g – gabiʒ? gâch – gademstat gademvrouwe – gâhe gæhe – galazîâ galban – 1galle 2galle – galsterîe galsterlich – gamanje gamânje – gampelher gampelsite – ganeist(e) ganeistelîn – ganteren ganz – gære gargarismus – gart gart – gartgabele garthagen – gasse gast – gastmeisterin gastnusse – gæʒe gaʒʒe – gebant gebâr – gebeinet gebeitic – gebërærin gebërc – gebietære gebietærin – gebiuge gebiunde, gebünde, gebunt – gebogen geborc – gebraste gebræte – gebrësthaftic gebrëstic – gebrûchic gebrûchlich – gebünde gebünde – geburgeze gebûric – gebûschirre gebütel – gedæhtnisse gedalsch – gedense gederbe – gedinchof gedinclich – gedon gedon – gedröulich gedröuwe – gedwâse ge|ehte – gegate gegatrom – gegen hëllen gegenherte – gegenrede gegenreise – gegentraht gegen trëten – gegenwertige gegenwort – gegihte gegiric – geharnascht geharre – geheiligunge geheim – gehende gehenge – gehimelze gehirne – gehœric gehœrlich – gehüge gehügede – gehuobet gehuof – geilic|heit geillîche – geiselstreich geiselunge – geisticlich geistîn – geiʒeweide geiʒgalle – geiʒwolle gejac – gekleide geklûder – gelæge gelaister – gelegede gelegelich – geleitesman geleitgëlt – gëlfe gëlfen – gelîcherin gelîcherte – gelîchsame gelîchsamen – gelide gelidemâʒe – gelinc gelinc – gelle gelle – gelœte geloub- – geloupheit gelouplich – gëlte gëltel – gelübe gelübede – gelüppic gelüpschafte – gëlwelot gëlwen – gemahellich gemahelschaft – gemæʒicheit gemæʒiclich – gemeinder gemeine – gemeinmüeticlich gemeinsagunge – gemelîche gemelîcheit – gemietede gemietunge – 2gemüete, gemuote gemüetic – gemuotheit gêmuoticheit – genâden genâdenarm – genâdezît genædic – genant 1genantlich – genemede genende – genës genesche – genibelet genîc (genîge ?) – genistbærlich geniste – genôʒsam genôʒsame – gensîn gensischen – genuht genuhten – genuocsamede (?) genuocsamen – Geon georset – gequël gequide – 1gerat 2gerat – gerede gerede – gerëhtmachen gerëhtmachunge – gereiʒe gereiʒede – gerigel gerigelingen – gerihticlîche gerihtinsigel – geristic geristlich – gërne gerner – gërste gërstegrûʒ – 2gertelîn gerten – gerûmiclich gerummel, gerumpel – geruowic geruowicheit – gesagede, gesegede gesalzene – geschaffenheit geschaffenwësen – gescheftnisse gescheftvrouwe – geschepfnisse geschepfunge – geschihtic geschihticlich – geschræje (?) geschrât – geschulteret geschuoch – geselbede gesêlen – geselliclîcheit geselligen – gesigel gesigen – gesinne gesinnen – gesiuniclich gesiuse – gesloufe gesloufic – gesnæren gesnarren – 1gespenge 2gespenge – gespîwe gespiz – gespreide 1gesprenge – gestalt gestalt – gestelle gestellet – gesticke gestickelet – gestopfel gestœʒe – gestriuʒe gestriuʒunge – gestüplach gestüpnisse – gesuoch gesuochære – geswenke geswenze – geswindicheit geswindiclîche – getænede getæper – getelse getemere – getougen getougen – getregede|gülte 1getrehte – getriuwenisse getriuwewirdic – getult getumele – getwancnisse getwancsal – gëtzen getzsal – gevæhic geval – geværlich gevatere – gevellicheit gevelliclich – geveterede geveterlîn – gevlester gevlitter – gevorstet gevræʒe – gevüegelich gevüegetheit – gevürste gewach – gewalt gewalt – gewaltroubunge gewaltsame – gewantsnîden gewantsoum – gewarsamlîche gewarschart – gewehenen gewehse – 2gewende gewendelach – gewërben gewërbic – gewërken gewërldet – gewëterblitzen gewette – gewilden gewîlet – gewinnunge gewint – gewist gewiste – gewonet gewonhaft – gewuoc gewurc – gezamen gezan – gezerge gezic – gezît gezîte – geziugelîn geziugen – gezühticlîche gezunft – gheheel gibe – giegengêre giel – gifticheit gifticlich – gîgengarren gîgennagel – gîle gileht – gine|glapf ginen – gir gir – giric giricheit – girte girunge – gît git (?) – giuden giudenlich – glanken glanst – glas(e)väʒʒelîn glas(e)vënster – gleienbluome gleif – glenzezît glenzic – glîme glîmen – glîssenerîe glisterîe – glocke glockehûs – gloie gloieren – glück- glüejen, glüen – gnaister gnaistli – gogel gogel- – golf gollen – goltërze golt|esche – goltmâl goltmasse – goltslahære goltsmelz – goltvël goltvinger – gos (?) got – götelîn gotelop – goteshûsrëht goteshûswartære – gotesvriunt gotes|wâr – gotheftic gotheit – gotmeinunge gotmensche – gotweiʒ
gotzam – gougeren göugewete (?) – goukelklucken goukelkunst – goukeltocke goukelunge – göumütte, -mutte göu|phâwe – grâ grâ – grab(e)wart grab|îsen – 2grâl grâlen – gran grân – gransprunge gransprunge – gras(e)löufel gras(e)marschalcambet – grætic grâ|tuochære – grâwërc grâwërcliute – grêde grêden – gremiclich grempære – greʒenach gribellure – grieʒwart grieʒwartære – grîfvalke grîfzan – grîn grindel – grisegrammen grîseleht – griuse griuselen – groben grobiln – grôʒgamander grôʒgebieter – grôʒtürstic grœʒunge – grüenheit grüenlich – grundelôs grundelôselich – gruntrëht gruntrüerunge – gruntvorschende gruntvriunt – gruoʒbære gruoʒe – grütschîn grutte – gubelnagel guc – güeticlîche güetlich – gugelkotze gugelroc – gülte gülteguot – gumpenîe gunderam – guonlich guot – guotlich guot Adj. guot stN. guotære stM. guotbotescheftlich Adj. guotdunken stN. guotdunkende Adj. guotdunklicheit stF. guotelach stN. guoten swV. guotenphâher stM. guoten- stM. guotgemuot Part.-Adj. guotgërn Adj. guotgërne stF. guotgërnicheit stF. guotgewinner stM. guotheit stF. guothërzic Adj. guotîn stF. guotlich Adj., guotlîche – gupfoht guppelspil – gürtelsenken gürtelsnuor – gymnosophiste
|
guot
Adj.
1
‘geeignet, tauglich, brauchbar, nützlich’ zu, für, gegen etw., für jmdn.
(Dat.) 1.1 präd. 1.1.1 mit Präp.-Erg. 1.1.2 mit Dat.-Erg. 1.1.3 mit Präp.- und Dat.-Erg. 1.1.4 mit Dat.d.P. und Part.Prät. (vgl. 2
5 Mhd. Gr. § S
30,5) 1.1.5 etw. vür ~ haben (vgl. ➙ 12 ) 1.1.6 von Personen: ‘Hilfe, Unterstützung bietend (gegen
jmdn.)’
1.2 attr. ‘(aufgrund einer bestimmten Eigenschaft) für seinen Gebrauchszweck
geeignet’
2
‘tauglich, geschickt, tüchtig’ im Hinblick auf eine Fertigkeit, Tätigkeit,
Handlung 2.1 von Personen 2.2 bei Verbalabstrakta 3
‘passend, angemessen, ratsam, tunlich, richtig’ , vom Verhalten, Benehmen 4
‘günstig, glücklich’ im Hinblick auf den Ausgang, das Gelingen einer
Sache; 5 Wirksamkeit, Geltung, Verlässlichkeit bezeichnend, vor allem rechtl. 5.1 von Urkunden, Rechten, Gewohnheiten usw., ‘beglaubigt, sicher,
gültig’
5.1.1 attr. 5.1.2 präd., in den Wendungen etw.
machen, ~ blîben , etw. vür ~ haben / nemen /
entphâhen (vgl. unter ➙ 12 ) 5.2 von Zahlungsmitteln, ‘vollwertig’
5.3 von Bürgen, ‘zuverlässig’
5.4 allg. guote liute
‘bewährte, unbescholtene, rechtsfähige Personen’
5.5
guoter liumunt
‘untadeliger Ruf’
6
‘wertvoll, hochwertig, kostbar, edel’
6.1 von Kleidung, Schmuck usw. 6.2 von Speisen und Getränken 6.3 terminol. bei Zeitbestimmungen ‘hoch, heilig’
6.4 bezogen auf geistige und künstlerische Werte ‘wertvoll,
gehaltvoll’
7
‘von gehobenem sozialem Rang; vornehm, edel’
8
‘angenehm, bequem, erfreulich, schön, vorteilhaft; zufriedenstellend’
8.1
‘angenehm’ hinsichtlich Geschmack, Geruch, Klang, Anblick 8.2 in Bezug auf das Wohlbefinden insgesamt 8.2.1 körperliches 8.2.2 seelisches 8.3 bezogen auf einen Zeitabschnitt (Tag, Nacht, Tageszeit usw.), häufig in Grußformeln und guten Wünschen 8.4 allg. für alles, was gefällt 8.5
‘zufriedenstellend, annehmbar, hinnehmbar’ in den Wendungen etw. vür
~ haben / nemen / entphâhen (vgl. unter ➙
12 ) 8.5.1
‘jmdn./etw. den Ansprüchen genügend finden, mit jmdm./etw. zufrieden sein,
vorlieb nehmen’
8.5.2
‘etw. billigen, hinnehmen, durchgehen lassen, dulden’ , häufig neg. 9
‘geneigt, wohlmeinend, freundlich’
9.1 von Personen 9.1.1 eher aktiv, ‘freundlich gesinnt, liebreich, gewogen, gütig’ (gegenüber jmdm./etw.) 9.1.2 eher passiv, ‘gutmütig, gutwillig’
9.1.3 ein Verhältnis der Freundlichkeit, Geneigtheit zwischen Personen
bezeichnend; 9.1.4
guote liute
‘Aussätzige’ (verschiedene Erklärungsmöglichkeiten werden erörtert in
DWB 4,1,6, Sp. 1292; anders unter 10.1 ) 9.2 bezogen auf Gesinnung, Meinung, Wille 9.3
guoter wille
‘freiwillige Geneigtheit zu einem Handeln, Tatbereitschaft’
9.4 bezogen auf Wort, Gebärde, Tat als Ausdruck freundlicher Gesinnung 10 ethisch ‘gut’
10.1 von Personen ‘rechtschaffen, tugendhaft, ehrenhaft’
10.2 von Gesinnungen, Handlungen und Zuständen; 10.3 dem äußeren Anschein nach guot 11 als Maßbegriff 11.1
ze guoter mâze
‘genau passend, angemessen’ , hier litotisch für ‘überaus’
11.2
‘reichlich, beträchtlich’ ; 12
vür ~
haben / nemen / entphâhen s. unter 1.1.5, 5.1.2, 8.5, 9.1.1,
9.4 ; vgl. auch → verguot Adv. 13 subst. Gebrauch 13.1 MF. ‘der, die Gute’
13.1.1 allgemeiner, ‘Rechtschaffener’
13.1.2 stärker religiös, ‘Frommer, Heiliger’
13.2 N. ‘das Gute’
13.2.1 ethisch 13.2.2
‘Erfreuliches’
13.2.3
‘Wertvolles’
14 Ansätze zu adv. Gebrauch 14.1 zus. mit → wol 14.2 in der Wendung ez guot tuon , hier ‘tapfer kämpfen’ (vgl.
2.1
)
1
‘geeignet, tauglich, brauchbar, nützlich’ zu, für, gegen etw., für jmdn.
(Dat.)
1.1
präd.
1.1.1
mit Präp.-Erg.:
ze erzenîe guot / was dâ maneges steines sunder art
Parz
792,2.
124,2;
der leopard wirt [...]
etswenne [...] sô zam, daz er zuo jagen guot wirt,
alsô daz man ander wilt dermit væht BdN
145,19;
done was der Hagenen wille niht ze kurzewîle guot
NibB
1919,4;
der site was ze trûren guot Parz
231,19.
2,18.
479,2.
–
brôt / daz guot was vür siechtuomes nôt, / swer sô sîn ein lützel
az LvRegFr
2611;
luͤbstikel vnd minzze
[...] sint guͦte wuͤrtze /
fuͤr die grozzen furtze BvgSp
54;
daz ist gar guot wider die kalten huosten
BdN
367,2;
für trûren und für ungemüete ist niht sô guot, / als an ze sehen
ein schœne frowe wol gemuot Walth
27,34.
