ane stroufen
swV.
‘überstreifen’
obe ich einen dore [Narren] fynde, / das ich yme daz umb den hals bynde, / [...] / und yme eine bose woche an streuffe Pilgerf
7229
ane stunt
Adv.
→ stunde
ane stürmen
swV.
‘jmdn./etw. angreifen, überfallen’
als an drin teilen die / stat wolden ansturmen sie Kreuzf
2856;
von dem ansturmen der stat und der burc Elbinge NvJer
7806,Überschrift;
RvEWchr
16250
ane stürzen
swV.
‘jmdm. etw. überziehen’
dem fuͤrsten angestuͤrtzet / was daz riche gewant WhvÖst
12840
anesûne
stN.
→
anesiune
ane suochen
swV.
1
‘jmdn. um etw. ersuchen, jmdm. etw. abverlangen’
1.1 mit doppeltem Akk. 1.2 mit Akk.d.P. und Obj.-Satz 1.3 in Passivkonstr. 2
‘jmdm. etw. antragen’ (mit doppeltem Akk.) 3 refl. ‘sich anschmiegen’
1
‘jmdn. um etw. ersuchen, jmdm. etw. abverlangen’
1.1
mit doppeltem Akk.:
er ladete zewâre / friunt unde mâge / [...] helfe suocht er si an Kchr
6985;
swer iz in [Christus] sivchet ane / mit warir minne, / deme hilfet her gedingen / [...] / zvͦ deme ewigen libe Ägidius
1041;
‘frauwe’, sprach ich, ‘ich hatte uch so sere / ertzurnet das ich uch nit mere / solichs an gesuchen, aber yetzont / bijden ich uch flehelich zu stont’ Pilgerf
4680;
wann wer den andern vngerechtichait ansüecht, das ist des schant, der vnrecht hat Schachzb
106,95
1.2
mit Akk.d.P. und Obj.-Satz:
daz si den Markis svͦhtin an, / daz er Arabel in gæbe wider TürlArabel
*A 162,14;
ich bit uch ob alle fruntschafft das ir mir anders kein mynne an suchent dann die alle die lút wol ansehen mögen Lanc
534,32;
do derzaigt der pruder daz / daz er was ein pöser man / und auch sucht die frawen an / daz si seinen willen tet Teichn
565,14
1.3
in Passivkonstr.:
nieman weis, wie stark er si, er werde denne e angesuͦchet von der welte bosheit Mechth
6: 40,4;
ain junckfrawe wol getaun. / diuͤ wirt vil gesuͦcht an / daz iren ern nit gezæm / und der leib doch gern næm Teichn
521,4.
–
‘jmdn. rechtl. belangen’
daz der probst unt daz goteshaus [...] niht en gelten shuln, was Walchun mit reht oder mit gewalt wirt angesuchet umbe daz sælbe erbe UrkCorp (WMU)
845,33
2
‘jmdm. etw. antragen’ (mit doppeltem Akk.):
herr, ich was des bot, / daz iuch sunder spot / daz rîche wart an gesuocht Ottok
13325
3
refl. ‘sich anschmiegen’
der roc der was ir heinlîch, / er tet sich nâhen zuo der lîch: / ern truoc an keiner stat hin dan, / er suohte allenthalben an / al von obene hin ze tal Tr
10912.
15737
ane sweifen
stV.
‘etw. (ein Kleidungsstück) überwerfen’
den mantel siu doch an swief. / dô wart er ir alsô tief, / daz er ir verre nâch gienc UvZLanz
5907
ane swërn
stV.
‘jmdm. etw. durch Schwur oder Fluch auferlegen’
lîdens nôt / von natûre im [Christus] angeborn / und nicht von ûzen angesworn JvFrst
2400
ane swingen
stV.
‘jmdn. überkommen’
daz ist niht anders mere, / do sie die minne ane geswanc; / nochdan was sie so kranc Herb
651
ane tagedingen
swV.
‘jmdn. anklagen, gerichtl. belangen’
ab sie keyman antegedingen eder ansprechen wolde ume daz vorgenante guͦt UrkMerseb
823
(a. 1343)
ane tasten
swV.
