g – gabiʒ? gāch – gademstat gademvrouwe – gāhe gęhe – galazīā galban – 1galle 2galle – galsterīe galsterlich – gamanje gamānje – gampelher gampelsite – ganeist(e) ganeistelīn – ganteren ganz – gęre gargarismus – gart gart – gartgabele garthagen – gasse gast – gastmeisterin gastnusse – gęʒe gaʒʒe – gebant gebār – gebeinet gebeitic – gebėręrin gebėrc – gebietęre gebietęrin – gebiuge gebiunde, gebünde, gebunt – gebogen geborc – gebraste gebręte – gebrėsthaftic gebrėstic – gebrūchic gebrūchlich – gebünde gebünde – geburgeze gebūric – gebūschirre gebütel – gedęhtnisse gedalsch – gedense gederbe – gedinchof gedinclich – gedon gedon – gedröulich gedröuwe – gedwāse ge|ehte – gegate gegatrom – gegen hėllen gegenherte – gegenrede gegenreise – gegentraht gegen trėten – gegenwertige gegenwort – gegihte gegiric – geharnascht geharre – geheiligunge geheim – gehende gehenge – gehimelze gehirne – gehric gehrlich – gehüge gehügede – gehuobet gehuof – geilic|heit geillīche – geiselstreich geiselunge – geisticlich geistīn – geiʒeweide geiʒgalle – geiʒwolle gejac – gekleide geklūder – gelęge gelaister – gelegede gelegelich – geleitesman geleitgėlt – gėlfe gėlfen – gelīcherin gėlfen stV. (IIIb) gėlfheit stF. gėlfrōt Adj. gėlfwort stN. gelīben stV. gelībet Adj. gelīch Adj. gelīche Adv. gelīche stF. gźlīche Adv. gelīcheit stF. gelīchelīche Adv. 1gelīchen swstV. 2gelīchen swstV. gelīchende Part.-Adj. gelīchenen swV. gelīchenunge stF. gelīcher stM. gelīcheren swV. gelīcherin stF. gelīcherte – gelīchsame gelīchsamen – gelide gelidemāʒe – gelinc gelinc – gelle gelle – gelte geloub- – geloupheit gelouplich – gėlte gėltel – gelübe gelübede – gelüppic gelüpschafte – gėlwelot gėlwen – gemahellich gemahelschaft – gemęʒicheit gemęʒiclich – gemeinder gemeine – gemeinmüeticlich gemeinsagunge – gemelīche gemelīcheit – gemietede gemietunge – 2gemüete, gemuote gemüetic – gemuotheit gźmuoticheit – genāden genādenarm – genādezīt genędic – genant 1genantlich – genemede genende – genės genesche – genibelet genīc (genīge ?) – genistbęrlich geniste – genōʒsam genōʒsame – gensīn gensischen – genuht genuhten – genuocsamede (?) genuocsamen – Geon georset – gequėl gequide – 1gerat 2gerat – gerede gerede – gerėhtmachen gerėhtmachunge – gereiʒe gereiʒede – gerigel gerigelingen – gerihticlīche gerihtinsigel – geristic geristlich – gėrne gerner – gėrste gėrstegrūʒ – 2gertelīn gerten – gerūmiclich gerummel, gerumpel – geruowic geruowicheit – gesagede, gesegede gesalzene – geschaffenheit geschaffenwėsen – gescheftnisse gescheftvrouwe – geschepfnisse geschepfunge – geschihtic geschihticlich – geschręje (?) geschrāt – geschulteret geschuoch – geselbede gesźlen – geselliclīcheit geselligen – gesigel gesigen – gesinne gesinnen – gesiuniclich gesiuse – gesloufe gesloufic – gesnęren gesnarren – 1gespenge 2gespenge – gespīwe gespiz – gespreide 1gesprenge – gestalt gestalt – gestelle gestellet – gesticke gestickelet – gestopfel gestʒe – gestriuʒe gestriuʒunge – gestüplach gestüpnisse – gesuoch gesuochęre – geswenke geswenze – geswindicheit geswindiclīche – getęnede getęper – getelse getemere – getougen getougen – getregede|gülte 1getrehte – getriuwenisse getriuwewirdic – getult getumele – getwancnisse getwancsal – gėtzen getzsal – gevęhic geval – gevęrlich gevatere – gevellicheit gevelliclich – geveterede geveterlīn – gevlester gevlitter – gevorstet gevręʒe – gevüegelich gevüegetheit – gevürste gewach – gewalt gewalt – gewaltroubunge gewaltsame – gewantsnīden gewantsoum – gewarsamlīche gewarschart – gewehenen gewehse – 2gewende gewendelach – gewėrben gewėrbic – gewėrken gewėrldet – gewėterblitzen gewette – gewilden gewīlet – gewinnunge gewint – gewist gewiste – gewonet gewonhaft – gewuoc gewurc – gezamen gezan – gezerge gezic – gezīt gezīte – geziugelīn geziugen – gezühticlīche gezunft – gheheel gibe – giegengźre giel – gifticheit gifticlich – gīgengarren gīgennagel – gīle gileht – gine|glapf ginen – gir gir – giric giricheit – girte girunge – gīt git (?) – giuden giudenlich – glanken glanst – glas(e)väʒʒelīn glas(e)vėnster – gleienbluome gleif – glenzezīt glenzic – glīme glīmen – glīssenerīe glisterīe – glocke glockehūs – gloie gloieren – glück- glüejen, glüen – gnaister gnaistli – gogel gogel- – golf gollen – goltėrze golt|esche – goltmāl goltmasse – goltslahęre goltsmelz – goltvėl goltvinger – gos (?) got – götelīn gotelop – goteshūsrėht goteshūswartęre – gotesvriunt gotes|wār – gotheftic gotheit – gotmeinunge gotmensche – gotweiʒ
gotzam – gougeren göugewete (?) – goukelklucken goukelkunst – goukeltocke goukelunge – göumütte, -mutte göu|phāwe – grā grā – grab(e)wart grab|īsen – 2grāl grālen – gran grān – gransprunge gransprunge – gras(e)löufel gras(e)marschalcambet – grętic grā|tuochęre – grāwėrc grāwėrcliute – grźde grźden – gremiclich grempęre – greʒenach gribellure – grieʒwart grieʒwartęre – grīfvalke grīfzan – grīn grindel – grisegrammen grīseleht – griuse griuselen – groben grobiln – grōʒgamander grōʒgebieter – grōʒtürstic grʒunge – grüenheit grüenlich – grundelōs grundelōselich – gruntrėht gruntrüerunge – gruntvorschende gruntvriunt – gruoʒbęre gruoʒe – grütschīn grutte – gubelnagel guc – güeticlīche güetlich – gugelkotze gugelroc – gülte gülteguot – gumpenīe gunderam – guonlich guot – guotlich guotlīche – gupfoht guppelspil – gürtelsenken gürtelsnuor – gymnosophiste
|
gėlfen , gėlpfen
stV. (IIIb)
1 intr. 1.1 von Tieren, ‘bellen, heulen, brüllen’
1.2 von Menschen 1.2.1
‘schreien, rufen’ , subst. Inf. 1.2.2
‘prahlen, übermütig reden’
2 tr. 2.1
‘etw. laut aussprechen, ein Lied laut singen’
2.2
‘etw. (wāfen, direkte oder indirekte Rede)
rufen’
3 refl., ‘über etw. (Gen.) fröhlich sein’
1
intr.
