinde bitterkeit ebd.
550,10;
daz du der armen vnd der geuangenen aremuͦt vnd arbeitselikeit an sehen vnd gelihtern geruͦchest: dez bitten wir dich PsAlem
477
arbeitsam
Adj., Adv.
1
‘mühsam, beschwerlich, anstrengend’
2
‘arbeitsam, fleißig’
1
‘mühsam, beschwerlich, anstrengend’
es ist kein berg so wunnesam noch so schoͤne, es si doch erbeitsam druf klimmen Tauler
83,8;
zir clûse ist daz geverte / arbeitsam unde herte Tr
17080;
als wir all geboren werdent usser únser muͦter lip; dú geburt ist arbaitsam PrGeorg
63,3;
so byn ich vol des grymmis des herren und ist mir arbeitsam dis zu lidene Cranc
Jer 6,11;
[Simon] muoste volgen Jêsus mite / mit mangem ärbaitsamen trite WvRh
9715;
Eckh
5:249,6;
PrBerth
1:14,17;
DvAPatern
288.
– Adv.:
der wec ist hôch und enge gar: / hæt ich mit wazzer nû ein vaz, / (man kumt arbeitsame dar) / ich füere verre deste baz LvRegSyon
3348
2
‘arbeitsam, fleißig’
dy arbaitsamen esel dy erleschen yren durst dar von in begir [keine Entsprechung in Ps 103,23
]
PsMb
26(Glossar);
und der aribaitsam mensche frwe auf stat [keine Entsprechung in Ps 103,23
]
ebd.
26(Glossar)
arc
Adj.
‘böse, übel, schlecht’
1 bei Personen 1.1
‘bösartig, verdorben, übel’
1.2 im Zusammenhang mit Reichtum häufig verengt auf ‘geizig’
2 bei Verhaltensweisen, Ereignissen, Verhältnissen u.ä. ‘böswillig, Verderben bringend, schlimm,’ , auffällig sind die attr. Verknüpfungen mit list , wân und wille (vgl. arclist , arcwân , arcwillec und Ableitungen) 3 bei Lebensmitteln ‘schlecht, minderwertig’ als Ggs. zu ‘gut, qualitätvoll’
4 phras.: zer ergeren hant
→ hant
1
bei Personen
1.1
‘bösartig, verdorben, übel’
vnde helf vns, daz wir an gesigen / des argen tiefels vnden Wernh
A 2471;
sol er sîn gebunden / von den hellehunden, / den argen und den bœsen Eracl
567;
was wolt ir argen mörder thun Lanc
444,24;
valsche ræte, / der argen melder und ir nît / mêre mir den schaden tuot SM:Ro
6: 2,5;
BdN
227,28;
Mechth
4:3,78;
nicht erchennen wolten daz si die aller ergisten suͤndær waren PrOberalt
124,16;
übertr.:
uns was verirt / der wunne hirt / von des argen winters nît. / doch ist sîn haz / nu worden laz SM:Tu
6: 4,14;
formelhaftes Attribut zu schalc:
als mir der arge schalc gehiez Iw
6561;
KvHeimUrst
260;
Lanc
394,31.
– häufig subst., oft auch im Pl. ‘der Böse, der Übeltäter, die Unrechten’
wie got zukünftig ist, die werlt zu richten, / und wirt die argen mit den guten slichten Mügeln
98,10;
du [Glück] stêst den argen ofte bî, / dîn wirt gefröit der bœse und ouch der guote KLD:Kzl
16: 7,13;
Warnung
2843;
des argen ôre müeze sîn verwâzen KvWLd
32,241.
– mit einer Tendenz zu ‘gewaltig, schrecklich’ (willens und in der Lage sein zu schaden):
do ez an den abunt quam, / ir dehein was so starc / noch so vbel noch so arc, / im enginge die kraft Herb
7962;
und wißent wol das ir dheynen argern fynt hant dann mich Lanc
100,18
1.2
im Zusammenhang mit Reichtum häufig verengt auf ‘geizig’
wildu hie mit vollen leben / und den armen nicht geben, / so chumbstu in die arbait / dew dem argen reichen ist berait HvBurg
200;
er was deß gutes ain dail arck HvNstAp
12803;
er bôt im drumbe drîzec marc. / dô zêch er uns, wir wæren arc Eracl
1564.