– von Pers., ‘geeignet für (ze) ein Amt, eine
Aufgabe’
si bedûhte des, er wære guot / ze herren in ir
lande Iw
3808;
wer [...] wære / guot ze rihtære
Greg
3160
1.1.2
mit Dat.-Erg.:
eine wurz i’u geben wil, / dâ von ir slâfet:
deist iu guot Parz
580,21;
kundestu noch geswîgen, daz wære dir guot
NibB
839,2;
sô nemet [...] in iuwern
muot / waz iu sî nütze unde guot Iw
1988;
daz der stat [...] gvͦt wær vnde
nvͤtze UrkCorp (WMU)
476,18;
ich wil mich von dir scheiden, / daz ist uns beiden guot Walth
88,24
1.1.3
mit Präp.- und Dat.-Erg.:
daz was in guot vür den tôt Iw
5395;
[er] tæte swaz im guot wære / vür des siechtuomes
swære LvRegFr
3609;
Parz
818,2;
unt hete si dar zuo rehten muot, / daz was gein
werdekeit ir guot [verhalf ihr zu w.
]
ebd.
403,28
1.1.4
mit Dat.d.P. und Part.Prät. (vgl. 2
5Mhd. Gr. § S
30,5)
von du ist [...] di heilige misse / uns
sundigen also gut gehort [ist es gut für uns, die Hl. Messe
anzuhören] , / wande di heiligen gotis wort / di machent
uns gote gemeine Glaub
1127;
merkent rehte mîne wort, / hêrre, sie sint iu guot gehôrt
UvEtzAlex
1412;
[die Erzählung] ist in sêre guot gelesen
Tr
172
1.1.5
etw. vür ~ haben (vgl. ➙ 12):
der mensche [...] sol merchin, daz elliv
dinch von gotte sint vnde och da uon nutze vnde guͦt sint, vnde
dannan von sol er ez alliz fúr guͦt han vnde ensol enhain
dinch virsmahin PrGeorg (Sch)
21,123.121
1.1.6
von Personen: ‘Hilfe, Unterstützung bietend (gegen
jmdn.)’
vil gerne ich dir wære guot mit mînem schilde, /
torst$’ ich dir in bieten NibB
2196,1;
er bat si flîziclichen, / daz si im guot wæren /
gegen den stîræren Ottok
2313
1.2
attr. ‘(aufgrund einer bestimmten Eigenschaft) für seinen Gebrauchszweck
geeignet’
recken siben hundert twang er
[...] mit dem
guoten [scharfen] swerte, daz hiez Balmunc
NibB
95,1;
ein garzûn [...] der einen
guoten bogen truoc Iw
3265;
mít den
gûoten [heilkräftigen] sálbon gehêilet
uuérdent dîe [...] sîechon lîchamon
Will
70,10;
Parz
484,15;
Iw
3689;
dô nam ein alter jegere einen guoten spürhunt
NibB
933,1;
dise [faulen] oͤphel die
wile si do ligent, so sint si als [...] schoͤn
geschaffen als die guͦten [essbaren, noch nicht
verdorbenen] e man si an ruͤre und si uf hebe
Tauler
185,2
2
‘tauglich, geschickt, tüchtig’ im Hinblick auf eine Fertigkeit, Tätigkeit,
Handlung
2.1
von Personen:
ich bin niht bote guot. / lât mich pflegen der kamere
NibB
531,1;
swaz der [Tiere] von legere
stuont, / die erjagten die gesellen, sô noch guote jeger tuont ebd.
933,4;
sam er entworfen wære an ein permint / von guotes
meisters listen ebd.
286,3;
wie guot er ie wart in der verberkunst BdN
245,27;
gute vogeler MarcoPolo
4,21.
– besonders von Kriegern, ‘tapfer, mannhaft’
sô seht ir helme houwen von guoter helde hant
NibB
195,3;
Sîvrit was geheizen der snelle degen guot ebd.
21,1;
[sie] pflâgens mitten swerten / als guote rîter
solten Iw
5345;
nâch ir minne / ist waldes vil
verswendet [Speere] : / ir minne hât gepfendet
/ an freuden manegen rîter guot Parz
769,13
2.2
bei Verbalabstrakta:
im ist ab guoter helfe nôt Parz
578,2;
guoten dienst Walth
96,23;
ain iegleich gefügel, daz krum klâen hât, daz ist guotes
fluges BdN
164,21
3
‘passend, angemessen, ratsam, tunlich, richtig’, vom Verhalten,
Benehmen:
ich prîs in swâ er rehte tuot, / und verswîge sîn laster: daz
ist guot Iw
2494;
swaz man den biderben êre tuot, / daz ist billîch unde guot ErnstD
1832.
–
~
dünken:
dô daz den künec niht dûhte guot, / dô bekêrte sî ir muot
Iw
5749;
sô diuht in lîhte guot, / ob ein eit hie wurd zebrochen
Ottok
4132;
ovch geben wir deme obermanne die gewalt, ob ez in gvͦt
dúnket, daz er langer zil setze UrkCorp (WMU)
1388,15;
als vns beschaidenlich vnd gvt dunch ebd.
1312A,11;
du salt unse gote anebete, / daz dunkit mich gut noch unseme sete
KathSp
130.
– höfisch ‘geziemend, anständig, fein’
ir sult mit guoten siten / durch iuwer swester liebe der
bete in vriuntlîchen biten NibB
532,3;
guot gebærde und kiuscher site, / den zwein wont vil
stæte mite Parz
414,23;
sîn leben daz ist höfsch unde guot Tr
501;
dar zuo gebt mir vier kint, / mit guoter zuht, von hôher
art Parz
8,5;
swaz ie guoter tugende an vroun Helchen lac, / des vleiz
sich nu vrou Kriemhilt dar nâch vil manigen tac NibB
1389,1
4
‘günstig, glücklich’ im Hinblick auf den Ausgang, das Gelingen einer
Sache;
speziell von Wind, Wetter:
Hetele und die sîne guoten luft gewan. / si begunden segelen nâch ir vîanden
Kudr
846,2.
1132,4;
guͦt si uch weder unde wint. / der heilge geist hab uwer plege / alle
zit unde alle wege Elis
594;
got was dem werden gebende / guͦt weter gar die
stunde Rennew
26377.
– allgemeiner:
wir haben niht guoter reise zuo dirre hôhgezît getân
NibB
1738,4;
swer ir vîent ist, dem wil si mite / rûnen; daz guot ende nie genam
Walth
53,12;
daz anegenge ist selten guot, daz bœsez ende hât ebd.
83,39.
–
des wirt ~ rât
‘das wird schon, wird guten Ausgang nehmen’
des sol doch guot rât werden Parz
340,13;
des wirt danne guot rât Iw
944.
–
~ heil
‘Glück, glücklicher Erfolg’
sô hâstû guot heil, / gescheidestû mit êren dan
Iw
596;
vart iuwer strâze / mit guotem heile ebd.
833
5
Wirksamkeit, Geltung, Verlässlichkeit bezeichnend, vor allem rechtl.
5.1
von Urkunden, Rechten, Gewohnheiten usw., ‘beglaubigt, sicher,
gültig’
5.1.1
attr.:
an unsern alten rehten, / diu uns mit guoten und mit
slehten / hantvesten sint bestætigt Ottok
19849;
UrkCorp (WMU)
1029,21;
mid guͦden briven ebd.
2787,43;
mit meines vater hantfest und mit anderm guͦten vrchuͤnd
ebd.
2669,9;
nach guoter gewonhæit ebd.
2706,20;
mit guͦtem rehte ebd.
1320,40;
dise guͦten gesetzide ebd.
80,9
5.1.2
präd., in den Wendungen etw. ~
machen, ~ blîben, etw. vür ~ haben / nemen /
entphâhen (vgl. unter ➙ 12):
mit gîseln und mit hantvesten / woldens in daz
machen guot [verbürgen]
Ottok
46317;
vnd daz tiz ganz vnd gvͦt blibe, so ist dirre brief bisigilt
UrkCorp (WMU)
346,8;
di borigschaft sol man fvͤr gvͦt haben nach der fier
manne rat ebd.
475AB,20,24;
sie [...] namen vergut den
eit Herb
16011;
den eit er vur gut enphienc ebd.
16022
5.2
von Zahlungsmitteln, ‘vollwertig’
eine marc gvͦtis vnd lvtirs silbers UrkCorp (WMU)
87,18.
293,2;
sechundert fpunde guͦter Haller ebd.
1008,18;
fúnfhvndert pfvnde Trielscher phenninge, guͦder vnd geber
ebd.
986,30;
gulden, die also [ebenso] guͦt sint
ebd.
1000,32;
ên andere muͦnze [...], swi gewere ove gut
du were, it si an gewichte, gemelde ove swere ebd.
N548AB,5,7
5.3
von Bürgen, ‘zuverlässig’
vnd sweder halb der porgen einer stirbt, so sol man einen an des selben
stat setzen, der als guͤt sî UrkCorp (WMU)
1024,17;
jnde da vuͦre sulen [...] vͦnse
zveilf burgin [...] ze Kolne leisten, alse
guͦdir burgin reiht is ebd.
380,16
5.4
allg. guote liute
‘bewährte, unbescholtene, rechtsfähige Personen’
und her ime sîne kost gelde nâh gûter lûte kure SSp (W)
2,29;
in Zeugenlisten:
Ot der Sneider, Leutwein von Teusendorf vnd ander guͦt vnd getriwe
leut UrkCorp (WMU)
3411,14;
Blankart der Durwarder jnde ander guder lude genuch ebd.
N160,10
5.5
guoter liumunt
‘untadeliger Ruf’
unte uón den túgeden quám gûot
lûimunt Will
42,6;
guͦt livmunt lat ev niht wesen leit
VMos
83,21;
swie gar guot unde hel / âne alles tadels mâs / des
erwelten liunt was Ottok
23523
6
‘wertvoll, hochwertig, kostbar, edel’
6.1
von Kleidung, Schmuck usw.:
die arâbîschen sîden, wîz alsô der snê / unt von Zazamanc
der guoten [sc. sîden
] , grüen$’ alsam
der klê, / dar in si leiten steine; des wurden guotiu kleit NibB
362,3;
guot man ist wol guoter sîden wert Walth
44,10;
vil guotiu kleider hêtens an / von bunt und von samîte
Wig
7300;
RvEBarl
4289.
–
vier unt zweinzec bouge mit gesteine guot / die gap
si im ze miete NibB
558,1;
silber vnde golt, / gut gesteine, schone gewant
Herb
1629;
daz edele gesteine, / daz guot ist unde reine
Volmar
3;
NibB
850,2.
–
nemet von mir ze minne diz golt vil guot
NibB
1559,2;
daz gereite guot von golde Iw
3463;
Herb
4708.
10759
6.2
von Speisen und Getränken:
si fuorten rîche spîse, dar zuo vil guoten wîn, / den
besten, den man kunde vinden umben Rîn NibB
380,1;
sibin svͦme [...] gvͦtes wines
UrkCorp (WMU)
201,24;
dô hiez dar tragen diu wîse / trinkn unt guote spîse
Parz
581,24;
nim huͤnre magen vnd lebern, snit abe daz herte,
daz guͦte snit duͤnne BvgSp
40
6.3
terminol. bei Zeitbestimmungen ‘hoch, heilig’
up eynen gueden Cristus daich / [...] hie misse
sprach HagenChr (G)
128;
vonme guten vrietage [Karfreitag] nach mittime
tage biz an den phingistabint nach mittimetage UrkCorp (WMU)
1161A,45;
anders in ➙ guotentac stM.
6.4
bezogen auf geistige und künstlerische Werte ‘wertvoll,
gehaltvoll’
in disem exemplar stand geschriben vier guͦtú
buͤchlú Seuse
3,2;
biscoph Guntere vone Babenberch, / der hiez machen ein vil
guot werch: / er hiez di sine phaphen / ein guot liet machen
VEzzo
2;
Reimâr, waz guoter kunst an dir verdirbet Walth
82,29
7
‘von gehobenem sozialem Rang; vornehm, edel’
mir ist harte wol geschehen, / sît ich hie solde gesehen / alsô guote liute
Greg
3279;
swelich man dheme anderen sleit enen orslach oder enen duͦntslach, he
weddet deme vogede ver scill [...], of he en gvͦt
man es UrkCorp (WMU)
2,2;
vort die gude luͦde [Angehörige des städt.
Patriziats] , die uzzir irme ampte wordin gedan inde vmbidinget
sint, die sulin wiedir in ir ampt kuͦmin, of it den bruderen sceffin inde den
gudenluden in der gemeidin bevelt ebd.
62,1.
– besonders neben Standesbezeichnungen:
Gunther der künec guot NibB
325,3;
des guoten marcgrâven wîp ebd.
