g – gabiʒ? gâch – gademstat gademvrouwe – gâhe gæhe – galazîâ galban – 1galle 2galle – galsterîe galsterlich – gamanje gamânje – gampelher gampelsite – ganeist(e) ganeistelîn – ganteren ganz – gære gargarismus – gart gart – gartgabele garthagen – gasse gast – gastmeisterin gastnusse – gæʒe gaʒʒe – gebant gebâr – gebeinet gebeitic – gebërærin gebërc – gebietære gebietærin – gebiuge gebiunde, gebünde, gebunt – gebogen geborc – gebraste gebræte – gebrësthaftic gebrëstic – gebrûchic gebrûchlich – gebünde gebünde – geburgeze gebûric – gebûschirre gebütel – gedæhtnisse gedalsch – gedense gederbe – gedinchof gedinclich – gedon gedon – gedröulich gedröuwe – gedwâse ge|ehte – gegate gegatrom – gegen hëllen gegenherte – gegenrede gegenreise – gegentraht gegen trëten – gegenwertige gegenwort – gegihte gegiric – geharnascht geharre – geheiligunge geheim – gehende gehenge – gehimelze gehirne – gehœric gehœrlich – gehüge gehügede – gehuobet gehuof – geilic|heit geillîche – geiselstreich geiselunge – geisticlich geistîn – geiʒeweide geiʒgalle – geiʒwolle gejac – gekleide geklûder – gelæge gelaister – gelegede gelegelich – geleitesman geleitgëlt – gëlfe gëlfen – gelîcherin gelîcherte – gelîchsame gelîchsamen – gelide gelidemâʒe – gelinc gelinc – gelle gelle – gelœte geloub- – geloupheit gelouplich – gëlte gëltel – gelübe gelübede – gelüppic gelüpschafte – gëlwelot gëlwen – gemahellich gemahelschaft – gemæʒicheit gemæʒiclich – gemeinder gemeine – gemeinmüeticlich gemeinsagunge – gemelîche gemelîcheit – gemietede gemietunge – 2gemüete, gemuote gemüetic – gemuotheit gêmuoticheit – genâden genâdenarm – genâdezît genædic – genant 1genantlich – genemede genende – genës genesche – genibelet genîc (genîge ?) – genistbærlich geniste – genôʒsam genôʒsame – gensîn gensischen – genuht genuhten – genuocsamede (?) genuocsamen – Geon georset – gequël gequide – 1gerat 2gerat – gerede gerede – gerëhtmachen gerëhtmachunge – gereiʒe gereiʒede – gerigel gerigelingen – gerihticlîche gerihtinsigel – geristic geristlich – gërne gerner – gërste gërstegrûʒ – 2gertelîn gerten – gerûmiclich gerummel, gerumpel – geruowic geruowicheit – gesagede, gesegede gesalzene – geschaffenheit geschaffenwësen – gescheftnisse gescheftvrouwe – geschepfnisse geschepfunge – geschihtic geschihticlich – geschræje (?) geschrât – geschulteret geschuoch – geselbede gesêlen – geselliclîcheit geselligen – gesigel gesigen – gesinne gesinnen – gesiuniclich gesiuse – gesloufe gesloufic – gesnæren gesnarren – 1gespenge 2gespenge – gespîwe gespiz – gespreide 1gesprenge – gestalt gestalt – gestelle gestellet – gesticke gestickelet – gestopfel gestœʒe – gestriuʒe gestriuʒunge – gestüplach gestüpnisse – gesuoch gesuochære – geswenke geswenze – geswindicheit geswindiclîche – getænede getæper – getelse getemere – getougen getougen – getregede|gülte 1getrehte – getriuwenisse getriuwewirdic – getult getumele – getwancnisse getwancsal – gëtzen getzsal – gevæhic geval – geværlich gevatere – gevellicheit gevelliclich – geveterede geveterlîn – gevlester gevlitter – gevorstet gevræʒe – gevüegelich gevüegetheit – gevürste gewach – gewalt gewalt – gewaltroubunge gewaltsame – gewantsnîden gewantsoum – gewarsamlîche gewarschart – gewehenen gewehse – 2gewende gewendelach – gewërben gewërbic – gewërken gewërldet – gewëterblitzen gewette – gewilden gewîlet – gewinnunge gewint – gewist gewiste – gewonet gewonhaft – gewuoc gewurc – gezamen gezan – gezerge gezic – gezît gezîte – geziugelîn geziugen – gezühticlîche gezunft – gheheel gibe – giegengêre giel – gifticheit gifticlich – gîgengarren gîgennagel – gîle gileht – gine|glapf ginen – gir gir – giric giricheit – girte girunge – gît git (?) – giuden giudenlich – glanken glanst – glas(e)väʒʒelîn glas(e)vënster – gleienbluome gleif – glenzezît glenzic – glîme glîmen – glîssenerîe glisterîe – glocke glockehûs – gloie gloieren – glück- glüejen, glüen – gnaister gnaistli – gogel gogel- – golf gollen – goltërze golt|esche – goltmâl goltmasse – goltslahære goltsmelz – goltvël goltvinger – gos (?) got – götelîn got stM. got- gotberât stM. gotbërnde Part.