1.1
von Tieren, ‘bellen, heulen, brüllen’
sin bracke begunde gelfen WolfdD
798,1.
822,1;
funff hundert hunde, / di machten ungefugen schal: /
diser galph, diser pal HvNstAp
8795;
kumt aber nicht der louwe sinem welfe / mit siner stimm
in rechter stund zu helfe, / ab er ouch
darnach [später] gelfe, / das hilfet nicht, es
blibet tot Mügeln
278,11
1.2
von Menschen
1.2.1
‘schreien, rufen’, subst. Inf.:
Jesus schrei mit lūter stimme
[...], / daz gelfen in di hōhe brach
JvFrst
10125.
6028;
FrSchw
5306
1.2.2
‘prahlen, übermütig reden’
si [Feinde] gelfent nie sō vaste, / ich wil
ez mīnem gaste / volbringen an sīn źre [dass ich den Kriegszug
nicht, meinem Gast zu Ehren, durchführen würde]
Bit
5147;
ich sol noch mit iu gelfen [Reizworte
wechseln] / und vehten Virg
891,6.
– subst. Inf.:
din gelfen / ist mir ein wint PassIII
679,86;
HeslNic
3460;
so gelaub ich deiner wort gelffen FrSchw
4258
2
tr.
2.1
‘etw. laut aussprechen, ein Lied laut singen’
und darnach [nach einer Vision] do kam sy
wider, und sait mit beschaidnen wortten alles das sy vor gezaiget
[mit Gebärden angedeutet] hat und das sy nit
gelfen mocht Stagel
68,22;
[Maria,] der lob [...] ich
gelfe Mügeln
157,11;
wź mir dis gedœnes / daz mir dur den līp / und dur diu ōren dringet: /
[...] si gelfent sīnen [des
Schenken] sanc tac unde naht / in dirre gazzen KLD:UvW
4:1,9
2.2
‘etw. (wāfen, direkte oder indirekte Rede)
rufen’
ich pring dich hie in todes pein, / das du must waffen gelfen
Virg(St)
738,6;
ir maug unnd man gunden gelffen / ‘wir seyen von hertzen fro
[...].’ FrSchw
5096.
– subst. Inf.:
wir erhuͦben ain ander gelffen: / er solt mit uns keren
zuͦ lannd FrSchw
1808;
hoͤr meiner wort gelffen: / durch dich trag ich mein leben fail
ebd.
4308
3
refl., ‘über etw. (Gen.) fröhlich sein’
ir list si [Ratte] nuͤt konde helffen. / dez
sich der her gelffen / [...] gar froͤlich begunde. /
sterben muost do duͤ ratte Ratte
34
gėlfheit , gėlpfheit
stF.
‘Glanz’
dem vanken in dem viure / sölher gelpfeit ie gebrast
Wh
33,21
gėlfrōt
Adj.
Adv.
‘glänzend rot, purpurrot’ (in Übers. von lat.
coccin(e)um):
ist iz daz uwir sunde sint gelfrot, si werden gewyeset als ein
sne Cranc
Jes 1,18.
– adv.:
di man des heres sint gelfrot gecleidit Cranc
Na 2,3.
– subst.:
swenne du dich wirdist cleyden mit gelfrote
Cranc
Jer 4,30
gėlfwort , gėlpfwort
stN.
Pl., ‘lebhafte’ oder ‘vermessene Worte,
Rede’
vil manic hoverede hoh, / die sich gen frśntschaft niendert
zoh, / von in baiden [den verfeindeten Herzögen] gischach.
/ itweder mit gelphworten [La. geltworten
]
sprach RvEWh
350
gelīben
stV.
‘ruhen, aufhören’
die Criechen nie geliben [ruhten nicht
eher] , / unz si in hin ze Pulle vertriben Kchr
15984
gelībet
Adj.
‘mit einem Leib versehen’
der [König Agors] ist so stark gelibet, / daz er
niht vride noch suͤne gen vieren [Gegnern] gert,
wan er si widertribet JTit
5606,1;
daz nu niem chumpt zu den tagen [so lange lebt
(wie Adam und andere alttestamentliche Personen)] , / da von muez
er unrecht sagen / der uns [heutige Menschen] als di alten
schreibet, / seint sey waren paz geleibet Teichn
427,80
gelīch , gelīche ,
gelich
Adj.
1 adj. 1.1 ohne Erg.; 1.1.1
‘gleich, ähnlich’
1.1.2
‘eben, gerade’
1.1.3
‘ausgeglichen, ebenmäßig’
1.1.4 bildl. von einer Waage, ‘sich gleichbleibend;
gerecht’
1.1.5 etw. ist jmdm.
‘etw. macht für jmdn. keinen Unterschied; etw. ist jmdm.
gleichgültig, egal’
1.1.6
al gelīch i.S.v. ‘jeder, alle(samt)’
1.1.7
‘rasch, sofortig’
1.2 mit Angabe einer Vergleichsgröße im Dat., Instr. ( diu ) oder Gen.
( des ), ‘jmdm./einer Sache gleich, ähnlich; entsprechend,
gleichkommend’
1.2.1 mit Dat. 1.2.2 mit Instr. 1.2.3 mit Gen. 1.3 mit (zusätzlicher) Angabe eines tertium comparationis; 2 subst. 2.1 mit Gen. oder Dat.d.S. 2.2 mit Poss.-Pron. oder Gen. des Pers.-Pron., mīn, dīn gelīche usw.
‘der jmdm. (einer Sache) gleich ist, gleichkommt: meines-,
deinesgleichen usw.’
2.3
gelīchen eine
‘ohne (seines-, ihres)gleichen’ (vgl. ein
1.2.4.2 ) 2.4
den gelīchen tuon, als
‘so tun, als ob’
2.5 N., ‘etwas Ähnliches, Gleiches’ ; 2.6 N., ‘Gleichnis’
2.7 anders
1
adj.
1.1
ohne Erg.;
die Vergleichsgröße ist in einer Pl.-Form enthalten, mit und
koordiniert (z.B.
Walth
18,10
(nach C);
Parz
117,5
) oder implizit gegeben; überw. attr. (präd. z.B.
Walth
18,10
(nach C);
LvRegFr
3189;
RvZw
67,12
)
1.1.1
‘gleich, ähnlich’
die stimme gap in [singenden
Vögeln] widere / mit gelīchem galme der walt
Iw
619;
nū rōt und danne bleich / wart si [...] / ze
gelīcher wīse als ich iu sage Er
1716;
wir [Menschen jedes Standes] wahsen ūz
gelīchem dinge Walth
22,9;
singent ir [Volcnant] einz, er
[Walther] singet driu, / ir sīt gelīch als
ars und māne ebd.
18,10
(nach C);
Beda spricht, daz diu selb slang [im
Paradies, Gn 3,1
] ain junkfrawenantlütz hab
gehabt, dar umb, daz si mit gleicher gestalt Evam zämt und zuolocket
BdN
270,27;
vnd sv́n si beidenthalb allewege gelichen schaden han
UrkCorp (WMU)
2767,12;
daz diz war sie vnd stete blibe, dar vmbe sint zwene gliche briefe
geschriben ebd.
N359,19.
879W,9;
Barth
130,28
1.1.2
‘eben, gerade’
si weizte in vf einen wech, / da lag ein glicher stech
FabelCorp
37,230
1.1.3
‘ausgeglichen, ebenmäßig’
der ist ains geleichen leibs
[...], der ain mitel hāt zwischen lang und kurz
und zwischen mager und vaizt BdN
50,21;
die küen, die gleichez flaisch habent, niht ze vil
noch ze wźnig ebd.
