Belegarchiv/Konkordanz
Die hier aus dem elektronischen Belegarchiv ausgegebenen Stellen bilden den durch halbautomatische Lemmatisierung von digitalisierten Volltexten gewonnenen Kern einer umfassenderen Beleggrundlage, die für die Ausarbeitung des Mittelhochdeutschen Wörterbuchs verwendet wird. Bei der Benutzung des elektronischen Belegarchivs ist stets zu beachten, dass es Stellen enthalten kann, die anderen Stichwörtern zuzuordnen sind.
verkêren swV. (266 Belege) Lexer BMZ Findeb.
umb haizt der mensch in kriechisch antropos, daz ist ain verkêrter paum, wan der mensch hât sein haupt gekêret gên dem | |
daz kocht pluot weiz müg gemachen und in mark müg verkêrn. dar umb ist daz mark ain überflüzzichait des pluots, daz | |
wan si prunnent niht, dar umb, daz ir fäuhten sich verkêrt in der vedern nâtûr. aber ain iegsleich tier vierfüezig hât | |
umb, daz daz pluot von seiner klainhait dester sneller werde verkêrt in der glider nâtûr, und auch dar umb, daz sich | |
ungedultig ist und niht wol geleiden mag und der schier verkêrt mag werden und bekêrt und der schier zürnt und auch | |
anplâsen und von strâfen der werlt, dâ von manig mensch verkêrt wirt. ez verlischet auch oft diu flamm von übriger materi, | |
ist kalt und fäuht, denne als vil ob er sich verkêrt mit gar verr fliegen. der wint haizt ze latein aquilo. | |
in tropfen weise. ist aber diu kelten gar grôz, sô verkêrt si grôzeu stükel des dunstes ze mâl mit ainander, sô vallent | |
der fäuht warm dunst, der von der esten nâtûr gêt, verkêrt sich von der grôzen kelten in reifes gestalt, und seind | |
und seind der dunst klain ist, sô wirt er zehant verkêrt, sô er neur her für kümt. dar umb beleibt er | |
die kelten zesamen hât getriben, wan diu selb übrig kelten verkêrt die tropfen in eis, reht als si daz wazzer tuot | |
dâ wir wonen, der ist von wäzriger wolken und der verkêrt den selben dunst und verderbt in. iedoch vellt daz honig | |
dar nâch, dar umb, daz sich der dunst in regenwolken verkêrt in den lüften. ist aber, daz er auf die erden | |
dar umb, daz sich der dunst dicket und in wolken verkêrt, diu sich zehant in regen entsliezent. ist aber, daz er | |
stark ist und sô überswenkig, daz si diu tier alsô verkêrt. alsô lêrent die maister von der nâtûr, Avicenna und Albertus. | |
die den läuten nâchredent, und sô si die verhœrent, sô verkêrnt si guoteu dinch in pœseu und vergiftent die unschuldigen mit | |
mit ôrn noch mit nasen den âtem ziehen. die pök verkêrent ir augen in dem haupt durch irs unkäuschen gelustes willen. | |
etleich sprechent, daz des igels narung daz mêrer tail sich verkêr in sein dorn, dar umb, daz daz tierl wênig nâtürleicher | |
daz weip unden ligt und der man oben. die weise verkêrt daz tier nümmer. aber, sam unser puoch spricht ze latein, | |
der mensch ist aller ungeordenst in den werken, wan er verkêrt menschleicheu werk und würkt iglischen oder gensischen oder benimt der | |
sô verliesent si ir stimm und laufent nümmer lautes. ez verkêrt sein varb wenne ez wil. ez gêt in den fuozstapfen | |
umb, daz si gar wênig milch hât, wan ir ezzen verkêrt sich allez in iriu glider. Augustînus spricht, sô diu lewinn | |
sprechent auch manig läut, daz diu wisel ir rôte varb verkêr in weize varb, wann wenne diu gar alt wirt, sô | |