-Adj. gotbildic Adj. gotdæhtic Adj. gote M. gote swMF. gotebære Adj. gotebeckære stM. gotechen stN. gotegëlt stN. gotegram Adj. goteheit stF. got|ehtic Adj. gotehûs stN. götele stN. goteleidic Adj. goteleit Adj. götelîn stN. gotelop – goteshûsrëht goteshûswartære – gotesvriunt gotes|wâr – gotheftic gotheit – gotmeinunge gotmensche – gotweiʒ
gotzam – gougeren göugewete (?) – goukelklucken goukelkunst – goukeltocke goukelunge – göumütte, -mutte göu|phâwe – grâ grâ – grab(e)wart grab|îsen – 2grâl grâlen – gran grân – gransprunge gransprunge – gras(e)löufel gras(e)marschalcambet – grætic grâ|tuochære – grâwërc grâwërcliute – grêde grêden – gremiclich grempære – greʒenach gribellure – grieʒwart grieʒwartære – grîfvalke grîfzan – grîn grindel – grisegrammen grîseleht – griuse griuselen – groben grobiln – grôʒgamander grôʒgebieter – grôʒtürstic grœʒunge – grüenheit grüenlich – grundelôs grundelôselich – gruntrëht gruntrüerunge – gruntvorschende gruntvriunt – gruoʒbære gruoʒe – grütschîn grutte – gubelnagel guc – güeticlîche güetlich – gugelkotze gugelroc – gülte gülteguot – gumpenîe gunderam – guonlich guot – guotlich guotlîche – gupfoht guppelspil – gürtelsenken gürtelsnuor – gymnosophiste
|
got
stM.
Pl. gote, götte, götter.
‘Gott’
1 der Gott der jüdisch-christlichen Tradition (s.a.
hêrre
,
truhtîn
,
vrô
swM.) 1.1 allg. 1.2 in trinitarischer Sicht 1.2.1 auf die erste Person der Trinität bezogen (Gottvater) 1.2.2 auf die zweite Person der Trinität bezogen (Christus, s.a.
gotmensche
) 1.2.3 in Verbindung mit geist auf die dritte Person der Trinität bezogen (heiliger Geist) 1.3 in Bezeichnungen für Maria 1.4 in Verbindung mit lîcham oder brôt
‘Hostie’ (s.a.
gotlîcham
) 1.5 in Verbindungen und Fügungen, die Gottes Eigenschaften und das Verhältnis
zwischen Mensch und Gott charakterisieren 1.5.1 Gott als Allmächtiger, Herrscher und Gebieter 1.5.2 Gott als strenger Richter oder zorniger Rächer 1.5.3 Gottes Gnade, Barmherzigkeit 1.5.4 Gott als Beschützer, Erhalter, Helfer und Erlöser 1.5.5 in Verbindung mit Vorstellungen von Gottes Körperlichkeit oft pars pro toto 1.5.6 Dienst an Gott 1.5.7 liebende, innige Hinwendung zu Gott 1.6 phras. (ausführliche Darstellung s. Friedrich, PhrasWB, S. 172-179 und TPMA
5,135-209) 1.6.1 in Begrüßungen (s.a.
gotewillekomen
) 1.6.2 bekräftigend, emphatisch 1.6.2.1
bî
1.6.2.2
durch
1.6.2.3
in gotes namen 1.6.2.4
sam/ sô mir/ dir/ iu
( helfe ) 1.6.2.5 als Interj. 1.6.2.6 s.a.
gotelop
;
gotsene
;
gotweiʒ
,
weiʒgot
1.6.3
gesach jmdn.
‘jmd. ist von Gott gesegnet’ (vgl. ergaz im got
ergëʒʒen
2
) 1.6.4
gebietet über jmdn. ‘beruft jmdn. aus dem Leben ab’
gebieten
2
1.6.5 sprichwörtl. Wendungen 1.6.5.1 wem Gott hilft, dem kann niemand schaden 1.6.5.2 Gott verlässt den/ die Seinen nicht 1.6.5.3 Gott fürchten (dienen) ist aller Weisheit Anfang 1.6.5.4 Gottes Wille geschieht 2 in Beschreibungen der Göttlichkeit des Menschen 3 nicht-christlicher, heidnischer Gott (vgl. abgot )
1
der Gott der jüdisch-christlichen Tradition (s.a.
hêrre
,
truhtîn
,
vrô
swM.)