49,26.
43,11.
51,3;
sīn ūzer līp was getān, / als ich nū geseit hān. / sō was sīn innerz
leben gar / gelīche unde wandels bar LvRegFr
3189
1.1.4
bildl. von einer Waage, ‘sich gleichbleibend;
gerecht’
er was [...] / der milte ein glīchiu wāge
AHeinr
66;
Rab
910,3;
Dietr
2338.
9971;
swer al der werlde werdikeit / gein eines wībes wirde ūf eine gelīche
wāge leit RvZw
39,2;
ein wāge [...], / diu glīche sī unt unveiles
muotes ebd.
67,12;
Neidh
WL 23:6,10
1.1.5
etw. ist jmdm. ~
‘etw. macht für jmdn. keinen Unterschied; etw. ist jmdm.
gleichgültig, egal’
ir was gelīch naht unt der tac: / ir herze niht wan
jāmers phlac Parz
117,5;
sweme ir [...] welt geben / ūr tohter und ūr
rīche, / daz is mir al gelīche En
9612.
– ähnlich: jmdm. ist umbe etw. ~ :
was sol mir nu krone und kunigrich, / mir ist umb alle welte ere /
hinnen fur iemer glich SalMor
355,5
1.1.6
al gelīch i.S.v. ‘jeder, alle(samt)’
(unsicher, ob hierher oder zu gelīche Adv.
1.1):
sī betten al gelīche / arme unde rīche JJud
769.
477;
die nāmen al gelīche niwan ir zweier war
NibB
297,2.
373,2
u.ö.;
daz wizzent algelīche MF:Rugge
Leich 2,6.
Leich 4,3;
En
5253
1.1.7
‘rasch, sofortig’
din leven it is leider engestlich, / want dine sunden, inde dine pinen
merrent sich. / dit inwere niet so guͦt alse de geliche doit, / want
so wrde doch minre dine noit Lilie
10,36;
an dem sal man nicht vristen, / man sule im sunder schemen / gelich
sin halbez gut nemen PassIII
70,20
1.2
mit Angabe einer Vergleichsgröße im Dat., Instr. (diu) oder Gen.
(des), ‘jmdm./einer Sache gleich, ähnlich; entsprechend,
gleichkommend’
1.2.1
mit Dat.:
unz daz der edele tōre / wart gelīch einem mōre / an
allem sīnem lībe Iw
3348;
ez was ein küneginne gesezzen über sź, / ir gelīche
enheine man wesse ninder mź NibB
326,2;
daz niemen kunde / ein gewęfen dem gelīche / vinden
alsō rīche Wig
5615;
alsus man sīne reise den wisewazzern dicke gelīche siht RvZw
185,6.
–
dā was ir hār und ir līch / sō gar dem wunsche
gelīch Iw
1334;
sīn tāt dem prīse ist gar gelīch
Parz
717,28;
die zwźne dem lōne wāren gelīch, / den minne
etswenne nāch dienste hāt Wh
249,20;
disiu rede ist wunderlīch / sist iedoch der wārheit gelīch
Aneg
1192;
sō daz ir site und ir sin / was gelīch der
marcgrāvin Parz
403,30.
773,29.
– umschreibend:
werde unser zweier kindelīn /
[...] einem man gelīch Parz
55,29;
so ir węnt daz ende habe genomn / iwer kumber
grœzlīch, / alrźrst strīte ist er gelīch ebd.
562,6;
MF:Kürenb
2:5,4;
KLD:GvN
26:3,10;
ähnlich:
Volkźr der snelle zōch nāher ūf der banc / einen
videlbogen starken, vil michel unde lanc, / gelīch einem swerte, vil
scharpf unde breit NibB
1785,3
1.2.2
mit Instr.:
daz was diu vil gelīch / als ob in erbarmōte Aneg
1495;
KvWLd
32,129
(Konjektur)
1.2.3
mit Gen.:
vasten, barvuoz gān und ander dinc des glīche, daz
pźnitencie heizet Eckh
5: 244,6
1.3
mit (zusätzlicher) Angabe eines tertium comparationis;
im Gen.:
der heidn unt der getoufte / wārn mir strītes al
gelīch Parz
495,29;
geburt unde guotes rīch; / des alles wāren si gelīch
Wig
5203;
daz daz sīdīn gewant / daz si [...] / zuo ir
kinde hete geleit / unde disses gastes kleit / gelīche węren begarwe / der
güete und der varwe Greg
1949;
BdN
226,32.
– durch eine Präp.-Gruppe:
glīch antlütze und glīchez vel / Anfortas bī sīner
swester truoc Parz
813,2;
simia haizt ain aff. daz ist ain tier dem menschen
gar geleich nāhent an allen gelidern BdN
158,21;
SchwSp(W)
6,9
2
subst.
2.1
mit Gen. oder Dat.d.S.:
diner froͤd ward nie gelich KvHelmsd
4388;
ain goͤttlich kron, der nie ward glich ebd.
4731
2.2
mit Poss.-Pron. oder Gen. des Pers.-Pron., mīn, dīn gelīche usw.
‘der jmdm. (einer Sache) gleich ist, gleichkommt: meines-,
deinesgleichen usw.’
diu was [...] schœne und alsō
rīche / daz ich węn ir gelīche / in dem lande iht węre Wig
2469;
daz man dinin gilichin / nimag findin LobSal
39;
daz er der werlte widerstuont [zuwider war] , /
als alle sīne gelīchen [vom Aussatz Befallene] tuont
AHeinr
136;
stritis tu wider dinen gelichen
[...]. / stritis tu wider den, der dir zu starc is
[...]. / stritis tu wider einen cranken
Elmend
A 735;
swer des uberredet wirt mit siben siner gelichen oder siner tiurern, daz
er einen mainen eit gesworn hab, dem sol man die hant abslahen
UrkWittelsb
1,148
(um 1255);
UvZLanz
3021.
8451;
Er
2759;
HartmKlage
253;
WernhMl
12425.
–
den weisen [Edelstein der
Reichskrone] ie vil hōhe wac / der keiser und daz rīche, /
dur daz nie sīn gelīche / wart under manigem steine KvWTroj
22.
– mit Angabe eines tertium comparationis durch eine
Präp.-Gruppe:
an manheit sīn gelīche / der was ninder in der schar
Wig
2857;
do lepte nieman sin gelich / an tugenden und an
sęlikait WernhMl
88;
KvHelmsd
392
2.3
gelīchen eine
‘ohne (seines-, ihres)gleichen’ (vgl. ein
1.2.4.2):
diu [Maria] ie stuont gelīchen
eine SM:EvS
1: 1,7
2.4
den gelīchen tuon, als
‘so tun, als ob’
er az vil męzlichen / vnd tet den gelichen / als er fleisch
genuͦzte Albert
449
2.5
N., ‘etwas Ähnliches, Gleiches’;
ohne Erg.: des gelīches
‘des-, dergleichen’
das ist so heimelichś suͤssekeit
[...], das ich des gliches nit weis
Mechth
3: 1,130;
der tot unde hunger unde turst unde endrü ding dez
glichez [
et alia huiusmodi
]
ThvASu
86,30.
36,3;
Tauler
272,28;
Eckh
3:148,6.
– mit Dat.:
dem [Land des Königs
Artus] was eht niht gelīch, / unde ist ouch unmügelīch /
daz im [...] / iemer iht glīches werde
Iw
2662;
dar umbe sprichet ein meister: man envindet kein tier, ez enhabe etwaz
glīches dem menschen Eckh
2:228,5.