2259,4;
diu guote künegîn Iw
230
8
‘angenehm, bequem, erfreulich, schön, vorteilhaft; zufriedenstellend’
8.1
‘angenehm’ hinsichtlich Geschmack, Geruch, Klang, Anblick:
ob des wines in dem chloster niht enwære, der erber vnd guͦt ze
trinchen wære UrkCorp (WMU)
2216,22;
diu wîsheit in des herzen grunde / smecket rehte als in dem munde / dem
guom ein guotiu spîse tuot, / wan sie troestet den muot / mit allen den dingen,
/ diu man kan ze guote bringen LvRegSyon
2798;
der brunne der was küele, lûter unde guot
NibB
979,1;
wilt du einen guͦten fladen machen von kalbslebern,
so nim [...]
BvgSp
90;
do sint ouch stere [Störe] gar groz unde vet
und gut czu essin MarcoPolo
8,21.
–
dîe quékke [Frische]
des gûotes stánkes [von kostbaren
Salbölen]
Will
70,9;
vier boume gâben in / guoten smac unde schaten Flore
191;
die engele [...]
tróstent sie mit guteme lufte oder mit guͦteme gesmacke
Lucid
126,11.
–
swenne ir die seiten mîn / verirret guoter
dœne, der iuwer helmschîn / der muoz vil trüebe werden
NibB
2270,2;
ir stimme ist lûter unde guot Tr
4759;
wil dû guote stimme gewinnen, sô nim
[...]
Barth
134,5.
–
des [Rubins] schîn was ze
sehen guot / und gap dem herzen wünne Wig
7085;
daz golt [...] was guot
ougen weide ebd.
7281
8.2
in Bezug auf das Wohlbefinden insgesamt
8.2.1
körperliches:
der wirt vil minneclîche
[...] schuof in guot gemach NibB
1165,3;
Iw
1783;
guote herberge gap man den gesten sint
NibB
1297,4;
ouch enwirt diu wirtschaft nimmer guot / âne willigen
muot Iw
2693;
diu alte küniginne wîs / ein bette hiez bereiten
[...] bî einem guotem fiure Parz
578,7;
die wîle sult ir gân / in iuwer herberge und sult vil
guote ruowe hân NibB
1450,4
8.2.2
seelisches:
lâ guoten muot den bœsen muot von dir vertrîben; / minne got,
sô maht dû vrô belîben Walth
37,28;
sît bî guotem muote UvEtzAlex
2593;
der künic in guotem wâne dô vrœlîchen saz
NibB
659,1;
TristMönch
1482;
diu grœste fröude, die ich hân, / deist guot gedinge und lieber
wân Freid
134,23;
SM:UvS
17: 3,8;
Boner
22,5;
ouch hân ich guoten trôst dar an Tr
13314;
mit guoten freuden er az Parz
581,26;
Iw
6531
8.3
bezogen auf einen Zeitabschnitt (Tag, Nacht, Tageszeit usw.), häufig in
Grußformeln und guten Wünschen:
Êrec und vrouwe Ênîte / hâten guote zîte [...]
unz in erschein der morgen Er
8615.
–
mac ein man danne hân / guoten tac und senfte zît
Iw
1749;
schœnen morgen, guoten tac / und süeze zît
müezet ir hân Eracl
3498;
nymmer ich me gewinne / vor leide keinen
guͦten tag Rennew
35159.
–
er gedâhte, des lîhte niht geschach, / mit ir vil guote naht hân
Er
6356;
nû gap im Êrec / mit gruoze guoten morgen ebd.
3508;
der wirt bôt im guote naht Parz
242,22;
got gebe iu, frowe, guote naht. / ich wil ze herberge varn
Walth
101,21;
guͦte naht in allen sprach / der kuͤnc
und diu kuͤnginne Rennew
32258;
die herren riten sâ zehant / von dem kunic ze guoter
naht Ottok
1621;
siu hieß in guoten obent han TristMönch
2281
8.4
allg. für alles, was gefällt:
sich treit der werlde sache / vil ofte zungemache / und
aber von ungemache / wider ze guoter sache Tr
1868;
durch gemach si fuoren von schiffen ûf den sant. / guoter dinge genuoge
hei waz man der dâ vant! Kudr
1143,2;
gotes hulde / ist mir ein übergulde / vor allen guoten
dingen EnikWchr
3985.
–
‘lieblich, schön’
guoter rede kunnt ir vil Heidin IV
959;
guot geticht und süez gedœne SM:
Had
8: 3,10;
guot sang ebd.
8: 1,10;
si nam den brief sâ in die hant, / dar an si wol geschriben vant /
[...] / mit guoter schrift wîse unde wort
UvLFrd
321,24.
–
‘erfreulich’
‘waz mære hâstû vernomen?’ /
‘guotiu mære.’ Iw
2207;
ich sünge gerne hübschen sanc / und seite ouch guote
[erheiternde, unterhaltsame] maere
FvSonnenburg
73,2
8.5
‘zufriedenstellend, annehmbar, hinnehmbar’ in den Wendungen etw. vür
~ haben / nemen / entphâhen (vgl. unter ➙
12)
8.5.1
‘jmdn./etw. den Ansprüchen genügend finden, mit jmdm./etw. zufrieden sein,
vorlieb nehmen’
anderhalp die megede gar / in hôher wirde ruome / sî stuonden
engellîch gevar / [...]: / sô edel wart ein keiser
nie, / er müeste ir eine hân verguot Virg
306,13;
[Adam zu Eva nach der Vertreibung aus dem
Paradies:] nû hab ein trûrigen muot, / sît dû niht freud
hêtst für guot EnikWchr
1200;
swer kinde pflegen sol, / der mac vil kume
tuͦn also wol / das man es habe an im verguͦt
RvEWh
2531;
BuchdRügen
416;
daz her nimmer so wole geto, / daz siez alle
vuͦr got / nimen, die in deme hove sin Roth
2008;
Portalaphê diu rîche [...] / liez ir
kostberlîch gewant / und gienc [...] / in
tegelîcher wæte: / die müeste hân genomen verguot / diu tiurste in ir lande
Virg
195,7.
– in Aufforderungen:
er dailte mit im was er hett, / geleich was er aß.
/ ‘hett ich mer, ich date paß. / hab verguett was ich han!
[...] ’ HvNstAp
1417;
die wîle ich singen wil, sô vinde ich iemer wol / ein niuwen lop,
der ir gezimt. / nû habe [sc. siu
]
ir diz für guot: sô lobe ich danne mê Walth
64,26;
RvEWchr
26179
8.5.2
‘etw. billigen, hinnehmen, durchgehen lassen, dulden’, häufig
neg.:
ez was dem abte ungemach / unde het ez niht verguot
Ottok
26624;
nu suochet solher wîbe muot, / die solhe
[entehrende] schimphe hân verguot
Wildon
2,348;
mit sîner herten kiulen / mahte er starke biulen / den knehten
[...]. / doch muosten siz verguot haben / von
dem tœrehten knaben, / wan der mit tôren schimpfen wil, / der muoz
verdulden narrenspil HBirne
203;
EnikWchr
7661;
UvLFrb
1963.66;
unreht hohvart nimt er [Gott] die lenge
niht fúr guot: / Lucifer muoste von dem himel vallen Wartb
Anh 14,2;
EnikWchr
22844;
Hawich
2382;
Erz III
194,69.
–
von jmdm.:
daz du [...] mich daz verholn hast, daz
han ich niht vür guot von dir PKchr
141,48;
KvWTroj
24430;
ZürBrf
4,17.
– subst.:
daz ist mîn hêrre Zorn [...] / und mîn
her Grimmeclîcher Mût / und ‘Nîmer Nemen nicht vergût, / swaz man
sprichet oder tût’ Widerstr
1114.
737
9
‘geneigt, wohlmeinend, freundlich’
9.1
von Personen
9.1.1
eher aktiv, ‘freundlich gesinnt, liebreich, gewogen, gütig’
(gegenüber jmdm./etw.):
bistu übel ode guot? Iw
483;
si ist sô guot, / swenne ir güete / erkennet mîn gemüete, / daz si mir
daz beste tuot Walth
14,18;
hie hete her Îwein / sîn nôt überwunden / und guoten
[gastfreundlichen] wirt vunden
Iw
3654;
das gein im [Jakob] were
niht Laban / alse guͤtliche gemuͦt / und in niht alse wol
fúr guͦt / hette als ê davor RvEWchr
6421.
– mit Dat.d.P. :
wie solde ich den geminnen, der mir übel tuot? / mir muoz der
iemer lieber sîn, der mir ist guot Walth
26,11;
unde gebôt / al dem hovegesinde, / daz si dem
vremedem kinde / guot unde genædic wæren / und daz sim êre bæren
Tr
3389;
sît enruochet sî swiez mir gât: / daz ist ein starker wîbes muot.
/ ichn weiz wes sî mir niht ist guot HartmKlage
98.
– mit Dat.d.S. oder Präp.-Obj.:
zucht und êren ist si guot SM:Had
11: 5,8;
got selbi lerti unsich chuschi undi dimuot, /
gidult undi wesin widir ubili guot / undi vremidiz leit irbarmin
SuTheol
256;
Minne, [...] wis mînen fröiden guot
KLD:Rub
15:3,6.
– besonders von Gott ‘gnädig, gütig, hilfreich’
got ist sô guot / daz er nieman übel tuot LvRegSyon
1263;
daz [Gott] er si giwaltic
undi guot SuTheol
23;
rîcher got der guote Iw
5972;
der guot unde der gehiur EnikWchr
17306;
si bat got den guoten sîner sêle pflegen
NibB
1103,3;
wan got guͦt ist, darumb sint
wir [gibt es uns]
Tauler
8,25.
– vom Schicksal:
wirt mîn gelücke alsô guot / sô mîn herze unt der
muot Iw
5517
9.1.2
eher passiv, ‘gutmütig, gutwillig’
er tet als ein guot man / und liez ez aber hin gan, / iedoch begund er
prüeven daz / und der vrouwen hüeten baz Frauenlist
577;
swâ guot man hât ein übel wîp / und dâ bî unverwizzen gar, vervluochet
sî der lîp! RvZw
105,1;
swelch guot man hât ein biderbe wîp, / der slâfe unt habe gemach!
ebd.
102,1.
–
‘versöhnt’
Esau wart alse guͦt, / das er vil gar ze
guͦte / becherte in sinim muͦte / swas er zornes îe gewan
RvEWchr
6695
9.1.3
ein Verhältnis der Freundlichkeit, Geneigtheit zwischen Personen
bezeichnend;
guoter vriunt
‘geneigter, wohlgesinnter’, dann ‘hilfsbereiter, treuer
v.
’
ensamet solten wesen / gerne guote friunde; sô möhten si genesen / vor
ir starken vînden immer dester baz Kudr
237,2;
vnt ist daz allez also verrihtet vnd verteidinget vor frvͦmen
lævten vnd vor guͦten frivnden UrkCorp (WMU)
418,2;
vnd svn von beiden sîtton vmbe alle die selben getêtj einer ander
gvͦten vnd getrivwen frivnde wesen ebd.
3054,3.
1699,24.
N146,23;
saget, wer brâhte iuch her? / – guote vriunt. – nu saget doch,
wer? / – mîn herze und mîn selbes muot Er
9034;
wer hât mich mînes kindes und iuch des iuwern man /
bî alsô guoten friunden sus mortlîche âne getân? NibB
1023,4.
–
guoter geselle:
sô sagten sie dâ bi, / daz er ein gût geselle sî
/ gewesen mit den rittern, wunneclich, / frô, milde, trôstlich
Kreuzf
2626;
ez giengen zwên gesellen guot / (doch wârens ungelîch gemuot) /
mit einander dur einen walt Boner
73,1;
Teichn
376,30;
erotisch:
wol dir, geselle guote, daz ich ie bî dir gelac MF:
KaiserHeinr
2:2,1.
– in vertraulicher Anrede:
suochent, guote liute, / in winkeln und under
benken Iw
1286;
als ichz iu ’nbiute, / komt wider, guoten
liute Parz
208,30;
ir guote schifliute, ir bringet mich ze lande, / des lône ich iu
gerne Kudr
133,3
9.1.4
guote liute
‘Aussätzige’ (verschiedene Erklärungsmöglichkeiten werden erörtert in
DWB 4,1,6, Sp. 1292; anders unter 10.1):
die bruͦder phleger des hvses der guͦten lûte
[des Gutleuthauses]
[...] bi Friburg an dem velde UrkCorp (WMU)
1648,13;
an der nvͥwen mvͦlen die da gelegen ist vf der wisen
[...] bi den gvͦten lvͥten vor
der stat ze Halle UrkCorp
2539,40;
und setzet den siechen [...] nuͤn
untze heller [...] und den guͦten
luͤten ein phunt hellere ZGO
12,13
(a. 1318)
9.2
bezogen auf Gesinnung, Meinung, Wille:
weder wider mich sîn muot / wære übel ode guot
Iw
476;
dem vil übeln wîbe / gap diu minne guoten muot
Wig
5465;
RvEWchr
31075.
