antreiten
swV.
‘etw. ordnen, zurechtmachen, bereiten’
dich minnent unde erent [...] driu riche, / [...], / dei du zeches unde antreites, enges und breites, als du wil Himmelr
2,7;
zwo hosen er an leite, / di waren gantraitet / uon golde unt uon berelen Rol
3320.
2723;
der sî oͮch îe antrâitente [in Einklang bringend] siniv chôse ze gotis urteile Spec
89,2.
– mit Ersparung des Obj.:
an dir, ewige vater, stet der gewalt. / dine werc, di sint manicfalt. / du scaffis vnde antredis Litan
43;
von angenge dirre werlde was unser herre antreitente, do er den armen mennesscen gescoͮf Spec
148,31.
– mit Dat.d.P.:
den trost den du, herre, gordnet unde gantreit hast [
quod parasti
] aller dirre welte Konr(Sch)
28,15;
do ladet unsern herren ain richer man ze huse unde hete im ain vil groze wirtscaft gantreit ebd.
198,35.
217,29
antreitunge
stF.
‘Anordnung’
do [...] diu antreitunge des almehtigen gotis ervollet wart PrMill
525
antrodrâgmâ
Subst.
ein silberglänzender Edelstein (vgl. andromant):
antrodrâgmâ Parz
791,8;
andromanda, oder androdragma [...] ist ain stain, der ist silbervar und ist gar hert, sam der adamas BdN
436,3
antsage
stF.
‘Absage, Entschuldigung’ (nur in frühmhd. relig. Texten, vgl. antsegede):
duo die boten gisageten welich antsegi si habiten, / er hiez si nieht erwinten Gen
2913;
da muzen si gehirmen [ablassen] , / die hie ir antsage / mit ir spæhlichen rede / da vure bietent SüklV
604;
niht geneige herce min in wort der ubele ze unschuldigen die antsage [interl. zu ad excusandas excusationes
] mit suͦnten PsM
140,4
antsæʒe
Adj.
‘furchterregend, wild’
der eine [Hund] was antlæze [l. antsæze
] / und vil harte ræze, / der ander senfte unde grôz / unde aller frevel blôz Hund
11
antsæʒec
Adj.
‘furchterregend’
er wart sô antsæzic, / daz manneclîcher von im zôch / und man in schiuhelîchen flôch Reinfr
15704;
[er] was worden dô antsæzic. / sîn lîp was risenmæzic / gewahsen ebd.
23399
antsegede
stF.
‘abschlägige Antwort, Entschuldigung’ (vgl. antsage):
uon diu inmach nieman niheine antsegede habin dirre brvͦluofte TrudHL
13,33;
duo die boten gisageten welich antsegi [La. ant segede
] si habiten, / er hiez si nieht erwinten Gen
2913;
multi enim sunt vocati, pauci vero electi [...] disiu rede diu ist leider ein vestenunge unde ein antsagede aller der die der welt unde dem tievel dienen wellent Konr(Sch)
45,21
antsiht
stF.
‘Anblick’
daz üns nach imo und nach siner wunneclicher antsicht [...] mioze allezana ameron [muß immerfort verlangen]
PrWack
19,6
antsmalz
stN.
‘Entenschmalz’
ob dir din fuze we tun, nim biboz, stoz si mit antsmalze und lege ez druber BenRez
20
antsmër
stN. oder stM.
‘Entenschmalz’
swem di zen we tun, der nem heffen gutes wines und mische die mit antsmer und lege daz uf di zen BenRez
52
anttac
(vgl. AWB 1,565)
stM.
als ‘Gegentag’ der achte Tag nach einem kirchl. Fest (Oktave):
tusschen hie inde sente Johannis ce middis suͦmere andage UrkCorp (WMU)
43AB,26;
dit is gescieht [...] antdages paschen ebd.
53,8;
uf den samsdach des antages na sente Petirs unde sente Pauils dage der heiligen aposteln UrkMoselQ
136,33
(a. 1325)
antv-
s.a. enph-
antvahs
Adj.
‘mit langem, offenem Haar’
da von ir [Maria] iezu kundig was, / daz si was nacket und hantvas Brun
10054;
diu frouwe [Sibylle] saz antvas / in einem betehûs, / als uns saget Virgiliûs En
2704
1antvanc
stM.
auch anphanc, zu enphâhen.