– mit Gen., des (selben) gelīch/-e(n)
‘Derartiges, Desgleichen’
und alsus tuot got: jā, alsō süeze, daz alliu disiu werlt des glīch
niht geleisten enmac Eckh
2:44,8;
daz ouge, daz ōre, diu zunge, diu hant und des glīche
ebd.
5: 109,15;
des selben gelich mag hie beschechen
WernhMl
14217;
Seuse
469,16.
501,17;
UrkCorp (WMU)
380,36;
– mit Gen. des Pers.-Pron. oder Poss.-Pron.
‘seines-/ihresgleichen’
diu katz hāt ir gleiches
[...] liep BdN
152,4;
ein gelīchez vindet sīn gelīchez PrBerth
2:143,2;
PrGeorg
321,25
(s.a. TPMA 5,44f.)
2.6
N., ‘Gleichnis’
so wil ich ein gut geliche / uch sagen von dem hemelriche
Brun
11326;
vnd das pewärt er mit ainem geleichen vnd sagt,
[...]
Schachzb
96,44;
als man merken mac bī glīchem Eckh
2:603,4;
LvRegSyon
3913(Hss.);
WernhMl
14473
2.7
anders:
der guͦte [...] nimmet
[...] gelich [gleichmäßiges,
unbeschwertes Leben] und ungelich
[Mühsal] und lot sich do inne gotte
Tauler
116,16
u.ö.;
daz geschiht dem verklerten geist, der verlśrt ungelich
und gelich [Ungleichheit und Gleichheit]
ebd.
121,3
u.ö.
gelīche , gelīch ,
gelich
Adv.
auch -en (
PrSchw
2,31;
HeslApk
1990.
11216
).
1
‘auf gleiche Weise, nach gleichem Maße’
1.1 ohne Erg. 1.2 mit Angabe einer Vergleichsgröße im Dat. (meist dem ), Instr.
( diu ) oder Gen. ( des, der ), vereinzelt durch eine
Präp.-Gruppe 1.2.1 mit Dat. 1.2.2 mit Instr. 1.2.3 mit Gen. 1.2.4 mit Präp.-Gruppe 2
gelīche tuon
‘sich einen Anschein geben, sich stellen’
3
‘ausgewogen, gerecht’
4
‘sogleich, sofort’
5
‘nahe, angrenzend’
1
‘auf gleiche Weise, nach gleichem Maße’
1.1
ohne Erg.
(die Vergleichsgröße ist in einer Pl.-Form enthalten, mit und
koordiniert oder implizit gegeben):
naht unde tac / unser strīt vil nāch gelīche wac
Parz
30,16.
238,23;
dīn erbe und ouch daz mīne sulen gelīche ligen
NibB
114,1;
nu wuͦsen glich in einer plege / zwa juncfrouwen here / nach
furstlicher ere Elis
898;
si truoc einen roc wīten, / von zwein samīten / gesniten
vil gelīche, / eben unde rīche Wig
748.
3439.
8833;
sō daz ir lop gelīche ob allem lobe schōne als ein crōne swebt RvZw
34,6;
daz ein man minne ein wīp vor allen wīben gar / und daz si denne glīche
var KLD:Hawart
3:4,6;
daz vnse sune geleite, zolle vnd jarmerkete mit einander geliche teilen
sullen UrkCorp (WMU)
1062,10.
319,9;
wenne der mōn geleich [geradewegs,
völlig] gegen der sunnen über ist, sō ist er vol
BdN
65,6;
Elis
3855.
5645.
– häufig in der Stellung hinter al
(Belege mit unflekt. al, die auch adj. Auffassung zulassen,
s. unter gelīch Adj. 1.1.6):
und lobten alle gelīche / den rīter und die hōchzīt
Wig
1684;
ez bluot allez gelīche, / bluomen unde boume ebd.
638.
11439
u.ö.;
daz man [...] daz cruce
[...] predigete [...]
/ den luden allen gliche / uber alle cristen riche Elis
4143.
4289.
4525;
En
3689.
4132.
– ein Adj. oder Adv. näher bestimmend:
dise sorgen beide / die tāten im gelīche wź
Iw
1535;
ir [Frauen] stimme sint
gelīche hel Parz
116,7;
swer in hazte od wol enpfienc, / den was er al
gelīche holt ebd.
289,21.
589,24;
nement och zwene brvͦder zwo swestern vnd nimt der dritte
brvͦder ein vromdez wip, iriv chint sint doch geliche nahen sippe
SchwSp
7b;
Elis
1686;
MNat
6,28;
Komp.:
alles daz man hievon gesprechen mag, daz enhat nśt
worheit an ime, sunder es ist gelicher gelogen denne warheit
Tauler
114,28.
– mit Vergleichssatz:
do gebārte sī gelīche / als sī mit bœsem męre / zuo
im gesendet węre Iw
2218;
Lucas ewangelista [...] malet ez
[ein Bild der hl. Maria] wol geliche, /
rechte als die tugenderiche / gestalt was PassIII
200,25.
– mit Angabe eines tertium comparationis durch eine
Präp.-Gruppe:
[Elisabeth und Hermann sind] beide an eren glich
gemuͦt Elis
1484
1.2
mit Angabe einer Vergleichsgröße im Dat. (meist dem), Instr.
(diu) oder Gen. (des, der), vereinzelt durch eine
Präp.-Gruppe
1.2.1
mit Dat.:
du gebārest vil gelīche / einem man des werdekeit /
ist mit męren harte breit Parz
767,6;
müet sī daz sī mīn enbirt / und daz sī mir gelīche swirt
[dass sie ebenso wie ich Schmerzen empfindet]
ZwBüchl
654;
ich wil sī gelīch der sunnen mezzen, / die siht man allenthalp
gelīchen KLD:WvMezze
2:3,8;
Wig
3996.
11704;
Elis
2850.
–
ez was nāch Kūdrūnen Hartmuoten wź; / dem tet er wol gelīche mit
allen sīnen māgen Kudr
748,3;
doch hal er tougenlichen daz / und tet niht dem
gelīche KvWTroj
10271;
nu tuot schiere dem gelīch Wh
52,26;
Parz
60,13.
808,25.
– mit Vergleichssatz (als/ sam/
wie):
si varent wol dem gelīche, sam ez sī Rüedegźr
NibB
1180,3;
ich muoz iemer dem gelīche spehen, / als der māne
tuot MF:Mor
3: 1,4;
SM:Te
8:1,4;
Wig
833;
bes. dem gelīche tuon
‘sich so verhalten, als ob’, teilw. nur
umschreibend:
ir tuot dem gelīche und sīt in der gebęre, / sam diu edele Kūdrūn
iu vil guoten helden sippe węre Kudr
1244,3;
sō gebāre ich dem gelīche, / als ich sī maniger vreuden rīche
Walth
120,30;
und komen grōze winde [...] also dc dc
schefelin [...] dem gelichen tet wie ez
woͤlte undergan [
Mt 8,24
]
PrSchw
2,31;
KvWTroj
17056.
16994;
SM:Te
4:2,9;
ähnlich:
er tet dem gelīche schīn, / sam im leidete daz
leben Ottok
64855.
– ebenso mit daz-Satz:
der lac wol dem gelīche [sein Lager
war dem gemäß] , / daz Matusales sīn
vater [erg. was
]
Wh
98,16;
si tet benamen dem gelīch, / daz si betrüebet
węre KvWTroj
22576.
