Belegarchiv/Konkordanz
Die hier aus dem elektronischen Belegarchiv ausgegebenen Stellen bilden den durch halbautomatische Lemmatisierung von digitalisierten Volltexten gewonnenen Kern einer umfassenderen Beleggrundlage, die für die Ausarbeitung des Mittelhochdeutschen Wörterbuchs verwendet wird. Bei der Benutzung des elektronischen Belegarchivs ist stets zu beachten, dass es Stellen enthalten kann, die anderen Stichwörtern zuzuordnen sind.
tier stN. (861 Belege) Lexer BMZ Findeb.
in der prunft laufent. //VON DEM CATHEN. /Cathus ist ain tier in dem land Archadia, daz ist zemâl stinkend als ain | |
als ain verunraint swein. der maister Adelînus schreibt von dem tier, daz ez flammen auz seim hals lâz; daz tuot ez | |
tuot ez aber allermaist, wenne ez gar zornig wirt. daz tier gleicht den, von den man schreibt in dem puoch der | |
der weishait, daz feur auz irn münden gieng. Pei dem tier verstên wir die zornigen nâchreder und diu alten weip, diu | |
/Cervus haizt ain hirz. von dem spricht Aristotiles, daz kain tier seineu hörner werf ân den hirz. alliu hörner sint inwendig | |
ist ain wurm, der in oft müet; aber ain iegleich tier und auch der mensch hât ainen wurm under der zungen, | |
vor verr entloffen sint. //VON DEM CATHAPLEBEN. /Cathapleba ist ain tier, daz wont pei dem wazzer, daz Nilus haizt, in Egiptenlant. | |
niht, ez ist grœzer. //VON DEM CALOPEN. /Calopus ist ain tier, daz sich hengt mit seinen hörnern in die singrüen und | |
Eufrates und sint gevallen. //VON DEM CYROGRATEN. /Cyrogrates ist ain tier, daz menschleich stimm lernt, reht sam ain ander tier tuot, | |
ain tier, daz menschleich stimm lernt, reht sam ain ander tier tuot, daz haizt hiena. daz tier hât sein augen alle | |
reht sam ain ander tier tuot, daz haizt hiena. daz tier hât sein augen alle zeit offen, alsô sprechent Solînus und | |
augen alle zeit offen, alsô sprechent Solînus und Jacobus. daz tier hât kain zantflaisch und hât neur ainen zand, der wirt | |
daz er zehant allez daz tailt, daz er begreift. daz tier kümt von ainer hundsmuoter und von aim wolf. /Nu möhstû | |
wolf. /Nu möhstû sprechen zuo mir: dû nennest mir vil tier mit kriechischen worten, die schöltest dû mir zuo däutsch nennen | |
ze däutsch. des antwürt ich dir und sprich, daz diu tier und andriu dinch, die in däutschen landen niht sint, niht | |
tuost dû mir unreht. //VON DEN DAMMEN. /Damula ist ain tier, daz möht man ze däutsch haizen ain scheuhhant, dâ von, | |
daz ez von der hant fleucht. alsô spricht Isidorus. daz tier ist vorhtig und kranch. von dem spricht der maister Marcialis: | |
raub, den allez daz zucket, daz neur wil. pei dem tier verstê wir die dem teufel niht widerstênt, der si versuocht. | |
wir die dem teufel niht widerstênt, der si versuocht. daz tier lauft in Engellant und ist niht vil anders an der | |
gestalt danne ain rêch. //VON DEM DURAN. /Duran ist ain tier grimme und scharpf und snel und gar starch. daz tier | |
tier grimme und scharpf und snel und gar starch. daz tier hât die art, wenne ez der jäger jagt und ez | |
vertreibt si mit dem faulen smack seins mistes. Pei dem tier verstên wir die werltleichen läut, die ir pfarrer und ir | |
der glider siechtum, und daz ist ain wunder, daz daz tier mit seinem smalz hailsam ist, und daz sein pizz sô | |
schädleich und swær sint. //VON DEM DROMEDAR. /Dromedarius ist ain tier, daz ist kämels geslechtes oder nâtûr. alsô spricht Rabanus. iedoch | |
