īn dorren
swV.
‘in etw. (den Boden) eindringen und dabei trocknen’
sich muose fröuden ānen / swaz man hie mit den kolben traf. / daz sluoc man daz des verhes saf [das Blut] / muos ze grund īn dorren Reinfr
20303
īn drengen
swV.
tr. ‘hineindrängen’
ie wider si [Teufel und Menschen] dir weren, ie fúrbas si dich in trengeten in din schiffelin [d.i. din gemuͤte
]
Tauler
172,26
īn dringen
stV.
1 intr. ‘hereindrängen, eindringen’
2 tr. mit Dat.d.P. ‘jmdm. etw. eingeben, kraftvoll hineinlenken’
1
intr. ‘hereindrängen, eindringen’
weist du nit, daz ich daz tor bin, dur daz alle die waren gotesfrúnd muͤssent in dringen, die zuͦ rechter selikeit son komen Seuse
34,10;
so sicht si aber dringen / eine schar von jungelingen / in durch di kirchtur Pass I/II (HSW)
12823;
Parz
285,15;
vernünfticheit diu dringet īn [in den Grund der Gottheit] ; ir engenüeget niht an güete noch an wīsheit noch an wārheit noch an gote selber Eckh
3:179,2;
Seuse
193,1.
192,25
2
tr. mit Dat.d.P. ‘jmdm. etw. eingeben, kraftvoll hineinlenken’
des saltu, meit, indringen / mir tummen der genaden fließ Mügeln
156,11
īndruc
stM.
in myst. Texten; vgl. Egerding, Metaphorik 2,188f. 192. 194.
‘Eindruck’, Bildspender scheint der Abdruck eines Siegels oder die Prägung einer Münze zu sein ‘Prägung, bleibende Spur, wesensmäßige innere Veränderung’ (überw. Eckh ):
swer iht [etwas] bekennet von ūzerlīchen dingen, dā muoz etwaz īnvallen, ze dem minsten ein īndruk Eckh
3:225,7;
doch von īndrucke und von īnvluzze des mānen in dem himel obenān sō verzīhet und vergizzet ez [das Wasser] sīner eigenen natūre [nach unten zu fließen] und vliuzet ze berge in die hœhe ebd.
5: 45,8;
das ist gotes eigenschaft, daz niht vremdes in in envellet, niht ūfgetragen, niht zuogeleget. dar umbe ensol diu sźle keinen vremden īndruk haben, niht ūfgetragen, niht zuogeleget ebd.
2:344,3
u.ö.;
es waz ein verborgen liehtricher zug von got, und der wurkte geswintlichen den abker. [...] do im dise indruk von got beschah Seuse
8,21;
und die vier indrük des namen Jhesus Cristus [
in daz innerst mins herzen ebd. 128,15
] wurden mir ain wenig mere denne in ainem jar nach anander geben EbnerMarg
130,13
indrücken
swV.
→
iterücken
īn drücken , -drucken
swV.
überw. in myst. Texten; vgl. Egerding, Metaphorik 2,189. 193-195.
1
‘hineindrücken’
2
‘zusammendrücken’
1
‘hineindrücken’
inprimetur: indrucht werdin Gl
1:632,43.
–
wan got selber disen sāmen īngesęjet und īngedrücket und īngeborn hāt, sō mac er wol bedecket werden und verborgen und doch niemer vertilget noch in im verleschet Eckh
5: 111,19;
dy segel wurden auff gezucht, / mit den ruederen in gedrucht. / sy furen wol und schon / hin gegen Warcilon HvNstAp
3440.
– oft i.S.v. ‘ein Abbild, eine Entsprechung hinterlassen, (wie ein Siegel) prägen, eindrücken’
vnde von der kv́nde [wird ihm Gott] lieber, von der liebe ie svͤzzer vnde vaster in getrvckit in das herce vnde steter an siner liebi vnde an sime dieneste DvAStaff
182;
als ein bilde lobet sīnen meister, der im īngedrücket hāt alle die kunst, die er in sīnem herzen hāt Eckh
1:318,6.
3:244,2
u.ö.;
daz bilde der kunst ist ir [der Seele] natiurlīche īngedrücket ebd.
2:192,5.
2:211,3;
ThvASu
298,18.
56,32;
davon sprach Ovidius: ez werdent auf der erden so vil lannt [ebenso viele Länder] in getrucht [einer Himmelsregion, einer Tierkreisregion entsprechend auf Erden dargestellt, vgl. Glr.z.St.]
Sphera
75,28.
