aneleitunge
stF.
1
‘Beschlagnahme’
2
‘Einweisung von jmdm. in ein Recht’
1
‘Beschlagnahme’
werin abir luiti uzwendic landis undi die heim quemin, [...] so sulin su dan tu alsi recht is, mit dir anileitungi [des Gutes] undi mit dir giweri Mühlh
129,20
2
‘Einweisung von jmdm. in ein Recht’
das die anlaittung geschehen sey an gevärd mit seinem [des Anleiters] offen prief
2DWB
2:1155,75
(Brinckmeier, a. 1303)
ane lźren
swV.
‘jmdn. unterrichten’
ich gronden en auch die seben konste. / [...] obe ich sy cleinlich leren an, / ich meynen das snoede a b c MinneR481
828.
– Zu ane lźren in Aufforderungssätzen →
ane
Adv., Präp. 1.1
anelich
Adj., Adv.
‘jmdm. ähnlich, in wesentlichen Eigenschaften übereinstimmend’,
nur präd.:
der ewige lip, der ist so getan: / [...] / engelin sint si [die Menschen] anelich, / immer unsuntlich Wahrh
129;
der minder Jacobus / waz Got so endlich, / daz man si sicherlich / von ainander nit erkant / nü wann by dem gewant Märt
5837;
werlich, ir sint eim mynem herren als enlich, der ein fast byderman was Lanc
38,30;
Kudr
1239,2;
Seuse
250,26.
– Adv.:
sō anelīche gebildet / wāren diu vil werden kint / als dā zwei wahs gedrücket sint / in ein vil schœnez ingesigel KvWEngelh
470
anelīchen
swV.
1 intr. ‘jmdm. ähnlich sein, gleichen’ (mit Dat.d.P.) 2 tr. ‘jmdn. mit jmdm. vergleichen, gleichsetzen’ (mit Akk.d.P. und Dat.d.P.)
1
intr. ‘jmdm. ähnlich sein, gleichen’ (mit Dat.d.P.):
man saget daz sin bilde / an schonheit mochte gelichen, / an formen wol anlichen / unseme herren Criste Elis
3148
2
tr. ‘jmdn. mit jmdm. vergleichen, gleichsetzen’ (mit Akk.d.P. und Dat.d.P.):
weme habet ir mich gelichet und geenelichet? Cranc
Jes 40,26
ane lieben
swV.
‘jmdm. gefallen’
sus liebet ir daz hemede an Tr
12819
ane liegen
stV.
1 mit Akk.d.P. ‘jmdn. verleumden, Unwahres über jmdn. verbreiten’
2 mit Akk.d.S., hier als Part.-Adj. ‘erlogen, zu Unrecht zugeschrieben’
1
mit Akk.d.P. ‘jmdn. verleumden, Unwahres über jmdn. verbreiten’
Susannen, / diu von zwein alten mannen / freislīch wart an gelogen / unt fur geriht gezogen KvFuss
599;
swie unschuldic ist ein man, / man mac in dannoch liegen an Freid
170,5;
so leugt er sich selben an, / ob er dez verjehen tuͤt, / er hab got lieb in seinem muͤt Teichn
340,68;
KvHeimUrst
321;
GvJudenb
2554
2
mit Akk.d.S., hier als Part.-Adj. ‘erlogen, zu Unrecht zugeschrieben’
manc man ein wīp versprochen hāt / durch angelogene missetāt Freid
102,13
aneligęre
stM.
jmd., der nach etw. strebt:
wenne ez heizet ein schuoler / in kriechischen tugenden anliger Renner
16810
ane ligen
stV.
1
‘jmdm. innewohnen, auf jmdm. lasten, jmdn. bedrücken’ (mit Dat.d.P.) 2
‘jmdn. bitten, anflehen, ein Anliegen vorbringen’ (mit Dat.d.P.) 3
‘einer Sache hingegeben sein, nachhängen’ (mit Dat.d.S.)
1
‘jmdm. innewohnen, auf jmdm. lasten, jmdn. bedrücken’ (mit Dat.d.P.):
mīnen sīechetįgon. der mķr įne lķget Will
85,6;
siechtüem, angst und nōt, die uns anligent BdN
346,27;
daz wir alsō zerucke gewerfen alle unser missetāt, di uns an lige lībes und sźle PrStPaul
86,25
2
‘jmdn. bitten, anflehen, ein Anliegen vorbringen’ (mit Dat.d.P.):
Rachel gote ane lach unz er ire ein sun gab Gen
1363;
daz si [Ratgeber] Marke an lāgen / [...] daz er ein wīp nęme Tr
8352;
daz vns die juden von der stat ze Auspurch lange sint an gelegen mit grozzer bet, daz wir in erlovbten ein badhovs ze machen UrkCorp (WMU)
1331,4
3
‘einer Sache hingegeben sein, nachhängen’ (mit Dat.d.S.):
[Schüler] süln den schanden an gesigen / und süln den tugenden sźre an ligen Renner
16808;
es spricht auch Katho [...]: "dw solt nicht anligen der vnmassichait, die ain frewndt des pauchs ist." Schachzb
100,22
āne ligen
stV.
→ āne 1.3.2, → ligen
ane līhen
stV.