– Lit. zur christl. Gottesvorstellung im MA: A. Angenendt, Geschichte der
Religiosität im Mittelalter, Darmstadt 2009, S. 89-147; H.-W. Goetz, Gott und die
Welt, Berlin 2011.
1.1
allg.:
got voni himili ÄJud
219;
got, der du minni ist SuTheol
195;
ich mac der kristenheite gote / alêrste nu grôzes wunders
jehen Wh
107,18;
diu vorhte des oberisten gotes / daz ist diu gebe zaller
vordirest Vateruns
25.
– anrufend:
ware got, ih lobin dih SEzzo
17;
ey got daz dûs verhanctes! Wh
419,5.
49,16;
ach, got, hæt ich für sterben / mit einem rôtem munde
doch gedinget SM:Tu
2: 1,6;
ach got, des hilf, das sie ir güte kere / zu mir
Mügeln
333,12;
TannhBu
53.
– gegenbildlich für den Antichrist:
so kumt der unselden
barn [Antichrist] , / der also strenget sin
gebot / daz her sich selben nennet got, / und der also wanewitzet / daz her
in gotes tempel sitzet HeslApk
18868
1.2
in trinitarischer Sicht:
die drie sint allentsamen / ein war got under den drin
namen / got vater, got sun und got geist HeslApk
11177
u.ö.;
dar umbe sprechent die meister, daz got, der himelsche
vater, ist des sunes vater und niht herre, noch des heiligen geistes herre. aber
got-vater-sun-und-heiliger-geist ist ein herre und ein herre der crêatûren
Eckh
5: 37,1.
5: 41,21;
Parz
817,16;
HvNstGZ
6875
1.2.1
auf die erste Person der Trinität bezogen (Gottvater):
got uater unser, du bist in den himelen, geheilegot
werde din name Spec
156,13;
herro got uater min / daz sol imer din lop sin
VMos
67,9;
got der vater niht in im enwürket diu werk
Eckh
5: 19,6;
sun gotis, barn der magidi. / er nam von uns di
doticheit SuTheol
122
1.2.2
auf die zweite Person der Trinität bezogen (Christus, s.a.
gotmensche
):
dô sprach der rîter grâ gevar / meint ir got den diu
magt gebar? Parz
448,2;
nu wil ich bitten den got, / der von den juden wart
gemarterot Wahrh
1;
VatGeb
64;
VEzzo
233.
–
gottes geburt
‘Christi Geburt’ (auch in Datierungen):
diu hilig schrift diu nach gotes geburt
geschriben ist, diu hiligen ewangelia, apostolus und ander hilig schrift
PrOberalt
87,19;
dis geschach [...], do von vnsers heren
gottes geburt waren zwelfhundert vnd nv́nzig iar UrkCorp
(WMU)
2389,32
u.ö.
1.2.3
in Verbindung mit geist auf die dritte Person der Trinität
bezogen (heiliger Geist):
got geist der von in beiden [Gottvater und
Christus] schein, / daz wort in
ir [Maria] entprante, / daz got vater ir dar
sante HeslApk
636;
dâ ist ûzvluz und ursprunc des heiligen geistes, von
dem aleine, alsam er gotes geist und geist got selber ist
Eckh
5: 41,12;
der geist, der gotes und got ist ebd.
5: 43,4;
ouch vliuzet von uns got-der-heilige-geist ebd.
5: 42,4;
RvEBarl
2916
1.3
in Bezeichnungen für Maria:
gotis brut, du seli adilvrowi SuTheol
275;
si was aller magede herist von diu
[...], / daz si gotes maget ware
AvaLJ
2,3;
da gent si nach deme lambe. gotes muͦter ist ein mait VMos
60,11;
ave, [...], / gotes muter Maria. /
frou dich, gotes porta, / diu verslozzen gebære MarseqS
4;
dat ich dich, vrow, gods thron mach nennen, / wand de
overst godesthron bis du, / selich muͦder $’s selgen Jhesu!
MarlbRh
62,17
1.4
in Verbindung mit lîcham oder brôt
‘Hostie’ (s.a.
gotlîcham
):
dez selbin tages, so wir gotis lichamen nemen
Lucid
114,12;
VatGeb
49;
dich wundert, wie das brot wirt gotes lichnam
[...], / ab es got selber si ader ein zeichen? /
ein zirkel ist ein zeichen und bedütet win. / wie gotes brot im zirkel, nicht
ein zeichen sin / sal unde mag Mügeln
15,5
1.5
in Verbindungen und Fügungen, die Gottes Eigenschaften und das Verhältnis
zwischen Mensch und Gott charakterisieren
1.5.1
Gott als Allmächtiger, Herrscher und Gebieter:
ich geben mich an des almehtien godes gewalt
SüklU
9;
[Eva] brach gotes gebot / und verlôs sich selben
unde got Tr
17945;
nu hilf mir, alwaltintir got ÄJud
195;
dem geweltigen gote VEzzo
140;
herre got der gvte ReinFu
K,1296;
ich pin niht got, / ich leiste ab gerne sîn gebot
Parz
122,29.