‘jmdn./etw. berühren, anfassen, an etw. rühren’
Lancelot tast den sarck ane zum schwern ende und hub yn Lanc
615,21;
her ist besigelt also vaste, / daz ich sin nicht tar antasten Brun
9822;
wa man kuͦninc Ludowichs [...] kuninclich gut anetastede MGHConst
5:530,47
(a. 1322);
dise wort ich wider antaste HeslApk
14643;
icht hinwider ze clagen, daz dieselb ansprâch antast StRMünch(A)
192;
dise mirre wurt angetastet in zweigerleige wise, mit den sinnen und mit der vernunft Tauler
19,17.
19,18.
19,25.
–
‘jmdn. überkommen, befallen’
stet vaste, / swen die not uch an taste HeslApk
13694.
–
‘jmdn. festnehmen’
zuͦ hant duͦ ane taste / manlich den sinen [der Henker der Gefangenen] / inde leiden si zer pinen MorantGalie
2124
(vgl. Anm.z.St.)
anetblat
stN.
‘Dillblatt’
daz kraut [Kümmel] hât langeu pleter klaineu nâhen [...] sam diu anetpleter BdN
396,15
aneteil
stMN.
‘Anteil’
sol man vron Verenuͦn [...] ir antailis des silbers niht wan vz den drinhundert marchen werin UrkCorp (WMU)
127A,11.
127B,12;
wil der Waffeler sinen anteil geben, den sol man von ime nemen UrkFreiburg
3:170,9
(a. 1311)
aneteilec
Adj.
‘beteiligt, teilhaftig’ nur in best. Wendungen
1 einer Sache
sîn
‘an etw. (An)teil haben’
2 jmdn. einer Sache
tuon/machen
‘an etw. beteiligen’
1
einer Sache ~
sîn
‘an etw. (An)teil haben’
es sint ôch fúnf hand lúte die der mess nit antailig sint PrGeorg
8,10;
[er] begert von hertzen / antailig sin des grossen schmertzen / den unser herr Jhesus Cristus laid KvHelmsd
4190
2
jmdn. einer Sache ~
tuon/machen
‘an etw. beteiligen’
das wir [...] vnsers gotzhuses lúte vnd gvͦt ze Vre [...] genôsam vnd anteilig [
participes
N477B30
] haben gemachet aller der rechtunge UrkCorp (WMU)
N477A,25;
barfuozen unde bredier / tête ich sú sin [des Pfennigs] anteilig / sú sprechent ich were heilig Pfennig
63
ane teilen
swV.
‘zuteilen’
der grâve sprach: nû teilet an, / daz uns beiden wol an stê / und niht krumbes dâ mit gê HeidinIV
1354
anetkrût
stN.
‘Dill’ (vgl. tille):
anetum haizt anetkraut BdN
381,28;
dû scholt auch niht gedenken noch wænen, daz anetkraut aneiskraut haiz, wan daz ist ain ander kraut ebd.
382,10
u.ö.
anetrac
stM.
‘Anschlag’
ich trag grosser beschwaͤrde dol: / Got von himelrich, du erkennst wol / disen antrag unnd diß groß unrecht FrSchw
473
anetragære
stM.
zu ane tragen.
‘jmd., der etw. anbahnt’
swer auch dez [Entführung eines Kindes zur Verheiratung gegen den elterl. Willen] antrager ist, frowe oder man, der sol ligen in dem turne funf iar NüP
170
anetragærinne
stF.
zu ane tragen.
‘Frau, die etw. herbeibringt, Kellnerin’, übertr. ‘in die Wege leitet, Anstifterin’
den wirt der lôn weder oben ûf dem himele noch hie niden [...]. daz sint die trüllerinne [Kupplerinnen] unde die antragerinne, der nieman mêr ze keiner bôsheit geruochet PrBerth
1:335,32;
das ist die spiserynne / und die andregerynne / hie in dem huse und ansetzerynne. / sij gibt der selen zu essen Pilgerf
13164
ane tragen
stV.
