dërhalben
Adv., Präp.
1 Adv. ‘auf der anderen Seite, dort’
2 Präp. ‘diesseits’
1
Adv. ‘auf der anderen Seite, dort’
dâ derhalben an den stat / sich leget ein alsô grôzes her Parz
663,24
(vgl. Nellmann, Parz., S. 744)
2
Präp. ‘diesseits’
maister vnd pfleger der dvrftigen vnd des gotshavses von dem hailigen geiste
derhalben der Wienne UrkCorp (WMU)
2966,39,11,21
dërhalp
Adv.
1 lokal ‘dort’
2 direktional ‘dorthin’
3 kausal ‘deswegen’
1
lokal ‘dort’
dú mur schaidet daz dishalb und enhalb [La. der halp und
disehalp
] ist PrGeorg
203,28;
sô ellenthaft / wâren si mit manheit / derhalp dâ Alexander streit / daz sie
[...] / der Persen her gar überstritn RvEAlex
12680
2
direktional ‘dorthin’
sô gâhten derhalp knappen vil / ûz dem her Wh
236,4
3
kausal ‘deswegen’
swer den wec wil in daz lant, / deheiniu strâze ist dem erkant /
[...] / derhalp lît ez wol ze wer RvEAlex
21080.
– relativisch:
der stryt wert so lang das der herre von der burg nyme geliden mocht der
großen wunden halb die er enpfangen hett, derhalb er sich sterbens versah
LancII
791,13
derihte
Adv.
‘unverzüglich, geradewegs’ (vgl.
rihte
stF.):
kere dorihte [La.
derihte
] zuͦ gotte Tauler
415,21;
und darumme fuͦren sie nach irme dode derihte zuͦ hymmele
NvLand
131,41;
das were dene derihte dem rate und den burgern von Friburg lideklich gevallen
UrkFreiburg(Sch)
357
(a. 1344);
wer dero deheins tuot, das gevarlich ist, und der rate
[...] erkennet, das er unreht getan het, der sol ouch
derihti gegen dem gast sin und mag ime ouch mit geriht ane fürgebieten an lip und an
guot vallen StRFreiburg(F)
254
u.ö.
dërjëne
Pron.
→
jëner
dërleie
Adv.
→ leie stF.
dermel
stN.
Dimin. zu darm:
si habent ain därmel, daz ist vol unsauberkait
BdN
303,32.
– übertr. ‘Würstchen’ (vgl. Anm.z.St.):
gense, hüener, vogel, swîn, / dermel, pfâwen sunt da sîn, / wîn
von welschem lande SM:St
1: 3,5
dermelîn
stN.
Dimin. zu darm:
des krebzs därmlein strecket sich von dem leib unz an daz end
seins swanzes BdN
249,6;
miltze, suͤltze, fuͤzze, / [...]
manigvalt dermlin so vin / wizzer denne ein hermelin KgvOdenw
1,219;
VocClos
Il7
derp
Adj., Adv.
‘unvermischt’,
meist ‘ungesäuert’ v.a. in der Verbindung mit brôt
(vgl. derbebrôt):
[ein Engel] haizet dich ezzen dez derben brôtez. wer ist
dc derbe brôt? dc ist anders niht wan dc brôt der genaden alder der zarte lîcham
unsers herren PrSchw
1,165;
ein derbes girstin brot / unessig und ermelich RvEWchr
18519;
daz brôt in aller der werlte deheiner andern slahte sîn sol danne von weizen
[...], unde sol derbe gebacken sîn PrBerth
1:301,4;
mache einen duͤnnen derben teyc vnd tuͦ die
vische dor in BvgSp
15
u.ö.;
SalArz
9,31;
KvWGS
1466;
din bir [Bier] , dat du brues, is wereltlich gewerf,
/ want it des hevils [der Hefe] der minnen nit in hat,
darumbe blivet it derf [unvergoren]
Lilie
50,26.
– übertr. ‘rein, fest’ (vgl. bíderbe):
si sprach blib dinez muotez terb MinneR433
289.
–
‘verderblich, vergänglich’ (vgl.
derben
):
da got daz derbe [Menschen-] vleisch irkos
HeslNic
3370
derpbrôt
stN.
‘ungesäuertes Brot’ (v.a. im Zusammenhang mit dem Passahfest,
vgl. LexMA 1,1318f. s.v. azyma):
azimus panis: derbebrot SummHeinr
2:90,59;
der derbbrode an dem ersten dage, / als osteroppher nach behage / sie gaben
EvStPaul
4869;
derbbrôt sunder urhab / zû der spîse man dô gab JvFrst
261;
pascha daz derbbrôt alsô hî / bedûtet ebd.
1318
u.ö.
derpkuoche
swM.
‘Gebackenes aus ungesäuertem Teig’
artocopus: derpkuche VocAbstr
363
(vgl.
wir azen e den kuochen derp KvWGS
1466 )
derpteic
stM.
‘Sauerteig’
azyma: derpteig VocAbstr
363
derre
stF.
‘Darre, Trockeneinrichtung’ (vgl. ahd. tharra,
derre):
wier gepieten sicherleich, daz vurbaz chain derre der malcz in der stat schol
sein StRBrünn
352.
361;
ardaria: blat oder darre VocClos
Ar57.
– übertr. ‘auszehrende Krankheit’
tzwo pein dem neider sint erchorn / die derr auf erd, und dort die hell
Suchenw
40,99
derreblahe
swF.
grobes Leintuch, um etwas (Flachs) darauf zu trocknen:
daz versuonte sî ouch sît ûf einer derreblahen Neidh
WL 8:5,6
derren, darren
swV.
‘trocknen, dörren’ (mit Akk.), vgl.
dorren
:
diu hitze iz nedarret Gen
239;
swer in der stat flachs derret StRMünch
420,6;
wan er seuget all fäuhten dar auz und derret si
BdN
321,32
u.ö.;
nie gevangener wart gederret / in gevenkniße so swinde / als
ich Minneb
2558;
der rîf daz gras / het nû gederret sô sêre, / daz sîn diu ros niht mêre /
gezzen noch geniezen mugen Ottok
85325;
Seuse
221,31.
– subst.:
sô diu vergift erhitzt, sô tœtt si den menschen mit derren
und mit dürr machen BdN
260,34.
– mit Ersparung des Obj.:
du fuhtes vnde dirres Litan
149.
– übertr.:
dô er mit vröuden blüen began, / dô viel der sorgen rîfe in
an, / [...] / und darte im sîner vröuden bluot
Tr
2082;
KvWLd
15,51;
sîn bescheiden mîne vrâge derret Loheng
216;
mich hat auch dein grosser neid / gederret zu maniger zeit, /
[...] du machtest mich krankch vil ser HvBurg
5044
derresal
stN.
‘Dürre, Verdorren’
nôt über nôt, / êwiger helleval. / aller grüene derresal Georg
4182
derrevuoder
stN.
‘eine Wagenlast (getrocknetes?) Holz’
ligna: recipit prepositus 1 fuoder, vocatur derrefuoder. recipit cellerarius,
vocatur terrefuoder SchweizId
1,685
(um 1350)
dërsëlbe
Pron.
→
sëlp
derunt
Präp.
‘diesseits’
da man gen Kafril vert hie derunt der chlausen zwai guet vnd zwai guͤet
enhalp der chlausen UrkCorp (WMU)
1294,11.
895,38
dërzît
Adv.
→
zît
dës
Adv.
→
dër
1.4.3
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