gelīcherte
stF.
wohl zu gelīchern (anders DWB 4,1,2,3015 s.v.
Gelichter).
‘Gleichmäßigkeit’
ire [Seelen] wesen [im
Himmelreich] ist gezechet in michelere
gliherte [Harmonie] , / in semfte unde in swifte ist
allez ire geverte Himmelr
10,9
gelīches
Adv.
adv. Gen. von gelīch Adj.
1 modal 1.1
‘auf gleiche Weise, ebenso’
1.1.1 ohne Angabe der Vergleichsgröße 1.1.2 mit Angabe der Vergleichsgröße; 1.2
‘gleichmäßig, zu gleichen Teilen’
2 zeitl., alles ~
‘beständig, stets gleichmäßig’
3 räuml., ‘geradewegs, direkt; unmittelbar’
3.1 ein Verb oder Part.-Adj. näher bestimmend 3.2 eine Präp.-Gruppe oder ein (Präp.-)Adv. näher bestimmend
1
modal
1.1
‘auf gleiche Weise, ebenso’
1.1.1
ohne Angabe der Vergleichsgröße:
besorget was si gliches / mit den godes armen: / di konden si erbarmen
Elis
3530.
3600;
vmb raub vnd vmb prant sol ez aller ding [in jeder
Hinsicht] gelichs ouferhaben sin vnd sol ieder herre sin
diener ergetzen UrkCorp (WMU)
1274AB,7,8.
– distributiv nach einem Pl.:
er gebōt in gelīches, / den phaffen bī irem amt
[...] / und bī dem ban den leien, / daz si
solich zweien [Entzweiung] / bręhten an ein
einunge Ottok
12448;
dō kźrtens alle gelīches / mit dienste
[...] an in [den
König]
ebd.
14290
1.1.2
mit Angabe der Vergleichsgröße;
im Dat.:
von im [dem Panther] chumet solich
smache, / daz niht im gelichis in der werlde suozze ist MillPhys
11,5.
– durch als Adv.:
im [einem Menschen, der
einwillic mit gote ist] dienet ungemach
in gemach und leit glīches als liep Eckh
5: 23,1
1.2
‘gleichmäßig, zu gleichen Teilen’
wer ain leinein tuoch entzwai tailt gleiches und dauht si
in zwairlai wazzer BdN
105,14
2
zeitl., alles ~
‘beständig, stets gleichmäßig’
dō wolde her sīn ein einsidel. dō quam ein licht von himele und schein allis
glīchis ūf sīne zellen HvFritzlHl
103,27;
und rue wirt dir geben der herre din got allisglichs
[
semper
]
Cranc
Jes 58,11
u.ö.
3
räuml., ‘geradewegs, direkt; unmittelbar’
3.1
ein Verb oder Part.-Adj. näher bestimmend:
also gliches er in traf [mit der Lanze] / daz
im wart sin leben slaf PassI/II(K)
262,37;
der punct, der im [dem
aufhoͤhe genannten Punkt des Exzenters]
geleichs widersehend ist [
punctus
[...] oppositus
]
[...], der haizzet deu widerlag der aufhoͤhen
KvMSph
56,8.
– mit Angabe der Vergleichsgröße durch als (Adv. oder
Konj.):
daz ir schif vur / wol geliches als ein snvr / hin zv Hyspanien lande
PassI/II
220,45;
übertr.:
er was der antwurte vro, / die so geliches als ein snur / nach sinen
willen alda vur PassIII
548,9;
ich wil geliches uf der vart [meiner
Erzählung] / wandern, als die schrift [meine
Quelle] mich treit ebd.
266,4
3.2
eine Präp.-Gruppe oder ein (Präp.-)Adv. näher bestimmend:
nu enthielt der stern sich alda / gelichez
[senkrecht] ob deme dache / da aller vreuden
sache / geherberget inne waz PassI/II
25,96;
die ochsen den wech vingen, / vngetriben si giengen / geliches uffe den
palaz ebd.
223,8.
47,1;
PassIII
357,61;
und zehant ging er gegen ir und stund gleichs fur si AdelhLangm
67,25.
65,24;
sō denn diu sunn iren schein gleichs dā gegen
[gegen den feinen Wolkendunst] wirft, sō
widerpricht er sich in den wolken BdN
98,18.
433,34;
KvMSph
45,1.
58,26
u.ö.
gelīchesęre
stM.