414,15
1.5.2
Gott als strenger Richter oder zorniger Rächer:
unz an die zît / daz gotes gerihte râche gît / nâch
sînen werken über in Wig
9940;
si [die Sünder in der
Hölle] pineget eyn vuer heyz / nach gotes rechte
Hiob
9884;
hie ist geschen / gotes rache ReinFu
K,975;
daz wir des almæchtigen gotes zorn und sines gerihtes
uͤberich werden PrOberalt
66,9;
gottes urtêl SSp
197,19;
StatDtOrd
36,26;
AvaJo
30,6;
Mühlh
106,7
1.5.3
Gottes Gnade, Barmherzigkeit:
von gottes barmherzekeit und von siner bekorunge und
gerehtekeit Mechth
3: 22,1;
gots gerechtikeit was im wol kundic, / gots irbarmde
was im unirvundic HeslApk
17582;
mâze machet gottes gunst, / so hât unmâze der helle
brunst / gemêret SM:JvR
1: 7,11;
der engili minni undi gotis huldi / virluri wir durch
disi sculdi SuTheol
117;
dar ane ist gotes gnaden ouch worden scin
Himmelr
4,20;
Gen
2779;
Parz
186,26
1.5.4
Gott als Beschützer, Erhalter, Helfer und Erlöser:
der almæchtig got der haist von recht
‘herre’, wan er ist schepphær und beschirmær aller geschepfte
PrOberalt
158,33.
160,9;
Iw
1172;
SpdtL
81,7;
vil lieber vriunt, swer sô dû sîs, / got müeze dich
gehalten! Tr
2683;
gott halte dich, konig Artus Lanc
47,14;
Wig
11529;
Mechth
5: 35,45;
min geist is gevröwet sere / in minem god, mim
heilere! MarlbRh
74,32;
Rol
3482;
nu hilf mir, got der guote, / uz der starchen note
Hochz
1032;
SM:We
1a: 1,6;
Parz
121,2;
got bewar nv mich ReinFu
K,1832;
Tr
12620;
mit sinem vil heren bluote / lost uns got der riche /
alle geliche Hochz
875.
995;
got der hat dich erlost Herb
6019;
Tannh
13,36;
ÄJud
139
1.5.5
in Verbindung mit Vorstellungen von Gottes Körperlichkeit oft pars pro
toto:
sone wizzen wir armen toren / niht, daz uns gotes
oren / so nahen an unserm munde stent, / daz diu wort elliu drin gent
StrKD
120,64;
daz hvn were / heilic vor gotes gesichte
ReinFu
K,1497;
da ich schuldig an bin vor gottes oͮgen
Mechth
7: 38,4
u.ö.
1.5.6
Dienst an Gott:
da dient er dem almehtigen got vnd vnser frowen mit
sinem ambet vil fleizecliͤchen mit vasten, mit wachen, mit sinem
reinem gebet und mit anderen heiligen werchen Konr
7,10
u.ö.;
gott zu dienen das ist die gröst zuversicht zu freuden
Lanc
19,4;
Hochz
412;
SM:Pf
1: 2,5;
Eckh
5: 189,4;
êhafte nôt [...] : daz ist
vancnüsse, oder ob er in des rîches dienst ist oder in gotes dienst ûzerhalp
landes, oder siechtuom SpdtL
109,23;
Mechth
5: 23,27.
– in Verbindungen, die den Gottesdienst bezeichnen (s.a.
gotesdienest
):
sante Barlââme was / worden baz, unz er gelas /
und gar gesanc die messe hie / und gotes ambet gar begie
RvEBarl
15572;
LobSal
134;
Konr
3 W1,206;
die brûdere phaffen unde leigen sulen gemeinlîche
kumen tages unde nahtes zu gotes dieneste unde zu ir gezîten
StatDtOrd
34,28;
swie vil man gote gediente oder iemen dâ gesanc,
/ des dûhte Prünhilde diu wîle gar ze lanc NibB
844,1;
KlageB
3393;
Kudr
1671,4
1.5.7
liebende, innige Hinwendung zu Gott:
des bekennen ich mich gode hie SüklU
54;
Eckh
5: 117,3
u.ö.;
SuTheol
192;
HeslApk
259;
gedenkt an got ze aller zit TannhHofz
24;
Wig
5388;
StatDtOrd
26,13;
dir enbiutet der keiser uon Rome, /
[...], / daz du dich touphest, / an einen waren
got geloubest Rol
2029;
Hochz
87;
Parz
817,13;
Wh
100,29;
ob man hât grôze hoffenunge und zuoversiht ze gote
Eckh
5: 238,9;
ich hoff auch zu got Lanc
250,21
u.ö.;
des scul wir gote wol getruwen Rol
198;
Eckh
5: 20,19;
SM:JvR
1: 2,11;
SuTheol
266;
wir schulen got furhten unde minnen – / so
mugen wir sin hulde gewinnen Hochz
576;
der scol in der waren gotes minne / ain pater noster
singe Rol
9087;
do wurden die anderen engel so ueste in der gottes
minne, daz sie niemer mothen gewenken von dem gotes lobe
Lucid
6,17;
Mechth
2: 22,8;
PrBerthKl
5,70;
SpdtL
80,10.