26340;
dō si dem tāten niht gelīch, / daz si belīben
wolden Ottok
630;
Wh
129,6.
446,24;
Kudr
619,4
1.2.2
mit Instr.:
wer weiz, ern sī vil tugende rīch: / er gebāret diu
gelīche wol Tr
4085.
135.
15914;
wie stātz um disiu armen wīp? / in sint die site und
der līp / gestalt vil wol diu gelīch, / węren sī vrō und rīch, / sī węren
harte wol getān Iw
6269;
En
1542;
Walth
70,18;
Mai
49,31.
– mit Vergleichssatz:
des antwurte im her Īwein / diu gelīche als er
węr verzaget Iw
6621.
753;
der marter zeichen [Christi Wundmale] /
[...] zierten den līp [des hl.
Franziskus] diu glīche / sam von dem wīzen esterīche /
glīzent swarziu steinelīn LvRegFr
4094;
WälGa
477;
JTit
5622,1.
–
diu ~ tuon, daz
‘sich so verhalten, dass/als ob’
diu gelīche hān ich [Lavinia]
[...] getān, / daz Źnźas
[...] / mīn kleinōde
[Minnepfand] nie gewan En
12219;
LvRegFr
449;
der wint sluoc sī [Beaflor in ihrem
Schiff]
[...] verre ūf des meres wāc
[...]. / er tete an ir diu gelīch, / daz im
ist niht unmügelich Mai
50,25
1.2.3
mit Gen.:
die mit Gāreln wārn geriten, / des gelīche jāhen
[sprachen ebenso, sagten das Gleiche]
PleierGar
18869;
OsterSpM
2,33;
und anderweit gīnc her [Besitzer des
Weinberges] ūz umme sexte und nōne stunde und tet des
glīch [d.h. mietete Arbeiter]
EvBeh
Mt 20,5
u.ö.
– mit Vergleichssatz:
sie gebāren der gelīch, / sam sie unser niht
entsitzen sich Kreuzf
5119.
6101;
als si [Mönche und Priester] von
anegenge ie wāren, / des gelīche siht man si wol gebāren Renner
18014
1.2.4
mit Präp.-Gruppe:
dō nam er an sich / sehzec gesellen, die er gelich / zuo ime
[wie sich, in seine Farben] kleite Er
2873.
1911
2
gelīche tuon
‘sich einen Anschein geben, sich stellen’
dū hāst ir [deiner Arme und Hände] anderen vlīz
[d.h. pflegst sie anders (besser)] / an dīner
heimelīche / dan dū hie tuost gelīche Greg
2934
3
‘ausgewogen, gerecht’
vnd schuͦln beder tayl schydelevt loben [...],
daz si sprechen vmb alle chryͤge, schaden vnd gebresten
[...], so si geleychist mvͦgen [so
gerecht wie möglich]
UrkCorp (WMU)
N594,4
4
‘sogleich, sofort’
inde dat sine sele zuͦ deme vremeden gelich me wart gebunden, / in
einer vile curter stunden, / wan si da vore were zuͦ deme alden vrunde
Lilie
60,25.
60,37
5
‘nahe, angrenzend’
ouch lāgen im gelīche / zwei rīchiu künicrīche
Wig
10494
gelīche
stF.
1
‘Gleichnis’
1.1 (für etwas [ des , von etw., dannen ]) ein
~ haben, sagen, geben u.ä. 1.2 etw. in/mit ~ hān
‘gleichnishaft, bildhaft begreifen’
2
‘Ähnlichkeit, Gleichheit’
3
‘Erscheinung, Gestalt’
4
‘Ebenbild’
5
‘Billigkeit, Angemessenheit’
6 als Übers. des lat. astronom. Terminus aequans , hier nach dem
Zusammenhang wohl i.S.v. ‘Norden’ ?
1
‘Gleichnis’
1.1
(für etwas [des, von etw., dannen]) ein
~ haben, sagen, geben u.ä.:
vnde dez hain wir aine gelichi vf ertriche, iehint die maistire:
[...]. ze gelichir wiz ist ez ze himilriche
PrGeorg(Sch)
21,136;
nu merche aine gelichi, die git uns ain wise man ebd.
34,42;
dannen sage ich dir ain [La.
eine
] gelīche Kchr
9071;
LBarl
5595.
– mit Angabe des Vergleichsgegenstandes (an,
bī):
dez merckint aine gelichi an der creature PrGeorg(Sch)
22,85;
da uon git er uns aine gelichi bi deme honige ebd.
28,128
1.2
etw. in/mit ~ hān
‘gleichnishaft, bildhaft begreifen’
si [Maria] marchte
[...] / wie man sy [die hl.
Schrift] konde wol verstan, / inwarhait und ingelichi
han [in wörtlicher und bildhafter Bedeutung
verstehen]
WernhMl
836;
der wissagen propheczien / sprachen von dir, Marien, /
mit figuren mengen, die / si mit gelichi hettent ie
[...], / das an dir vollekomen ist ebd.
14744
2
‘Ähnlichkeit, Gleichheit’
als vil gelichi zwen mugent han / die von ainer muͦter
sint / geborn sament, gelichś kint WernhMl
13382;
ez sint drś ding dś an sich ziehent. daz erst ist glichi, alz ich da vor
gesprochen han daz ain ieglich ding sin gelichez zuͦ im zśhet PrGeorg
321,25;
di himelesche Jerusalem [
ist
] gelich
eime clostere und hant eine niftelschaft und sunderliche heimliche zu samene durch
di geliche dez lebenez HlReg
51,5;
PrGeorg(Sch)
18,112;
Eckh
1:329,4
3
‘Erscheinung, Gestalt’
der hailig gaist kam offenbar / uf Ihesus hoͮbet von
hymel dar / inainer wissen tuben glich WernhMl
6791.
6807
4
‘Ebenbild’
ain wiss tuͦch nam Ihesus, / dar an er sich do
strahte, / sin bild gelich da machte: / das tuͦch sin gelichi
vieng [das hl. Mandylion (Christusbild von Edessa der Abgar-Legende,
s. LexMA 6,189)]
WernhMl
7637
5
‘Billigkeit, Angemessenheit’
nach geliche und rechte [
Selonc ce que
[...] droit et equité sera
]
Pilgerf
1083
6
als Übers. des lat. astronom. Terminus aequans, hier nach dem
Zusammenhang wohl i.S.v. ‘Norden’?
[Heiden,] di do wonen in manchin endin der werlde, in
landin [...], di do gelegin sint kegin dem ufgange der
sunnen unde nidirgange, kegin dem mittage unde der glich MarcoPolo
1,8
gźlīche
Adv.
→
gęhelich
gelīcheit
stF.
1
‘Gleichheit, Ähnlichkeit’
2
‘Ausgeglichenheit, Ausgewogenheit’ ; 3
‘Rechtmäßigkeit, Billigkeit’ , personif. 4
‘Gleichnis, Parabel für etw. (Gen.)’
1
‘Gleichheit, Ähnlichkeit’
daz fremde wunder / daz von gelīcheite / got an si beide leite. / ir zweier
muot, ir zweier sin [...] wāren
[...] gelīch ān allez underbint KvWEngelh
1063;
ein herre, der einen kneht hāt, dā enist niht vride, wan dā enist niht
glīcheit Eckh
2:48,1;
Eckh(J)
94,33
(weitere Belege s. Anm. zu
Eckh
1:108,3-12
);
in einikeit [Identität] verlśret
man glicheit Tauler
121,1;
der mensche gat zvͦ gotte mit geistlicher glicheit
[
similitudine spirituali
] vnd gat von
got mit geistlicher vnglicheit RvBib
157,16;
Parad
115,22;
ThvASu
232,7;
Gnadenl
1,242.
