apfelrôt
Adj.
‘rot wie ein Apfel’
der mangverbig regenpog hât dreirlai varb. ze voderst diu aller äuzerst und diu obrist ist apfelrôt oder rœter, diu næhst dar nâch ist grüen, diu dritt ist wahsvar BdN
98,27
apfelsaf
stN.
‘Apfelsaft’
der waltratt [...] ist gar girig zuo apfelsaf BdN
140,11;
so gip deme sichen [...] dyalaccam mit epfel saffe gesotin [...] oder athanasiam mit epfel saffe gesotin SalArz
54,1
apfelschale
F.
‘Apfelschale’
eyn harn het [heißt] in dem latin citrina: de ist gestalt alse eyn malogranates appelschale OvBaierl
45,2
apfelstoc
stM.
‘Apfelbaum’
und jach her were ein rebuk / ein hirz und ouch ein apfelstuk Brun
7367
(vgl. die Auslegung 7414: got glichet sich dem apfelboume);
783.
5023
apfeltranc
stMN.
‘Apfelwein’
gegen dem mete sûrez bier / hât ir geschenket mîme neven / und um den süezen wîn von Cleven / apfeltranc vil bitter KvWEngelh
3895;
ydromellum potio ex aqua et malis Matianis: ephiltranc / apheltranc SummHeinr
1:340,370.
– im Sprichwort ‘das wird jmdn. sauer ankommen’ (?):
daz wirt aber Wîerât ein epfeltranc, / ê daz siz gelerne; / wan diu hoeret mîn geplätze gerne Neidh
WL 5:1,8
apfelvruht
stF.
‘Apfel’
denne izzet mit menschlicher zucht / got selbin sin apfelvrucht Brun
8531;
hierher?:
die brahten [...] / spise maniger hande, / [...] / vrisch brot, wiz als ein sne, / vigen, nuzze, und aphele fruht Vät
7219
apfelwîn
stM.
‘Apfelwein’
wy do wirt appilwyn odir birn, pflumen, malagranatinwyn Pelzb
119,8
apoplexîe
stF.
‘Schlaganfall’
da uon sint si [die Blätter] gut [...] uor di apoplexie SalArz
88,21.
96,2.
– i.d.R. in der lat. Form:
ein siechtum in begreif, / von dem im entsleif / hende, munt und fuoz: / selten wirt buoz / des siechtums ieman; / swen er kumt an, / umb den ist ez ergangen sâ; / er heizet apoplesiâ Ottok
55732;
daz vallend lait, daz ze latein apoplexia haizt BdN
407,25
u.ö.
apostel
stswM.
‘Apostel’
den heiligin geist sante er her nidir sînin jungerin den zwelf apostolin PrMd(J)
344,21;
propheten und apostolen / und alle godes heiligen MarldA
94;
in dem meien: der apostolen tac Jacobi unde Philippi StatDtOrd
76,27;
der edel apostel sant Paulus Eckh
5: 8,2.
– häufig in der lat. Form:
der gûte sanctus Mathêus, der heilige apostolus unt êvangelista PrMd(J)
350,5.
– singulär ‘Apostelgeschichte’
diu hilig schrift diu nach gotes geburt geschriben ist, diu hiligen ewangelia, apostolus und ander hilig schrift PrOberalt
87,19
apostelntuom
stN.
‘Apostelamt’
die zwene gotes knehte / baden umb daz apostelnduͦm HvNstGZ
4912
apostem
N.
‘(eitriges) Geschwür’
die geswer, die apostemata haizent BdN
367,12;
die geswer in dem leib, die man apostem haizt ebd.
349,17;
sô ist ez [die Kresse] guot zuo den apostemen und zuo den gesweren ebd.
410,11
u.ö.
apostolisch
Adj.
‘apostolisch’
1 auf die Apostel und ein evangeliengemäßes Leben bezogen 2 auf die päpstl. Kurie bezogen
1
auf die Apostel und ein evangeliengemäßes Leben bezogen:
her [Judas] was erwelit zu dem apostolîchem lebine aber nicht zu dem êwigen lebine HvFritzlHl
97,8;
uf wen viel dis los zuͦ diseme úberminnenclichem wesende, disem edeln apostollichen ambahte? Tauler
90,7
2
auf die päpstl. Kurie bezogen:
vz der hogelobten stat / des apostolischen stules PassI/II
318,62
apotêkære
stM.
‘Apotheker, (Gewürz-)Händler’
die slangen vâhent die ärzt und die apotêker und behaltent si in pühsen BdN
276,23;
diu bühs in sîner lenken hant / bezeichent und tuot uns bekant / den apotêker HvBer
7612;
dar an der appenteger knaben, / die krúter prechen, wurzen graben SHort
6745;
der apotêker umb sîn lôn / mac machen sîn confectiôn / heilsam, und ouch die giftic sint HvBer
7630;
PfzdHech
310,15.
– als Bestandteil von Personennamen:
maister Wernher der appatheker UrkCorp (WMU)
530ABCD,9,9,32,31
apotêke
swF.
‘Apotheke, (Gewürz-)Krämerei’
twahen und salben mit populeon, daz vindest dû in der apotêken BdN
5,24;
der nem fünf pillulas, daz sint fünf kügellein, in der apoteken gemacht ebd.
90,3.
91,8;
schaffe, daz der munt uns als ein apotêke smeke! SM:St
1: 4,8;
dirre heilige Alexius wart getragen in sente Pêters munster, und von deme suzen geruche der dâ ginc von sîme lîchamen, sô wart di kirche alse eine appotêke HvFritzlHl
163,40.
– übertr. (oft Sinnbild für Maria):
úwer hertze werde ein appotecke der gotheit Seuse
431,6;
wie mag denne der himelsch kúnig von diner lutren reinikeit, von diner senftmuͤtigen demuͤtikeit, von der wolriechenden apotek aller tugenden und gnaden so wol gevangen werden! ebd.
266,23.
– oft auch in der lat. Form:
du gotes muter, tochter, brut, du apoteca rich Frl
9:1,6;
waz sal dese apoteca [Maria] denne tun, / in der do ruete gotis sun / mit blidschaft [Freude] virzig wochen Brun
4112
appellacion
stF.
‘Appellation, Berufung’
die appellacion man schreip Ottok
36535;
ein appellacion er las / vor dem bischolf der Salzpurgære ebd.
36541;
daz dise vorginantin priester nit bidurfen diekeine gnade von Rome von der appellacion wegen UrkCorp (WMU)
680,27
appellieren
swV.
‘(an eine höhere Instanz) appellieren, (gegen ein Urteil) Berufung einlegen’
‘ich [Paulus] appeliere’ sprach er do / ‘an den romeschen gewalt’ PassI/II
263,42;
die riten appellieren / an den keiser alzvhant ebd.
43,31;
do was der bischof von Kolle, der appellierte [...] an den stuͦle zuͦ Rome ClosChr
50,24;
wir setzen, daz man alle die brûdere mit der iârbûze bûze, dî dâ wider ires ordenes gesezzede sich anderswâr berûfent oder appellîrent StatDtOrd
61,11.
85,4;
hinnan ich appellire / und zuͤhe ez fuͤr die minne. / di ist ein richterinne / billich in disen sachen HeinzelRitt
352
Appenzeller
stM.
Name eines Tanzes (?):
kan aini tantzen springen / möcht mir an der gelingen / mit ir den appenzeller ich / am bett könd tretten waidenlich MinneR11
35
appetgrunde
stN.
→ abegründe
applatys
Subst.
→ oblâtîsen
aprille
swM.
→ aberëlle
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