ez lauft in ainem tag mêr denn hundert meil. daz tier idruckt. //VON DEM HELFAND. /Elephas haizt ain helfant. daz hât | |
gar schier haimleich und sänftig wirt, und ist kain wildez tier, daz sô schier haimleich werd und den läuten undertân, sam | |
dem, dâ zuo man sein bedarf. Aristotiles spricht, daz vil tier guot gedæhtnüss haben alles des si gehœrent oder gesehent. daz | |
ruk, aber unden an dem leib sint si waicher. andreu tier fliehent den rauch, der dâ kümt von des helfands ingewaid | |
daz des elephandes inwendigeu gestalt ist geschickt wider alliu erdischiu tier, iedoch spricht Aristotiles, daz der elephand inwendigeu gestalt sei sam | |
alsô daz er ainen muot gevah ze streiten mit andern tiern oder mit dem menschen, der im dann zaigt ain rôt | |
in daz wazzer wenn ez trinket. Isidorus spricht, daz dem tier sein zend weizen, wenn ez in daz alter gê, und | |
sein alter pei den zenden. an dem pfärd under allen tiern prüeft man an den ôrn sein siten, wan rescheu pfärt | |
kurzeu ôrn, aber trægeu pfärt habent lange ôrn. under allen tiern habent pfärt und rinder und hirz kruspelleicheu pain in irn | |
pfärt habent sich sunderleichen liep under ainander, mêr dan andreu tier. Alexander spricht, daz diu edeln pfärt irr herren tôt vor | |
zähern. wizz auch, daz daz pfärt allain zähert under allen tiern, ân den menschen, und trauret gar sêr von seines herren | |
und daz pfärt mêr unkäusch liep habent, denn kain ander tier. ain künig was, der het ain schœn pfärtmuoter und ain | |
ain glôs über die hailig geschrift, dâ man diu unrainen tier verpeutet. aber des gelaub ich niht, ich wæn, daz cyrogrillus | |
des gelaub ich niht, ich wæn, daz cyrogrillus ain ander tier sei, daz vint man an der paider tier aigenchait. auch | |
ain ander tier sei, daz vint man an der paider tier aigenchait. auch schreibent die maister besunder von den zwain namen; | |
den zwain namen; des wær niht, bedäutten si paid %/ain tier. wie dem sei, sô wizz, daz der igel ain tier | |
tier. wie dem sei, sô wizz, daz der igel ain tier ist, daz vil nâtürleicher dorn auf seinr haut tregt, und | |
wan daz ist gemachsamer. //VON DEM FALEN. /Falena ist ain tier, daz wirt geporn in verren landen, daz hât got beschaffen | |
hât got beschaffen zuo ainer strâfung hôchvertiger läut, wan daz tier versmæht und hazzet des menschen hôchvart von seiner aigener nâtûr. | |
lâzt die läut gên. //VON DEM GRÜTZ. /Furunculus ist ain tier, daz haizt in gemainer sprâch ain grütz. daz ist gar | |
ez und stirbt. //VON DEM FURION. /Furiôn ist ain unkäusch tier, sam Aristotiles spricht, daz übervüllt sich mit ezzen und wâgt | |
ez mag niht lang gewern von seiner übrigen unkäusch. daz tier ist unmæziger mit dem werk seiner unkäusch dann andreu tier, | |
tier ist unmæziger mit dem werk seiner unkäusch dann andreu tier, dar umb, daz ez fræziger ist dann diu andern. wenne | |
mag niht vil unkäusch erleiden und wirt gekränkt in allen tiern, wie daz sei, daz diu begir des werkes vil wünsche, | |
gekürzt von übriger unkäusch und muoz der mensch oder daz tier ê der zeit sterben und gar unkreftig werden. daz ist | |
gæhlingen gestorben ist in der unkäusch. dar umb unkäuscht daz tier nâch der menschen siten, alsô daz daz weip unden ligt | |
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