– subst.:
der dem argen milte rate StrKD
6,357
2
bei Verhaltensweisen, Ereignissen, Verhältnissen u.ä. ‘böswillig, Verderben bringend, schlimm,’, auffällig sind die attr. Verknüpfungen mit list, wân und wille (vgl. arclist, arcwân, arcwillec und Ableitungen):
vil manigen argen list, / den sît diu künegînne an ir mâgen begie NibB
1754,2;
MF:Reinm
34a:5,5;
gebiete mîner vrouwen, daz si sî / senftes muotes und ân argen willen ebd.
64: 4,2;
KvWLd
19,15;
swer minne krenkt mit argem wân KLD:Kzl
17: 3,9;
Lanc
75,21;
Ottok
15819;
Wernh
A 3014;
Tr
15372;
KLD:UvL
1:4,3;
uns hât mîn swester Kriemhilt ein arge hôhzît gegeben NibB
2122,4;
mit reiner fuoge, ân alle arge site, / soltu verschulden die gunst von ir hulden KLD:UvL
10: 6,2;
ân argen zorn UvZLanz
2755;
sît ir weder man noch wîp / arge wârheit mac gesprechen KLD:BvH
14: 1,5;
das ich yn helff wann sies erger han! [weil es ihnen schlechter geht (als mir)]
Lanc
472,22.
– subst. Gen. ‘Böses, Schlimmes’ (vor allem bei werren, geschehen, tuon sowie Verben des Denkens und Sprechens [arc tuon/geschehen nur Lanc , vgl. arc stN.]):
daz er mich arges vermîdet! Gen
1523.
1953;
daz im argis niht geschach Athis
E 1;
Iw
1405;
swaz der frouwen arges war, / daz war ouch deme ritter KvWHerzm
34;
Iw
1097.
4442;
daz manz an im iht ræche / ode im iht arges spræche Eracl
2828;
SM:UvS
17:2,7;
wære iht ergers danne der tôt Tr
7930.
– subst. Komp. ‘das Schlimmere’
sus kumet, daz übel übele vrumet, / biz daz daz ergere kumet Tr
13814;
das erger von [
arger an
425,15
] dem strit Lanc
453,10.
– subst. Superl.:
daz ergest und daz beste, / daz Marke an disen zwein enpfie Tr
12538;
daz was ein vngetruwe diet, / die daz ergeste gerne riet Herb
16885;
und alle crêatûre tuon ir bestez oder ir ergestez dar zuo Eckh
5: 303,9
3
bei Lebensmitteln ‘schlecht, minderwertig’ als Ggs. zu ‘gut, qualitätvoll’
welch [Wein] der beste si odir der ergiste, vnd ob der wyn si vortorbin odir sich welle vorkeren Pelzb
135,5;
PrOberalt
34,12;
der asch, der auz gar argen holzpiren wirt geprant und die gar spât zeitig werdent BdN
341,1;
der edeln krüter stam / muß dorren und ir saffig ram, / die mit der argen krüter sam / durchwachsen und beflochten sin Mügeln
266,3
4
phras.: zer ergeren hant
→ hant
arc
stM.
→ arke stswF.
arc
stN.
‘Böses, Übles, Schlimmes’
ein man sol guot und arc vertragen / und da bi zühteclichen leben TannhHofz
253;
cometa düt dri arg [kündigt dreierlei Unglück an]
Mügeln
264,1;
nu waren nach dem guten man / zwene valsche man vil starc / geslichen dar uf sin arc [Schaden]
MarLegPass
21,258;
got hât ir trûten, stolzen lîb vor arge gar behuot SM:Had
30: 2,13.
39:3,4;
wedder súchent ir gut oder argk, das saget mir Lanc
71,25.
–
mit arge:
mit nîde unde mit arge VMos
11,5;
Wernh
A 4303;
daz ir ze mînen dingen sô / mit arge sprechende sît Tr
9859;
Lanc
120,35.
–
ze arge:
jane solt du mirz, Kriemhilt, ze arge niht verstân NibB
820,1;
Gen
1444;
Tr
14921.
–
~
tuon/geschehen mit Dat.d.P. (vgl. arc Adj. 2 subst. Gen.):
das er den kinden nymer arg gethete Lanc
25,31;
so enschehe uch nymmer argk von mynenthalben ebd.
68,6
arcdankec
Adj.
