ane kivern
swV.
→
ane kifeln
ane klaffen
swV.
‘(laut?) auf jmdn. einreden’
wi tarstu sô ane klaffen den richter? HvFritzlHl
86,4
aneklagære
stM.
‘Kläger’ (nur in Rechtstexten):
da man dehaynen anclager hat oder gehaben mag StRAugsb
174,29;
swer auch mer anchlager hat dann ainen [...], der sol darnach seinew recht dez ersten haben und dann ie ainer nach dem andern StRMünch
315,3.
–
‘öffentl. eingesetzter Ankläger’
anklager vnd amptman, der geseczt wirt von der gemain StatTrient
173
aneklage
stF.
‘Klage, Anklage’ (nur in Rechtstexten):
daz jch [...] mich han verzigen alles des rehten vnde aller ansprach vnde an clage UrkCorp (WMU)
2179,35,39;
swelher [anchlager] dann sein anchlag fuͤrpringt und war macht mit dem gerichtpuͦch StRMünch
315,4
ane klagen
swV.
nur in Rechtstexten
1 mit Akk.d.P. ‘jmdn. anklagen’
2 mit Akk.d.S. ‘etw. einklagen’
1
mit Akk.d.P. ‘jmdn. anklagen’
sol der an dem der hantfride da gebrochen ist den anclagen der im sin reht versaezzen hat StRAugsb
122,33;
wirt der an gechlagt vnd enbrist ze ainem male, der sol von dem selbem, der in an gesprochen hat, furbaz gervwet beliben UrkCorp (WMU)
1100AB,35,32;
SpdtL
129,16
2
mit Akk.d.S. ‘etw. einklagen’
wan derselbe Bhertolt daz selbe guͦt vor dem vorgenanten chovfe angeclaget hate UrkCorp (WMU)
1824,24;
die wile aber ein man ein guͦt an geclaget vor gerihte SchwSp
99b.
– Zu ane klagen in Aufforderungssätzen →
ane
Adv., Präp. 1.1
aneklagunge
stF.
‘gerichtl. Klage’
und haben wir daz gotzhaus dannoch nicht ausgeriht der anclagung UrkIndersd
52
(a. 1311)
aneklëbelicheit
stF.
‘Anhaften, fortdauerndes Vorhandensein’
wan du hast noch etwas ankleblicheit der naturen, wan die nature und die gnade wúrkent noch mit einander Tauler
380,10;
die ankleblicheit der alten gewonheit ebd.
222,27
ane klëben
swV.
‘kleben bleiben’
[wenn der Vogel] sich ûf ze vlühte hebet, / sô clebet er mit den vüezen an Tr
849.
– mit Dat.d.P. ‘jmdm. anhaften’
ôwî, mîn hêr Tristan, / nu clebet iu mîn herze allez an Tr
18492;
swelch wort [welchen Ruf, Leumund] der junge man bejait, / sol er hundert jar leben, / daz muz im immer ane kleben ErzIII
149,10
aneklëbrec
Adj.
‘mit etw. behaftet’, hier übertr.:
so kumet der vijent und wartet ob er des sinen út do vinde. vindet er dich denne anklebrig, do haltet er sich an Tauler
370,15
ane kleiben
swV.
‘jmdm. etw. anheften’
swer iht bekennet in gote und im deheinen namen anekleibet, daz enist got niht Eckh
2:533,5
ane kleiden
swV.
‘jmdn. bekleiden’
do zvgen si im [Christus] vz den purpura. vnd si anchleiten in mit sinen chleidern EvAug
119,10.
119,6
ane klîben
stV.
‘jmdm. anhaften’
wan des der mensche in gewonheit kumet daz klîbet im gerne ane PrBerth
1:201,4;
eine vêde im anecleib / von eime sîner rittere NvJer
9508
ane klocken
swV.
‘anklopfen’
chlochet an! / wer chlochet, dem wirt auff getan Teichn
286,77.