–
ich enweiz, wie dîn wille stê / wider mich; der mîne ist guot / wider
dich Walth
60,21;
der helt von Burgonden in allen guoten willen truoc
NibB
1736,4;
mit guotem willen gruozter sî Iw
7953;
ob wir den genedich sein, di sich mit trewen vnd mit dienst vnserm
gebot machent vndertan, so wehset ovch der diener schar vnd wirt ir wille
guet UrkCorp (WMU)
2918,33;
vnd beschach daz alles mit sines brvders Eberhartes gvͦten
willen ebd.
1152A,5.
2719,5.
668,26.
–
dat luͦtere inde eweliche vruͦntschaf inde guͦde
guͦnst tuͦschen vͦns inde in sal wesin UrkCorp
(WMU)
60,10
9.3
guoter wille
‘freiwillige Geneigtheit zu einem Handeln, Tatbereitschaft’
wir wellen sciere hinnen, des ich vil guoten willen hân
NibB
76,4;
under den arm sluoc er / mit guotem willen daz sper / und
nam daz ors mitten sporn Iw
5026;
als der einen starken stap / mit gvͦtem willen
bræche enzwei TürlArabel
*A 54,9;
und vinde des in ime einen wol bereiten guͦten
willen Tauler
139,6;
si wolten sich bereiten: das schein ein harte
guͦter wille ebd.
137,27;
RvZw
19,6
9.4
bezogen auf Wort, Gebärde, Tat als Ausdruck freundlicher Gesinnung:
lobe ich si, sô man ander vrouwen tuot, / daz engenimet si
niemer tac von mir vür guot MF:Reinm
10: 1,6;
er hôrte wol, daz man vür guot / dâ sîner worte niht
enpfienc KvWTroj
18236;
diu rede was im ande und dûhte in niht ze guot Kudr
992,2;
ir mochtet mir bescheinen / doch mit guoter rede, daz / ir
mir wêret nicht gehaz HvFreibTr
1027;
lützel guoter sprüche redet$’ er dar zuo
NibB
1500,2;
dô gap er mir vil guotiu wort Loheng
1404;
[von einer Beschimpfung:] hebe, swa vúr du
wilt wand vúr guͦt [
tene verbum a me dictum in
omni genere nisi pro bono
]
UrkCorp (WMU)
26AB,37,38.
–
der guote gruoz der vreut den gast, swen er în gât MF:Sperv
2:13,1;
mit guotem urloube si kômen ûf den sê
NibB
526,3;
dô wart der rîterlîchen maget / von mir gnâde gesaget
/ ir guoten handelunge Iw
389.
6480;
gûte gâbin EvBeh
Mt 7,11;
so suͦlen wir den buͦrgere van Kolne guͦd inde
geneitlig [gnädig] gerichte duͦn
UrkCorp (WMU)
3485,20.
83,40.
–
der rîche friunt sol hân [La.
nemen
] für guot / den dienst, den ime der arme
tuot Freid
98,5
10
ethisch ‘gut’
10.1
von Personen ‘rechtschaffen, tugendhaft, ehrenhaft’
da mit [...] er im selben ein
urchunde tuot, / daz erne ist reht noch guot VRechte
286;
man wirt mit guoten liuten guot, / mit übeln übel, dâ man übel tuot
Freid
107,10;
soliche reht [...], da von die gvͦten vnd
die vnschuldigen lvte in fridelicheme gemache bliben UrkCorp (WMU)
372,36;
der guote man swaz der in guot / und niwan der werlt ze
guote tuot, / swer daz iht anders wan in guot / vernemen wil, der missetuot
Tr
5;
Iw
4898;
reht und einvaltis muͦtis / was er der reine
guͦte [Jakob] , / in herzen und in
muͦte / hater sih valschis gar bewegin RvEWchr
5490;
des hiet ich gern mir erkorn / einen schenken der wære /
guot und êrbære EnikWchr
5420.
19898.
– im Sinne höfischer Standesethik:
Gâwein, / an dem niht tes enschein / ezn wære hövesch
unde guot, / der erzeicte getriuwen muot / hern Îwein sînem gesellen
Iw
2699;
jâ hoere ich vil der tugende sagen von eime ritter guot MF:
Eist
12:2,1;
vor gote ich guoten wîben bite, / daz in rehtiu mâze
volge mite Parz
3,3.
128,2;
swer guotes wîbes minne hât, / der schamt sich aller missetât
Walth
93,17.
– übertr. von herze, muot:
ir wîplîch herze was sô guot, / ein arke für
unkiusche fluot Parz
477,11;
reinez herze und reiner muot / diu sint in allen wæten guot
Freid
112,22;
sô was doch innerthalp der muot / sô reine gartet und
sô guot, / daz edeler muot und reiner art / under helme nie bedecket wart
Tr
6718.
– betont religiös:
dîe guoton sêla. dîe der ín sélbon
conscię sint íro brôde Will
52,40;
di undir iv werden guͦt die sin mine sun in got, / die ubelen
ich zersprenge, elliv genade si in enge GenM
107,34;
der guͦte lidet sich darinne durch got, und
der ist luterlichen sin grunt [...]; aber der
boͤse enmeinet got nút und vellet in die súnde sunder
bekorungen Tauler
116,15;
gute Engel (im Ggs. zu den gefallenen):
do di gutin engili al / an sahin den sinin
[Lucifers] val SuTheol
59.
– als Epitheton heiliger, frommer Personen:
der guote biscoph Guntere vone Babenberch
VEzzo
1;
Wärbel der vil snelle den guoten bischof vant
NibB
1427,2;
Moyses der vrone bote guot VEzzo
326;
do sprach Jacob der guͦte
RvEWchr
5519;
den guͦten sanctum Brendanum
Lucid
39,5;
ir habet ainen hêren lîchnâmen, / den guoten sante
Stephânen Kchr
13754;
hey waz guoter pfaffen ze sîner bîfilde was!
NibB
1065,4;
den seligen vnd den gvͤten swestern prediger ordens ze Tvln
UrkCorp (WMU)
2740,29;
man liset in der heiligen schrift, daz die guoten liute in der alten ê
gesworn hânt unde die heiligen in der niuwen ê PrBerth
1:266,13;
swâ sô man diu klôster und guote liute vant
NibB
1061,2
(nicht wie 9.1.4, vgl. Heinzle z.St.).
10.2
von Gesinnungen, Handlungen und Zuständen;
–
guoter sin, wille usw.:
an swen got hât geleit / triuwe und andern guoten
sin, / volle tugent Iw
2427;
diu cristenheit gelepte nie sô gar nâch wâne. / die sî dâ lêren
solten, die sint guoter sinne âne Walth
33,32;
der bose wille machet den menschen bose vnd uͦbel. vnd der
guͦte wille machet den menschen guͦt PrLpz (L)
53,26;
ein guͦte begerunge eins nuwen wesens und eins
guͦten dinges Tauler
12,25.
– formelhaft guotiu triuwe:
ir triuwe diu ist guot, / der mîner vrouwen mâge sô
schône kunnen pflegen NibB
1815,2;
si habent uns iu recken ûf guote triuwe her gesant
ebd.
1440,4;
Parz
428,22;
daz guot behielt diu vrouwe wol / mit guoten triuwen, als man sol /
behalten daz bevolhen ist Boner
72,21;
dat wir, die stat van Kolne [...] in
guͦden truwen sunder arge list dar ane suͦlen halden
UrkCorp (WMU)
380,18;
wir súlen inen mit guͦten trúwen oͮch
behaben, was da vor verschriben ist ebd.
5C,34.
1310B,5;
hêre, ist iuwer triuwe iht boese, / sôn durft ir sie niht loese; /
seht, ist sie aber guot, / nemt ez rehte in iuwern muot Rittertreue
721.
–
guotiu werc:
sámo zîerent díh gûotív
uuérch in mînero ána sûne Will
66,14;
so der tiuvel niht erwenden kan / guotiu werc an guotem man
Freid
68,17;
wan swer guoten willen hât, / ist daz er guotiu werch begât, / der ist
ûf der rehten strâze LvRegSyon
1898;
und tete als vil guͦter werke als alle die
welt mit einander tuͦt Tauler
188,9.
–
guotez leben, guotiu site:
swâ mensche in guotem leben ist, / dar kêrt der tiuvel sînen list, /
wie er in unstæte gemachen müge Freid
68,22;
hüetent iuwere ougen / offenbâr und tougen, / lânt si guote site
spehen / und die bœsen übersehen Walth
87,19;
swer sich flîzet guoter site, / dem volget dicke sælde mite
Freid
108,23.
–
guotiu lêre, guotez bilde (Beispiel, Vorbild):
daz ist ál daz gerúste
[die Waffen] gûoter lêro unte gûoter
uuércho Will
58,25;
stûret míh mít íuvueren gûoten
bíliden ebd.
31,6;
daz geborn wart Christ, / daz er die touffe enphiench
/ unde uns manich guot bilede vor begiench, / manege diemuotin
Hochz
896;
swer iu guote lêre gebe / und selbe iht gæbeclîche lebe, / dâ nemet ir
guot bilde bî / und enruochet, wie dem andern sî Freid
71,3;
die uns guot bilde solten geben, / die velschent gnuoge ir selber
leben ebd.
69,21.
–
alliu guotiu dinc:
got, vater ewich, ist daz angengi / allir guoten dingin
SuTheol
2;
wande er rehte ein anevanch / aller guͦten dinge ist
Kröllwitz
437
10.3
dem äußeren Anschein nach guot:
sîniu wort diu sint guot: / von den scheidet sich der
muot Iw
3125;
aber haut er guͦten schin / und ist guͦtz
willen blozz Teichn
492,92.
–
~
schînende:
also ward er jemerlich zertragen in verrú
land [weithin verleumdet] von derley
guͦtschinenden menschen Seuse
125,18.
156,17;
den genuͤget mit iren guͦtschinenden
werken Tauler
288,2
u.ö.;
36,1.
288,18.
374,11;
Eckh (Pf)
340,30;
MerswZM
49,2
11
als Maßbegriff
11.1
ze guoter mâze
‘genau passend, angemessen’, hier litotisch für ‘überaus’
unz daz in zeinen stunden / slâfende vunden / drî vrouwen
dâ er lac, / wol umb einen mitten tac, / nâ ze guoter mâze / bî der lantstrâze /
diu in ze rîten geschach Iw
3365;
der künic was sînen gesten ze guoter mâze holt Kudr
325,2
11.2
‘reichlich, beträchtlich’;
bei Mengenbezeichnungen:
unt swaz der wîten rîche ist uns undertân, / der sult
ir teil vil guoten mit samt Kriemhilde hân NibB
693,4;
von den chæsen sol man einem iechlichem herren gebn ein guot fierteil
in daz chrowt UrkCorp (WMU)
3204,7;
[...] Rvͤdmar der Havengazzer vnd ander ain
guͤtail, die der bei gewesen sint ebd.
N662,18;
einen guͦten halben braten BvgSp
94.
– bei Längenmaßen, Streckenbezeichnungen:
einer guoten mîle / an der lenge het diu schar
Ottok
96001;
Lûnete, / diu im geselleschaft tete / einen guoten
wec hin Iw
5553;
Achiron lieff hinder sich / ainen guten weg hin dan
HvNstAp
5043.
– bei Bezeichnungen der Dauer:
dâ stuont er guote wîle Tr
18650;
wiez [...] nu guote wîle si
gewant ebd.
8483;
do er ein guͦt wili sin herz also mit got
erkuͦlte Seuse
85,23;
in guͦtim altir man in sah / von dirre welte
scheiden hin RvEWchr
18961;
guot zît Heidin IV
1390
12
vür ~
haben / nemen / entphâhen s. unter 1.1.5, 5.1.2, 8.5, 9.1.1,
9.4; vgl. auch → verguot Adv.