1
‘offizieller, öffentl. Empfang’ , in der Regel mit Erwähnung einer großen Menschenmenge und/oder der Lautkulisse (Gesang, Musik u.ä; aufwändige Beschreibungen eines antvanges ggf. mit Rahmenprogramm vgl. 2
‘Empfängnis’
1
‘offizieller, öffentl. Empfang’, in der Regel mit Erwähnung einer großen Menschenmenge und/oder der Lautkulisse (Gesang, Musik u.ä; aufwändige Beschreibungen eines antvanges ggf. mit Rahmenprogramm vgl.
KvHeimUrst
84;
NibB
568,2.
583,3.
1305,4;
UvZLanz
5377.
9112;
RvEWh
14918
):
diu menege was grozlich, der antvanch was vile wunnechlich AvaLJ
108,3;
ze liebem antpfange man hôrte vrœlîchen scal NibB
247,4;
dô quam mit grôzer hers chraft / elliu himelischiu herschaft / zir vrouwen antvange. / man hôrte von ir gesange / manige süeze wîse KvHeimHinv
1027;
sus wart gein ir antphange / ein grôzer schal mit gedrange LvRegSyon
2949;
Ginovere [...] gab ze dem anpfange / mentel vil lange, / gezobelt wol unz an die hant UvZLanz
5735;
bereiten ime dô einen êrbæren antvanc. / si frumten spil und gesanc, / dô man im engegen gie KvHeimUrst
1293;
Tr
18624.
– bes. den öffentl. Raum, vielleicht die Menschenmenge hervorhebend:
si giengen, dâ si funden die zieren degene / in grôzem antpfange an dem hove stân NibB
1802,3.
– den protokollarischen Akt hervorhebend:
diu kuͤnigin hete geheizen / den byshof daz er gein im gienge / und mit anphange in enpfienge Rennew
32118.
11562.
– übertr. im Kampf:
mit bíttírín antphange / wart er íntphangín dicke Athis
E 86
2
‘Empfängnis’
den antvanc den diu maget tet / von dem engel sâzestet, / der was harte wunderlich, / von al der werelt sunderlich: / wan den diu reine maget emphie, / der hâte dâvor lange sie / geschaffen âne swære LBarl
2608
2antvanc
stM.
‘Gegengurt’ (oder anevanc
‘Zügel’ o.ä., vgl. ane vâhen 3.2):
die darmgurteln wâren sîdîn, / veste unde lange, / und die antphange [Laa. di hantphange, der anpfanc
] , / dâ mans ane gorde, / daz was ein tûre borde, und daz vorbûge / ein borde vil gefûge En
5282
antvanclich
Adj.
→ enphenclich
antvangen
swV.
zu
1antvanc.
‘jmdm. einen Empfang bereiten’ (mit Akk.):
dar zu [dem süßen Duft] wir horten singen / die engel, des wir gedingen, / sie habent geanfanget sie [die verstorbene Alyse]
Rennew
9185
antvogel
stM.
‘Ente’
man gesach ouch nie vederspil / sô manegen schœnen vluc getuon. / den antvogel und daz huon, / den reiger und den vâsân / sâhen si vor in ûf stan Er
2043.
2038;
nu seht, ob vunde ein antvogel / ze trinken in dem Bodemsê Wh
377,4;
pey den seen und pey teichen / sach mans die anttvogel vachen / und die repphuner slachen Seifrit
7995;
Bussard
861
antvrist
stM.
‘Deuter, Ausleger’
sante Stephan es sich do underwant, / der erste marterære, / daz er ze got wære / sein helfære unde sein antfrist Serv
1193.
–
‘Übersetzer’
translator: antfrist SummHeinr
2:17,13
antvristen
swV.
‘übersetzen’
Dauîdis námo uuírt gántfrístet manu fortis. daz quît. ármstrenger Will
58,10;
Jesus, der heilige name, [...] der wart gantfristet uͦz der hebræischen zungen in die latine zungen salvator, ein heilær odir ein hæilant PrHoff
96,18;
ê hiez er Abram, daz ist geantvristet ôbristir vatir, da nach Abraham, daz kv̂it vater vil mangir diete Spec
15,33
u.ö.
– weiter gefaßt ‘verstehen, auslegen’
dû bist Cristus filius dei vivi. den antfristit mîn herze TrudHL
15,25;
an den ungeluͤwigen [...], an den waz der gnaden und des heils zerunnen di die hilig schrift unreht gentvristent und si vercherten PrOberalt
35,21;
die hilig schrift [...], die verstunden si reht und antfristen si wislichen allen den die si horten ebd.
36,38
u.ö.
|