– spez. (An-)Beten, Bitten u.ä.:
daz aneruofen und gebet enwil got niht morgen
erhœren, wan er hât ez erhœret in sîner êwicheit
Eckh
5: 415,8;
Mechth
7: 3,37;
JPhys
6,8;
dar umbe bit ich got ze helfe SpdtL
80,5;
Iw
5351;
Wig
3500;
got hat si wol gewert / des si an in gerten
Rol
228;
wil got geben, des ich beger, dar ane sô hân ich
ez und bin in wunne Eckh
5: 23,5;
Vateruns
135;
Konr
10,156;
MF:Mor
7: 6,3
1.6
phras. (ausführliche Darstellung s. Friedrich, PhrasWB, S. 172-179 und TPMA
5,135-209)
1.6.1
in Begrüßungen (s.a.
gotewillekomen
):
got grvͤz vch, gevater min ReinFu
K,178;
got grüeze dich, muome Renner
1569;
Mechth
1: 1,2.
–
sint, frouwe, gote willekomen!
KvWWelt
113;
KvWHvK
724;
vrowe mîn, / du solt willekomen sîn / dem rîchen
got unde mir UvZLanz
1087;
sitt mir und got wilkuͦmen, edeler
ritter! Lanc
560,34.
48,28;
Tr
5188;
Parz
305,27
1.6.2
bekräftigend, emphatisch
1.6.2.1
bî
~ :
das will ich dir pey got jehen
HvNstAp
4227;
wærlîche, wærlîche, bî gote, bî gote, und sît des als gewis, als
daz got lebet Eckh
3:364,2;
1.6.2.2
durch
~ :
hêr, durch got, die rede lât Parz
368,2.
556,15;
‘dû redest sam ez sî dîn spot.’ / ‘wê, nein ez,
durch got.’ Er
7513;
lât stân! durch got, waz gât ir an?
Tr
2794;
SM:Te
10: 3,7
1.6.2.3
in gotes namen:
ich hup mich uz [zog
los] in gotes namen Rol
1074.
8158;
sîn schiffelîn daz stiez er an / und vuor in
gotes namen dan Tr
6786.
2370;
Konr
3 W1,50;
Eckh
5: 306,6
1.6.2.4
sam/ sô mir/ dir/ iu
~ (helfe):
sam mir got der guote Tr
10076;
ir sit hubisch, so mir got Herb
8207;
Lanc
168,22
u.ö.;
sô helf mir got, des vreut ich mich
Iw
6163.
–
ir aller nîden unde ir haz / nu sô dir got,
waz schadet dir daz? Tr
8394.
2231;
so dir got der gute! Herb
9632;
sô helf iu got, wie varnt ir sô?
UvZLanz
486.
4292;
Wig
4805
1.6.2.5
als Interj.:
sie sprach: got, du [Salmans Frau] bist
mir zu swere SalMor
589,5;
ach got, das ir nicht leret / der romer tat, ir
richen Mügeln
325,13
1.6.2.6
s.a.
gotelop
;
gotsene
;
gotweiʒ
,
weiʒgot
1.6.3
gesach jmdn. ~
‘jmd. ist von Gott gesegnet’ (vgl. ergaz im got
→
ergëʒʒen
2
):
jâ süezer got, wie liep ein lîp! / gesach in got, der
ir vil reinen lîbes hât gewalt! KLD:GvN
8: 3,4;
eya, wel geselschaft, wel vroͤlich lant!
gesach in got, daz er ie geborn wart, der iemer hie wonen sol!
Seuse
244,5
u.ö.;
gesach mich got SpJesu
395;
gesach dich got, daz dich dîn muoter ie getruoc! PrBerth
1:337,8;
TrudHL
140,33
u.ö.;
VMos
61,12
1.6.4
~
gebietet über jmdn. ‘beruft jmdn. aus dem Leben ab’
→
gebieten
2
1.6.5
sprichwörtl. Wendungen
1.6.5.1
wem Gott hilft, dem kann niemand schaden:
nu ergienc daz sprichwort, als ich las: / swem
got wol, dem nieman übel HvFreibTr
3193;
ach herr, wie ist daz wort so war, daz man von
dir seit: dem got wol, dem nieman úbel! Seuse
130,4.