13
subst. Gebrauch
13.1
MF. ‘der, die Gute’
13.1.1
allgemeiner, ‘Rechtschaffener’
swem mîns dienstes nôt geschiht / und swer guoter des
gert, / dern wirt es niemer entwert Iw
6003;
sîn keiserlîchez houbet zimt ir alsô wol, / daz sî ze rehte nieman
guoter scheiden sol Walth
18,33;
das ir dekeinir das niht lat / guͦter noh
unguͦter, / si slahin vater und muͦter RvEWchr
1550;
Sant Francisk het die ger / ze gote alle zît, daz er / bat die tumben
und die wîsen, / guot und unguot, sich bewîsen, / wie er möhte baz geleben
LvRegFr
3260
13.1.2
stärker religiös, ‘Frommer, Heiliger’
die vriunde an dem rate / daz sint die tougen guote, /
wan si uns helfent bringen / zuo den christenlichen dingen
Hochz
376;
die guoten enphahent vröuden leben, / die übelen varent der helle
grunt JTag
370;
alsust beteilet got dy beyde [Gute und
Böse] , / ydoch mit underscheide. / wan dem guten gybt und
tut / daz man nennet geistlich gut / und riche geistliche gab
Hiob
10579
13.2
N. ‘das Gute’
13.2.1
ethisch:
von dem holze des lebenes, des guͦten und des ubeles, / uon dem
holze der gewizzene uindet hie geschriebene GenM
9,23
(Rubrik);
ir ist sô vil, die des nu pflegent, / daz si daz guote
zübele wegent, / daz übel wider ze guote wegent Tr
30;
alsô kleine schat ez iht, / dô der man daz guote sagt; / ez schat im
mêr, ob erz verdagt UvEtzAlex
22461
13.2.2
‘Erfreuliches’
du bewîsest mich des guoten / bî [dem
Sach-Symbol] der krummen ruoten:
[...] daz noch von dem getwange mîn / ir knie
müezen biegen / alle künge und sich smiegen UvEtzAlex
1917
13.2.3
‘Wertvolles’
und der mage der kochet die spise und teilet das
grobe, das boͤse von dem guͦten Tauler
294,7
14
Ansätze zu adv. Gebrauch
14.1
zus. mit → wol:
was das îe ze keinir vrist / reht, guͦt unde wol
getan, / so muͤzes iuh ze guͦte irgan RvEWchr
19105;
geschieht daz: wol vnd gvͦt. mag aber sin
[...] niht geschehen [...]
UrkCorp (WMU)
1058,41
14.2
in der Wendung ez guot tuon, hier ‘tapfer kämpfen’ (vgl.
2.1
):
Sîvrit der recke, der het ez guot getân, / des im jehen
muosen alle Guntheres man NibB
221,3.
2135,1;
der was von rîterschefte wunt, / und hetz ouch dâ vil guot
getân Parz
46,19;
si [Frauen] vuorten mannes
kleider an / und hêtenz ofte guot getân / an manger rîterschefte / mit wîplîcher
krefte Wig
9139.
11016;
RvEAlex
7091
guot
stN.
Pl. (nur in Bed. 2) guot und güeter, s. WMU
1,772.
1
‘etw. Zweckmäßiges, Nützliches, Zuträgliches, Förderliches; etw. Erfreuliches,
Angenehmes’
1.1 ohne Präp. 1.1.1 allg. 1.1.2 etw./jmd. ist dehein/ nehein ~
‘nichts nütze, unbrauchbar, ungeeignet’
1.1.3
daz hœhste/ obereste ~
1.1.4 personif. 1.2 mit Präp. 1.2.1
durch 1.2.2
in 1.2.3
mit 1.2.4
ze guote , oft mit Dat.d.P. (vereinzelt d.S.) 1.2.4.1
‘(jmdm.) zum Vorteil, zu jmds. Gunsten, zum Nutzen einer Sache’
1.2.4.2
‘in guter, nutzbringender Absicht’
1.2.4.3
‘mit Wohlwollen, in Güte’
1.2.4.4 in besonderen Verbindungen mit bestimmten Verben. 1.3 in der Wendung swaz jmd. guotes kan/ weiz u.ä.
‘was jmd. an Zweckmäßigem leisten, beitragen kann’
2
‘(liegendes oder bewegliches) Eigentum, Besitz’
2.1 allg. 2.1.1 ohne Präp. 2.1.2 mit Präp. 2.2 in mehr oder weniger festen Verbindungen 2.2.1 mit verschiedenen die Art des Besitzerwerbs bzw. die rechtliche Stellung
des Besitzes bezeichnenden adj. Attr., 2.2.2
bereitez/ gereitez ~
‘nicht fest angelegter Besitz, verfügbare Habe, bares Geld’
2.2.3
geltendez ~
‘abgabepflichtiger, zinsbarer Besitz’
2.2.4
ligendez ~
‘unbewegliches Gut, Immobilie(n)’
2.2.5
varndez ~
‘bewegliche Habe’
3
‘Ertrag, Gewinn’ einer Liegenschaft 4
‘Bezahlung, Kaufpreis’
1
‘etw. Zweckmäßiges, Nützliches, Zuträgliches, Förderliches; etw. Erfreuliches,
Angenehmes’
1.1
ohne Präp.
1.1.1
allg.:
daz under allen den dingen, die man handelt, notduͤrftig ist
ein muͦter allez guͦtes, daz ist die einhellekeit
UrkCorp (WMU)
N77,21.
–
ob im von guotem wîbe / ie dehein guot geschach
Iw
3351;
Tr
2;
swâ liep unde guot / den recken widerfüere
NibB
1402,2;
ich enbiute mînen vriunden liep unde allez guot
ebd.
1410,2;
UrkCorp (WMU)
3290,10;
si enbuten ouch Prünhilde dienest unde guot
NibB
1426,1;
got gebe dir hiute und iemer guot Walth
49,26;
Roth
1256;
wie moht er dô verstên, / waz er dâ mit meinte,
niwan allez guot? NibB
2171,3.
–
dune solt an mir niht vinden niwan triuwe unde
guot NibB
2337,4;
der [...] erkennet übel unde guot
Walth
44,2.
123,20;
swer merket übel unde guot Freid
107,8;
der man, / der guot und übel betrahten kan
Tr
18.
–
daz ir im niemer mê getuot / deweder übel noch
guot Iw
5006;
Freid
107,4;
daz er im liep unde guot /
[...] wider sînen willen tuot
Iw
6667;
er$’n hât uns niht getân / niwan guot und
êre NibB
868,2.
–
daz mîn munt in [Frauen] iemer sprichet
guot MF:Berng
5:3,6;
Wig
2954;
KLD:RvR
10:1,7;
ich wil in niuwan guotes jehen Iw
1887.
7322;
und hat mir rehte und redeleich allez daz gelaistet, daz er mir
het gelobt, also daz ich in nihtes zeihe danne liebs und guͦts
UrkCorp (WMU)
3320,23;
liebes unde guotes, des wurde ich von ir gewert Walth
14,23;
jmdm. guotes gunnen:
En
4284;
Parz
422,16.
647,22;
SM:UvS
25: 1,1;
ir vrouwe wære / unbekêriges muotes: / sine kunde
si deheines guotes / mit nihte überwinden Iw
1998;
sô man danken sol / sô wirdeclîches guotes, /
[...] des mir ist von iu getân
RvEGer
5551
1.1.2
etw./jmd. ist dehein/ nehein ~
‘nichts nütze, unbrauchbar, ungeeignet’
zorn ist nehein guͦt Rol
1498;
si wolden trœsten im den muot. / daz enwas dehein guot
[vergeblich]
KlageB
2480;
die schilte [...] / vür
stiche wâren dehein guot [schützten nicht]
Wig
6662;
so pin ich dir dehein guot [d.h. so nützt dir der Besitz
meiner Person nichts]
ArnoltJul
146;
Spec
44,29;
Greg
2660;
HartmKlage
462
1.1.3
daz hœhste/ obereste ~
:
jr frauwen, [...] vwere grüsze der welt
gebent / freude vnd hohen muͦt! / das ist das öberste gút, /
das der welt mag geschehen Krone
29993;
KLD:Kzl
10: 2,14;
[stufenweise Teilhabe an Gottes Gutsein:] wesen
iht [etwas zu sein] , daz ist des nidersten
guotes; wesen reht ist des mittelen guotes; wesen in dir
[Gott] unde dich niezen völleclîche, daz ist
daz hœhste guot, daz crêâtûre haben mac DvAOff
10;
diu gotes minne [...] wil offenbære / sîn in
dem herzen$’z hœhste guot [der oberste Zweck, Ziel
alles Strebens]
LobGesMar
2,11.
– entspr. dem philos. Begriff des summum bonum:
daz oberste guot, daz got ist, daz ist unbewegelîcher denne niht
Eckh (Pf)
506,25;
WälGa
5709;
Eckh
2:440,6;
DvASchr
357,15;
DvAOff
50
1.1.4
personif.:
dich [Gott] minnet, guot
[Vokativ] , / des reinen herzen güete
LobGesMar
74,3;
DvASchr
370,19;
swenne ich für si gên, dur daz si grüezze mich, / so
kêrt si sich von mir, daz reine guot SM:Had
7: 4,4
1.2
mit Präp.
1.2.1
durch:
daz ez [Zurechtweisung] ir nútze
ist an der sele unde daz ez dur guͦt [in guter
Absicht] ist geschehin PrGeorg (Sch)
19,311;
ichn râtez iu niuwan durch guot Iw
1862;
NibB
2016,1;
daz hân ich gar durch guot getân Iw
1990;
und tete daz durch allez guot ebd.
1785;
er ne gert diner minne / niewen durch din gut [zu deinem
Besten]
En
9778(App.);
duͦrch offenlich guͦt unde gemeinen nuͦtz
gesezzener luͤte in unser stat UrkCorp
3496,35;
VRechte
301;
SuTheol
47
1.2.2
in:
swaz er uns zu leide / durch unsern geloben tut, /
daz wandelt uns got in gut [beim Jüngsten
Gericht]
Vät
38486;
der guote man swaz der in guot [in guter
Absicht] / und niwan der werlt ze guote tuot, / swer daz
iht anders wan in guot [als etwas in guter Absicht
getanes] / vernemen wil, der missetuot Tr
5.7;
dar an er im bescheinte / daz erz in guot meinte Er
4903;
‘desiderium’ [
ist
]
ettewenne in guote [in gutem Sinne] , ettewenne in
ubile gesprochen PsWindb
105,14(Randgl.);
TrudHL
79,17
1.2.3
mit:
ze samene sie [Liebende] gesâzen, / ir
leides sie vergâzen / mit frouden unde mit gûte
[Wohlbefinden]
En
12889;
lieber herre, / ir hât uns vil verre / geliebet unde gêret; / daz
enwære niht wol gekêret, / wir engultenz iu mit guote AHeinr
977;
ob sî ir vrouwen haz / bekêrte mit
guote [in Güte, durch Zureden] / ze senfterem
muote Iw
2007;
sich setzet manger wider mich / also vesteclich, daz ich / mit
guͦt sin nvͥt betwingen kan JvKonstanz
321
(ähnl.
Wig
2634
);
‘â bon eure’ sprach daz kint / ‘mit
guote [wohlan, nun gut] , daz lât alsô sîn.’
Tr
3203
(vgl. Tobler/ Lommatzsch 6,1214).
3377
1.2.4
ze guote, oft mit Dat.d.P. (vereinzelt d.S.)
1.2.4.1
‘(jmdm.) zum Vorteil, zu jmds. Gunsten, zum Nutzen einer Sache’
si tet mir [...] / vil ze liebe und ouch
ze guote MF:Veld
16:2,2;
daz siͤ daz stete haben und leisten, wende si iz in zu
guͤte haben getan und durch rechte truͦwe UrkCorp
(WMU)
611,4.
2859,25;
und ist dis beschehen beiden guͤtern ze nutze und ze
guͦte ebd.
2389,30;
wes ich mir von ir ze guote, wes ich ir von mir ze
dienste [...] / hân gewünschet KLD:
UvL
14: 3,3;
ze guote bist dû mir genant [bestimmt]
HartmKlage
1685;
ohne Dat.:
ich [...] wânde weln ze guote / und hân
[...] michel leit genomen ZwBüchl
634;
der eine tuot mit sînem lîbe / al daz er mac ze guote
[zu seinem Vorteil]
KLD:Namenlos
h 34,4;
got rihtet [...] / ze übele unde ze guote
Freid
3,10.
– etw. ergât/ geræt/kumt jmdm. ze
guote:
Rûal, dem ez [Tristans Abreise,
bei der er Rual mit Parmenien belehnte] ze guote
ergienc, / der grôze vrume dâ von enpfienc Tr
5837;
kum ze dem der dich dâ ladet / ze gnâden und ze heile,
[...] / daz kumt dir gar ze guote
LBarl
4042;
ReinFu
K,1028;
KlageB
136;
RvEBarl
9828.
– etw. jmdm. ze guote geben / kêren /
vüegen:
got gebe/ vüege mirz ze guote:
KLD:UvL
25,1;
UvLFrd
45,18;
Dietr
6137;
daz si mîme lîbe / iht des ze guote kêre / daz ich si minne
und êre KLD:Namenlos
h 35,5;
Wig
9588;
KLD:UvW
Leich 1,41
1.2.4.2
‘in guter, nutzbringender Absicht’
tuost dû daz ze guote, / sône wîze ich dir dar umbe niht
Walth
50,29
1.2.4.3
‘mit Wohlwollen, in Güte’
daz irz [meine freimütigen Worte] ze
guote wellet hân Bit
8086;
daz ein wîp ze guote mîne klage verneme KLD:Rub
15B:4,8;
daz mirz diu werlt ze guote verstât [in einem mir
günstigen Sinne auffasst] / und mich deste lieber hât
HartmKlage
1101;
Walth
109,3.