286,55
ane klopfen
swV.
‘anklopfen’
daz sie [...] quam vür die kemenâten dar. / sie klopfte züchticlîchen an HvFreibTr
845;
wen alse her kumt unde clopphet an, daz sy ym czu hant uf tun EvBerl
145,13.
– übertr.:
stige vnze ze himele vnd himels anchloppe inneriste stimme [interl. zu conscendat usque sydera celique pulset intima vox
]
PsM
H 82,1.
H 9,4;
tuo ûf: ich klopf an mit worten. lâ mich in KLD:UvL
41: 3,1.
– als fester Bestandteil gereimter Neujahrswünsche (vgl. ‘Klopfan’, in: VL 4, Sp. 1222ff.):
jch sprach: ‘clopff an, clopf an, / ein gutes jar das ge vns an [...]’ Veltsp
109
ane komen
stV.
1 tr. mit Akk.d.P. ‘an jmdn. herankommen’
1.1
‘jmdm. begegnen, jmdn. einholen, auf jmdn. treffen (in Kampfsituationen Übergang zu 1.2)’
1.2
‘jmdn. angreifen’
1.3
‘jmdn. (um etw.) angehen, sich (mit einem Anliegen) an jmdn. wenden’
1.4
‘ jmdn. befallen, überkommen’ (von meist negativen Umständen, Krankheiten oder Gefühlen) 1.5
‘jmdn. erreichen, jmdm. zu Ohren, zur Kenntnis kommen’ (von Informationen) 1.6
‘jmdm. (als Erbe) zufallen, in jmds. Besitz gelangen’ (von Gegenständen, Besitz) 2 intr. ‘(an)kommen’
1
tr. mit Akk.d.P. ‘an jmdn. herankommen’
1.1
‘jmdm. begegnen, jmdn. einholen, auf jmdn. treffen (in Kampfsituationen Übergang zu 1.2)’
[der Bär] cibrach al, daz her anequam, / vnti citrat iz vndir sînin clâwin Anno
13,3;
swar so man ine an kome, daz man ine vfhalden sal UrkCorp (WMU)
606,33;
der wec tief und enge was, / dâ si in [den von ihnen verfolgten Ritter] zem êrsten komen an UvZLanz
1415;
wil der sin notwer furbringen, der sol gan zu dem vogte, swa er in erste mag ankomen StRAugsb
82,3;
uf dem wege an ander an / die selben botten qamen [begegneten sich]
RvEWh
1655;
Mühlh
126,15.
– mit sachl. Subj.:
inen beschiht als den armen lúten die ain grosser herre etwenn gruͤtzet und si der gruͦss unverwaͤnt an kumet PrGeorg
33,39
1.2
‘jmdn. angreifen’
an der stunde / besande Marke ein michel her / und kam in an mit starker wer Tr
1130;
si kamen in mit kreften an RvEWh
12489.
– subst.:
gegen den Walhen streit Assar / ir strîtlîchez ankumen Kreuzf
6689.
–
‘etw. in Angriff nehmen, anpacken’
er mag es [ein Vorhaben] gefuͦger an komen RvEWh
10602;
ez sol demuͤtklich und senfteklich enpfahen, swie herteklich man ez an kumet, und sol ez vertragen PrGeorg
316,15.
– im Sprichwort:
her hat di tat wol halb volbracht, / wer an daz ding schone komen ist. / noch schreib ein meister sundir list: / schone ankomen ist halb gevuchten Brun
436
(vgl. ane rennen)
1.3
‘jmdn. (um etw.) angehen, sich (mit einem Anliegen) an jmdn. wenden’
also man dich mit bitterkeit ankummet Tauler
405,15;
mit swaz rede siun ane kam, / des antwurt er als ez zam UvZLanz
815;
[er] quam dî brûdre an / mit dêmûteclîchir vlê, / daz sî gerûchtin [...] zu genâdin in intpfân NvJer
8499;
do man es [das Kind] vast an kom, daz es verjehi und den boͤswiht zogti Seuse
66,18
1.4
‘ jmdn. befallen, überkommen’ (von meist negativen Umständen, Krankheiten oder Gefühlen):
der sichtum kumet di gesunden also gahes an vnde ouch di sichen SalArz
45,37;
swenne in sin zorn ane quam, / als ein grimmer ber er bram Herb
2989;
dô kam in michel zwîvel an Tr
9647.