–
daz habet ir wol gehœret, vil dicke ist daz gesagt: /
swem got sîn leben wil fristen, niht leides dem geschiht
WolfdA
87,3
1.6.5.2
Gott verlässt den/ die Seinen nicht:
jâ verliez got den sînen nie HartmKlage
808;
er hêt vor ougen ie / got, der die sînen nie
verlie Wig
1621;
iedoch sô hôrte ich sagen ie / daz got die sînen nie verlie
Gauriel
4382.34;
got die sinen nie verlie / swa sie warn
benoͤtet Rennew
5860.
6516;
Mai
205,31;
HvNstAp
1444;
Reinfr
50.
18974.
–
got gelie die sinen nie, / daz wizzt
sicherlichen WhvÖst
17268;
got [...], / der die
sîne niemer uerlat Wernh
D 3346;
NvJer
15295
1.6.5.3
Gott fürchten (dienen) ist aller Weisheit Anfang:
anegenge des wihstuomes diu vorhte des herren
[interl. zu initium sapientiae timor
domini
]
PsWindb
110,10;
daz urhap aller wîsheit / ist diu grôze vorhte
gotes RvEBarl
14815;
die vorchte des almaͤchtigen gotes, diu ist
ein angenge des wistumes PrOberalt
4,37;
PrLeys
19,31;
PrLpz
74,40.
388,9;
HlReg
76,16;
ein anevang (ân allen spot) / der wîsheit, das ist vürhten got
Ammenh
16418;
‘aller wîsheit anevanc / ist gotes vorhte sunder wank’
/ sprach der wîse Salomôn Helbl
7,2;
Erlös
6801;
Martina
44,105;
Hiob
658.
–
gote dienen âne wanc / deist aller wîsheit anevanc
Freid
1,5;
Renner
17613;
der rehte wîstuom ist / got dienen zaller vrist WälGa
11796
1.6.5.4
Gottes Wille geschieht:
swaz got wil, daz mvͦz geschehen!
TürlArabel
*A 150,10;
RvEGer
4141;
Dulcifl (N)
939;
Waldbruder
89;
swaz got wil, daz sî getân RvEBarl
8905;
gotes wille muͦze irgan!
Vät
4511;
RvEGer
4129;
gotes wille ie geschach / und sal an uns vil gar geschehn
LivlChr
10306;
Kröllwitz
2153.
2650
2
in Beschreibungen der Göttlichkeit des Menschen:
dis enmag man nit anders betúten won daz wir goͤtte werdent mit
gotte und werdent im glich an der gothait PrGeorg
321,15;
also sprichit únsir herre: ‘ego dixi dii estis [Ps
81,6; Io 10,34] .’ ‘ich spriche, daz ir gotte
sint.’ PrGeorg (Sch)
2,16;
in der liebe bin ich me got, dann ich in mir selber bin. der prophet spricht:
‘ich hab gesprochen, ir sind gött und kinder des aller höchsten’. daz
hellt wunderlich, daz der mensch also mag got werden in der liebe; doch so ist es in
der ewigen warheit war Eckh
1:80,2
3
nicht-christlicher, heidnischer Gott (vgl. abgot):
swenne aver sî [die Israeliten] von im gechêrten /
unde einen andern got êrten, / sô wurden sî gevangen unde erslagen JJud
618;
si brâhten opfers vil ir goten Parz
45,1;
nu merkend hie das erst gebott! / das ist: du hab kain fraͤmden gott!
KvHelmsd
626.
1945;
von des gewalt und sim gebot / únser goͤtt und
goͤttinnen / sint alle geflochen hinnen WernhMl
4181.
4119;
alle úwer goͤtter sint dúfel, alleine ist ein got der
den himmel het geschaffet ElsLA
293,24
u.ö.;
BdN
377,22;
welhen got an betestu? Konr
13,66.
– mit Namensnennung:
Mars des wîges got En
5626;
mîn kreftec got Jupiter / dirre sælden was mîn wer. / gote unt gotinne, /
iwer kraft ich immer minne Parz
748,21;
noh wart der valschen goͤte me, / die dú
scrift úns nennet sus: / Mars und Saturnus, / Jupiter unde Archas
RvEWchr
3209;
ein got in Kreten saß, / Saturnus, wisse sunder haß, / der aller göter
vater was Mügeln
242,1;
KvHelmsd
2021;
MNat
16,13;
sînem liebisten got Mahmeten / und andern goten sînen, /
den liez er dicke erschînen / mit opfer mange êre Wh
9,8
u.ö.;
Rol
7274.