– von zwei Größen (Gen., mit, zwischen etw.):
wie spilend wirt di sel angeblichet von den augen meiner magenchraft, an
der ich gelicheit vinde der plutigen wunden meines suns! Eckh(J)
55,40;
[Lehre eines Brahmanen:] ez hāt auch haz dā kain stat,
wā kain obrer ist, diu gleichait der armuot macht all läut reich, und alsō
besitz wir alleu dinch, die wir niht begeren BdN
492,6;
ThvASu
260,26;
HvFritzlHL
110,16;
WernhMl
5798;
disiu unbewegelīchiu abegescheidenheit bringet den
menschen in die grœste glīcheit mit gote Eckh
5: 412,4.
2:13,12;
Tauler
353,27;
RvBib
14,6;
und diu dinc bringent eine glīcheit zwischen gote und dem
menschen Eckh
5: 413,1.
–
‘Übereinstimmung mit etw. (Gen., Poss.-Pron. oder
Präp.-Gruppe)’, von Texten:
uz der byblien ist dise ubirtragunge in daz mittelste dutsch mit
einualdigen slechtin worten uz gedruckit zuͦ glicheit des einualdigen
textes [der Vulgata]
EvBeh
Einl. 18.
2;
WernhMl
5766.
– übertr.: ‘etw. Gleichartiges, Derartiges’
vnd wie si [Maria]
[...] swanger wart [...] / und
wie ez [das Jesuskind] got geruͦchte bewaren:
/ alle div gelichait / ist vor genzlich gesait KvFuss
129f.(App.);
yglichs siner glichait geret Teichn
590,29
(vgl. TPMA 5,45)
2
‘Ausgeglichenheit, Ausgewogenheit’;
von Empfindungen:
der mensche der sol ston in einer geordenter gelicheit
liebes und leides Tauler
365,27;
Seuse
256,2;
BdN
53,29.
– des Gemütszustandes:
daz ein mensche sī alle zīt in glīcheit
[Gleichförmigkeit] des gemutes in libe und in
leide HvFritzlHl
250,20;
mich beducht, ich haftet ze vil und ze liplichen
[...] an der sinnlichen gleichait [an
den harmonischen äußeren Lebensverhältnissen] , die ich ze
Basel hett HvNördlBrf
52,15;
daz ander, daz den menschen allermeist sun machet, daz ist glīcheit
[Gleichmut, Gelassenheit] . ist er siech, daz er
als gerne siech sī als gesunt, gesunt als siech Eckh
2:33,8
3
‘Rechtmäßigkeit, Billigkeit’, personif.:
dar nach der meister sprach zu hant [zur
Wisheit
] : / so nim mit dir Gerechtikeit, /
Erbermde, Gut [= Güete
] und Glicheit
Minneb
2914
4
‘Gleichnis, Parabel für etw. (Gen.)’
ich hab an ainem puech gelesen / der selben red ain geleichait
HvNstAp
9;
des hoͤrend ain gelichait KvHelmsd
3632
gelīchelīche
Adv.
auch -en.
1
‘gleichermaßen, gleicherweise’
2
‘zu gleichen Teilen, gleichmäßig’ ;
~ teilen,
zweien 3
‘gleichmäßig, durchgehend’
4
‘gleichförmig, gleichmütig’
1
‘gleichermaßen, gleicherweise’
ewig ist der vatter, ewig ist der sun, ewig ist der heilig geist.
[...] gelichlich [similiter]
ist almehtige der vatter, almehtig ist der sun, almehtige ist der heilig geist
PsAlem
474;
EvAug
184,11.
– distributiv nach einem Pl. (bes. mit attr. alle):
vnde han wir [...] die selbe stat wider zu lehene
enphangen vns vnde vnseren erben, mannen vnde vrauwen, sunen vnde dohderen
gelichliche UrkCorp (WMU)
N193,27.
2098,30;
der die tuginde alle gelicliche vͤbet, der ist allir loblichist vor
gotte PrGeorg(Sch)
19,259.
19,252;
BrEng
34;
Mechth
1:27,8.
–
~ alse
‘ebenso wie’
glichlich als daz wachs vorvluzet / von vure sus
vorschuzet / des tubels schar von denen, / wenne si Marien horen nennen
Brun
4528;
ouch ist got ein vorworf aller vornunfte glīchlīchen alse daz licht der
sunnen ist ein vorwurf der ougen HvFritzlHl
124,38
2
‘zu gleichen Teilen, gleichmäßig’;
~ teilen,
zweien:
vnd sun denne beide teile den nuz alles des guͦtes gelichelike teilen
UrkCorp (WMU)
373,12.
303,6;
sich ruste manic werder gast / [...] ūf den turnei. /
der wart gelīchelīch in zwei / geteilet mit dem lōze Reinfr
7424;
RvEWchr
744
3
‘gleichmäßig, durchgehend’
dc er ein weg dur des Vrien hūs vnz an sin wingarten sol han
[...], der drier elne vnd eis vierdenteils Zv́rich
mezis gelichlich dur v̂f [die ganze Strecke hinauf] wīt
sol sin UrkCorp (WMU)
759,21.
– übertr. ‘gleichbleibend, stetig’
dō [...] ir [Ade und
Lanzelet] ein niuwe wünne / gelīch [La.
gelichliche
] und ebene pflac UvZLanz(K)
2361;
das du so blöszlich, so clärlich, so luterlich, so hoche und so glichlich
in selber [Jesus]
[...] minen kanst HvNördlBrf
42,14
4
‘gleichförmig, gleichmütig’
noch sęliger ist div [
sel
] , div durch
die geblvͦmten wege gelichlich an wanch chan gen Baumgart
44,24.
–
sich ~ halten/haben
‘verhalten, benehmen’
zuo etw.:
loukende rede und jehende rede zu den sal he sich glīchlīchen halden
HvFritzlHl
54,36.
54,38;
Vorsmak
430
1gelīchen
swstV.
s.a. →
līchen1
.
– st. Flexion in Analogie zu den stV. (Ia) (nur
Wernh
D 1746
).
1
‘jmdm. gefallen, zusagen’
2
‘einer Sache zuträglich sein’
1
‘jmdm. gefallen, zusagen’
nū wunsket diu gerente sźle dc ir bruste gote gelīchen
TrudHL
127,6.
127,13.
24,11;
ine weiz, waz ich dā von [Tristans
Schwertleite] gesage, / daz iu gelīche und iu behage / und schōne
an disem męre stź Tr
4598;
nu bit mich halbes mines riches, swaz dir sin geliche, / ez si
lait oder liep, daz wil ich dir versagen niet AvaJo
27,3;
mir ist gelichen din rat Wernh
D 1746
PsM
50,21.
101,15.
114,9;
LBarl
15930;
Flore(S)
983;
Karlmeinet
483,67;
WernhMl
4699.
–
zin anderhalp ame glase / geleichet [Konjektur;
Hss. gelichet, -ent
] , und des blinden
troum, / die gebent antlützes roum, / doch mac mit stęte niht gesīn / dirre
trüebe līhte schīn: / er machet kurze fröude alwār Parz
1,21
(vgl. B. Schirok, ZfdA 115 [1986], S. 122f.).
