begëhen
stV.
→
bejëhen
begeinen
swV.
→
begegenen
begeisten
swV.
‘verstehen, begreifen’
ein hoch meister der sprach von diseme sinne sunder wise und sunder wege, das
begeisten vil lúte mit dem ussern sinne und werdent vergiftige menschen
Tauler
69,31
begelari
stSubst.
‘Beere’ (des Lorbeerbaums, baca lauri; vgl. AWB 1,838):
baca, bacca uva id est lorber vel begeleri SummHeinr
2:198,175;
hegelari ebd.
2:201,02.7
begelimpfen
swV.
‘angemessen (hier: gleich) behandeln’
darnach der dritte beschimpfit / ouch wart unde sus beglimpfit
[genauso wie vorher die anderen Brüder gefoltert]
Macc
8978
begenagen
stV.
1
‘jmdn. anfallen, totbeißen’
2 übertr. ‘jmdn. verleumden’
1
‘jmdn. anfallen, totbeißen’
die mortressen, / die bi schefenen gelessen / die wolfinnen herze tragen / und
die guten schaf begnagen HeslApk
19310;
die [Diebe] wolfine herze tragen / und die
cristenheit begnagen ebd.
2022
2
übertr. ‘jmdn. verleumden’
swer mit worten minnet / die lute hinderwart begnagen, / deme sal man hie sin
stat versagen PassIII
430,27
begenüege
stF.
‘Erfülltheit’
das ist die begnuͤge der seligen heiligen do der oberste fride und follekomene
einberkeit geben wirt ElsLA
775,10
begenüegede
stF.
‘das Hinreichende, Genügen, Fülle’
also nu etteliche lúte [...] diser wunnen in in
bevindent [...], so woltent sú
[...] do inne gerne [...]
rasten, und blibent gerne in der begnuͤgede Tauler
98,28;
ThvASu
296,5
begenüegen
swV.
‘(an etw.) genug haben, sich (mit etw.) zufrieden geben’ (mit Akk.d.P. und
i.d.R. ohne Subj.):
ob er niht allen / liuten wol behage, / sô begnüege in, ob er
trage / den prîs daz in diu menige lobe KvWLd
25,119;
so bignvͦgt vns eim ielichin man zim tage zegebinne ein masce
wins BrEng
40.
39
u.ö.
– mit Akk.d.P. und Gen.d.S. oder d.P.:
wer hât, des in begnüegen sol, / der hab genuog Boner
25,53;
aber gottes sol dich niemer begnvͦgen Eckh
3:445,7;
Seuse
290,26.
–
sich ~ lâʒen:
waz vnser man dar vbir rechtis sprechent, dar an sollent sich die partyen
lazen begnongen UrkWürzb
40,275
(a. 1339);
Mechth
3:1,132;
lass dich wol begnuͤgen, ob du selb dem túfel maht / enpfliehen Seuse
369,32.
– mit unpersönl. Subj.:
das / mag in alleine begnuͦgen in sime willen Tauler
37,11
begenüegunge
stF.
‘das Genügende, Hinreichende’
alse vil alse zuo der begnuogunge der wirkünder craft [
quantum ad sufficientiam operativae virtutis
]
ThvASu
194,3
begenuoclich
Adj.
‘ausreichend, genug’
daran sal ich mir auͦch begnuͦclich lazzen sin UrkYsenb
161
(a. 1356)
begër
stF.
→
begir
begërde
stF.
→
begirde
begërlich
Adj., Adv.
→
begirlich
begërlîche
stF.
→
begirlîche
begërlîcheit
stF.
→
begirlîcheit
begërn
swV.
selten begirn.
‘begehren’ (mit Gen., seltener Akk., Inf., oder Nebensatz):
–
‘natürlicherweise verlangen, anstreben’
diu swalb [...] begert auch niht
grôzer hœh zuo irm nisten BdN
200,30;
ez begert auch iegleich
pein [Biene] dem kaiser ze næhst sein ebd.
291,3.
116,13;
div chint begernt, daz si geborn werden
PrBerthKl
5,14;
swelch sat zu vru dem acker wirt, / wol die verbirt / ein billich sniden, als
die zit begirt [natürlicherweise erfordert]
Frl
8:3,3;
KvHelmsd
2451;
Eckh
5:431,11.