– von Götterbildern:
do sy das kalb gar ungesund / hatten gemacht uss goldes letten / und das
begunden an betten / fúr gott mitt schalle und lobes pris
KvHelmsd
1487;
Parz
454,3;
do wart gesait im och zehant / wie sin goͤtte da
geschant / lægent schamlichen gar / und zervallen har und dar / zestuken vil uf
den esterich / in dem tempel alle gelich WernhMl
4136;
LBarl
13265
got- , gotes-
kann als Erstglied in Wortbildungen eine verstärkende Funktion übernehmen, vgl.
DWB 4,1,5,1084-1086. Aufgrund der zentralen, absoluten Bedeutung von got ist
die Verstärkung nicht immer eindeutig.
Vgl. gotes-alt, -arm, -biderbe, -ellende, -milte, -mordærinne, -reine,
-tumbe, -unrëht, -wâr; gotsüeʒe, gotunkluoc,
gotunreine
gotberât
stM.
nur in ostschwäb. Quellen belegt.
‘(testamentarische) Stiftung, Spende’ (vgl. DWB 4,1,5,1148):
hie ze Augspurg und in alle sunder siechhuser daselbs zwen
gottberaett alz hernach erclaeret wirt geben, ainen uff den obristen tag ze
weyhennaechten, den andern uff dez hayligen crützes tag ze mayen
[...]. und zuͦ yeglichem gotberaut sol man geben
suppflaysch, krut, frischen schweinin speck darunder StRAugsb
273,8.
273,12;
ain goͧten gotberdt [l.
gotberat
] , ain sydlin weins, ain pfaenwert [l.
phennnincwert
] wizzes brotz UrkKaufb
37
(a. 1330)
gotbërnde
Part.-Adj.
‘Gott hervorbringend’
zu deme anderen mâle sal der geist daz êwige wort widertragen in den vater in
grôzer dangbêrikeit und ouch in den weselîchen ursprunc der gotberinden
persônlichkeit des vater HvFritzlHl
150,37;
gotbildic
Adj.
‘nach Gottes Ebenbild, Vorstellung geschaffen’
denne ist die dritte ierarchie: die würket und sicht in den
aller innerlichesten menschen, in den gotbildigen, gotformigen menschen
Tauler
375,23;
der aller innewendigoste mensche, der verborgene oberste
gotbildige gotformige mensche ebd.
378,15
gotdæhtic
Adj.
‘an Gott denkend, andächtig’
vil mê vnde gernor spricht er sun wir vnsirm herrin dim
almehtigin gotte mit allir diemvͦti vnde gotdehtigir lvtri
[
humilitate et reverentia
] dienon vnde
flehon BrEng
20;
das wort Zacharias das betútet als vil als ‘an
got gedenken, gotz gehúgnisse. ’ diser gotdehtiger mensche das ist ein
inwendiger mensche, der sol ein priester sin Tauler
164,34
gote
M.
‘Gote, Angehöriger des ostgermanischen Volksstamms der Goten’ (vgl. LexMA
4,1572):
den stain vindent die läut, die Gothi haizent, in aim wazzer
BdN
463,15.
– wohl hierher:
daz frumete der kivninc Flauius. / der kuninc von den
guͦten Ägidius
804
gote , göte
swMF.
1
‘Patenkind, Täufling’
2
‘(Tauf-)Pate/ Patin, Zeuge/ Zeugin der Taufe’
1
‘Patenkind, Täufling’
sant Jerge gab im funfhundert und der amme ein vingerlin, / daz sie dester
gerner züge den lieben göten sin WolfdD (H)
223,4;
der bâbest sîne gotten nam / und wîhte sî, als ir gezam, / aldâ zuo keiserinne
Mai
237,39;
da bi was si genende, / daz si zu ir doufe quam: / di kinde si zuͦ
gotten nam Elis
2362;
HvBer
637
2
‘(Tauf-)Pate/ Patin, Zeuge/ Zeugin der Taufe’
do gewan er [Walgund] im
[Wolfdietrich] ze göten den grâven Wülfîn
WolfdB
173,1;
der bâbest Sirîcius hiez, / der des ouch niht enliez, / er toufte daz kint mit
sîner hant / unt wurde sîn göte dô genant AlexiusA
162;
mîns gevattren kind nim ich wol: mîns gotten kind mag ich nit nemen
SchwSp (W)
345,107;
compater: gevatro. commater: gevattera. adpater: pheterin vel patrinus.
admater: gota SummHeinr
2:4,36;
patrinus: gotti VocOpt
3.065;
patrina: gotta ebd.
3.066;
matrina: gotta ebd.
3.067;
KarlGalie
13489;
Ottok
70388
gotebære
Adj.
‘gottgefällig’ (vgl.
gebære
):
die [Pilger] wâren gote gebære [La.
gotebere
]
Tr (M)
2622
gotebeckære , gotesbeckære
stM.