‘Heuchler’
alle di hie gud schinent und uzene licht und innennen vinster, di heizent
gelichesere HlReg
29,1;
under die wāren gotes boten / sint trugenāre komen
[...]. / in der toufe hźre / sint gelīhsnāre
[La. gelichesere
]
Kchr
3452;
do dachte her sie vorleiten / von iren gewonheiten / mit
tougen glizzeren, / die sich den vil geweren / gotes boten glichen
HeslApk
10969;
ReinFu
K,1786.
K,2252
(La.);
ParzRapp
22,7.
– Übers. von lat. hypocrita:
gar schentlich nider vellet / ouch dis glysseres vreude [
Iob 20,5
]
Hiob
7969;
BdT
199,20.
337,12;
s.a. AWB 5,973 s.v. gilīhhisāri (
SummHeinr ).
– für lat. pharisaeus ( Lc 18,10):
nu hab ich gesét fon dem offenen suͥnder [Zöllner
(publicanus)] . das ich nu di gelichser hin liessé
comen, das węr licht nit guͦt PrSchw
1,89
gelīchesen
swV.
in den Formen glis(s)- ( Hiob ; EvBeh ) und
glīzen ( NvJer ) bahnt sich die später vollzogene Umdeutung
zu →
glīzen stV. an (vgl. DWB 4,1,4,8303f.).
1 intr. ‘heucheln, sich verstellen, so tun als ob’
1.1 allg. 1.2 attr. Part. Präs., ‘heuchlerisch’
1.3 subst. Inf., ‘Heuchelei, Verstellung’
2 refl. 3 tr. ‘erheucheln, vorgeben’
1
intr. ‘heucheln, sich verstellen, so tun als ob’
1.1
allg.:
der selbe lōsęre, / der ist mir zallen zīten / gelīchsend
an der sīten / und allez smeichende bī Tr
13954;
lāzent [...] al iuwer hōhe bete
stān, / und mügent ir sīn niht verlān, / sō sult ir doch gelīchsen
KvWTroj
21977;
du salt nicht glichsen [...], /
wen her [Gott] niergen englichset
HeslApk
4509.
10043;
RvEWchr
20974;
RvEBarl
299;
KvWEngelh
1867;
PrGeorg
274,27.
– mit Präp.-Gruppe:
di da vrezzin der witewen hūsere glīsende an langem gebete
[
simulantes longam orationem
] :
dise sullen intfān grōzir vortuͦmunge EvBeh
Lc 20,47
1.2
attr. Part. Präs., ‘heuchlerisch’
sīn gelīchsender sin / gruozt in von herzen selten ie. /
er ougte im herzevriuntschaft nie RvEBarl
4792;
[der Kaiser] sprach mit valschem muote / zvo der
megde guote [Martina] / mit gelichzenden worten
Martina
153,31.
– passivisch gewendet, ‘nur scheinbar,
vorgetäuscht’
sīn gelīchsender haz RvEGer
1050;
daz glissende gerechtekeit [
simulata
sanctitas
] / zweyerleyge bosheit treit
Hiob
13503.
7972
1.3
subst. Inf., ‘Heuchelei, Verstellung’
sanctus Paulus [...] nennet die
houptsünde sus: / [...], / gelīchesen, zouber,
trügeheit RvEBarl
4035.
8087;
welt, la sin din gelichsen! SHort
235;
vurbaz Job [...] dis glyssins
sich entsayt Hiob
11874.
11885;
si sonts gesagen / und dur glīchsen verswīgen niht Ammenh
16377;
brūdir Albrecht von Mīzin, / der sundir alliz glīzin / vor gote was ein
helt vil tuir NvJer
18827.
4749;
Will
22,5
(La.);
Martina
154,1;
BdT
336,2
u.ö.;
HvBurg
3260;
Bihteb
54
2
refl.:
und vorborgenlīchen santen si lāgende, di sich gerecht glīseten
[
miserunt insidiatores, qui se iustos
simularent
]
EvBeh
Lc 20,20
3
tr. ‘erheucheln, vorgeben’
si gelīchsente [La.
glichsete
] grōz ungehabe /
[...] gelīch einem wībe, / diu ze solhen nœten
gāt [d.h. gebären wird]
Tr
1920
gelīchesic
Adj.
‘heuchlerisch’
daz vnser guͦtet [= guottęte
] uil
klichzig ist vnd gar wening, vnd daz wir ahtent nüwent vf weltliche ding
PrEls
60,102
gelīchesunge
stF.