– unpers.:
[Taufe Jesu:] diu stimme
[Gottes] sprach ze deme sune, ime węre wol
gelichet an ime [vgl. Mt 3,17
]
AvaLJ
42,3.
– refl., ‘sich jmdm. angenehm, freundlich
erweisen’
er waere ritter oder kneht, / armen und rīchen, / den kunder
[Siegfried] sich gelīchen KlageC
60;
er vereinet sich mit dem goͤtlichen hertzen, er
glichet sich dem obresten, er liebet sich got und der welt Seuse
422,12;
StrKD
136,111;
wan und hęte got verlorn / einen engel von sīnen rīchen, / jā möhte sī
sich im glīchen [empfehlen, vgl. Bech z.St.] , /
[...] wan si zęm wol an engels stat
HartmKlage
1466
(oder zu →
gelīchen2
?)
2
‘einer Sache zuträglich sein’
der [Verwundete] selb an dw wunden
streicht / daz der wunden nicht geleicht / und dw wunden suchtig wirbet
Teichn
203,22
2gelīchen
swstV.
auch geglīchen.
– st. Flexion in Analogie zu den stV (Ia) (
Krone
23784;
Virg
289,10.
291,8;
WolfdD(J)
5:59,4;
Minneb
5138
).
1 intr. ‘jmdm./einer Sache (im Bezug auf etw.) gleich, ähnlich sein,
gleichen, gleichkommen’
2 tr. 2.1
‘gleich behandeln’
2.2
‘jmdn./ sich/ etw. mit jmdm./sich/etw. gleich stellen,
machen; vergleichen’
2.2.1 allg. 2.2.2 im Zustandspassiv 3 refl. ‘jmdm./einer Sache (im Bezug auf etw.) gleichkommen, entsprechen,
sich vergleichen lassen’
1
intr. ‘jmdm./einer Sache (im Bezug auf etw.) gleich, ähnlich sein,
gleichen, gleichkommen’
si gelīchete Dīānen / der gotin von dem wilde En
1794;
daz dir in ertriche / nechein kuninc ne mac gelichen
TrSilv
503;
dū gelīchest wol dem schrīne [...], /
der daz himelbrōt beslozzen / hāt SM:EvS
1: 9,1;
VAlex
46.
–
der herre was wol gemuot, / er gelīchete niht einem zagen
Eracl
4991;
Kudr
1271,3;
ich hān gesehen in der werlte ein michel wunder
[...]. / daz gelīchet einem bœsen man Walth
29,7;
Sgoydamur [...] den hentschuch an streich, / der
ir also wol gleich [passte] , / das ir dar an niht
gebrast Krone
23784.
–
da ergienc ein sölhiu hōhgezīt, / swer der hāt gelīchet
[es ihr gleich tat] sīt, / des hant iedoch
gewaldes phlac Parz
100,24;
sīme rīchtuom glīchet niht / ān den bāruc ebd.
328,11.
–
der helm gelīchte dem regenbogen Wh
429,18;
sin [eines Pferdes] sprunc vnde
sin wanc / glichete eime phile Herb
7411;
diu rœte und der sunnen schœne / mīner frowen niht gelīchen
kan SM:Tr
2: 1,7;
sie [Ohren eines Riesen] glichen esels ōren
WolfdD(J)
5:59,4;
Rumelant
2,370b;
UrkCorp (WMU)
N99,6;
Virg
289,10.
291,8.
–
solt ers alle übervehten, / daz englīchte niht dem
rehten [stimmte nicht mit dem, was recht und billig ist,
überein]
Parz
717,14;
sprich ich gein den vorhten och, / daz glīchet mīner witze
doch ebd.
1,30.
– mit Angabe eines tertium comparationis (Gen., Präp.-Gruppe):
daz ob der tavelrunder / im prīses niemen glīchen mac
Parz
608,29;
du [Kirche, Braut Christi] sol
imo gilichin / in dugintin richlichi LobSal
225;
der sal dir gelīchen al / an hūte unde an hāre
[...], / von siten und von sinnen En
3660;
Elis
3147;
BdN
435,21.
464,17;
auch wegt diu sźl des menschen leib von stat ze stat recht
als der himelweger tuot den himel. mit dem geleicht der mensch dem himel ebd.
3,12.
3,19.
3,22;
Wernh
A 3676;
wil er den entwichen, / den er vaste muͦz gelichen [es
gleichtun] / mit widersatze und vientschaft, / si gewinnen
[dann gewinnen sie] uber in
[...] grozze chraft StrKD
48,134
2
tr.
2.1
‘gleich behandeln’
diu wīp gelīchent uns ein teil ze sźre, / daz wir in alsō liep sīn übel
alse guot. / seht, daz gelīchen nimet uns vröide und źre Walth
48,26. 28.
37
2.2
‘jmdn./ sich/ etw. mit jmdm./sich/etw. gleich stellen,
machen; vergleichen’
(s.a. →
līchen2
)
2.2.1
allg.:
ez engezimet niht wol, / daz man vns glichen sol /
hunden Herb
3818;
wem mag ich si gelīchen / die schœnen, sęlderīchen /
wan den Syrźnen eine Tr
8085;
dem grāl ich wol gelīchen wil / ein reinez wīp, der kiusche reichet
wol des grāles zil RvZw
42,4;
Walth
23,16.
32,27;
RvEBarl
1691;
BuchdKg
70,19;
Eckh
1:215,10.
–
ich gelīche in disen sachen [vergleiche ihn mit
folgendem]
Greg
3459.
–
ich wil gelīchen dirre nōt / eines vil edeln
vürsten tōt Wig
8062;
ir lōn ich niht gelīchen kan: / erst bezzer danne
guot SM:WvT
4: 2,3;
Tauler
248,35.
– mit refl. Akk. bzw. Dat.:
do sant der ewig vater sinen sun, der gelichte
sich dem menschen und nam an sich menschlich pilde an suͤnt
PrOberalt
79,4
(=
PrRoth
59
);
wilt dū dich [...] genōzen und gelīchen /
dem wol gebornen hoveman Helmbr
338;
ey kund ich mich gelichen da / eim valken han
Minneb
5138
(Verschreibung?, vgl.
daz ich gelichet mich eim starn ebd.
5125
);
GenM
10,10;
HeslApk
5516.
5558;
ez ist ein grōziu źre dem knehte, ob in sīn hźrre im selben
gelīchet DvASchr
327,37.
– mit Präp.-Gruppe:
ir tohter, diu sō liehten schīn / gap daz ich die
heide [...] / gein ir niht gelīchen mac
Wh
200,16;
gegen der wunne ich niht gelīche
SM:WvK
3: 4,5;
RvEWchr
7453;
EnikWchr
19203;
die bœsen die sint maneges valsches rīche, / die biderben ich vil
verr von in gelīche RvZw
53,8;
Liupolt, zwir ein fürste, Stīr und Œsterrīche, / nieman lept,
den ich zuo dem gelīche Walth
35,2;
und dar umb geleicht man unser frawen zuo dem
paum in ainem lobsang BdN
332,20;
GenM
113,4;
VAlex
1515;
KLD:GvN
26:3,9;
EnikFb
2906;
Seuse
259,24.
317,23.
– mit dar:
ist iht wīzers danne der snź
[...], / sō moht ich wol gelīchen dar /
daz [das, was] Tybalt an im hete
gar [seine Kleidung]
Wh
366,7.