‘Hostienbäcker’ oder ‘der das Armenbrot bäckt’ (?), als
Bestandteil eines Straßennamens:
Herimannus et uxor eius Godelindis emerunt domum et aream, sitam versus
plateam que dicitur godebeckirs UrkKölnSchr
2,190
(Anf. 13. Jh.);
domum et aream sitam in platea que dicitur godisbachere ebd.
2,178
(Anf. 13. Jh.)
u.ö.
gotechen
stN.
Dimin. zu got.
das Göttliche in seiner kleinsten Gestalt:
di sêle einen funken in ir hât, der ist in gote êwiclîchen gewest
[...] etelîche heizen in ein gotechen in der sêle
HvFritzlHl
32,22
gotegëlt , gotesgëlt
stN.
1
‘(verpflichtende) gottesdienstliche Handlung’
2 Abgabe für die Kirche oder eine andere geistliche Einrichtung 3 Unterpfand zur Sicherung der Rechtsgültigkeit von Verträgen, als
Almosen weitergereicht (vgl.
gotesphenninc
, s.a. DRW 4,1031-1032, Hwb. dt. Abergl.
3,975; oder zu 2 ?)
1
‘(verpflichtende) gottesdienstliche Handlung’
cerimonia: gotesgelt vel ehalti Gl
1:651,66
(BStK637)
2
Abgabe für die Kirche oder eine andere geistliche Einrichtung:
ih sculdic bin [...] mines zehenten unde anderes
gotes geltes unde opferes WessobrGlB I
146,21
3
Unterpfand zur Sicherung der Rechtsgültigkeit von Verträgen, als
Almosen weitergereicht (vgl.
gotesphenninc
, s.a. DRW 4,1031-1032, Hwb. dt. Abergl.
3,975; oder zu 2?):
die kamerer sint fry, quit, loß, ledich von alle dem rechte, dat man nennet
bachhellinge [Abgabe für die Bachbenutzung] unde godegelt
UrkTrier
315,2
(a. 1350 kopial)
gotegram , gotesgram
Adj.
‘Gott erzürnend, Gott feindlich gesonnen’
nu wart in den zeiten / darümb gepotenn weytenn, / das die
christen chämen zesam / und die checzer gotte gram [die Anhänger der
arianischen Lehre] , / welich die warhait alda funden
Märt
9534.
– überw. subst. ‘Gottesfeind’
jemerleich ander stünde / Tarquinius der gotte gram / alda
von dem leben cham Märt
28051;
ze jungst dem gotes gram / unsännft ain tiefel kam ebd.
11241;
Olibrius der gottes gram ebd.
12180;
Decius, der gotte gram ebd.
16259
u.ö.
goteheit
stF.
→
gotheit
got|ehtic
Adj.
‘gottesfürchtig’ (evtl. zu
gotdæhtic
?):
dise juncvrowe was schône von lîchamen und zuchtig von siten und was wîse von
sinnen und was gotechtic von gemute HvFritzlHl
155,16
gotehûs
stN.
→
goteshûs
götele
stN.
Dimin. zu
gote
, göte swMF.
‘Taufpatin’
patrina: goͤttele VocClos
Pa251;
admater: goͤttele ebd.
Ad9
goteleidic , gotesleidic
Adj.
‘gottverhasst’
der gotleidige twerch, [...] des niuht
ne liez, / er ne stige nah im dar uf. / ih waene, in sin geselle dar uf /
huͦb, Satanas der tievel Eilh
R,3465;
do sprach der gottes laidig man, / der chaiser Dyocleciann
Märt
9019.
– subst.:
die goteleidigen, / die vor gote sint vorwazen / und deme
tuvele gelazen HeslApk
11718
goteleit , gotesleit
Adj.
‘gottverhasst’
an si uaste draueten / di gotlaiden geste [die
Heiden]
Rol
6344;
die meiste / menie der heiden / und ouch die gote leiden /
juden nicht geloubeten HeslApk
10310.
11507;
do hiez er im [dem Christen Nereon]
dye zende / mit hämern aus dem mund slan, / der gotes laide Lysian
Märt
1234.
1398.
– unklar, ob Syntagma:
der man bezeichent den mist – / wan er got leit ist
–, / den man fur daz hous chert Hochz
52.
– subst.:
chetzer, iuden und heiden / dunchent uns die got leiden
StrKD
112,2;
der verdampte goteleit / mag got in der gotheit / nit gesehen
an HvNstGZ
6884;
dye haidenn [...], / dye gottes
laidenn Märt
2135.
8695;
Kchr
12229
götelîn
stN.
Dimin. zu
got
.
ein kleiner Gott:
siner geselleschaft [Jesu] alle vrô / wâren und in
êrten hô. / sî jâhen er waer ein götelîn, / Jupiter waer der vater sîn. / si jâhen
er waer ein junger got Philipp
3728
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