– mit denken, niht vergezzen:
nu gedenket ouch dar an / ze guote und alse
der vriunt sol Tr
14201.
1;
[
ich
] gedenk ze guote dîn
SM:Ro
2: 2,4;
so mac ich des von Oesterrich ze guote niht
vergezzen Tannh
5,67;
MF:Rugge
1:2,8;
SM:WvK
2: 5,7.
7: 2,3;
Renner
1278
1.2.4.4
in besonderen Verbindungen mit bestimmten Verben.
– etw. ergât/ geræt/ kumt ze guote
‘etw. entwickelt sich günstig, geht günstig aus, führt zu etw.
Gutem’
iuwer dinc sol [...]
/ ze êren und ze guote ergân Tr
1637;
daz kumet niht wol ze guote MF:
Reinm
39: 2,9;
Iw
2705.
– etw. (jmdm.) ze guote bringen / kêren
‘etw. zu einem (für jmdn.) günstigen Ende, Ergebnis
führen’
des wil mir sender smerze / von nôt gesigen an,
/ sin [die Minne] kêre mirz dannoch ze
guote, / daz sî die reinen twinge gegen mir ê SM:Had
1: 7,9;
ir hânt [...] ze
guote gekêret / mîn dinc Iw
7534;
sus brâhte siz [...]
/ ze suone und ze guote ebd.
2052;
Er
6307
1.3
in der Wendung swaz jmd. guotes kan/ weiz u.ä.
‘was jmd. an Zweckmäßigem leisten, beitragen kann’
kunde er, swaz ieman guotes kan, / daz hulfe niht ein blat Walth
103,35.
18,21;
ich wil der küniginne / mich willeclîchen nemen an, / und allez daz ich
guotes kan, / dâ mit wil ich besorgen / sî âbent unde morgen Reinfr
14434;
ich wil vil gerne singen, swaz ich guotes kan, / durch dich
SM:Ta
1: 4,6;
ZwBüchl
530;
Tr
2651;
Flore (S)
4593;
Ottok
14349.
27366.
–
swaz si guotes westen / der vrouwen und ir kinde, / daz riet in daz
gesinde / und trôsten die künegîn KlageJ
810;
HartmKlage
573;
Ottok
14379.
68704
2
‘(liegendes oder bewegliches) Eigentum, Besitz’
2.1
allg.
2.1.1
ohne Präp.:
der wirt bôt im sîn guot Iw
4841;
nu dienet michel guot NibB
1414,1;
nieman mac sîn erbe verkaufen wan durch êhafte nôt,
die wîl er ander guot hât BuchdKg
53,12;
ze Hinperc het ich schoeniu guot.
[...] / wenne sol ich iemer mer die gülte drabe
enpfahen? Tannh
14,39;
das wir hant gegeben ze kovffende [...]
Walther Kvssepfenninge von Kolmer das guͤt, das er vnder sime pfluge
hette UrkCorp (WMU)
N533,12;
ich wil daz [geliehene] guot niht lenger ûf
mir hân: ich wil ez gelten unde widergeben PrBerth
1:7,12;
zwiu sold$’ ich mînen fînden lân sô michel
guot? NibB
1272,3;
du hâst erslagen Naboth [...]
unde hâst der witwen und den weisen ir guot genomen BuchdKg
57,2;
NibB
1141,2;
duo wurten die brûdere [Kain und
Abel]
[...] des inein, / daz ir
iewederer nâme sînes guotes sô file in gezâme / unt si gote oppherôten
Gen
606;
deme brach sîn schif unt virlôs sîn gût unt virarmite
PrMd (J)
347,28.
–
wâget, rîter, daz leben. / nû ist iu lîhte guotes
nôt: / werdet rîche, od liget tôt Iw
6615;
mîn bruodr ist guotes rîche Parz
497,3;
En
12801;
vil manec rîchiu malhe / wart guotes îtel
KvWTurn
787;
RvEBarl
10063;
KLD:Kzl
16: 6,4;
KvWLd
31,59.
– bes. in Verbindung mit anderen Subst.:
êre unde guot / hât nû lützel ieman Walth
90,29;
dô clagetes harte sêre / ir guot und ir êre
Iw
5704;
AHeinr
398.
495.
617;
SM:UvS
31: 1,10;
daz im diu armuot benam / sîne habe und sîn guot
Eracl
665;
die vorgenanten weyngarten vnd all ander hab vnd guͤt
[...], daz di vorgenant Margret lazzen hat
UrkEnns
6,407
(a. 1342);
StRBrünn
369;
guot unde lîp / daz wâget er durch êre Kudr
347,2;
Iw
1467.
1922.
8140;
er hæte lant, liute unde guot Tr
341;
liute und guot, swaz heizet mîn, / daz kêr ich iu
gein diens siten Parz
362,2;
daz wir [...] haben verkouft
[...] allu̍ reht und guͦt,
vnd eigen lu̍te, die wir haben ze Merkelingen UrkHerrenalb
6,343
(a. 1346)
2.1.2
mit Präp.:
Esau fuor an sîn guot [Landgut,
Anwesen] , Jacob irbeizte ze Sochot Gen
1589;
sie hete aber gar ir muot / an habe gewant und an daz
guot Eracl
1998;
dreut ein man dem andern an sin lip oder an sin gut
StRAugsb
132,22;
UrkCorp(WMU)
312AB,14.
–
er lie deheinen âne guot / von im gân mit armuot
RvEBarl
14451.
–
dur guot man nieman morden sol Boner
61,68;
WälGa
13228;
daz her dorch dehein gût [um nichts in der
Welt] / iemer dâ niht belibe En
1624.
–
daz ich [...] verkouft han
[...] mynen hob
[Hof] zu Aslor in dem dorf mit huse,
schuren unde schoppen unde mit allen den guden, die dar zu gehorent
UrkDOHess
2:504,14
(a. 1341);
stirbet oͮch eine hie, der so arn ist, daz man în mit sime
guͦte niht bestatten mac UrkCorp (WMU)
80,7;
NibB
29,3;
Iw
2907.
–
sie [Akk.] getraf diu liebe nie, / die
dâ nâch dem guote und nâch der schœne minnent Walth
49,36;
lâ dir niht ze wê sîn nâch dem guote ebd.
22,35.
–
daz er úns ein burg buwe uf únsirme guͦt,
swa wir wellen UrkCorp (WMU)
485,15;
ez sol auch Ulrich der Guldin sitzen
[...] auf seinem guͦt ze
Chuͤbach ebd.
1418,5.
–
er bôt sîn dienest umbe guot Parz
17,11;
[Kain] sluoc Abeln umb krankez guot ebd.
464,17.
–
wil ein herre wîsen sînen zinsman von sîme gûte SSp (W)
2:59,1.
–
diz glas mit disem tranke nim, / daz habe in
dîner huote. / hüetes vor allem guote [mehr als jeden
anderen Besitz]
Tr
11454;
mirst ein wîp [...] / liep und wert vor
allem guote KLD:TSchreiber
4:5,2;
vil guot vor allem guote / ist der wîbe güete,
unde ir schœne schœne ob aller
schœne [auch Bed. 1 ist
mitgemeint: ‘mehr als alles, was gut ist’
]
KLD:UvL
25,31.
39: 5,6;
SM:WvT
4: 4,5;
KvWTroj
21696.
–
swer sich ze guote alsô verpflihtet, / daz er beider
[d.h. gotes hulde und êre
]
wirt entwert Walth
20,27;
sprichw.:
swer ze guote wirt geborn, dem kumt bî troume in slâfe guot
Marner
15,30;
Klausner
319
2.2
in mehr oder weniger festen Verbindungen
2.2.1
mit verschiedenen die Art des Besitzerwerbs bzw. die rechtliche Stellung
des Besitzes bezeichnenden adj. Attr.,
z.B. erbehaftez, ane erstorbenez, eigen, gemeinez, vrîez
~
: s. WMU 1,773
2.2.2
bereitez/ gereitez ~
‘nicht fest angelegter Besitz, verfügbare Habe, bares Geld’
(s.a. WMU 1,192 s.v. bereite):
und mac er [Vormund] bewisen, war an daz
[ihm anvertraute] guͦt geleit wart, ob
er bereitez gvͦt dar umbe gab, selbe drite, er ist
[...] ledic [vom Vorwurf der
Veruntreuung]
SchwSp
31a.
29b;
sô nim gereitez guot in dîne hant unde lege im
[Gläubiger] daz für, reht als vil dû im
gelten solt PrBerth
1:74,16;
StRGörlitz
475
2.2.3
geltendez ~
‘abgabepflichtiger, zinsbarer Besitz’
so schol das vorgeschriben gotzhaus umb dieselben pfenning mir und
auch meiner iunckfrawn [...] ain geltentz gut
kaufen [...]; und swas das iareleichen gilt, das
schuln si uns geben [...], dieweil wir leben
[...]: und nach unser baider tod schol sich
dasselb gut mit aller seiner gult [...] an das
oftgenant gotzhus vervallen UrkFürstenf
161
(a. 1331);
UrkHohenb
381
(a. 1343).
– Kapitalanlage an geltendez ~
:
dc her Cunrat [...] zu unserm kloster
geleget hat an geltende guet drizik fphunt und hundert fphunt heller
UrkCorp
1581,10;
UrkEssl
323
(a. 1334).
– Kredit ûf geltendez ~
:
er lihet mir sin guͦt uf mine huͦbe oder uf anders
geltendez guͦt oder uf andriu phant SchwSp
75a;
PrBerth
1:437,29.
– übertr. auf die Einkünfte, den Ertrag:
sô habe wî ouch gesatzet dî erbe vf deme lande vnde daz geldende
gût. swer eine gewisse mark geldes hât an getreide, an silbere oder an
phenningen, der schol sî verschozzen
[versteuern] zv einem mâl indeme iâre vor
ein lôt UrkZeitz
13
(a. 1322)
(s.a. Anm. z.St.)
2.2.4
ligendez ~
‘unbewegliches Gut, Immobilie(n)’
(s.a. WMU 2,1136 s.v. ligende):
so wendet si alle ir sinne, / daz si ligende
guͦt gwinne StrKD
119,410;
noch enmugen sú noch súln von iren ligenden
guͤtern [
ab ipsis bonis immobilibus
5A,29] enkein gotzhus wan únserm dekein selgerêt
setzen UrkCorp (WMU)
5C,35.
N613,21;
Mühlh
143,9
2.2.5
varndez ~
‘bewegliche Habe’
(s.a. WMU 3,2015 s.v. varnde):
daz varnde guͦt heizzet, das suln wir iu sagen: golt unde edel
gesteine unde silber unde vihe und ros vnde allez daz man getriben unde
getragen mag SchwSp
80b;
er [...] begunde geben / sîn erbe und ouch
sîn varnde guot AHeinr
247;
liute, lant, noch varnde guot, / der decheinez mac
gehelfen dir Parz
267,10;
Eracl
532;
WernhSpr
17,4;
SpdtL
137,8;
Pl.:
ebd.
88,27.
89,1.
–
Joseph gewan dem künige
[...] grôzez varndez guot
BuchdKg
27,13;
schœniu varndiu guot PKchr
182,30.
164,53.
–
ich wil nû teilen, ê ich var, / mîn varnde guot Walth
60,35;
diu liebe hât ir varnde guot / geteilet sô, daz
ich den schaden hân MF:Reinm
6a: 3,1;
swer deme andern sîn varnde gût lîhet oder sazt oder zu behaldene
tût SSp (W)
1:15,1;
Iw
7191.
–
êre und varnde guot, / der ietweders dem andern schaden tuot
Walth
8,14
(nach C);
varnde gut / ieslichem gehaltere tut / an siner
sele [...] schaden StrKD
4,393.
– umgedeutet, ‘vergängliches Gut’
êst varnde guot, mit dem wir varn: / nu füege,
herre, mir des stæten guotes iht SM:UvS
35: 4,7
3
‘Ertrag, Gewinn’ einer Liegenschaft:
das die von Heiligenstein iemer sulnt haben zeime rehten erbe das vorgenante
guͦt [...] und sulnt cehenden und cins verrihten mit
solicheme guͦte, das duffe wehset UrkCorp
N391,12
4
‘Bezahlung, Kaufpreis’
dc ich han gegeben [...] zuͦ coufende umbe
zehendehalb phunt Baseler min holz [...], unde han
enphangen von den vorgenanten herren von Paris dis guͦt unde bewendet in
bessern nuz mir unde minen erben UrkCorp (WMU)
N591,9;
und sol man von dem guͦte des koufes unserre wirtinne fur
[Frau] Sophien zem allerersten berihtet
[l. berihten
] und dar nach mit dem andern
unser sele dinc schaffen ebd.
331,35
guotære
stM.