– subst.:
daz seste ist ein īntrucken des geistes, daz der geist in eime blicke schowet di gotheit blōz ane HvFritzlHl
238,28
2
‘zusammendrücken’
dar úber wirt dem geiste fúr gehalten alsolicher truk das im alle die suͤssikeit und wollust wirt als gar ze mole benomen als es nie nút engewunne, und wirt im do ein als in getrukte und zesamen gejagte mosse [Maß]
Tauler
151,24;
als ein guͤtú woͤscherin, dú mit irem ingedrukten [gewalkt ?] und geweichten wat hin gat zuͦ dem lutern wasser Seuse
134,27
īndrückunge
stF.
‘Abdruck, bleibende Spur’ (vgl.
īn drücken
):
wan indrukunge [
impressiones
] , die da gelazen werden von der bewegunge der tiere, von den so heizent die fuozstaphen; unde dez glichez: die esche [Asche] heizet ein fuosstaphen dez füres ThvASu
258,31;
‘unde mīn geist wart formelōs’: daz ist diu indrükunge des geistes in die ungeformete forme unde bilde, daz got ist Eckh (Pf)
507,38;
dā von wont der vater in der sźle, dā er die sźle drücket an sīn herze, unde dā enpfźhet si den sun in sich in der īndrückunge des vater nāch sīner persōnlīcher ūzgenclichkeit ebd.
215,24
īn dunken
swV.
→
īn tunken
indurstic
Adj.
‘sehr durstig’ (zu
durstec
mit intensivierendem →
in-):
sō wirt diu katze von dem eiter [Gift] indurstic PrBerth
1:402,30;
do begerte nie kein inturstiger mund so hitzeklichen eins kalten brunnen Seuse
210,7
Indus
Subst.
ein Fluss, ‘Indus’
ein lant [...], daz heizet India. daz lant heizet nach einme wassere daz heizet Indus. daz springet uz eineme berge heizet Caͮcasus Lucid
20,7.
20,10.
29,6;
der meister sprach: Affrica hebit sich an dem wasser Indus vnde reichet westert an daz wendel mer. jn dem teile sint michelú lant. Libia [...] Pentapolis [...]
ebd.
35,3
īn eiden
swV.
‘durch Eid rechtskräftig machen, beschwören’ (DRW 2,1374):
auch han ich [...] die hernach geschriben guͦt, die min reht eygen sin, [...] dem selben herren byschof Otten vnd sinem stift vf geben geeygent vnd in geeydet reht vnd redlichen UrkWürzb
40,523
(a. 1343)
ineider
stN.
→
inędere
inein
Adv.
→
enein
īn eischen
V.
1
‘um Einlass bitten’ (vgl. 2 DWB 7,724) 2
‘jmdn. vorladen’ (vgl.
eischen
2 ) 3
‘Geld einfordern’
1
‘um Einlass bitten’ (vgl. 2DWB 7,724):
da von heischet Cristus in / clopende des herzen tor. / vruntlich sprechet er da vor: / ‘tu mir uf, [...].’ Daniel
3220
2
‘jmdn. vorladen’ (vgl.
eischen
2):
zume neisten dinge kume der vorderer unde volge siner klage unde laze den man aber ineischen umme sines vrundes wunden StRFreiberg
154,14.
– mit Dat.d.P. (?, eischen i.d.R. tr.):
in einem pantaydink [d.i. banteidinc, eine gebotene Gerichtsversammlung] heiset man eynem [l. eynen?] man czu eynem mal yn, vnd verteilt in seczehant daselbst, den man czu ander czeit drey gericht mus inhayschen SchöffIglau
65
3
‘Geld einfordern’
man sal in so darzu halden, das er geb mit phenden oder mit einheisschen, oder er rechen ab StRPrag
93
inelende , inellende
stN.
→
ellende
īn enthalten (?)
stV.
‘(in etw.) inneren Halt, Rückhalt suchen’ (vgl. enthalten 3.1):
aber die heidenen die hettent enkeinen enhalt [Halt] daruf sú buwetent, denne uf gottes gnode bloͤslichen in sine barmherzikeit. sich, in der wisen sol ouch dine uͤbunge sin, daz du dich [genauso wie die Heiden] nút in enthaltest denne uf der blossen gnoden und barmhertzikeit gottes Tauler
64,17
(vgl. genade 2.2, ūf enthalten)
īn entw-
→
īn antw-
inerbarmen
swV.
→
enterbarmen
īn erben
swV.
→
merwen
īn erbilden
swV.
‘in sich ein Abbild schaffen, sich einprägen’ (vgl.
īn bilden
):
dā muoz ze dem źrsten ein anegedenken und ein merklich īnerbilden zuo gehœren, als dem schuoler ze der kunst [wie der Schreiben lernende Schüler sich die Buchstaben einprägen muss]
Eckh
5: 209,3
|