1
‘Heuchelei, Falschheit’
2
‘Schmeichelei’
1
‘Heuchelei, Falschheit’
o min got, mache [...], das ich min ebenmenschen lere
vnt straffe ane gelichsunge PrWack
97,25;
swaz so di minne gutes tut, / dar ist die meinunge gut, / wan glizunge vrie
[...]. / des tunt di glizenere nicht. / die machent
gute dine [l. dinc
] ein wicht
Steffenhagen, Kgsb. Hss. S. 555 (Hs.-Fragment des 14. Jh.s, vgl. Päsler,
Katalog Kgsb. S. 155, Nr. 3050.2);
Martina
82,10;
Bihteb
32
2
‘Schmeichelei’
svz wart mit gelichsunge / diu reine maget iunge / bestanden in menge wis. /
[...] mit dro er ir smeichte Martina
176,27
gelīchformelich
Adj.
‘gleichförmig, gleich geformt’
got gebe uns niemer guͦten dag oder stunde, den
sinen, die er glichfoͤrmelich [
conformes
Rm 8,29
] haben wil dem bilde sines sunes
Seuse
490,11
gelīchformen
swV.
‘etw. die gleiche Form wie etw. (Dat.) geben’
daz daz werke
glichgeformet [
conformetur
] wirt dem
wirkenden nach siner forme ThvASu
266,24
gelīchformic
Adj.
‘gleichförmig, gleichgeformt’
sin [Gottes] wesen enist niht
allein glichförmeg [conforme] sinem verstan, sunder ez ist
ouch sin verstan ThvASu
262,17
gelīchformicheit
stF.
‘Gleichförmigkeit’
das der mensch nit geraste, er werde dem
bilde [dem von Christus gegebenen Vorbild] gelich in
gelichformigkeyt na seiner wysen, als im moͤglich ist Seuse
526,29
gelīchgevar
Adj.
‘gleichaussehend, -geartet’;
mit Dat.:
manec storje dort geblüemet reit, / gelīch gevar der heide
Wh
20,9;
sō stźt in dem stalle mīn / den orsn ein ors gelīch gevar, /
diu dā hœrnt ans grāles schar Parz
474,3;
dem lamme ist gar / gelīch gevar / der megde schar Walth
5,5.
– ohne Dat.:
węrn alliu tier gelīch gevar, / sō vorhte der lewe ir breiten schar
Freid
136,15
gelīchhalp
Adv.
1
‘gleich’ , mit korrelierendem als 2
‘zu gleichen Hälften, zur Hälfte’
1
‘gleich’, mit korrelierendem als:
gotis engel [...] machte den oven
kule / glich halb in sulcher vule / als ein wint der touwen let [Dan
3,50]
Daniel
1452
2
‘zu gleichen Hälften, zur Hälfte’
das wir [...] derselben stat zuͦ Wetflar unser
huͦs zuͦ Wertdorff gliche halbes eygintliche gegeben han
UrkWetzl
1,656
(a. 1349);
also daz di vorgenanten burge und stad [...] unz
[...] gliche halp ane wedirrede und geverde bliben
sullent [...] und Ulriche von Hanauwe daz ander halpdeil
[...] zu lehene UrkHanau
2,518
(a. 1339)
gelīchhėllende
Part.-Adj.
‘übereinstimmend’
ez ist zemerken, ob der glichellender wille der irrender
bescheidenheit [
voluntas concordans rationi
erranti
] böse si ThvASu
156,16.
156,23
gelīchlīcheit
stF.
‘Gleichheit’
daz aber der hymel sinibel sei, dez ist driveltige sach, wizzenleich die sache
der geleichlichait, und di sache der gemachleichait und die sache der
notdurftleichchait [
similitudo, commoditas,
necessitas
]
Sphera
62,17.
62,18
gelīchmėʒʒunge
stF.
‘Gleichmessung’, als Übers. von lat.
commensuratio:
ThvASu
20,21
(s. Anm. z.St.)
gelīchnisgėbende
Part.-Adj.
‘ein Beispiel, Vorbild gebend’
so seit es [das Buch]
[...] mit glichnusgebender wise von mengerley hailigen
werken Seuse
3,8
gelīchnisheit
stF.
in ~
‘in der Art eines Gleichnisses’
das man sy [die
warhait
] dester pas erkenn, / davon ich sprich in
gleichnusshait Teichn
618,27
gelīchnisse
stFN.
1
‘Gleichheit, Ähnlichkeit (mit jmdm./etw.)’
2
‘Vergleich, Vergleichung’
3
‘Bild, Ebenbild’
4
‘Aussehen, Gestalt’
5
‘Vorbild’ , nāch jmds./einer Sache 6
‘bildliche Rede, Gleichnis’
7
‘Heuchelei’
8
‘Übereinkunft, Vereinbarung’ ?