– mit modaler Bestimmung, teilw. in unpersönl. Wendungen ‘in einer best. Weise auf jmdn. einwirken, empfunden werden’
an manigem hailigem dienst, der sy [Ordensfrau] doch dik kumerlich ankam Stagel
45,24;
der werld êr und gotes lôn / kom si vil tiwer an [kommt sie teuer zu stehen]
Ottok
51443;
ez wær mich gnuoc tiure ane komen HartmKlage
390;
den [Frommen] muoz ez gar sûr kumen an, / wenne er muoz sîn der werlde grûwe Renner
5720;
ez chûmt iuch an mit sode GvJudenb
84
1.5
‘jmdn. erreichen, jmdm. zu Ohren, zur Kenntnis kommen’ (von Informationen):
wan aver mich von meinen voderen allen sant [...] an ist chomen dev warhait UrkCorp (WMU)
3371,2;
da von sol in diu geschiht / vergeben ane komen niht RvEWh
9452;
nû hœret waz disiu mære sint / diu [...] uns für wâr sint chomen an, / sô mir daz buoch verjehen hât KvHeimUrst
72;
Ottok
74
1.6
‘jmdm. (als Erbe) zufallen, in jmds. Besitz gelangen’ (von Gegenständen, Besitz):
swas si iemer méé guͦtes gekoufet oder gewinnet oder swie es si ane kummet UrkCorp (WMU)
N 176,37;
swer daz almoͮsen gît, daz in unrehte an ist chomen mit diuue oder mit roͮbe Spec
91,14;
wie in das puch sey komen an? / im gabs gar ain pider man HvNstAp
20608;
elliu di zirde, / di mich uon erbe an chomen ist Rol
8943;
daz gut, des ich gewaltick bin, / daz chumt mich ver eigen an StrKD
4,235;
Wh
243,11
2
intr. ‘(an)kommen’
sall ein waltpot fragen einen neuwen ankammenden heimburger, wanne er seinen eid uszgeben will WeistGr
6,620
(14. Jh. kopial).
– hierher oder wegen Ersparung des Obj. zu 1.3?:
dô ich sî dur triuwe und dur guot an sach, / dô kam si mit ir minnen an / und vienc mich alsô, / dô si mich wol gruozte und wider mich sô sprach MF:Mor
9: 2,4
ane koufen
swV.
‘etw. ankaufen’
anchauffen oder verchauffen UrkCorp
2345,13;
ainen aker het des bischoffs man anchowft DRW
1,663
(Foffa; 14. Jh.)
anekrätel
stN.
‘Kropfgans’ (übertr. mit pseudoetymol. Bezug auf krât):
onocratulus mag ze däutsch ain ankrätel gehaizen. [...] wenne der vogel sein stimm üeben wil, sô senkt er sein haupt in daz wazzer und rüehelt mit der stimm auz dem wazzer BdN
209,13
anekretzec
Adj.
‘von Krätze befallen’
als ein ankretzig rint MinneR302
51
ane krîieren
swV.
‘jmdn. mit einem Schlachtruf (krîe) herausfordern, anfeuern’
dô wurden die Swâben swinde / von Kernden daz gesinde / an geuden und an grojieren, / si solden turnieren Ottok
82333;
nu begunde Karll vreysseliche / de Vrantzosen an kreyeren / ‘danne, danne mit den banneren, / alle de myn hulper syn [...]’ KarlGalie
5415
ane kroijieren
swV.
→ ane krîieren
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