‘jmdm. etw. leihen, jmdm. etw. überlassen’ (ausschließlich von fremden Kleidungsstücken, daher wie ane legen 1.2 verwendet):
dā lac ein roc: den lźch im an / der wirt Parz
459,19;
ich wil iuch in der minne biten, / iwer kappe ist so wol gesniten, / daz ir mir die ane lihet Rennew
10351;
den [Mantel] het im [...] ein guoter man / vür den frost gelihen an LvRegFr
3007;
[außer unserer Sünde] ist uns allez angelīhen, als der zeinem spile ein vremedez kleit entnimt DvASchr
333,1;
Mantel
972
ane liuhten
swV.
‘jmdn./etw. anglänzen, einen Lichtschein reflektieren’,
meist in der Wendung einander
~ :
nu lūhten disiu vier werc, / helm unde halsperc, / schilt unde hosen ein ander an Tr
6625.
10977;
si liuhtent beide ein ander an, / daz edel gesteine wider den jungen süezen man Walth
18,6
anelouf
stM.
1
‘feindlicher Angriff, Ansturm’
2
‘Anlauf’
1
‘feindlicher Angriff, Ansturm’
mit schilte umbegibit dih warheit sin [Gottes] nihne furhtes du uone [...] aneloufe [interl. zu ab incursu
] unde tiuvele PsWindb
90,6;
PsM
90,6;
der den andern anloufet mit gewafender hant [...] er git von dem anloufe ein march DRW
1,675
(ArchSchweizG.; a. 1304);
von allem todes anlovfe [interl. zu ab omni mortis impetu
]
PsM
H 63,7
2
‘Anlauf’
so ich iez [...] in ein wuͤtiges wasser wil springen, und den anlouf genam Seuse
132,6
ane loufen
stV.
mit Akk.d.P.
1
‘auf jmdn. zulaufen, um ihn zu umarmen, jmdm. in die Arme fallen’
2
‘in feindl. Absicht auf jmdn. zulaufen, jmdn. angreifen, anfallen’
1
‘auf jmdn. zulaufen, um ihn zu umarmen, jmdm. in die Arme fallen’
sus sprang er ūf und lief in an / und kuste im ougen unde lide KvWHvK
730;
dā lief vor vröuden manic man / veter unde māge weinend an Tr
11175;
sīn bruoder in ane lief, er was ime vil lieb. / [...] er dwang in an sich mit den armen, / er chust in minnichlīche Gen
1558;
diu swert wurfen sī hin / unde liefen ein ander an Iw
7497.
– übertr.:
mich wondert daz enich man / die mynne loeft so vrilich an [sich so bereitwillig auf die Minne einlässt]
MinneR336
538
2
‘in feindl. Absicht auf jmdn. zulaufen, jmdn. angreifen, anfallen’
swer [...] mit gewaffenter hant den andern anlvͦfet [...], der hat vnser hvlde niht UrkCorp (WMU)
372,10;
vaste liefen sie in ane / mit speren und mit swerden En
6780;
an lief in der pere Rol
3074;
wen die hund fraidicleichen anlaufent, vellt er auf die erd, sō wirt ir zorn gesänftigt BdN
125,14;
HvNstAp
9411
ane luogen
swV.
‘jmdn./etw. ansehen’
dō began daz kindelīn / die zwźne mortgītigen man / sō rźhte suoze lachen an, / [...] an smieren und an luogen / begunde ez si dō beide KvWTroj
482;
unsicher, ob Partikelverb:
tochter, sich und nim war / wī [...] / di nagel in mich dringen, / lūg an des antlutz klāren schīn, / [...] wī man daz gemeiligt hāt JvFrst
9715
ane machen
swV.
1 refl. ‘sich zurechtmachen’
2 tr. ‘etw. anlegen, bauen’
1
refl. ‘sich zurechtmachen’
siu hete sich gemachet an / wol und hübschlīch genuoc. / einen rīchen mantel siu truoc UvZLanz
858;
daz ein schoeniu maget / [...] / tanzet unde lachet / und sich icht schoene an machet UvLFrb
824
2
tr. ‘etw. anlegen, bauen’
der selbe herre, der sol der stat ze Vilingen kaine burch noch vesti naher maken noch och in der stat wan alse iezent an gemachet ist UrkCorp (WMU)
678AB,2
āne machen
swV.
→ āne 1.3.2, → machen
anemāl
stN.
‘(Wund-)Mal’
in Glossenhss. des 12.─14. Jh.s (vgl. AWB 1,435f.)
anamal [Gl. zu (lex omnis leprae et) percussurae
]
GlBibl
350,28
(14. Jh.)
ane mālen
swV.
‘etw. aufzeichnen, aufmalen’
di schrift [Kreuzinschrift] līz er [Pilatus] sust mālen an JvFrst
9152;
malet mir ir antluͤtz an [...] als sevͤ gewesen ist do sie lebt GestRom
66
ane manen
swV.
‘jmdn. erinnern’
dā manden si in an / und bāten in, daz er kęme Ottok
40001
ane massen
swV.
zu masse:
swenne wir uns vorwandelen / in die ewigen selikeit, / der geist der nu daz vleisch treit, / swenne daz zu erden wirdet, / [...] / und herz wider gemasset an [der Geist anfängt, wieder (Fleisches)masse anzusetzen] , / so wolle wir daz sen dan, / daz unse aldern imme geiste san HeslApk
10435
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