1
‘Gleichheit, Ähnlichkeit (mit jmdm./etw.)’
einunge wil haben glīchnisse. einunge enmac niht gesīn, si enhabe glīchnisse
Eckh
2:338,2;
glīchnisse gibet man dem sune in der gotheit, hitze und minne
dem heiligen geiste ebd.
5: 30,9;
der ritter [...] was Aamanz genant. / da von was er
nit bekant, / wann ime sinen getaufften nam / ein glichnisz gar benam, / die nach
Gawein scheyn: / jne hieszen den andern Gawein, / alle die jne kanten Krone
16521.
– mit Gen.:
daz mer [...] / der werlde
glichnisse treget, / wen sie sich immer weget / und nimmer stille bestet
HeslApk
13355;
des guͦden morteres [Mörtels]
gelichenisse hat die otmuͦdicheit Lilie
46,9;
do Sathanas zuͦ Herode kam, do vant er Lucifers
gelichnisse an dem verboͤseten man: has, homuͦt, gitikeit
Mechth
5: 23,100.
3:15,34;
di sele ist gemachet so man seit / zu glichnis aller
wisheit / und hat an ir daz ist gewisse / ouch aller dinge glichnisse
Brun
7210;
KvMSel
198.199;
HvFritzlHl
200,30.
– übertr.: ‘etw. Gleiches, Ähnliches’
des vinden wir ein glīchnisse in der natūre
Eckh
5: 424,4.
5:425,6
2
‘Vergleich, Vergleichung’
als dechein gelichnvsh des einigen trophen gen dem mer ist
[...]. also ist dehein gelichnvsh des zites vnseres
lebens gen dem tage. den got selbe machet so div werlt zerget PrLeys
4,15.17;
diz gelichnuͦsse hat genuͦmen der ewangelista von dem irdischen
kuͦnige zv dem himelischen kunige PrLpz(L)
46,15;
wir sagen iu etewenne ein glīchnüsse, wie schœne got sī PrBerth
1:389,22;
ein glīchnisse: [...] diu sunne erliuhtet
[...] den luft und durchliuhtet in
[...]. alsō tuot got mit den crźatūren: er wirfet sīnen
schīn der genüegede in die crźatūren Eckh
2:294,6;
Tauler
291,2.
–
daz wir got niht envinden, daz ist des schult: wir suochen in mit
gelīchnisse, der doch niht gelīchnisse hāt Eckh(Pf)
513,39;
mich wundert, daz die heilig geschrifft so voll ist, vnnd die meyster
sprechent, das man sey nit bedeütten moͤg also bloß, als sy ist, vnnd
sprechent, ob icht grobes darinne sey, das soll man auff thuͦn; aber man
bedarff dar zuͦ gleichnuß [allegorischer
Deutung]
Eckh
2:466,5
3
‘Bild, Ebenbild’
unsir sźle die got ime selbin zaineme chinde unde zainer
gelīchnusse hāt geschaffen TrudHL
35,19;
als ouh Saule do geschach, / der [den von den
Toten heraufbeschworenen (I Rg 28,8ff.)] Samuelen niht anders sach
/ wan ein gelichinisse, der munt / im tet die komenden warheit kunt
RvEWchr
25933;
wan daz bilde daz sich da irbildit in deme spigile, inist nicht naturlich, mer
ez ist ockirt ein glichnisse des daz bilde ist Parad
136,28.
69,21;
minne ist daz źrste werc des willen und ein eigentlīch glīchnisse des heiligen
geistes HvFritzlHl
183,3;
Elis
8617.
8627;
DvASchr
371,22;
Vorsmak
1,442
4
‘Aussehen, Gestalt’
diser werlt gelichnvsh ist zergenchlich PrLeys
11,5;
zweier sśne si [Rebekka] genas, /
der gelichenśsse ungeliche schein RvEWchr
5462;
Spec
118,8;
Cranc
Ez 1,10.
–
in jmds./einer Sache ~ :
der [Hl. Geist]
[...] erschein in einer tuͦben gelichnisse
PrLpz
121,23;
daz die pristere huͦte dis tages von dem altere in brotes
gelichnusse gaben, daz daz si sin [Christi] war
lichnam ebd.
4,23;
er [...] machte ein bilde von horwe in einer
froͮwen gelichnisse VitasPatr
353,29.