trinkent, aber allermaist dar umb, daz sich ir wäzzrig fäuhten verkêrt in ir federn. ain iegleich vogel, der langeu pain hât, | |
ist gegen der sunnen underganch, dar umb müezent si sich verkêren an dem einflug von der waid. //VON DEM GREIFFALKEN. /Grifalcus | |
her Davit: ‘dû wirst hailig mit dem hailigen und wirst verkêrt mit dem verkêrten.’ der rephüenr sien sint alsô durchhitzt mit | |
wirst hailig mit dem hailigen und wirst verkêrt mit dem verkêrten.’ der rephüenr sien sint alsô durchhitzt mit unkäusch, daz si | |
in got truog, wan si wellent christenleichen gelauben verändern und verkêrn, und dar umb versmæht die äffer diu zwelfpotisch lêr, diu | |
schimpf noch kain werk ze guot kêrent und all zeit verkêrent zuo dem pœsten. //VON DEM WIDHOPFEN. /Upupa haizt ain widhopf. | |
in gesalzem wazzer; dar nâch verändert ez sein nâtûr und verkêrt sein gestalt aller ding und gêt auz dem wazzer und | |
engellisch. aber sô er gewehset und sein selbes ist, sô verkêrt er all sein tugent in untugent, dar umb haizt er | |
des raubes in dem mer, und waz ez izzt daz verkêrt sich allez in veizten seins leibes. daz tier hât kainen | |
geirret, als man wænt, oder diu nâtûr hât ir ordenung verkêrt an dem tier, wan alleu tier auf erden, si sein | |
milz in der rehten. Pei dem tier verstên ich all verkêrt ordenung, als wenn die tôren die weisen lêren wellent und | |
des vergiften menschen antlütz. alsô geschiht an den hôhvertigen, die verkêrent ir antlütz gar kaum in trauren und in wainen umb | |
wæn ich und ist geläupleich, daz der teufel sich selber verkêrt in ainer slangen weis und auch menschleich sprâch mit Even | |
auch menschleich sprâch mit Even rett, wan er mag sich verkêren in aller tier form. nu schaw, wie sich der teufel | |
den andern augst, der ze latein september haizt, sein varb verkêr, und wandel sein gestalt, wenn er naz werd von taw | |
arbait, diu alle die pitterkait der rew und der puoz verkêrt in ain süezen der êwigen süezikait und sælichait. //VON DEM | |
etleich, wenn daz holz lang in ainem wazzer lig, sô verkêr ez sich in ainen stain. daz holz ist gar guot | |
ain ästel pelzt auf eins andern paums stam, des nâtûr verkêrt er zemâl in sein art und macht in unfruhtpær. //VON | |
er ist auch den mônwendigen läuten guot, die ir sinn verkêrent nâch des mônen lauf, und ist den tiefelhäftigen auch guot. | |
der läut sinn und augen in dem haus sô gar verkêrt, daz si wænent, daz haus well vallen, und vliehent dar | |
gesetzt siedendez wazzer, wenn man in dar ein stœzt, und verkêrt zorn und unkäusch. der der stain kümt von dem land | |
erdeinen kezzeln und behelt man in dreu jâr. dar nâch verkêrt er sich in weizen aschen von seiner aigenen hitz. wer | |
wirt. /Ain prunn ist in dem kalten land Norbeia, der verkêrt allez daz in stain, daz man dar ein tuot, iedoch | |
auch gemaincleich in etleichem geperg prunnen, die holz in stain verkêrent, und auz den selben stainen werdent gar guot wetzstain. /Nu | |
übel gedâht ze tuone; daz hât mir got ze guote verkêrt. Iu sî vergeben allez daz ir mir getân habet, und | |
alle iuwer sinne und iuwer sêle verkaufet und iuwer gerihte verkêret unde valsche urteile sprechet unde lâzet sprechen! Ir edeln herren, | |
denne gewalt und unreht; si wirt dâ rehte gebrochen und verkêret. Dâ si denne ist verdorben in einem jungen menschen, oder | |
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