‘Böses denkend’
wer schouwen wil irn lichten schin, / der muz milde getruwe stete sin / [...]nicht argdankig als ein vlo. / wen uns saget di schrift also, / daz von danken [Gedanken] alle ding komen Brun
12555
arc|haft
Adj.
→ arthaft
arche
stswF.
→ arke
arc|heit
stF.
1
‘Bosheit’
2
‘böse Tat’
1
‘Bosheit’
ich klage die súnde, die ergor sint, die ich getan habe mit wissen und mit argheit und mit unmuͤssekeit und mit itelkeit Mechth
7: 38,7.
4:4,27
u.ö.;
mit itewîze und mit archeit Tr
14119;
hie mite begunde ouch Gilân sagen / [...] wie dirre zins wære / mit gewalte und mit archeit / von allerêrste ûf geleit ebd.
15937
u.ö.;
[Der Stein] treybet aus alle arckayt HvNstAp
12049;
HeslApk
10859.
– Geiz (vgl. arc Adj. 1.2)
daz sich din milt in arkheit icht verkere JTit
1912,4
2
‘böse Tat’
swâ adel arkeit vil begât / er houwet guot gezimmer KLD:SvT
1:1,9;
ich begienc nie kein archeit / an dir noch an keinem man ErnstB
1305
arc|hërzec
Adj.
‘boshaft, verbittert’ (vgl. zum Bedeutungsumfang archërzecheit):
dis ist rechte der Archelaus [Nachfolger des Herodes] der arghertzige Tauler
14,3
arc|hërzecheit
stF.
‘böse Gesinnung’
der dritte vigent daz ist der vigent der vichtet dich an mit arghertzikeit, mit bittern gedenken, mit argwan, mit urteil, mit hasse und roche Tauler
13,30
archibote
swM.
‘wichtiger Bote’
der [Ametist] bezaichenet di martirare, / di gotes arhepoten waren HimmlJer
411
archidîâken
stM.
‘Archidiakon’ (vgl. LexMA 1,896f.):
mit den jngesigeln eins erberen herren des archidyacons von Spyre, in des ambte dv́ vor genante kirche gelegen ist UrkCorp (WMU)
N427,38;
UrkBerlin
330
(a. 1339).
– lat. flektiert:
des pabis archidiaconus was s. Laurentivs Spec
89,10
archidîâkenât
stF.
‘Archidiakonat’
[die Prälaten] sorgent okker umme ire vruͦnt wie si den gehelfen zu grozzen eren, zu kirchen und zu prevenden und zu archidiacenaten PrLpz
31,33
archimander
Subst.
Position innerhalb der geistl. Hierarchie am Hof des Priesterkönigs Johannes (Archimandrit - Vorsteher der Mönche, Abt; vgl. LexMA 1,897):
kunic und archimander, sin marschalc hat die ere, / [...] / sin ambetliute waldent wirde riche, / erzbischof, patriarchen, ie der einz sint si und kunik geliche JTit
6254,1
arclich ,
erclich
Adj., Adv.
‘böse, boshaft’
ob er dekeinen argen rât / dekeiner arclîchen tât / ûf ir leben leite Tr
16792;
so wirt ir erclicher sin / gemeinlich sprechen vnder in / der vrowen licham si verstoln PassI/II
134,49;
var in daz abgrunde / mit diner erclichen truge! Vät
31929.
2494
u.ö.;
er wart in swindir ande / wendin sîne ger darûf, / wî er ir erclîche gûf [ihr böses Geschrei (ihren falschen Glauben)] / vorterbte NvJer
8583.
– Adv.:
der riche got beschirme dich. / mir gat vber herklich [phras. (?) ‘mir graust’]
ReinFu
K,80;
Sathanas [...] sach das kint vil arglichen an Mechth
5: 23,83.
3:23,5
u.ö.
arclist
stF.
häufig auch in der Verbindung von attr. arc mit (überw. mask.) list (vgl. z.B. SM:Had
6:6,5, UvZLanz
4473).
‘Hinterhältigkeit’
beginnet dir iman sin not clagen, / deme saltu mit arclisten nicht vorsagen / keine bete Elmend
A 382;
so verzihen wir vns gegen disen dingen vnd disen brieve aller helfe [...], aller geverde vnd arcliste UrkCorp (WMU)
N197,43;
NibB
841,1.
–
an (alle) ~
:
daz schullen wier in wider erstatten [...], wo sev dar auf weisent oder zaigent an all arglist UrkCorp (WMU)
N355,10
u.ö.
|