350,22;
BdVollk
69,4;
HvFritzlHl
121,8;
Lanc
15,21
5
‘Vorbild’, nāch jmds./einer Sache ~ :
got hat [die Seele] geschaffen
[...] nach sines selbes gelichnisse vnd nach sinem
bilde PrLpz(L)
43,35;
got ist diu źrste sache [...] und er würket elliu
sīniu werc nāch dem gelīchnisse der źrsten sache Eckh(Pf)
528,35.
529,19;
mit Poss.-Pron.:
nah siner [Gottes] gelichenissi, so svllen ellv
vnser werch vollekomen sin Bihteb
15
6
‘bildliche Rede, Gleichnis’
do sait in unser herre ein gelichnuͤzze [
Lc 21,29
]
PrOberalt
11,19;
nu hœrt ein gelīchnüsse, niht vür wār: / [...] swer
diz bīspel gemerken kan, / der bezzer sich Renner
23711.
20055;
nu nement ein grop gelichnisse weltliche lśte die kein ding
ennement denne noch sinnelicher wisen Tauler
124,14;
PsM
48,5;
PassIII
44,52
7
‘Heuchelei’
dīn źinuįltige skīnet in įllen dīnen uuérchon. uuanta dś
fźichenes [
fictio
] unte
glīhnisses [
simulatio
] nīet ne rūochest
Will
22,5;
āne die minne ensint weder orden oder werch heilich, alleine
sīn dā gelīchnisse heilicheite StatDtOrd
75,29;
PrBerth
2:672,34;
HlReg
33,2(Hs.)
8
‘Übereinkunft, Vereinbarung’?
also, daz dem, der [auf dem Jahrmarkt] mit dem
andern wirbet vnd chauffet, dev ź, dev trewe, dev gelihnvͦsse werde behalten
UrkCorp (WMU)
2345,13
gelīchnissede
stF.
1
‘Vergleich, Vergleichung’
2
‘Bild, Ebenbild’
3
‘Aussehen, Gestalt’ ; 4
‘Gleichnis’
1
‘Vergleich, Vergleichung’
dis ellend leben zergat alles mit bitterkeit [...]
und ist alles sin wesen nit wan ein bitterkeit des todes in einer gelichnśst gen dem
ewigen leben EngelbTr
68;
gib ain gelichnist von dem vor gesprochen sinne Gnadenl
1,621
2
‘Bild, Ebenbild’
er schuoph uns zi sīneme bilde vnde zi sīnir gelīchnuschede
TrudHL
8,13;
daz ich [Gott] in [
den
mentschen
] geschuof nach mir selben, in miner gelichnust
PrWack
52,17.19;
dv́ gottis craft wurket da die gottis gelichniste in der
reinen sele DvAStaff
457;
Gnadenl
1,420.
– von einer Erscheinung, Vision:
da sah er entzwśschent himel und erde sweben ein
glichnśst, als ob es eins menschen glichnśs were Seuse
338,20
3
‘Aussehen, Gestalt’;
in jmds. ~ :
do kam der tśfel in ainer vrowen glichnust und wolt in versuͦchen
PrGeorg
279,13.
– mit Vergleichssatz:
Jźsus, der von iu ist genomen / ze himel, der wil aber komen / in der
gelīchnust, als ir in / hant gesehen scheiden hin / ūf in daz himelrīche
WvRh
13010
4
‘Gleichnis’
parabola: glichnust EvAlem
57(Mc 5,13);
dc unser herre sinen iungern ze ainen zīten sait ain gelichenuͥste
PrSchw
2,39;
als gaͮb [...] in vnser her an
gelichnuͥst PrSchw(Sch)
382a,22
gelīchsame
stF.
1
‘Ebenbild’
2
in jmds.
‘in jmds. Rolle, jmds. Standpunkt einnehmend’
3
‘Gleichnis’
1
‘Ebenbild’
so wir irkennen, wie si [die creature
]
gottes gelichsami ist [...], so muͦzen wir got lobon
PrGeorg(Sch)
24,22.
24,13
2
in jmds. ~
‘in jmds. Rolle, jmds. Standpunkt einnehmend’
dv heiligv scrift [...] spricht in
der glichsami die da vmb got nōt lidint [
dicit ex persona
sufferentium
] : wir werden irtoͥt alle tage vmb dich [
Ps 43,22
]
BrEng
7
3
‘Gleichnis’
also gent ouch die maistir aine glichesami, alse sie wol mugin: da ain brunne
in ainem velse entsprunge, der enmac sich niht enthaltin, er inswaime alv́bir. also
swaimit ouch śnsir herre alśbir die sele PrGeorg(Sch)
16,239
|