–
‘heftig wünschen, sich sehnen’ (auch zu einem Ort):
wes der mensche im selber begert Gnadenl
1,684.
1,510;
SM:Tu
6:1,3;
und begerte die wapen sere die er so lang gelaßen hett
Lanc
206,35;
EvBerl
119,25;
Eckh
5:433,9;
EvPass
198,17;
si was bevangen mit einer grossen vinsternisse und begerte
vil sere zuͦ dem ewigen liehte Mechth
5: 5,12;
wúnschen [...] in begerender wisen Tauler
410,31;
wohl hierher:
daz uns kunftic ist der tac an dem got geborn wart, dez die
wissagen vor lange begeret hettent MNat
19,13.
–
‘erbitten, fordern’ (an jmdm./jmdn. oder von
jmdm.):
dô wart gelîchteilunge schîn, / wan si begerten harte / daz
ietweder parte / zweitûsent ritter an sich züge KvWTurn
281;
des han ich lange an dir begert Mechth
7: 48,43;
Vät
37078;
wan wir des besvnderlich an dich begern DvAPatern
17;
EnikWchr
11055;
HvNstAp
13829;
Hawich
1891;
swer betet, der begert etwaz von gote Eckh
5: 426,8
begërunge
stF.
selten begirunge.
‘Verlangen, Begehren’
– bezogen auf natürliche Bedürfnisse:
swer aber erbeitet rehter zit, biz daz er begerunge gewinnet
zessenne, der sol alzestunt essen MNat
8,7.
8,5;
OvBaierl
7,8;
bî des vleisches willen meinet er allez, daz in dem menschen
sînem willen undertænic ist, doch mit einem widerkriege und mit einem widerstrîte
und neiget nâch des vleisches begerunge und ist gemeine der sêle und dem lîbe
Eckh
5: 11,3;
BrZw
7.
– negativ gewertet ‘Begierde’
von guͦtes begerunge SHort
729;
daz irste [...] ist des herzen begerunge. / daz andir
ist di unkuscheit Brun
2453;
bekanntnüsse, die vorschet unnd bekennet dein sele durch das
edel zaichenn, ob si entzogen wirt von den pegirdenn unnd von den wegrungenn unnd
wann si erlöst wirt von den schedlichenn dinngen HvHürnh
75,1;
Eckh
5:113,6;
Tauler
122,35
– bezogen auf einen heftigen Wunsch, ein inneres Streben:
Got hat nu wol zu mir getan, / daz mine begerunge ist volgan
[erfüllt]
Vät
29210;
Lanc
336,12;
PrGeorg
266,28;
Eckh
5:274,3.
– bezogen auf Bitten und Forderungen:
igelich brûder sprichet siben pater noster an sîner venie zu
begerunge der gâbe des heiligen geistes StatDtOrd
62,2;
da sij vor Moysen kommen sint / und ire begeronge yme verkundet hant
Pilgerf
702
begerwen
swV.
‘bekleiden, ausstatten’
byschoff Turpin wart begeret / noch deß keyßers rethe / in dz engelsche gewete
KarlElegast
1326;
ich sante ûz disem hûse ein wol begarten man WolfdA
546,2.
– hierher oder zu begarten
‘als Garten einfrieden’ (vgl. Anm.z.St.) ?:
diner eren blut / keins tichtes schrank hat nie begart
Mügeln
180,4
begesten
swV.
‘jmdn. mit etw. versehen’
– positiv ‘schmücken’
alsam daz golt den ziegel / immer überglestet, / alsô bist dû gegestet
[La. begestet
] / mit klârheit vor in allen KvWGS(G)
248;
dat nuͦ wart wyf so mynneclich, / so lusten rich, du en woldest se myt sulker
tat beghesten PvArberg(R)
31.
– negativ ‘heimsuchen’
wen untugent wil begesten, / die kan ich, Scham, vertilgen MinneR444
462;
wo aber die hitze frast / das tier mit süche hat begast, /
dem gibet sie mit kelde rast Mügeln
291,6
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