268,24
2.2.2
im Zustandspassiv:
an dizen worten [
Lc 2,40
] so son wier merchen. dc unser herre dem
kinde ist gelichet PrSchw
2,1;
daz himelrich ist gelichet zehen magden, der waren
fumf wise vnd fvnf toͤrinn PrBerthKl
3,1;
daz [...] ein scheffel weizzes vnde ein
rocken in der lotzlawisschen maze, die in dutschen scheffel heizet, dem der
cholmissche scheffel gelichet [La.
geglichet
] ist, [...]
vur cehnden werde vergolden HandfKulm
142;
RvEBarl
8480;
Albert
704.
– mit ūf:
der selbe vogel gelīchet ist / ūf den genędigen Krist Freid
145,7
3
refl. ‘jmdm./einer Sache (im Bezug auf etw.) gleichkommen, entsprechen,
sich vergleichen lassen’
nū ist si sō wol gestalt [...] / daz
węn iender lebe ein wīp [...] / diu sich ir gelīche
Wig
3768;
diu minne ist weder man noch wīp, / si hāt noch sźle noch den līp, / sī
gelīchet sich dekeinem bilde Walth
81,33;
dś sele gelichet sich ainer lichten flumvedren
Seuse
309,20;
RvEBarl
1917;
KLD: Rub
18:3,5.
–
er gelīchet sich wol einem man / der betelīchen biten kan
Iw
4573;
[Rätsel über den Neid:] ich spür ein wunder dur die
lant / in gelwer grüener varwe schīn [...]: / sag an,
wem mac ez sich glīchen? Marner
11,19.
–
vil dinges glīchet sich dem golde; ez liuget und enist niht golt. alsus,
alliu dinc glīchent sich gote und diu liegent, und sie ensint ez niht alle
Eckh
1:215,13.
1:162,16;
ez hāt erstriten iuwer hant / eine schœne maget und ein
lant / dem sich niht gelīchen mac Wig
8010.
9683;
wa hin, vrou aventiure? [...] / ir welt zu andern
meren, di sich disen meren nicht gelichent JTit
665,4;
diser drijer leije minne die sśllent ir bruͤven
in eime gelichnisse von drijer leije bilden. [...] und
das silberin bilde das gelichet sich der wisen minne Tauler
248,6;
UrkCorp (WMU)
2596,9.
– mit Präp.-Gruppe:
swaz ich klage ie gehōrt [...],
/ diu klage sich gegen diser nōt / nimmer mac gelīchen Ottok
3259;
daz sih zv ir glichte dehźine / under allen den
froͮen Wernh
D 1300;
Walth
46,4;
Tannh
5,70.
– mit dar:
nie munt dā von [von der himmlischen
Freude] gesprach / daz sich iht gelīche dar Wig
8090.
– mit Koordinierung der beiden verglichenen Gegenstände:
singet ir einez, er singet driu, / daz gelīchet sich rehte alse ars und
māne Walth
18,10.
– mit Angabe eines tertium comparationis:
sie [
Kriemhilt
]
gelīchet sich wol mit schœne der lieben vrouwen mīn, / Helchen der vil rīchen
NibB
1150,1;
Iw
876;
da in sint si [die Geschöpfe] nicht got, dan
alz vil alz si sich got gelichent an dem wesen daz si sint Eckh(J)
43,1
gelīchende
Part.-Adj.
‘ausgleichend’, attr. zu kreiʒ in Übers. des lat.
astronom. terminus technicus circulus aequans:
aber an dy sunn ein ygleich planet drey chraiz zu dem mynnisten hat,
wizzenleich equantem den ‘geleichenden’, [...]
und den epyciclum Sphera
93,4
gelīchenen
swV.
Part. Prät. auch geglīchent ( JvFrst ).
1 tr. 1.1
‘vergleichen’ , mit Dat. 1.2
‘gleich machen’
2 refl. ‘gleich sein’ , mit Dat. 3 intr. 3.1
‘etw. Gleiches, Ähnliches hervorbringen’
3.2
‘sich (im Wettstreit) vergleichen’
1
tr.
1.1
‘vergleichen’, mit Dat.:
diser maͤgti geburt glichnen ich [...] /
dem tempel den Salomon / gebuwen haut KvHelmsd
179.
67.
1214.
–
gelīchnet sīn
‘gleich sein’
du [Maria] bist gelichnot
[...] / dem minnenklichen paradis
KvHelmsd
4441
1.2
‘gleich machen’
Marcus und Mattheus / si [eine der drei
Marien unter dem Kreuz] nāch den sunen
kunden [
Maria Iacobi et Ioseph mater
Mt 27,56; Mc 15,40
] , / Johannes
[...] nāch dem vater nennet
si [
Maria Cleophae
Io 19,25
] . / sust ist der sin geglīchent
hī [stimmen die Aussagen der Evangelisten überein]
JvFrst
9566
2
refl. ‘gleich sein’, mit Dat.:
och sachend ettlich under in / ain schinind zunge fśrin. / nśt das es ain zung
waͤr, / es gelichnot sich ainer zungen sere [Pfingstwunder, Act
2,3]
KvHelmsd
3026
3
intr.
3.1
‘etw. Gleiches, Ähnliches hervorbringen’
zin anderhalp ame glase / geleichet [
‘täuscht’, Konjektur; Hss. gelichet,
-ent
] , und des blinden troum, / die gebent
antlützes roum, / doch mac mit stęte niht gesīn / dirre trüebe līhte schīn: / er
machet kurze fröude alwār Parz
1,21
3.2
‘sich (im Wettstreit) vergleichen’
contende: gilidimest [l.
gilichinest
]
AWB
5,973
(Amsterd. Beitr. 19,88,47; 12. Jh.)
gelīchenunge
stF.
‘Vergleichung’
dīn gelīchnung mir zorn ist / an dich, gesell Helbl
3,169
gelīcher
stM.
‘(Aus-)Gleicher’
1
‘Ausgleichskreis’ , Übers. des lat. astronom. terminus technicus
circulus aequans 2
‘Äquator’ , Übers. des lat. astronom. terminus technicus
circulus aequinoctialis
1
‘Ausgleichskreis’, Übers. des lat. astronom. terminus technicus
circulus aequans:
ain igleich planet on die sunnen hat drei kraizz: den
geleicher, den fuͤrer und den uͤberkraiz KvMSph
56,29.
57,13
2
‘Äquator’, Übers. des lat. astronom. terminus technicus
circulus aequinoctialis:
equinoctialis ist ein zirkel, der die spere tailet in zway geleiche tail
[...]. und haizzet der ‘geleicher dez tages und
der nacht’, wann er geleicht der nacht den [...] tag
Sphera
67,10
gelīcheren
swV.
vgl. zimbr. galaicharn (Schmeller, CimbrWB S. 140b [202b]).
‘gleichmäßiger verteilen’
sü [die Zunftmitglieder] woltent sü
[die Zunftmeister] nüt me zu meistern haben, wand irs
gewaltes were zu vil. sü woltent den gewalt minren und glichern, daz man alle jor
einen ammanmeister solte haben und vier meistere, der iegelicher ein vierteil jores
rihtete ClosChr
128,15
gelīcherin
stF.
Wesensangleichung (lat. assimilatio, adaequatio) an Gott
bewirkende Seelenkraft:
auch sol der geist blozlichen in blozheit sein, daz er ste uber alle
redlicheit [über dem Verstand] .
[...] man sol doch sehen mit vernunft und mit
bechantnuz. dar um muz enblozzet sein di bescawerinn [= vis
contemplativa?] und di schepferin [=
vis efficiens?] und di glicherin [=
vis assimilativa
]
Eckh(J)
49,28
|