1
‘etw. (an sich) tragen’ (meist Kleidung, auch Rüstung, Schmuck) 2
‘herantragen’
2.1 mit Akk.d.S. ‘etw. herantragen, herbeischaffen’
2.2 mit Akk.d.S. und Dat.d.P. oder doppeltem Akk. 2.2.1
‘jmdm. etw. antragen, anbieten’
2.2.2
‘jmdm. etw. zufügen’
3
‘etw. anstiften, in die Wege leiten’
1
‘etw. (an sich) tragen’ (meist Kleidung, auch Rüstung, Schmuck):
einen goden waphen roch trocher an Roth
1118;
swaz der ritter ane truc, / ez [das Geschoß] fur durch in san, / alser nicht en hette an Herb
4500;
knecht, gebur, koufman / mvsten ysen [Rüstung] tragen an ebd.
9860;
wir enkvnden von der gezirde / nimmer gesagen vollen gnvc, / die die frauwe ane truc ebd.
628;
die selben wallenden man / die truogen unde hæten an / lînkappen unde solhe wât, / diu wallæren rehte stât Tr
2630;
zwêne brîsschuoch [Schnürschuh] er an truoc Wig
1434;
vil maniger grawes [graue Mönchsgewänder] ane treitt / und hat verwandelt sein leben HvBurg
32
2
‘herantragen’
2.1
mit Akk.d.S. ‘etw. herantragen, herbeischaffen’
den schaz man ane zale nam. / vnde trogin allez daz an. / vz des kuningis kameren Roth
789.
3111;
der gebûr rief dem wîbe sâ; / er sprach ‘nu trac den harnasch an: / wir suln von dem walde dan / balde varn ê ez tage.’ Wig
5459.
– mit Ersparung des Obj.:
fraw, nu haist tragen an. / [...] da trügen sy dy saümschrein / an das schef, prot und wein Hawich
3845.
– selten mit Akk.d.P. ‘jmdn. herantragen’
dâ wart der arme Tristan / mit maneger clage getragen an / vil tougenlîche Tr
7346;
sus swebeten sîne sinne / in einer ungewissen habe: / trôst truog in an [führt ihn ans sichere Ufer] und zwîvel abe. / ern vant niht stætes an in zwein ebd.
892
2.2
mit Akk.d.S. und Dat.d.P. oder doppeltem Akk.
2.2.1
‘jmdm. etw. antragen, anbieten’
und truog in sînen dienest an Tr
3401;
deist triuwe, diu von herzen gât; / diu treit sich uns vergebene an ebd.
12337
u.ö.;
Nicômachus begunde ouch sagn / wie in daz mort was an getragen [wie er zur Mittäterschaft aufgefordert worden war]
RvEAlex
19376.
– mit Ersparung des Obj.:
der vnterkauffel [Makler]
[...] hat das guet also angetragen StRPrag
82.
– mit Gen.d.S. und Akk.d.P. ‘jmdm. etw. berichten, nahelegen’
als ich ein teil hie hân geseit / des mich der schrift urkünde an treit RvEAlex
15554
2.2.2
‘jmdm. etw. zufügen’
diz truogin [seinen Freunden] grôzen jâmer an Tr
2585;
was jâmers mir in kurzen tagen / ist von dem Karlot an getragen Ottok
4858
3
‘etw. anstiften, in die Wege leiten’
wer schol daz wenden vnde chlagen, / daz got selbe ruchet antragen, / der an niemen missetvt? Wernh
D 2058;
swaz der tieuil angetreit, / ih wêiz er sich niemer geleit / untzer daz uol bringet ebd.
D 4851;
daz all teufel nicht an truͤgen, / daz pringt si zu in churzer vrist Teichn
294,20;
ich getrûwez heinlîche alsô wol an getragen: / daz Prünhilde weinen sol im werden leit NibB
873,2.
1107,1.
1116,1;
HvNstAp
9209;
Ottok
523;
HvFreibTr
5898.
–
‘mit jmdm. etw. beginnen, verabreden’
vrouwe, dâ sult ir / mit dem künege daz an tragen / [...] daz er denne rîte / gein dem blanken lande hin HvFreibTr
4209.
2360.
2376;
mit dem selben man / truoc ouch herzog Otte an, / wie er über kæme / daz er niht schaden næme Ottok
86929;
der selbe geistlich man / truoc die verrâtnus an / mit den unsæligen ebd.
60628
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