‘jmd., der gut ist’
got [...] ist der hoͤhste guͤter
Gnadenl
3:A2,133.
– als Personenname:
der Guͦtere, der Ghuͦter (hsl.
Überschriften in: Holz, Jenaer Liederhs. S. 66 und 78)
guotbotescheftlich
Adj.
‘das Evangelium betreffend’
euangelicas choruscationes: die guotbotesceftlichen blechchezunge
PsWindb
96,Oratio
guotdunken
stN.
Substantivbildung aus der Verbindung mich/ mir dunket etw.
guot (vgl. guot Adj. 3); flekt. wie subst.
Inf.
‘eigenes Belieben, freies Ermessen’
die sich zuͤ got gekert hant, [...] die volgen
im [...]. aber die sich von got gekert hant
[...], die volgen irem gutt duncken und der
beheglicheit irs eigen willen Geistb
1,140;
alse si got irvechten wollen, alliz bit in selver in irme
eygenen willen, vol guͦtdunkens in ire eygenre naturen Seuse
533,3;
[der Mensch soll] warten uf den aller liebsten willen gotz
und uf sin werk in aller gelossenheit und nút gotz werk verderben in eime
vermessenlichen guͦt dunkende Tauler
184,26;
ir wellent einen ieklichen [...]
urteilen nach úwer wise und nach úwerm guͦtdunkende ebd.
180,15.
287,7.
335,28
guotdunkende
Adj.
‘selbst urteilend, frei ermessend’
das sint die [...]
guͦtdunkenden lúte die mit iren ufsetzen stont hert in eigenwillikeit
und in ungelossenheit Tauler
226,30
guotdunklicheit
stF.
‘eigenes Belieben, freies Ermessen; Selbstgefälligkeit’
daz der mensche sin selbes nút geitelt
[entleert] ist, so wenet der besessene
[d.h. dem Geschöpflichen verhaftete] mensche dicke das
es alles got si das in ime wúrket: so ist er es alles selber und ist sin
eigen werg und sin angenummenheit und guͦtduncklicheit Tauler
307,23.
181,24.
–
dis ist wider die frijen geiste, die
[...] wenent die worheit bekant han, und swimment domit
uf [erheben sich damit] in ir eigen beheglicheit und
in ir guͦtdunklicheit Tauler
250,6;
das es [d.h. Gottes Gebote zu
erfüllen] der mensche nút entuͦ von einer tumber
kuͦnheit oder von einer blinder vermessenheit oder einer
guͦtdunklicheit und getoͤrstikeit ebd.
272,8
u.ö.
guotelach , -lech
stN.
Koll. zu guot stN.
‘Eigentum, Besitz’
der mensch versmæhe gar di werlt, daz er lazze daz gutelach,
daz gelustlach PrBerthKl
5,41;
von den werltlichen luten geyl, / di ir ende und ouch ir heil
/ legen uf werltlich gutelech, / daz in ym selbe hat gebrech / und wirt sust und so
gewunnen Hiob
4489
guoten
swV.
‘
guot sein: angenehm sein, wohltun, erfreuen’
ein langiu rede von minnen / diu swæret höfschen sinnen: /
kurz rede von guoten minnen / diu guotet guoten sinnen Tr
12186
guotenphâher
stM.
‘Empfänger einer Wohltat’
so minnet der guͦttuͤier me von nature sinen guͦt
emphaher, denne der guͦt emphaher tuͤie sinen guͦttuͤier
BdT
56,6.7.12.17
guoten- , guotemtac
stM.
alem.
‘Montag’ (vgl. DWB 4,1,6,1415f.; ZfM 27 [1960], S. 138f.;
Wanzeck, Farbwortverbindungen S. 160f.), in Urk.-Datierungen:
dirre brief wart geben [...] an dem gvͦtemtage
vor sante Martines tage UrkCorp (WMU)
228,10;
an dem gvͦten tage in der pfingestvuͦken ebd.
245,5
u.ö.;
an dem naͤhsten guͦtemtag vor vͤnsers herren gottes
vffert tag UrkHohenz
1,149
(a. 1337)
u.ö.;
UrkEls
2,180
(a. 1344).
– vgl. guoter mântac:
die sone, sy do geschach / up eynen gueden maindaich / reicht na paischen
veirzein naicht HagenChr (G)
6276
und vgl. guot Adj.
6.3
guotgemuot
Part.-Adj.
‘von guter, rechtschaffener Gesinnung’, subst.:
gelücke [...] wonet bi den guten / und den wolgemuten
[La. gut gemuten
]
Frl
5:52,4
guotgërn
Adj.
‘wohlwollend’, als Übers. von lat. benignus:
PsWindb
68,17;
benignissime domine: guotgernister [alternative Glossierung:
wolewilligister
] herro ebd.
68,Oratio
guotgërne
stF.
‘Wohlwollen’
benignitatem: wolewillicheite, guotgerne
[Doppelglossierung]
PsWindb
84,13
guotgërnicheit
stF.
‘Wohlwollen’
benignitate: guotgernicheit PsWindb
134,Oratio
guotgewinner
stM.
‘Gewinner von Wertsachen, Geld’, im Sinne von ‘Händler’ (Glossar) oder
‘Gauner, Betrüger’ (DWB 4,1,6,1428):
der gesell [...] saste sich ze tisch
zuͦ einem wilden gesinde und guͦtgewúnnern, die och zuͦ
dem jarmarkt waren komen Seuse
74,24
guotheit
stF.
1
‘das guot-Sein’ , auf Gott bezogen 2
‘Rechtschaffenheit, Tugendhaftigkeit; Frömmigkeit’
3
‘Gutes, Freundliches’
1
‘das guot-Sein’, auf Gott bezogen:
wan he got ist, so inist he nicht guit, mer he ist di guitheit Parad
33,21;
die nature gotis ist die guotheit
[
bonitas
]
ThvASu
16,7
u.ö.;
alles guͦt flu̍sset us der u̍berflu̍ssikait der
guͦthait gottes Eckh
1:245,5;
nu ist da vor geseit von dem infliessenden und
úberfliessenden guͦte, daz got ist in im selb, dez grundlosú
úbernatúrlichú guͦtheit zwinget sich selb, daz er daz
nút allein wil haben Seuse
178,23.
179,7.
179,32;
Eckh
1:234,13.
5: 288,4;
Tauler
159,34.
–
die alle wolten schowen / daz raine wib, den werden man,
/ da gott michel wunder an / hette in sinner gottheitt [l.
guottheitt
‘Güte’
] / baide geformett und geleitt
GTroj
12805
2
‘Rechtschaffenheit, Tugendhaftigkeit; Frömmigkeit’
begerunge ist ein wurzel aller tugende unde guotheit Eckh(Pf)
479,9;
daz hœhste dâ der geist zuo komen mac in disem lîbe, daz ist
[...] daz er tugende üebe niht von nôt, mêr von einer
weslîcher guotheit ZweiWege
245;
dise lút [Asketen, die der geschöpflichen Welt verhaftet
bleiben] hand vil eigenwilliger vnd gesaͤczter
guͦtheit Geistb
3,102.
– auf eine einzelne Handlung bezogen:
ist si [Folgewirkung einer
Handlung] vorbedaht, so ist daz offenbar, daz si zuoleit der
guotheit oder zuo der bosheit [
addit ad bonitatem vel
malitiam
] der getat ThvASu
160,12
u.ö.
3
‘Gutes, Freundliches’
was ie wipliches bild [d.h. was auch immer alle
Frauen]
[...] / lieb und starcke minn / gen iren werden ameys
habent verbracht [= vür brâht
] / unnd was sy
guͦtthait darwider habent gedacht, / solt ich haben ir aller gewalt,
[...] / mein hertz gund úch allain der eren
FrSchw
7894;
diß zerung wil ich dir geben / umb die guͦthait
[Wohltat] die du mir hast getan ebd.
2345
guothërzic
Adj.
1
‘gutgesinnt, freundlich’
2
‘rechtschaffen, fromm’
1
‘gutgesinnt, freundlich’
do dis [Seuses Krankheit] innen
ward ein getrúwer guͦtherziger mensche, der sin do pflag
Seuse
87,22;
im waz [...] unz an die selben zit
sin noturft vil wol zuͦgevallen von guͦtherzigen menschen.
[...] dú zugen ir hilf und frúntschaft
von im ebd.
124,17.
78,1
2
‘rechtschaffen, fromm’
daz es [das Buch] fúrbaz
wúrdi gemainsamet allen guͦtherzigen menschen Seuse
6,9.
6,14.
97,5;
daz es gar gvͦtherzige man sind vnd oͮch ettewas gottes forhte
habende sint MerswZM
60,12;
wir hant drie erbere guothertzige einfaltige priestere bi vns MerswBrf
286.
292;
MerswNF
37,15.
44,14
guotîn , güeten
stF.
zur Wortbildung s. Speicher, VRechte S. 81.
1
‘Freundlichkeit, Wohlwollen, Milde’
2
‘Wohltat, Gnadenerweis’
1
‘Freundlichkeit, Wohlwollen, Milde’
wil er briesterlichen leben, / er sol driu reht haben: / einez
ist diu guotin, / daz andir diu diemuotin, / daz dritte ist diu minne
VRechte
512.
503;
got [...], / des guͤtin niemend
ergruͤnden kan SpJesu
498;
daz ler mich dur din guͤtin Seuse
258,15;
fulica ist ain vogel [...], der hât
die art, wenn der adlar seineu kint auz dem nest gewirft, sô speist er si in grôzer
güeten und in miltikait mit seinen kinden BdN
189,5;
Hochz
202;
BdN
122,24
2
‘Wohltat, Gnadenerweis’
[Christus sagt,] swa zwene zesamene giengen / unde an daz
reht viengen, / daz er der dritte wolde sin / (daz ist ein michil guotin), / samt in
sitzzen unde stan / unde daz reht began VRechte
354
guotlich , guonlich
Adj.,
Adv. , guotlîche(n)
Adv.
auch güet-, güen-;
Adv. auch
guͤtenlichen PrSchw
2,13;
guͦlichen RvEWh
1712
(s.u. 2.4).
– In den hier unter 1.5 und 2.7 sowie unter
guotlîche stF., -lîchen swV. behandelten Formen mit
guol-, guon-, güen- geht das Vorderglied nicht auf guot
zurück, sondern auf ahd. guol
‘Pracht’ (in guon-, güen- ist -ll- dissimiliert), s.
Etymol.Wb.d.Ahd. 4,692 s.v. guollîh. Vgl. guollîcheit
stF.
1 Adj. 1.1
‘freundlich, wohlgesinnt, liebevoll, sanft’
1.1.1 von Personen 1.1.2 von den Ausdrucksformen der freundlichen, liebenswürdigen Gesinnung 1.1.3 von der Gesinnung selbst 1.2
‘auf freundschaftliche, einvernehmliche Weise erreicht’ ,
vom Ergebnis eines Vergleichsverfahrens; in der Verbindung güetlich
stên (subst. Inf.) ‘Waffenstillstand’
1.3
‘bereit, geneigt, entschlossen’ , von der Gesinnung
( muot , wille ) 1.4
‘recht, sich gehörend, angemessen’
1.5
‘ruhmvoll, herrlich’
2 Adv. 2.1
‘freundlich, liebenswürdig, liebevoll’
2.1.1 von Handlungen 2.1.2 von der Gesinnung selbst 2.2
‘freundschaftlich, einvernehmlich’
2.2.1 bezogen auf Vergleichs- oder Schiedsverfahren 2.2.2 bezogen auf eine zwischen zwei Parteien getroffene
Vereinbarung; 2.3
‘friedlich, ohne Kampf/ Streit; einträchtig’
2.4
‘bereitwillig, gerne; ergeben, geduldig’
2.5
‘erfreulich, gefällig’
2.5.1 bezogen auf das Aussehen einer Person 2.5.2 bezogen auf Handlungen. 2.6
‘auf rechte, angemessene Weise; sorgfältig’
2.7
‘ruhmvoll, herrlich’
1
Adj.
1.1
‘freundlich, wohlgesinnt, liebevoll, sanft’
1.1.1
von Personen:
mîn sanc wil genâde suochen / an dich, güetlîch wîp
MF:Wolfr
6: 3,2;
der gvͦtliche schepher DvAStaff
168;
he wart [...] ein milde gutlich forste
[= vürste
]
Köditz
8,20;
also vil als wir guͤtlich, minnesam, vridesam
sin, also vil glichen wir den engeln Mechth
6: 32,17;
daz du mit augen nie gesehen / habst so
guͦtlichen man HvNstGZ
3071;
PsM
H 55,1;
Tauler
15,11.
106,29.
234,6.
– subst.:
in tusint geslehte lone och
ich [Gott] / den guͦtlichen
[
his qui diligunt me Ex
20,6] mit erbermkeit RvEWchr
11654
1.1.2
von den Ausdrucksformen der freundlichen, liebenswürdigen
Gesinnung:
ein gutlich antlitze Herb
2962;
sin anblic was gutlich Köditz
8,27;
friwentlîche blicke und güetlîchez sehen
NibB
353,1;
ein güetlich lachen SM:Ro
2: 3,5;
güetlîch umbevâhen NibB
616,2;
güetlîch triuten unde küssen KLD:UvL
57: 7,6;
MF:Mor
27: 1,6;
Seuse
15,20.
–
er [Gastgeber] tete den
stîgen und den wegen / manegen güetlîchen segen, / die mich gewîset
heten dar Iw
358;
reiner wîbe güetlîch grüezen KLD:
UvL
59: 1,9;
ir wart uff mich so rehte zorn
[...], / daz sie mir
[...] / kein gutlich wort nie zu gesprach
Minneb
4505;
KLD:GvN
49: 3,7;
Ottok
38695;
Tauler
148,10.
–
mit güetlîchen siten NibB
822,4.
1399,2;
mit güetlîchen gebærden RvEBarl
4932;
Ägidius
550;
MF:Wolfr
6: 4,5;
Tr
8792.
–
ir dienest was sô güetlich AHeinr
349;
güetlîch helfe KLD:GvN
24: 3,3;
güetlîcher trôst:
Parz
329,17;
hêr Gâwân / danctem verjen unt der tohter sîn
[...] / ir güetlîchen spîse ebd.
623,9;
AHeinr
310
1.1.3
von der Gesinnung selbst:
sô ist verlorn al [d.h. auch das Gute] swaz
er [ein gewohnheitsmäßiger Übeltäter] tuot, / wan
nieman guotlichen muot / noch zuht an in gelouben kan WolfWiege
1708;
UvLFrd
506,14.
564,22;
wil si bekennen den güetlîchen willen den ich gein ir hân KLD:
HvSw
4,1;
dez selben chriges hab wir vns paidentholb gesatzet mit vnser paider
gütlichen willen an vier man UrkNAltaich
1,277
(a. 1320)
1.2
‘auf freundschaftliche, einvernehmliche Weise erreicht’,
vom Ergebnis eines Vergleichsverfahrens; in der Verbindung güetlich
stên (subst. Inf.) ‘Waffenstillstand’
unde machte einen tag unde ein gutlich sten biz uff sente Mertins tag
Köditz
49,10
(vgl. Anm. z.St., DRW 4,1341, weitere frnhd. Belege:
UrkErf
2,467. 602. 799
(a. 1370–1398)
)
1.3
‘bereit, geneigt, entschlossen’, von der Gesinnung
(muot, wille):
[Alexander ermuntert seine Krieger:] habt ir sô
guotlîchen muot / daz ir ez willeclîche tuot / und âne zornlîchen site, / so ist
iu dester baz dâ mite: / habet irs haz unde nît, / ir habet dester wirser zît
RvEAlex
10949.
–
mit güetlîchem willen
‘bereitwillig’
daz er [...] /
ir [seiner Tochter] nimmer gæbe dheinen man, /
wan dem si gern wær undertân / mit güetlîchem willen EnikFb
287;
daz wier mit gvͦetleichem willen vnd gemainem rat vnser aigen
[...] hingegeben [...]
haben UrkCorp (WMU)
1868,4
u.ö.;
Mechth
7: 36,38
1.4
‘recht, sich gehörend, angemessen’
wande ich [...] allewege wil helfen vnde raden
minner swester kinden [...], als iz auch billich ist
vnde gutlich ist UrkCorp (WMU)
3451,44;
swaz sô ir habet vernomen, / daz behaltet vile wole, / ir selbe unde diu
chint. / daz sint guͦetlichiu dinch [
custodi verbum
istud legitimum tibi et filiis tuis Ex 12,24]
Exod
2604.
–
mit guotlîchen dingen
‘wie es sich gehört, auf angemessene Weise’
[die dänischen Helden wurden] bestatet hêrlîchen.
[...] / der
[anderen] wart ouch dâ war genomen / mit
güetlîchen dingen KlageB
2379;
[Dido zu Anna:] daz wîb [die
Zauberin] , dar ich dich umbe bat, / die salt dû mir
bringen / mit gûtlîchen dingen, / mit listlîchen sachen En
2310.
1574(La.).
10226;
Erz III
129,72
1.5
‘ruhmvoll, herrlich’
frovden wunder / hant siv [die Heiligen im
Himmelreich]
[...] / an der guonlichen ere Martina
246,77.
274,107;
guotlich ere ebd.
274,2;
man schowet [im Himmel] iemer ane leit / die
guonlichen gotheit ebd.
278,22;
daz wort gunlich tiutet so: / den [l.
in
] hoher er wesen fro ebd.
274,83;
das ist das ewige leben, in dem er vns mit sinen userwelten in guenlicher
wise wil tuon behalten PrWack
67,22;
RvEBarl
6207;
Seuse
539,13
2
Adv.
2.1
‘freundlich, liebenswürdig, liebevoll’
2.1.1
von Handlungen:
sî saz mir güetlichen bî Iw
341;
guotlîche giengen si dar Tr
2678;
und begunde [...] / in
güetlîch umbevâhen UvZLanz
7226;
gûtlîch her si kuste En
12952;
sîn trûtgemahel stuont dâ bî / die er vil güetlich ane sach
AHeinr
1491;
si begunde lachen / güetlîche KvWTroj
19977;
AvaLJ
138,4;
Lucid
152,10;
UvLFrd
503,11.
–
zem künge er güetlîchen sprach Parz
7,18;
er gruozt in guotlîch LBarl
1783;
ich habe mit uwern gnaden waz zu reden: woldit ir daz gutlich
vornemen Köditz
22,4;
AvaLJ
175,3;
Roth
3703;
PrSchw
2,13.
–
~ danken:
NibB
245,3;
RvEWchr
24973;
Ottok
57713.
–
bit in nû güetlîche [im
Guten] ; / lâ drôlîche rede sîn! RvEBarl
8582;
Parz
264,23;
Köditz
50,7.
–
daz [
kint
] kunde gebâren /
sô rehte güetlîchen AHeinr
305;
gein der mîn herze alsô güetlîchen stât KLD:HvSw
19:3,4.
–
das unse herre der [...] marcgreve
Friderich von Misne umb die saczunge
[Verpfändung] der stad zcu Vriberg gegen
uns gutlichen und genetlichen getan hat [wohlwollend und
gnädig verfahren ist]
UrkFreiberg
1:50,39
(a. 1317);
ez
[
tier
] legt sich vür in ûf daz gras
/ und gnâte [= genâdete
] im sîner
künfte dar. / des wart er an im wol gewar, / wand ez vil güetlîche
tet [sich verhielt]
Wig
4503.
–
jmdm.
~ dienen:
Himmelr
8,17;
vil güetlîchen ich sîn phlac / mit triuwen
RvEBarl
7559;
der wart vil güetlichen / enpfangen unde ân allen haz
KvWSilv
160;
VMos
47,21;
NibB
1350,4;
WolfdA
560,2.
–
daz er mich ir nie verstiez / und mich sô
güetlichen liez / mit der juncvrouwen ezzen Iw
362;
swer aber âne koufen ir gâbe ihtes gerte, / si wâren in dem
willen, daz man ir manigen güetlîche werte Kudr
325,4;
si warnt$’ si güetlîche, sô vriunde liebe
vriunde tuont NibB
1030,4;
NibA
1739,2.
– von Handlungen Gottes:
wie meht er [der Hl. Geist] guotlîcher
getuon? Aneg
780;
die phaffen [...]
manten unde flêgten / got [...], / daz er sich
guotlich / bedæhte gegen den sînen, / die sich tœten und pînen /
liezen durch sînen willen Ottok
51086;
MarlbRh
133,33;
Parad
12,15
2.1.2
von der Gesinnung selbst:
das gein im were niht Laban / alse guͤtliche
gemuͦt / [...] als ê davor
RvEWchr
6420.
7651;
UvLFrd
353,12
2.2
‘freundschaftlich, einvernehmlich’
2.2.1
bezogen auf Vergleichs- oder Schiedsverfahren:
daz si sich solden / mit einander verrihten / und
guotlichen verslihten Ottok
61440.
27044.
70441;
der edele herzoge [...] richte si gutlich
unde gruntlich, wanne im getruwelich leit was der krig unde zweitracht di si
kein einandir hatten Köditz
35,13.
24,29;
mynlichin inde gutlichin UrkDOKobl
1,404
(a. 1345);
UrkGlar (St)
1:1,20
(a. 1302)
2.2.2
bezogen auf eine zwischen zwei Parteien getroffene
Vereinbarung;
eine gestundete Schuld stêt ~
:
ouch schullin der von Erfurte gevangin tag habe [wird
den Gefangenen der Erfurter die Haft erlassen] von
suntage der nu wirt ubir dri wochin, unde swaz si geldis nicht geleist
habin, daz schal sten gutlich uf den selbin tag UrkErf
1,392
(a.
1310)
2.3
‘friedlich, ohne Kampf/ Streit; einträchtig’
unz an den man / der güetlîch die stat gewan
Wh
227,30;
di stat ward im auff getan / und [er
wurde] gutlichen dar ein gelan HvNstAp
20538;
âne kriec und guotlich Ottok
23423;
Walberan (L)
2167.
–
~ mit jmdm. leben:
ieglich man [...] sol mit
sînem wîbe guotlîche leben Gen
304;
daz wir vridelichen unde guͦtlihen mit anandir
lebin Spec
70,5;
eintrechticlich unde gutlich Köditz
46,12.15;
WälGa
7833;
BdN
237,20
2.4
‘bereitwillig, gerne; ergeben, geduldig’
lâz [...] / den jâmer nâch dem guote, / daz dû
gelâzen hâst durch got. / wis gotlich [La.
guͦtlich
] arm durch sîn gebot
RvEBarl
15474;
daz die eigen liute gern und guͤtlichen dienen, und daz man niht
ein twingere si WälGa
Vorr. 410;
ditz soltes dû virnemen vil geduldeclîchen
[...]
[Antwort:] ich hân
gûtlîchen gehôret PrMd (J)
342,26;
wande ich die nôt wolde iemer güetlîch lîden, / het ich von schulden
verdient den haz MF:Hausen
2:3,5;
daz lamp daz lîdet gutlîchen âne grôz geschreie waz man ime tut
HvFritzlHl
53,21;
ûf den hals in ieglîcher sluoc. / wie güetlîche er daz
vertruoc KvHeimUrst
246;
Kudr
1021,1;
RvEWh
1712;
Ottok
3405.
49024;
Tauler
179,31
2.5
‘erfreulich, gefällig’
2.5.1
bezogen auf das Aussehen einer Person:
im behaget wol der bote, / wan er was gutlich getan
Vät
28377.
35914;
diu güetlich gestalte, züchte rîche SM:
Te
2: 2,2
2.5.2
bezogen auf Handlungen.
– jmdm.
~ tuon
‘jmdm. etw. Erfreuliches, Angenehmes zufügen, ihn erfreuen’
wie gutlich du in dete, / so waren sie
eiterbitter HvNstGZ
2526;
ich wil mir selben güetlîch tun und wilz mir selber wol bieten
PrNvStr
265,31;
unde taten on gutlich an spise Köditz
51,5;
der mensche sol [...] minnen den der ime
guͤtlich tuͦt mit gabe oder mit lere BdT
55,16;
HvFritzlHl
165,34;
PrNvStr
261,31;
Köditz
46,5.
–
ieglicher begunde jehen, / im wære guotlich
geschehen, / daz er den andern het erkant Ottok
43414;
daz sanctus Johannes im selber niht sô güetleich
lebt nâch dem leib, daz er allzeit flaisch æze
[...] in der wüesten BdN
303,20
2.6
‘auf rechte, angemessene Weise; sorgfältig’
hat indert ein wip ie missetan, / sin munt daz wol gesagen kan: / wo ein
wip güetlichen tuot, / des hat er nicht ze sagen muot UvLFrb
1669;
Scoph
7,8.4;
der uatir sprach er soldez im sagen unde dehein wis niht uerdagen; / daz
tet Joseph guͦtlichen GenM
74,7;
nu dienet michel guot, / daz ir mînen willen vil
güetlîchen tuot NibB
1414,2;
diu maget ist ellende. frouwe, ir sult si güetlîchen lêren Kudr
994,4;
Himmelr
1,12;
[Urkunden] wurden guotlich versigelt
Ottok
28418;
daz si sich / güetlîchen hêten bedâht
KvHeimUrst
1281
2.7
‘ruhmvoll, herrlich’
[Christus zu der sterbenden Maria:] min liebú
muͦter, kum zuͦ mir! [...] / kum,
froͤwe dich in dins kindes rich / guͤnlich iemer eweklich
[Vorlage: in celesti gloria semper
iocunderis
]
WernhMl
13796
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